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Mittwoch, 13. April 2011

Abischnitt und Co....




Hallo Liebes,

Tag 739: Also, ich bin heilfroh, dass ich vor 16 Jahren nicht auf meinen Vater gehört habe und nicht die 13. Klasse wiederholt habe. Hätte ich das getan, hätte ich jetzt ein Abitur von vielleicht 2,7 oder 3,2 oder irgend so was völlig mittelmäßiges, mit dem man nichts Anständiges studieren kann. Und was lernen wir daraus, liebe Kinder? Das es besser ist auf seine innere Stimme zu hören, als auf seine Eltern. Es ist das erste Mal in meinen 35 Erdenjahren, dass ich feststelle, dass es überaus förderlich war, nicht auf meine Eltern zu hören. Glücklicherweise brauchte ich das aber mit 18-19 Jahren auch nicht mehr.

Wir waren von der Schule aus einen Trinken und das selbe passiert am Freitag auch nochmal. Außerdem gibt es dann am Freitag die Leistungsnachweise und ich wüsste von niemandem,
der tatsächlich bessere Noten hat als ich. Ich kann mich täuschen, denn ich kenne nicht alle Mitschüler, aber soweit ich das überblicke wird mein Abi wohl das beste werden. Was mir bestätigt, was ich in meinen Albträumen in der Zeit vor dem Abitur immer schon gewusst habe.

Die gingen so: Ich war wieder in der Realschule mit den Mitschülern von damals und die wollte mir auf Teufel komm raus nicht glauben, dass ich mehr auf dem Kasten habe als sie!;-) Der Grund für meinen Größenwahnsinn in meinen Träumen rührte daher, dass ich mich seit ich mit der Schule fertig war, nur mit Intellektuellen und Künstlern umgeben habe und bei denen so viel gelernt habe, dass ich, bei Begegnungen mit Leuten die ein Abitur hatten, tatsächlich feststellen musste dass ich mehr auf dem Kasten habe als sie. Weil ich aber keinen schriftlichen Beleg dafür habe, den man in Deutschland immer braucht, hatte ich diese regelmäßigen Albträume in denen ich wieder auf der Realschule war und keiner mit geglaubt hat, wie klug ich bin. Jetzt bald kriege ich einen Zettel wo das drauf steht!

Und dass das Abi so gut wird, bestätigt mir auch, dass ich die letzten 2 Jahre alles richtig gemacht habe und dass es gut war keinem Vollzeitjob nachzugehen. Kurz nachdem ich mit dem Abi angefangen habe bin ich aus meinem Job gefeuert worden. Dann habe ich einige Monate Arbeitslosengeld bekommen, dann 9 Monate lang den Gründerzuschuss für rohelust.com und seit September habe ich die Videothek. Mit einem Vollzeitjob, wie ihn viele meine Mitschüler haben, hätte ich gar nicht die Kraft gehabt mich so intensiv um das Abi zu kümmern. Das heißt, ich klopfe mir also mal heftig auf die Schultern und lobe mich, dass ich mal zur Abwechslung alles richtig gemacht habe.

Aber wie habe ich das gemacht? Ich war nie krampfhaft auf gute Noten aus und habe auch nicht sonderlich viel Arbeit in Hausaufgaben investiert, weil sie mich einfach tödlich langweilen. Ich habe die Fächer gewählt die ich am besten kann und nicht die, die mich am meisten interessieren. Und ich bin häufig intuitiv vorgegangen, was ging, weil ich nicht krampfhaft an guten Noten interessiert war. Ich hatte ein schön ausgewogenes Maß an Gelassenheit und Disziplin, wie ich es in meinem Leben noch bei keiner Sache hatte, die ich unternommen habe.

