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Dienstag, 30. Dezember 2014

Wie die Lebensmittelkonzerne uns süchtig machen...



Während ich in Joan Iflands Sugars and Flours: How They Make us Crazy, Sick and Fat, and What to do About It das letzte Kapitel sehr fasziniert gelesen habe, in welchem Erfahrungsberichte anderer ehemaliger Essüchtiger gesammelt sind die sehr faszinierend sind, habe ich gleichzeitig begonnen mich mit dem Gegenteil zu beschäftigen. Mit der Lebensmittelindustrie und wie diese versucht uns dazu zu kriegen, mehr von ihren Produkten zu kaufen. Krass bei den Schilderungen bei Joan Ifland finde ich, dass auch Dinge angesprochen werden mit denen ich gelegentlich zu kämpfen habe und natürlich frage ich mich, ob es da einen Zusammenhang gibt. Z.B. sich zu konzentrieren und Dinge zu behalten, was mir in jeder Klausurphase Probleme bereitet, oder der auch Ängste, die mir ebenfalls in jeder Klausurphase Probleme bereiten und natürlich Heißhungerattacken. Alles Klausurphasenassoziiert, aber die werde ich ja noch ein paar Semester haben...

Und ich finde außerdem Dinge krass, die mich nicht betreffen, jedenfalls nicht primär aber vielleicht sekundär. Die Leute schildern zwischenmenschliche Probleme, in der Familie oder auf der Arbeit, die durch ihre Stimmungsschwankungen durch reaktives Essen zustande kommen. Ich würde gerne wissen wie oft ich mich, vor allem in der Kindheit, aber bestimmt auch später in meinem Leben, zurückgewiesen und unliebenswert gefühlt habe, nur weil die betreffende Person reaktives Essen oder sonstige Substanzen verzehrt hat. Meine Mutter hat jedenfalls immer und tut es auch noch heute, ausschließlich Mist zu sich genommen, ist auch deshalb krank, psychisch und physisch, und ich habe keine  Kontakt zu ihr weil ich mich vor den schlechten Gefühlen, die sie mir in Bezug auf mich vermittelt, nicht schützen kann. Seit ich keinen Kontakt mehr zu ihr habe, geht mein Leben jedoch bergauf. Sogar meine Schwester, die von all den negativen Reaktionen die ich abbekommen habe geschützt war, weil sie bereits krank auf die Welt kam (oder meine Theorie durch künstliche Babynahrung krank wurde, denn sie hatte Asthma und Neurodermitis) ist der Auffassung, dass ich niemals das Medizinstudium angefangen hätte, wenn ich Kontakt zu meiner Mutter hätte.

Naja, die andere Seite der Medaille ist die Lebensmittelindustrie über die ein Herr Namens Michael Moss ein Buch geschrieben hat Das Salz-Zucker-Fett-Komplott: Wie die Lebensmittelkonzerne uns süchtig machen. Es handelt davon was die Lebensmittelindustrie unternimmt um ihre Produkte schmackhaft zu machen, wie man den „Glückspunkt“ eines Lebensmittels ermittelt etc. Allerdings ist Salz in diesem Zusammenhang ein wenig irreführend, da Salz nicht süchtig macht. Mein Physiologieprofessor sagte sogar, dass wir unter Umständen, wo wie überhaupt kein Salz essen, auch in der Natur vor Erfindung des weißen Goldes, mit Salz unterversorgt seien, denn Natrium und auch Chlorid werden bei unzähligen Stoffwechselprozessen benötigt und die Ursache für unseren Bedarf ist schlussendlich, dass wir irgendwann mal aus dem Meer kamen. Ich nehme mal an, dass der Körper sich auch an kein zusätzliches Salz anpassen kann aber die meisten Menschen sind dran gewöhnt, suchen es gezielt aus und es ist für die Lebensmittelindustrie ein Faktor.

Und so überlege ich dass ich und wahrscheinlich alle die hier mitlesen, irgendwann mal auf Lebensmittelindustrie Fett und Zucker geprimed wurden. Irgendwann in der Kindheit möglicherweise im Zusammenhang mit schlechten Gefühlen. Das war der kardinale Fehler! Seither sind wir konditioniert. Und selbst wenn Bananen, Datteln, Vollkornbrot und Nüsse uns nicht übermäßig fett oder krank machen, versteckt sich auch dahinter noch die Sucht, die uns zuweilen dennoch Probleme macht. Und vielleicht auch im Weg steht bei der Selbstoptimierung.

Menü des Tages am 29. Dezember

9 Uhr: 375 g Brokkoli mit Salz und Chili


Couscous mit Wasser, Zimt, Banane, Chia, Sunwarrior, Hanf, Kakaonibs, Reissirup


11 Uhr: 1 Banane

12 Uhr: 2 Scheiben Feinschmeckerbrot mit Sojasahne und Reissirup


15:20 Uhr: 375 g Brokkoli mit Salz und Chili
2 Scheiben  Feinschmeckerbrot mit Sojasahne, Banane und Agave


18 Uhr: 6 Datteln

19:30 Uhr: 750 g Brokkoli mit Salz und Chili


Ich hab mir wohl die Feiertage über einen Brokkolimangel zugezogen oder es lag daran, dass ich gestern faul war und Brokkoli so schnell zubereitet ist und ich keine Reste von anderem Essen hatte. Ich fand ihn jedenfalls voll lecker und brauchte was herzhaftes nach dem Brot und Zucker.

