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Dienstag, 26. April 2011

Das verflixte 7. Jahr....




Hallo Liebes,

Tag 752: Also, dieser 7jahres Zyklus hat mich fest im Griff. Das ist regelrecht spooky, aber definitiv real. Ich bin gestern im Theater 2 Leuten über den Weg gelaufen, die ich beide auch vor ziemlich exakt 7 Jahren kennen gelernt habe und seit mindestens 5,5 Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen habe. Die Theaterwelt ist winzig, selbst im Zuschauerraum und meine Probleme von gestern waren tatsächlich alle nur Luxusprobleme.

Der Kater frisst wieder, aber er ist immer noch sauer, dass ich ihn 2 Nächte allein gelassen habe. Wie kann ich nur? Er ist doch das wichtigste Wesen im Universum? – Wenigstens hat er kein Egoproblem.;-)

Jetzt ist er gleich wieder frech und fordert, aber ich bin schon froh, dass die Krankheit ihn nicht dahin gerafft hat. Ich nehme an, er hat auch erst gestern wieder angefangen zu essen, da nicht viel von seinem Futter weg war. Das heißt eine: Woche hat er bestimmt gefastet. Er hat abgenommen, aber ich glaube nicht so viel wie bei der letzten Krankheit vor 3 Jahren. Das Fasten hat aber wieder funktioniert. Und ich denke mir jetzt: Musst du wohl dem Tier doch mehr Rohkost geben. Vielleicht mache ich das, wenn ich dann bald mehr Geld verdiene. Dann gibt’s wieder Kram von der Biofleischtheke. Aber an dieser Stelle recht vielen Dank an alle die so gut waren, Heilungsenergie rüber zu schicken :-)) Ich weiß das sehr zu schätzen!

Nachdem ich also vom Osterurlaub wieder zuhause war, habe ich erst mal was gegessen, dann geduscht und musste dann auch schon fast ins Theater. Ich hatte dem Techniker noch schnell ne Nachricht über Facebook geschickt, nehme aber an, dass er die nicht mehr gekriegt hat. Ich war um viertel nach 7 an der Pforte und wurde direkt erkannt von einer Ankleiderin aus dem Schauspielhaus, die dort stand und eine rauchte. Sie frage wie es mir gingt etc., wir kamen kurz auf die Vorstellung zu sprechen und dass besagter Techniker mich reinschmuggeln wollte. Sie sagte daraufhin: "Wenn du in die Vorstellung willst, geh einfach gerade aus, dann die Treppe runter und dann bist du auf der Bühne". Der Pförtnerin sagte sie noch kurz: „Die gehört zu uns“ woraufhin die Pförtnerin sagte: „Jaja, ich weiß“. Also, auch die weiß noch wer ich bin. Ich bin bekannt, wie ein bunter Hund. Wer mich ein Mal gesehen hat, vergisst mich nicht. Das kann Vor- und Nachteile haben. Hätte ich gedacht, dass ich so leicht von hinten in das Schauspielhaus komme? Ich hätte schnurstraks auf die Bühne gehen können, hätte ich das gewollt…tztztz…

Bin ich aber nicht. Ich habe das nächste mir bekannt vorkommende Gesicht gefragt, wo ich meinen bekannten Techniker finde und der hatte glücklicherweise ein WalkiTalki, mit dem er ihn ausrufen konnte. Und so wurde ich dann sicher in der Zuschauerraum geleitet ohne dass mich eine der Schließerinnen zu Gesicht bekommen hätte. Und dann sagte er noch schnell: „Gib mir mal deine Nummer. Wenn ich irgendwas höre, melde ich mich bei dir“ – und in meinen Augen standen schlagartig die Rollen, wie bei anderen Leuten Dollarzeichen stehen ;-)

Das restliche Procedere kannte ich, weil ich mich früher schon mal durch die Kantine in den Zuschauerraum geschlichen hatte. Man bleibt am Rand stehen, bis sich alle Leute gesetzt haben und nimmt dann einen der letzten freien Plätze. Und während ich dort so stand, tauchte plötzlich ein bekanntes Gesicht auf, was auch dort stand. Es war einer der Statisten aus dem Stück, was ich als erstes an der Oper gemacht hatte, in welchem ich auch meinen Joggingfreund kennen gelernt habe und dieser Statist war, soweit ich weiß, vor 7 Jahren ziemlich verliebt in mich. Da wären wir also wieder. Sollte der vom 7jahres Zyklus wissen, würde er jetzt das selbe projizieren, wie ich auf die Beziehung mit meinem Joggingfreund.

