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Mittwoch, 13. Juli 2011

Toastbrot...



Hallo Liebes,

Tag 830: Das Toastbrot trocknet in meine Dörrgerät und ich bin sooooo gespannt auf das Ergebnis, so weit ich das beurteilen kann hat Juliano sich wirklich Mühe gemacht auch den Geschmack von Toast zu berücksichtigen, aber ich habe bisher ja nur den Teig kosten können und noch nicht das fertige Brot.

Allerdings heißt es in dem Rezept, man könne eine Tasse voll Kräuter nach Wunsch zugeben. Ich habe einfach die getrockneten Kräuter, die ich gerade zur Hand hatte untergerührt was Rosmarin, Salbei und Kreuzkümmel war. Außerdem soll in das Rezept Parikagewürz, Cayenne und Jalapeno, was für mich fast alles das gleiche ist, also habe ich es auch damit recht schnell gut sein lassen, vor allem weil scharfe Schoten immer unterschiedlich scharf sind und es schwer ist sie zu dosieren. 1 TL scharfes Paprikagewürz, dachte ich, langt.

So geht das Rezept offiziell:

1/ 2 Tasse angekeimte Schwarze Augenbohnen
2 ½ Tassen Kamut, Spelt oder Weizen, gekeimt
1 ½ Tassen Orangensaft
1 TL Salz
1 Tasse frische Kräuter, nach Wahl
1 TL Paprikagewürz
½ TL Cayenne
½ TL Jalapeno
½ Tasse Zwiebeln, gewürfelt
¼ Tasse Knoblauch, gewürfelt
1 Tasse Leinsamen

Bei mir sah es so aus:

1/ 2 Tasse Schwarze Augenbohnen, gekeimt
2 ½ Tassen Weizenkeime
1 Tasse Orangensaft, ½ Tasse Wasser (2 Orangen haben nicht genug Saft hergegeben)
1 TL Himalayasalz
Nach Gefühl Rosmarin, Salbei und Kreuzkümmel
1 TL scharfes Paprikagewürz
2 Frühlingszwiebeln
5 Knoblauchzehen
1 Tasse Leinsamen

Die Würzung ist, denke ich in Ordnung, aber durch die Frühlingszwiebeln ist das Brot einen Hauch grün geworden, was es wohl besser nicht hätte werden sollen ;-) Toastbrot ist halt nicht grün! Weiße Zwiebel wäre dafür sicher besser gewesen, hatte ich aber nicht zur Hand und daher musste die Frühlingszwiebeln herhalten.

Einen weiteren optischen Fehler, den ich gemacht habe, war nicht die goldenen, sondern die braunen Leinsamen zu verwenden, weil sie billiger sind und auch dadurch wird das Brot natürlich dunkler.
Die Zubereitung ist reichlich einfach. ½ Tasse des gekeimten Weizens beiseite Stellen und die restlichen Zutaten, abgesehen von den Leinsamen pürieren. Dann Leinsamen und gekeimte Weizenkörner unterrühren. Fertig ist der Teig!

Der ist zu diesem Zeitpunkt aber noch reichlich dünnflüssig, deshalb habe ich die Mischung noch ca. 30 Minuten stehen lassen, damit der Leinsamen die überschüssige Flüssigkeit aufsaugen kann.
Dann habe ich ihn im Dörrgerät auf Backpapier zu einem großen Fladen ausgestrichen, was ich am praktischsten finde, und seitdem trocknet er. Er muss bestimmt auch noch bis nach der Arbeit trocknen und das sind dann 20-24 Stunden. Juliano schreibt 8-10 Stunden vor. Nun, vielleicht ist sein Toast dünner….

Rohkost-Buch

Juliano war das erste Rohkost-Zubereitungs-Genie, quasi der Erfinder der Gourmet Rohkost, daher bin ich ziemlich zuversichtlich, dass das was wird, wobei ich noch nicht einschätzen kann, inwieweit das Essener Brot tatsächlich Toastbrot entspricht. Er hat noch einige Brotrezepte in seinem Buch Raw: The Uncook Book: New Vegetarian Food for Life und es ist nun mal so, dass Essener Brot es einem wirklich leicht macht genug Eiweiß und B-Vitamine zu verzehren und für Rohkostanfänger vielleicht auch ermöglicht sich leichter das herkömmliche Brot abzugewöhnen. Vielleicht teste ich Julianos anderen Brote auch noch aus! Mal sehen wie dieses wird und dann schauen wir weiter…

Darüber hinaus habe ich gestern von Hirse keinerlei Verdauungsmüdigkeit ertragen müssen. Ich war, im Gegenteil, erstaunlich war, noch bis 23 Uhr und habe mich gefragt, ob ich am Nachmittag irgendwas Koffeinhaltiges getrunken habe. Hatte ich aber nicht. Der Kakao im Frühstück war das letzte…Keine Ahnung woran das lag, vielleicht, weil ich um 21 Uhr rum erst Joggen war…