Mein Philosophielehrer hat, nachdem er mir enttäuschender Weise nur 12 statt 13 Punkte gegeben hat erzählt, dass es auf der Homepage des Abendgymnasiums Düsseldorf einen Abischnitt-Rechner gäbe, in den man seine Noten eingibt und das, was man glaubt, dass man in den Abiklausuren schreibt und damit kann man dann seinen Schnitt errechnen. Ich habe das schon mal auf dem Papier gemacht und bin nach unterschiedlichen Systemen auf unterschiedliche Noten gekommen Eine die mich ein wenig Zittern lässt und eine, mit der ich ziemlich wahrscheinlich einen Studienplatz für Medizin bekomme. Ich weiß aber nicht welches System stimmt! Allerdings meinte meine Englischlehrerin bei unserem Umtrunk gestern Abend, dass auch so ein Abischnitt-Rechner falsch rechnen könnte. Ich sollte es lieber nach dem Leitfaden, den sie mal ausgeteilt habe, mit dem Taschenrechner rechnen. Ich glaube aber nicht, dass ich den noch habe...

Jedenfalls kam bei der Durchrechnung gestern Abend mit dem Abischnitt-Rechner ein Schnitt von 1,3 raus, zwei Punkte an der 1,2 vorbei und mit ganz viel Spielraum nach unten. Wenn ich jetzt eine LK Abiklausur auch nur einen Punkt besser schreibe als berechnet, bin ich bei der 1,2. Der NC auf Medizin war letztes Jahr in Köln 1,6, man darf aber davon ausgehen, dass er dieses Jahr höher sein wird, weil Bayern und Niedersachsen das Abi nach dem 12 Jahr eingeführt haben und der Zivil- bzw. Wehrdienst keine Pflicht mehr ist. Mit 1,2 oder 1,3 habe ich aber dennoch sehr gute Chancen. Nach einem anderen System, was mir eine Mitschülerin gegeben hat, wird mein Schnitt aber nur 1,6. Also, wem soll ich jetzt glauben? Dem Abendgymnasium Düsseldorf oder eine Mitschülerin? Ich tendiere zu ersterem…Möge Gott mir beistehen!:-) So ganz nebenbei habe ich dann auch mein Ziel erreicht, na, oder einen Wunsch verwirklicht, nie weniger als zweistellige Punktzahlen auf einem Zeugnis zu haben. Ich hab mir das vor zwei Jahren mal gewünscht, bin dem aber nicht groß nachgegangen. So geht das. Wünsche einfach vergessen….


Ja, Wünsche einfach vergessen. So geht das. Das wurde mir auch anderweitig gestern wieder bestätigt.

Ich war auf dem Weg zu den Städtischen Bühnen um meine Bewerbungen abzugeben, denn Geld für Porto fehlt mir momentan. Auf dem Weg dahin, beschäftigt in meinem Kopf nur mit Schule und den vielen Bewerbungen, lief ich meinem Joggingfreund über den Weg. Mal wieder in einem Moment, in dem ich nicht an ihn gedacht habe und zwar gemeinsam mit seinen Eltern, die gerade aus Kroatien zu Besuch sind. Ja, ich habe seine Eltern kennen gelernt!!! Ich habe sie zwar vor 6 Jahren oder so, schon mal getroffen, aber nicht kennen gelernt. Und jetzt beherrsche ich auch noch ein paar Brocken Kroatisch.

Aus meinem Urlaub in Kroatien weiß ich, dass Kroaten sich immer sehr freuen, wenn man sich ihrer Sprache bedient, weil es wie eine Form der Respekts ist, ihnen mit Kroatisch zu begegnen obwohl die meisten Kroaten Deutsch in der Schule lernen und es auf jeden Fall auch verstehen. Daher wissen die meisten deutsche Touristen, dass man sie einfach auf Deutsch ansprechen kann und tun dies.