Er war mit seiner Mutter im Theater, bei der er auch wohnt mit ca. 45 Jahren und allein das ist schon Grund genug, nicht gerade angetörnt von dem Mann zu sein. Hinzu kommt, dass er, wie ich finde, keine Ahnung von Theater hat, weniger intellektuell ist als ich, nicht sonderlich attraktiv und seinen Arsch im Leben nicht hoch kriegt. Er hat vor 7 Jahren noch ein Jurastudium nachgeholt, es zwischenzeitlich aber abgebrochen und jobbt jetzt in irgendeinem Kiosk. Aber egal, jeder Mensch ist wichtig und bedeutend, auch, wenn er nicht als potentieller Partner in Frage kommt und ich fand es spannend, was das Universum mir gerade alles so präsentiert. Er war hingegen hellauf begeistert mich wieder zu treffen und so kam es dann, dass direkt hinter ihm ein freier Platz war, so dass wir uns nicht aus den Augen verloren hatten.


Das Stück ging los. Die “Dreigroschenoper” und ich muss zu meinem Leidwesen sagen, dass ich lange nicht mehr so schlechtes Theater gesehen habe. Armes Schauspielhaus! Es lag nicht an den Schauspielern, Gott sei Dank, die haben sich einen Wolf gespielt, die Inszenierung war einfach hundsmiserabel. Armer Berthold Brecht. Armer Kurt Weill. „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ an der Oper war echt viel besser. Das wurde aber auch von einer der besten Schauspielerinnen Deutschlands inszeniert. Vielleicht können die das einfach besser. Allerdings hat mir der Gesang der meisten Schauspieler hier nicht gepasst, wie mir an der Oper das Spielen der meisten Sänger nicht gepasst hat und das erweckt in mir wieder die Leidenschaft in mir beides auszubilden. Aber was nütz es, wenn ich ein super Sänger-Darsteller bin, wenn mir niemand die Möglichkeit gibt vorzusprechen/singen. Aber vielleicht passiert das ja noch. Das Gesetz der Anziehung ist ja kein D-Zug.

Ein weiteres bekanntes Gesicht habe ich in der Pause gesehen. Der Schauspieler/Regisseur mit dem ich eine ähnlich lange Vergangenheit habe, der vor 7 Jahren von dem selben Regisseur protegiert wurde wie ich und dem ich auch reichlich häufig „zufällig“ im letzten halben Jahr über den Weg gelaufen bin. Er sagte mir in der Pause: „Wir warten draußen. Vielleicht gehen wir aber auch nach Hause“ woran ich gemerkt habe, dass es ihm auch nicht gefallen hat, was mir imponiert hat, denn alles was er an Regie macht, gefällt mir ziemlich gut. Ich finde, wir sollten mal was zusammen machen!:-) Und weil er mir über Facebook eine Einladung zu seiner nächsten Inszenierung geschickt hat und ich Konversation gemacht habe, habe ich mal direkt zu gesagt, zu dieser Inszenierung zu gehen. Ich komme noch in Theaterzuschauer-Stress! Und dann brauchte ich erst mal ein Bier, weil die Inszenierung so mies war.

Das mit dem Bier ist übrigens, glaube ich, auch ein 7jahres Zyklus. Vor 7 Jahren habe fast jeden Abend mindestens 3 Bier in der Theaterkantine getrunken. Sowohl nach Vorstellungen in denen ich drin war, als auch nach welchen, die ich als Zuschauer gesehen habe. Ich wollte in der Kantine sowohl meinem Joggingfreund über den Weg laufen, als auch Kontakte machen und für beides, so glaubte ich, sei es förderlich enthemmt zu sein. – Renn mit dem Kopf vor die Wand, Silke. - Tatsächlich gab es dadurch dann mal einen Abend vor ca. 7 Jahren und einem Monat, an dem ich mich vor meinem Joggingfreund völlig zum Affen gemacht habe, dass ich dachte, jetzt sei alles für immer vorbei, der würde nie wieder mit mir reden.....Little did I know….Ich muss dem Bier mal näher auf den Grund gehen. Ich hatte doch die letzten 3 Jahren keinen solchen Bierdurst mehr…???

In der Pause musste ich zu meinem Entsetzten feststellen, dass der Mutter dieses Bekannten von mir, das Stück sehr gut gefällt und dass er selber meinte, man dürfe die Inszenierung wohl nicht so ernst sehen. Whamm…da hatte er schon wieder verloren bei mir, aber ich traf einen weiteren Bekannten, den ich allerdings vor 6,5 Jahren kennen gelernt habe. Gehen denn alle Leute an Ostern ins Theater?

Naja, Stück ging weiter. Der zweite Teil war, Gott sei Dank, kürzer als der erste dafür in keinster Weise besser. Was ist das nur für ein Regisseur und warum darf der das???

Nach der Vorstellung hat dieser Bekannte von mir dann noch schnell gesagt: „Na, dann meld dich, ne?“ Ich: „Ich hab deine Nummer nicht, außerdem rufe ich keine Männer an“ ;-) Mache ich wirklich nicht!

