Newsletter

Samstag, 30. Juli 2011

Trial und Error....




Hallo Liebes,

Tag 847: Also, ich denke nicht nur nach, ich gucke auch was um mich passiert und wie ich reagiere ;-)

Ich habe gestern zwei hochinteressante Instinkt-Erfahrungen gemacht. Eine gute und eine schlechte. Welche wollt ihr zuerst hören?:-)

Ich gehe einfach mal chronologisch vor. Ich kam von der Arbeit nach Hause, wo ich wieder nur rum gesnackt habe, und habe mich auf diesen köstlichen, simplen Salat vom Vortag gefreut, nur musste ich die Zutaten dafür noch kaufen. Ich hatte aber mal wieder kein Geld. Eine Kölner Kundin von mir wollte aber noch vorbei kommen, ihre Bestellung abholen und dann bar bezahlen. In einer E-Mail hatte sie mir mitgeteilt, dass Sie um 16 Uhr da sein wolle.

Ihr kennt mich, ich bin preußisch und pünktlich und kann es nicht leiden, wenn andere es nicht sind, eben deshalb, weil ich es mir selbst verbiete. Bis 16 Uhr waren noch 20 Minuten Zeit totzuschlagen, wobei mir das Internet geholfen hat und dann war es 16 Uhr. Die Kundin war nicht da. Ich muss dazu sagen, sie wohnt nur 1 km entfernt, da ist es nicht gerade schwer sich zu verkalkulieren und man kann ein zu-spät-sein auch nicht auf den Verkehr oder die Bahn schieben. Niemals jemals hätte ich gedacht, dass sie nicht pünktlich wäre!

Zu meinem Ärger über die Unpünktlichkeit kam der Hunger, den ich aufschieben muss und wenn man hungrig ist, wird man häufig auch übellaunig. Als sie um 5 vor halb 5 immer noch nicht da war, habe ich die Initiative ergriffen und nicht exakt das gegessen was mein Instinkt mir vorschrieb: Salat mit Tomate, Frühlingszwiebel, Olivenöl und Salz.

Die zweitbeste Wahl war Spirulinapudding, keine Ahnung wieso, aber ich hatte das Gefühl, der täte es auch und gerade als ich ihn fertig hatte, klingelte es an der Tür! Ironie des Schicksals oder wieder der übliche „Gesetz der Anziehung“-Kram, dass die Ding erst dann zu einem kommen, wenn man loslässt!

Nachdem ich meine Einnahme bar in der Tasche hatte, habe ich dennoch den Spirulinapudding gegessen und er war himmlisch, da er immer noch ziemlich nah an das rankam was ich instinktiv wollte und ich nicht mit dem Kopf entschieden hatte ihn zu essen. Eigentlich war ich aber auf diesen Salat eingeschossen und meine Trotzreaktion zielte darauf nicht nur wegen jemand anderens Unpünktlichkeit meinen Hochgenuss nicht zu bekommen.

Ich bin also sofort zu Rewe, habe von diesen göttlichen, billigen Rispentomaten (1 € für 650 g) direkt 2 Packungen gekauft und habe sobald ich zuhause war, ok, ca. eine Stunde später, den Salat gemacht aus ½ Kopf Lollo Rosso, 4 Tomaten, 1 Frühlingszwiebel ½ EL Olivenöl und ¼ TL Salz. – und war ich enttäuscht!!! Zuerst jedenfalls…Der Hunger kam dann beim essen aber ich habe am eigenen Leib erfahren, was passieren kann, wenn man nicht exakt das isst, was man wirklich will und vielleicht auch braucht!

Die Theorie in „Schluss mit den Diätkuren“ besagt unter anderem, dass wir uns nur deshalb überessen, weil wir nicht exakt das essen worauf wir Hunger haben, was damit zusammen hängt, dass wir uns bestimmte Sachen verbieten, worauf wir aber wirklich Appetit haben. Und dann essen wir an Masse eigentlich mehr als wir von der einen verbotenen Sache gegessen hätten. (In der Rohkostbewegung hört man daurernd: "Do not overeat!") Zum einen macht das für mich unglaublich Sinn, zum anderen Frage ich mich ob man wirklich alles essen sollte, worauf man Appetit hat, denn manche Sachen sind echt ungesund, andere sind allergieerregend und wieder andere will man aus moralischen Gründen nicht essen.