Heute bin ich wieder mit einer Freundin zum Sushi verabredet und dann mal schauen was Silverster bring. Ich bin völlig unentschlossen ob und was ich machen soll. Da wäre eine vegane Silversterparty wo ich niemanden kenne oder alternativ ein Saufgelagere wo ich jemanden kenne. Oder soll ich zuhause bleiben und fernsehen?
Und ist da draußen ein Kölner der Lust hat auf die vegane Silversterparty im Past&Future mit zu kommen? Oder geht jemand, der das liest da hin? Dann schreibt mit...:-)

Alles Liebe,

Silke

10 Kommentare:

  1. "Allerdings ist Salz in diesem Zusammenhang ein wenig irreführend, da Salz nicht süchtig macht."

    Salz allein vielleicht nicht, doch kann bei einem Zuviel an Salz die sog. "Salz-Zucker-Schaukel" anwerfen. Und nicht zu vergessen macht die Kombination von Salz+Zucker (jedes Salzgebäck enthält ja auch GEZIELT Zucker) so einen typischen Geschmack. Weiß nicht wie ich es beschreiben soll... Es "schmeckt süchtigmachend" und erzeugt so eine "ich-brauche/will-noch mehr davon"-Eigenschaft. ;-)

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  2. Was ist denn die sog."Salz-Zucker-Schaukel"?
    Hab's gegoogelt und nichts gefunden...

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  3. Ist damit vielleicht die berühmte "Essiggurken-Ketchup-Burger" Nummer gemeint?

    Hat es einen bestimmten Grund, weshalb du so viel Brokkoli ist oder stehst du einfach nur gnadenlos darauf? :D
    So wie ich derzeit auf Blumenkohl.

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  4. Einerseits stehe ich gnadenlos darauf und andererseits halte ich Brokkoli für das gesündeste Essen der Welt! - Es ist alles drin, was sonst bei veganem und fettarmem Essen Mangelware ist: Eisen, Kalzium, Vitamin E und Omega 3-Fettsäuren und er macht supersatt und hat nur sehr wenig Kalorien. Und absolut keine Nachteile!
    Das sind sehr viele Fliegen mit einer Klappe!

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  5. Ich meinte damit, dass wenn man zu viel Salz auf einmal zu sich nimmt, man automatisch bald Lust auf Süßes bekommen kann.

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  6. Und du kennst dafür einen biochemischen Hintergrund oder ist das ein Ammenmärchen?

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  7. Wenn es ein Ammenmärchen wäre, so würde die LMI wohl kaum so vielen Fertigprodukten und/oder Fastfood Salz und Zucker in Kombination zufügen. ;-)
    Nein, ich kenne keinen biochemischen Hintergrund, jedoch denke ich, dass es Kein Ammenmärchen ist. Mir selber ging es in früheren Jahren schon so (und es erzählten mir auf meine Frage "Kennst du das auch?" auch schon Mitmenschen davon), dass ich nach Salzigem dann bald Lust auf Süßes bekam oder umgekehrt.
    Ich weiß nicht, ob es einen "Namen" hat, aber nur weil Google über "Salz-Zucker-Schaukel" nix findet, würde ich nicht meinen, dass es ein Ammenmärchen sei.

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  8. Na, das kommt da rein, weil Fertignahrung ohne das keinen Geschmack hat.- Ich weiß nicht, aber du hast vor Nahrungsmitteln Angst, aber nicht davor, dass du verhungerst.
    Es muss nicht Zucker oder Salz die Ursache sein, sondern einfach, dass nachdem ein bestimmtes Nährstoffbedürfnis befriedigt ist, ein anderes bewusst wird.

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  9. "Na, das kommt da rein, weil Fertignahrung ohne das keinen Geschmack hat."
    Ja, und wenn man etwas salzt u. hinterher zuckert, schafft es einen "gewissen Ausgleich", es "neutralisiert" das Salz irgendwie (weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll... Finde keine passenderen Worte...) und man kann nochmal salzen, ohne dass es zu salzig wird. Man kann z.B. bei Salzigem durch Zugabe von Zucker "vertuschen", wie viel Salz da eigentlich drin ist. Zumindest ist mir das während meiner Kochausbildung bewusst geworden bzw. gelehrt worden.


    "Ich weiß nicht, aber du hast vor Nahrungsmitteln Angst, aber nicht davor, dass du verhungerst."

    Was hat das jetzt damit zu tun?

    "Es muss nicht Zucker oder Salz die Ursache sein, sondern einfach, dass nachdem ein bestimmtes Nährstoffbedürfnis befriedigt ist, ein anderes bewusst wird."

    Natürlich kann auch das der Fall sein.

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  10. Koch was uns ess was!!!!

    Du bist 3 cm kleiner als ich und nur halb so schwer! Und mich bezeichnet man als dünn! - Lies nochmal die Studie über verhungernde Kinder in Kenia. Theoretisch ist es so, dass für verhungernde das gesündeste Fleisch ist und das sage ich nicht gerne...

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