Er hat also nach meiner Nummer gefragt und während ich dabei war sie ihm zu nennen tauchte noch jemand auf. Eine Sängerin die ebenfalls in dem Stück war, bei dem ich vor 7 Jahren meinen Joggingfreund kennen gelernt habe und das alles finde ich wirklich reichlich spooky. Irgendwas ist komisch, zumal ich in der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag von der Oper geträumt hatte. Ich habe häufig immer wiederkehrende Träume von der Oper. Früher hatte ich die vom Abi und die gingen erst dann weg, als ich anfing das Abi nach zu machen. Ich muss mich1 dann wohl doch über kurz oder lang mal mit der Oper auseinandersetzen.

Was gab’s zu essen?:

3 Rohkostpralinen
Einige Trauben
1 Banane mit Mandelpüree
1 Grüntee mit Steviosid
2 Rawmeo Schoko

12 Uhr: gemischter Salat
Selleriestangen mit Ranchdip
½ Banane mit Mandelpüree

17 Uhr: 2 handvoll Mandeln

19 Uhr: 1 Banane mit Mandelpüree

21 Uhr: 1 Bier 0,3 l

Und dann passiert es mir, dass ich also ins Theater gehe und schon wieder nur denke: „Ja, das ist es was ich will!!!“ Gestern noch, auf der Terrasse meines Vaters habe ich gedacht, dass ich eigentlich auch völlig ohne Theater leben kann, ich hab doch noch 1000 andere Interessen. Das macht mich wirklich bekloppt, dass die Dinge immer nur dann zu mir kommen, wenn ich mich mit anderen beschäftige! Das ist so unfair! Es ist unfair, weil es erfordert, dass ich mir so viele unterschiedliche Dinge wie möglich suchen muss, um mich zu beschäftigen, damit immer das, woran ich gerade nicht denke sich weiter entwickeln kann.

Das ist die Welt meiner momentanen Luxusprobleme. Ich denke ich kann froh sein, dass es so ist und nicht so wie vor einem halben Jahr. Ich bin ja gerade reichlich zufrieden und es freut mich auch immer wieder wenn irgendwas passiert. Nachdem jetzt aber die Katze wieder gesund ist, ist meine Hauptluxusproblem mein Joggingfreund, einfach nur, weil er auf der anderen Seite der Welt ist und ich ihn vermisse. Allerdings, mit IPhone und Facebook in Kombi ist auch das kein Problem, wie ich feststelle. Seit er fort ist, hat er sich jeden Tag auf Facebook gerührt, was er teilweise unterlässt wenn er in Köln ist. So fühlt er sich von Japan aus glatt näher an als in Köln.

Komische Welt!

Alles Liebe,

Silke

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3 Kommentare:

  1. Hallo Silke,
    momentan machst du ja fast täglich eine Ausnahme, und betonst dann immer wieder sie hätte keine Auswirkungen - natürlich nicht - denn wenn man das regelmäßig macht, gewöhnt sich der Körper auch wieder an das "normale" Essen. Außerdem bist du ja auch zur Zeit oft müde, trotz viel Schlaf - ist das keine Auswirkung?
    Du kannst dich natürlich ernähren wie du willst, nur wenn du einen Blog führst der "Rohe Lust" heißt und dann mit so einem Beispiel voran gehst, machst du dich irgendwie unglaubwürdig. Das ist sehr schade, denn deutsche Rohkosttagebücher wie deine gibt es kaum.
    Gruß,
    Alexandra

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  2. Alexandra,

    unglaubwürdig wäre, Ausnahmen nicht zuzugeben, oder? Du schreibst nicht täglich, was machst du an den Tagen, wo du dein Essen nicht aulistest? Wissen deine Leser das?

    Ich bin ein ganz normaler Mensch und ich habe hier auch schon vielefach darüber geschrieben, dass der Trend in den USA wieder von 100% weg geht.

    Was willst du immer wieder von mir? Ich sag dir doch auch nicht, dass du nicht 6 Eigelb und 250 g Datteln am Tag essen sollst, wenn du deine Blähungen vermeiden willst. Außerdem hast doch wohl DU gerade Probleme mit dem Schlafen, oder?

    Ich habe 3 Jobs und mache Abi und dazu blogge ich täglich seit 750 Tage. Wenn du mir das nachgemacht hast, darfst du mich kritisieren, ok? Oder lies einfach nicht was ich schreibe.

    Silke

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  3. Hallo Silke,

    ich habe nichts gegen Kritik und ich behaupte auch nicht dass ich den absolut richtigen Weg gefunden habe. Ich schreibe auch ehrlich was ich esse und was ich für Auswirkungen habe, wo ist das Problem? Ich blogge nicht täglich, obwohl ich das anstrebe aber ich habe einfach nicht die Zeit dazu. Ich glaube auch nicht, dass dir irgendwer böse wäre wenn du nicht täglich oder nicht so umfangreich bloggen würdest und dafür einen guten Job machst.
    Ich vermisse in diesem Blog nur die Rohkost, um die es ja eigentlich hier gehen soll, oder?
    Was meinst du damit, was ich immer wieder von dir will? Na, ich würd mich gern mit dir austauschen. Funktioniert nur nicht. C’est la vie.
    Alexandra

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