Also, Hirse gefällt mir von allem Getreide immer noch am besten. Heute wäre wieder Amaranth dran, aber das schenke ich mich. Zumindest insofern, als dass ich kein Neues kaufe, sondern die letzten 35 g heute verbrauche und es dann gut sein lasse. Es tut mir definitiv nicht gut und daher sollte ich es nicht verzehren. So einfach ist das. Ich bleibe bei Hirse und Quinoa, auch wenn Amaranth mehr Eisen enthält als Quinoa, aber auf das eine mg soll es dann auch wohl nicht ankommen…

Was gab’s zu essen?:

Grüntee mit Steviosid ( 1 TL mehrfach aufgegossen)

7 Uhr: ca. 12 Carobschoten
8 Mandeln, eingeweicht und getrocknet

9:20 Uhr: Püree aus Banane, Dinkelkeimen, Kakao, Zimt und Hanfprotein

11:50 Uhr: 2 Gemüseburger

16 Uhr: 30 g Sonnenknuspis
Salat aus 150 g Hirse, ½ Kopfsalat, 1 Möhre, ½ EL Palmöl, ½ EL Olivenöl, Salz, Paprikagewürz, Frühlingszwiebel, Knoblauch, ½ gelbe Paprika, Zitronensaft, Yacondicksaft
10 eingeweichte Datteln
Ingwertee mit Steviosid
1 ½ Orangen aus denen der Saft für das Brot ausgepresst war

350 ml Sekt
30 g Sonnenknuspis

Ach so, was ich zu den Orangen erwähnen wollte…

Ich kriege von Obstsäure ja meistens empfindliche Zähne, seit ich 80/10/10 ausprobiert habe und es tut mir immer noch in der Seele weh, wenn ich lese, wie sich andere Leute immer noch darin versuchen obwohl es in meinen Augen sowohl wissenschaftlich als auch aus eigener Erfahrung riesige Probleme in dieser Ernährungsform und wahrscheinlich auch in der veganen Rohkost überhaupt gibt, mit der man überaus leicht in Defizite rennen kann. Mit Obstrohkost dann auch wiederum noch leichter als mit herkömmlicher veganen Rohkost, aber das ist ein anderes Thema. Man muss sich höllisch gut auskennen um keine Defizite zu bekommen. Ich renne ja auch immer wieder aufs neue irgendwelche Defizite, wie jetzt gerade das Eisen...

Keine Mengen an Grünzeug haben ausgereicht um meine Zähne wieder zu desensibilisieren. Obstsäure greift nun mal den Zahnschmelz an, da gibt es kein Rumdiskutieren. Bezeichnender Weise postete ein Facebookfreund von mir den seltsamen Fakt, dass eines der am ältesten werdenden Völker der Welt, die Menschen auf Okinawa, reichlich wenig Obst verzehren, dafür viel gekochtes Getreide, viel Gemüse und Soja, nur wenig tierische Produkte und zudem sehr wenig Fett. Das gibt in vielerlei Hinsicht zu denken.

Darauf wollte ich aber nicht hinaus, sondern darauf, dass ich mir kurz nach dem Einzug Sensodyne Zahnpaste gekauft habe und aktuell keine Toothsoap benutze. Zur Folge hatte das, dass ich nach dem Orangengenuss gestern, keine empfindlichen Zähne hatte. Die Orangen waren aber auch ziemlich süß!

Gibt mir das zu denken? Oh ja, tut es…Ist ein totales „Zurück zur Natur“ in unserer Gesellschaft überhaupt gesund und erstrebenswert? Sind wir nicht vielleicht schon viel zu degeneriert um so überleben zu können? Vielleicht reicht in den Tropen und mit Orkos-Obst Toothsoap aus! Vielleicht bei unserer miesen Obstqualität nicht. Ich weiß es mal wieder nicht…

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Alles Liebe,

Silke
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4 Kommentare:

  1. Liebe Silke,

    ich wollte mich auch mal wieder melden :)
    Ich bin schon ganz gespannt, was du von dem Brot berichtest. Ich hätte auch mal wieder Lust auf ein richtig leckeres Rohkostbrot, nur leider bin ich Momentan so keimfaul. Wo hast du eigentlich die schwarzen Augenbohnen her?
    Julianos Buch war übrigens auch mein erstes Rohkostbuch. Mir sind zwar viele der Rezepte zu aufwendig, dennoch wird es immer einen besonderen Platz in meiner Büchersammlung (und meinem Herzen :)) haben.

    Alles Liebe,

    Sonja

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  2. Hi Silke,

    auf der Seite die ich mal verlinkte (KH-Qualitäten) war Fruchtzucker als eine der letzten Posten angeführt. Stärke aus glutenfreiem Getreide soll besser sein; noch besser solche aus gekochten Knollen.