Aber auch dafür hat die Autorin eine Erklärung. Wer zum Beispiel laktosefrei essen muss, kann sich instinktiv innerhalb der erlaubten Nahrungsbandbreite bewegen. Allerdings spielt es wahrscheinlich auch eine Rolle, dass wir sehr häufig das wollen, was wir uns verbieten und damit Verbote in gewisser Hinsicht mehr schaden als nützen!

Rohkost-Buch

Ein Beispiel für etwas Verbotenes kam mir dann gestern Abend unter. Nach 5 Tagen mit Schokolade kam mir auch gestern Abend Lust auf Schokolade. Der Instinkt sagte einwandfrei „Schokolade“. Zum einen hatte ich aber keine mehr, zum anderen wollte ich abends keine essen weil ich dann nicht einschlafen kann und zum 3. will ich jetzt in den Betriebsferien mal runter kommen von den Stimulanzien. Aber was tun mit dem Instinkt?

Also bin ich in meine Küche. Dass ich was essen wollte war klar, aber was? Ich hatte keinen Schimmer. Ich habe an Mango gerochen. Nichts. An Banane gerochen – Nichts. An Carob gerochen – Bingo!

Ich hab keine Ahnung ob Carob auch was die Nährstoffe anbelangt irgendwie dem Kakao ähnlich ist aber nach 8 Carobschoten hatte ich auch keine Lust mehr auf Schokolade. Zudem hatte ich sie Mono gegessen. Und mich gefreut, weil Carob weniger Fett enthält als Schokolade!

Ich will noch ergänzen, dass ich dieses meditative Gefühl beim Essen, nicht nur bei Monomahlzeiten habe, sondern auch bei gemischten Sachen (vielleicht nur bei gemischten Sachen mit nicht mehr als 5 Zutaten) und das ist unglaublich befriedigen. Nicht wie dieses neben dem Fernseher essen, was so viele Leute machen. Man konzentriert sein ganzes Bewußtsein irgendwie nur auf die Geschmacksknospen und ist hingerissen von den Eindrücken die man bekommt. Ich hatte das auch beim Salat und bei dem Püree aus Banane und Mohn.

A propos Mohn: Der Mohn liegt schon seit Jahren bei mir im Schrank und auch er ist ein Erbstück von meiner Mutter. Irgendwie hat mich nie etwas gereizt ihn zu essen und es gibt auch nicht besonders viele Rohkostrezepte mit Mohn. Am Wochenende auf dem Rohkosttreffen, stand Mohn beim Gastgeber im Garten und die Tochter meiner Freundin, die bei mir übernachtet hat, hat Mohnkapseln gesammelt und in ihr Döschen getan, wie einen Schatz, um sie dann später zu essen. Total süß! Ich hab nicht mal gewusst, dass Mohn Kapseln hat, in welcher sich die Samen befinden. Und seitdem ist mein Bewusstsein auf Mohn gedrillt. Und wie das immer so ist beim Gesetz der Anziehung, vermehrt sich das, wo wir unsere Aufmerksamkeit drauf richten. Neuerdings habe ich „instinktiv“ Lust auf Mohn!

Und das läßt mich darauf schließen, dass unser Instinkt nicht etwa nur nach Geruch geht, wir sind ja keine Tiere, sondern das unser Instinkt ebenso abstrakt funktioniert, wie der Rest unseres Denkens. Wir können vor unserem geistigen Auge das Bild eines Nahrungsmittels entstehen lassen und dann Speichelfluss entwickeln. Wir können auch, das kenn man aus Comics, ein Tier auf der Wiese sehen und Speichelfluss entwickeln, weil wir es uns gerillt vorstellen. (Also nicht ich, andere!!). Mein Vater hat mir von jemandem erzählt, der bei der Betrachtung der Werbung in Form einer Zeitungsbeilage, wenn er die Seite mit dem Fleisch in die Finger kriegt, Speichelfluss entwickelt. Und Alexandra schrieb darüber, dass sie Gojibeere im Internet gesehen habe, und daraufhin welche bestellt hat, weil sie ihr so häufig aufgefallen sind.