Nun, und so habe ich sie dann gestern kennen gelernt. Sein Vater spricht besser Deutsch als seine Mutter, obwohl diese deutsche Vorfahren und einen deutschen Vornamen hat. Sie haben sich mir beide mit Vornamen vorgestellt und sein Vater hat auch ein bisschen Deutsch mit mir geredet obwohl er 70 ist und die Schulzeit sehr lange her. Den Rest hat mein Joggingfreund übersetzt und alles was mir so einfiel, was ich auf Kroatisch sagen kann, habe ich auch vom Stapel gelassen, was abgesehen von „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ nur so blöde Worte sind wie „Bauch“ und „Kühlschrank“. Es war aber für einen Lacher gut, denn „Kühlschrank“ als eines der wenigen Worte, welche man in einer Fremdsprache kann, ist wirklich dämlich. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, habe ich ihm aber auch nochmal mein Lieblingswort „Mekusac“ nachgerufen, was „Weichei“ heißt, was er quittiert hat mit „ Mekusac je ti“ – also, dass ich ein Weichei sei. Hihi, das war lustig. Wahrscheinlich hat er seinen Eltern daraufhin nochmal erklärt, dass ich das Wort so mag, weil die dritte Silbe „Schatz“ ausgesprochen wird.;-)

Was gab’s zu essen?:

4 Grüntee mit Steviosid

12 Uhr: Rest vom Quinoasalat

15 Uhr: ½ Schüssel Porridge
1 Grüntee mit Steviosid

19 Uhr: 3 handvoll Mandeln

3 Kölsch 0,3

22 Uhr: Rest vom Porridge
Etwas Mandelpüree

Ich hab das Bier nicht gut vertragen, bzw. es ist mir schnell zu Kopf gestiegen, weil ich so wenig gegessen hatte und momentan wünsche ich mir, dass ich mir von meiner Klugkeit was zu Essen kaufen könnte, denn ich habe nichts mehr. Alles was ich brauche kommt zu mir....

Bei Facebook habe ich ein Video von Heidi Wellmann entdeckt, in welchem sie ihren „Entdecke deine Berufung“-Club vorstellt, was ich für eine tolle Idee halte. Es ist ein Programm, welches sich über 9 Monate erstreckt, in welchem man sich üben kann seine Berufung zu entdecken und an seinen Glaubensätzen zu arbeiten, denn sie sagt in etwas das selbe was ich entdeckt habe: Dass "da dran bleiben" das Entscheidende ist. Wir lesen immer irgendein Buch über das Gesetz der Anziehung, probieren es aus, sind total inspieriert und nach 2 Wochen lassen wir es schleifen. Ähnlich wie mit der Rohkost. Neue Verhaltensweisen zu etablieren erfordert aber kontinuierliche Arbeit an sich selbst. Nur ein Buch zu lesen reicht nicht aus.

Die 9 Monate hat sie gewählt, weil ja auch eine Schwangerschaft so lange geht. Im übertragenen Sinne heißt das so viel wie: Der Mensch braucht 9 Monate um zu reifen und lebensfähig zu sein... Ist jetzt meine Erklärung dafür... Man zahlt pro Monat 30 € und hat dann 9 Monate lang Inspiration, Handwerkszeug, Tipps und was weiß ich nicht alles noch, um genug an sich zu arbeiten, dass sich Veränderungen auch dauerhaft einstellen. Im Übrigen habe ich noch nie von jemandem gehört, der sein Leben binne einiger Wochen in der Lage ist zu ändern, die meisten Lehrer sprechen davon, dass es mehrere Monate braucht. Hier aber erst mal Heidi in ihren eigenen Worten:



Ach so, ich war dann gestern auch bei der Studienberatung und bin jetzt etwas klüger. Für meine 3 Optionen muss ich mich über 3 verschiedene Wege bewerben. Lustig, oder? Die Uni trennt zwischen Humanmedizin, Medienwissenschaften und Hochschule für Musik! Warum einfach wenn’s auch schwer geht? Heute ruft mich aber erst mal die Videothek wieder. Bah!!!

Alles Liebe,

Silke

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