    Heutzutage ist es Mode, Rohköstler zu sein. Mittlerweile ist es normal geworden (zumindest in der gebildeten Oberschicht...), sich mit Ernährung zu beschäftigen und/oder Veggie zu sein. Nun gibt es eben viele langfristig überhaupt nicht erprobte (und schon gar nicht über mehrere Generationen) Ernährungsformen, die sich Hinz und Kunz zusammengeschustert haben, und jede scheint Willige zu finden, die auf den Zug nur allzugern aufspringen; oftmals, weil sie abnehmen wollen, aber sich auch bessere Gesundheit davon versprechen. Da noch nicht mal die überwiegende Anzahl der allgemeinen, ausgebildeten Ökotrophologen und Institute weiß, was nun richtig und was falsch ist und was es wie zu beachten gilt, was allgemein und was individuell ist, kann man kaum erwarten, dass "unbedarfte Bürger" wissen, auf was sie sich z.B. mit Obstrohkost einlassen. Da wird Unsinn ohne Grundlage nachgeplappert was das Zeug hält. Ich denke, es wird sich noch einiges in der "Szene" tun innerhalb der nächsten Jahre. Gibt ja immerhin schon Seiten wie "beyondveg.com". Bis dahin werden noch viele auf die Nase fallen.

    Im übrigen essen die Menschen auf Okinawa/in Japan nicht "viel Soja". Soja wird in Japan hauptsächlich in der (gesundheitlich eher unbedenklichen) jahrelang fermentierten Form (Miso und Shoyu) zu sich genommen.
    Sie essen zumindest traditionell kein glutenhaltiges Getreide, was den größten Vorteil bzgl. Gesundheit bringen dürfte, da Gluten für jeden mehr oder weniger problematisch ist - auch bei keinen offenen Unverträglichkeiten oder KH-Krankheiten.
    Dann spielt der soziale Aspekt, die "Langsamkeit" und wohl nicht zuletzt auch das Trinkwasser (Sango-Koralle!) eine große Rolle.

    Und abgesehen davon werden Todesfälle oftmals nicht gemeldet, um weiterhin Renten einzustreichen.

    Die ganze Rohkostkiste beruht auf Mutmaßungen und Wunschdenken einzelner, die für ihren Glauben, alles roh zu essen sei ausnahmslos das Beste, nicht die geringste vernünftige oder gar wissenschaftliche Grundlage haben.

    Wer will woher wissen, dass der Mensch für 100 % Rohkost gemacht ist?

    Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass es weder 100 % vegane noch 100 % roh essende Naturvölker gibt. Ausgerechnet der moderne Stadtmensch kommt arrogant daher und verkündet, es alles besser zu wissen, ohne wenigstens 2 Generationen seine neue Diät durch Praxis bestätigt zu haben. Alles klar.

    Grüße
    C.

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  3. Liebe Sonja,

    Schwarze Augenbohnen gibt es beim Türken!:-) Vom Brot berichte ich morgen weiter, ich mampfe es aber gerade.:-)

    Liebe Caitanya,

    ich stimme dir uneingeschränkt zu!

    Das mit dem Soja stimmt, das hätte ich konkretisieren sollen, so hatte es mein Facebookfreund allerdings nicht gepostet. Die Japaner essen weitaus weniger Soja als der 08/15 Vegetarier bei uns.

    Es tut mir weh, wenn überall so viele Rohkostlügen verbreitet werden, wenn immer wieder Texte zititert werden von Pseudoexperte und versucht wird an Dogmen zu fest zu halten, die faktisch nicht funktionieren. Wenn irgendetwas nicht funktioniert muss man es ändern und das Dogma über den Haufen werfen!

    Meine eigene Entwicklung kann ich unter diesem Aspekt auch nicht einschätzen, aber ich weiß dass für mich ein hoher Rohkostaneil sehr wohltuend ist. Vegetarismus oder Veganismus interessieren mich als Schubladen innerhalb der Ernährung nicht mehr. Was mich interessiert ist, wie sich Zivilisationskrankheiten vermeiden oder beseitigen lassen aber parallel dazu auch, ob vielleicht viele Wege nach Rom, sprich, zu guter Gesundheit und Zufriedenheit führen. Ich habe auch nie behauptet, dass dieses Blog irgendwas anderes ist als ein Experiment...

    In diesem Sinne sind wir uns, auch wenn wir ziemlich unterschiedlich essen, doch ziemlich ähnlich.

    LG Silke

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  4. Mir gefällt, wie Du die Dinge angehst und Dich ebenfalls den Gegebenheiten anpasst, ohne zu dogmatisch zu werden. Auch, dass Du immer schaust, wie es Dir hiermit oder damit geht und dann danach handelst. Davon können sich viele Rohköstler oder Neulinge eine ganz dicke Scheibe von abschneiden! :)

    Man sollte sich halt nie zu sicher sein, das hab ich auch gelernt ;)
    Andererseits sollte man sich auch gewissermaßen sicher sein, dass man das (zumindest momentan) Richtige tut. Ausprobieren kann niemals falsch sein, da wir ja hauptsächlich durch Erfahrung lernen.

    Ich finde auch, die Gesundheit muss bei der ganzen Ernährungsgeschichte in allen Fällen im Mittelpunkt stehen! Niemand hat das Recht, ein ideologisch erdachtes Ideal über die Gesundheit anderer zu stellen.

    Und ich finde es auch wenn Du Dich anders ernährst als ich, interessant mitzulesen. Mich stört das nicht im geringsten; selbst mein eigener Ehemann isst vollkommen anders als ich - und ich bereite ihm seine Nahrung sogar selbst zu.

    Grüße
    C.

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