Und ich glaube auch, dass der Instinkt so abstrakt funktioniert, dass es auch „zeitlich“ aktiv ist. So sagten die Kinde meiner Freundin bereits morgens, dass sie abends Lust auf Erdbeeren haben würden. Oder wussten, worauf sie in 2 Stunden wahrscheinlich Lust haben würden. Wenn dem nicht so wäre, wäre unser Überleben wahrscheinlich auch bedroht, denn manche Sachen muss man erst sammeln, jagen, einkaufen... bevor sie einem zur Verfügung stehen.

Oh, aber ich habe auch Fehler gemacht. Etwas 50% war instinktiv gegessen, der Rest war ein rumprobieren, ein Trial and Error und eine Gedankenlosigkeit, hervorgerufen durch Konzentrationmangel und Angst vor Fett!

Seht selbst:

Was gab’s zu essen?:

Grüntee
1 TL rote Heilerde

6:30 Uhr: Bananen-Mohm-Püree















7 Uhr: ca. 70 g gekochtes Quinoa mit Salz und Palmöl

10 Uhr: 2 Bananen (nicht instinktiv, waren aber in meiner Tasche zu Bruch gegangen)

10:10 Uhr: 40 eingeweichte Mandeln (schmeckten wie Ei)

10:40 Uhr: 20 Chlorella

12 Uhr: Rest der Hirse mit Möhre, Öl, Salz, Frühlingszwiebel















13:30 Uhr: 5 Datteln

15:35 Uhr: 30 Weintrauben
1 Scheibe Realtoast
2 TL Kokosmus
Spirulinapudding
2 TL Kokosmus

17:50Uhr: 20 Minihaselnüsse – selbst geknackt
Salat aus Lollo Rosso, Tomate, Frühlingszwiebel, Olivenöl, Salz

7 Datteln

8 Carobschoten
2 Rooibostee

Also, ich habe wieder Kokosmus im Schrank stehen, was ich lange nicht mehr hatte und ja, das ist lecker und ja, mein Instinkt sagt mir ich soll es essen, aber weiß mein Instinkt auch wie viel Fett darin ist??? Ich habe kaum Angst davor, dass es gesundheitsschädlich ist, aber ich weiß, dass ich davon zunehme!Oder besser: Ich glaube es! - Und daher ist das auch so...

Und jetzt bin ich genau dort, wo das Buch „Schluss mit den Diätkuren!“ ansetzt, nämlich genau an dem Punkt, wo man Angst hat vor Lebensmitteln. Würde ich so viel Kokosmus essen, wie ich will und in dem Bewusstsein leben, dass ich jederzeit so viel davon darf, wie ich will, würde ich mich gar nicht darauf ausrichten. (In des Übels Übertreibung, liegt des Überls Heilung!)

Zum Beispiel habe ich wieder Durian im Eisfach. Nachdem ich die letztens gegessen hatte, aber ich mir überlegt, dass es mir ein tolles Gefühl der Überfülle geben würde, immer Durian im Eisfach zu haben und am besten auch Booja-Booja Eis. Jetzt frage ich mich jeden Tag ob ich heute genug Appetit habe die Durian aufzutauen und, nein, habe ich nicht. Und das Gefühl von Überfülle ist immer da!

Das mit dem Geldzählen, was ich den ganzen Monat über gemacht habe ist Schwachsinn! Es fiel mir wieder ein. Damit richte ich mich auf Mangel aus und es kommt immer mehr Mangel. Ich hatte keinen Mangel, als ich 400 € im Monat verdient habe, weil ich da an meinen Gedanken gearbeitet habe. Jetzt verdiene ich 1000 € und habe Mangel. Ich hasse es, immer wieder unter den Einfluss von Leuten zu geraten, die der Auffassung sind, sie müssten mir ihre Meinung mitteilen ohne dass ich danach gefragt habe. Wenigstens lerne ich auch daraus immer, wenn es auch meistens nur ist, dass ich Recht und sie unrecht haben!

Alles Liebe,

Silke

Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen