Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Mittwoch, 26. Mai 2010
Rauchentwöhnung und Samenkäse....
Hallo Liebes,
Tag 430: Ich hatte gestern den ganzen Tag leichte Halsschmerzen und gerötete Mandeln. Heute ist es weg. Hatte zudem viel Durst, war relativ früh im Bett und kam nach 8,5 Stunden Schlaf heute auch recht schwer raus aus dem Bett. Der Körper erledigt mal wieder Heilarbeiten. Ich frage mich ob das auch mit dem Rauchen zusammen hängt und halte es für sehr wahrscheinlich. Die Mandeln sollen ja Lymphe enthalten welche für die Entgiftungsarbeit zuständig sind. Wenn die sich jetzt, sowohl bei Kaugummi als auch bei Zigaretten mit den Giftstoffen aufgeladen haben, ist es jetzt nur logisch, dass sie sich auch wieder davon befreien. Darüber hinaus muss ich mich auch heute früh wieder sehr viel schnäuzen und wenn ich mir angucke was da alles so passiert erkenne ich auch wieder wie schädlich Rauchen tatsächlich ist. Das selbe passiert aber auch, wenn man das ungesunde Essen weg lässt.
Aber wenigstens sind die Entgiftungserscheinungen so leicht, dass ich ganz normal dem Alltag nachgehen kann. Ich habe hauptsächlich Flyer verteilt, weil wir herrliches Wetter hatten. Vielleicht hat auch die Sonne, die frische Luft und die Bewegung dazu beigetragen, dass der Körper heilen wollte.
Ansonsten plane ich Sushi, was gar nicht so leicht ist. Ich nehme auch hier das Rezept aus Jeremy Safrons The Raw Truth: The Art of Preparing Living Foods als Grundlage, wie auch schon bei dem Pizza-Rezept. Er verwendet keinen Reis aus Pastinaken sondern einen Samenkäse, den ich vorab vorbereiten muss. Tatsächlich nennt er sein Rezept auch nicht Sushi sondern Nori-Rollen, deshalb kann ich wohl kein Sushi Imitat erwarten. Das Buch lag einfach noch außerhalb des Bücherregals und war somit das nächstliegende. Außerdem finde ich es bisher sehr gut. Alles was ich daraus gemacht habe war absolut köstlich. Ich glaube aber Pastinakenreis geht viel leichter.
Für die unter euch, die noch sehr unsicher sind was Rohkostrezepte betrifft habe ich was tolles von Melanie Maria Holzheimer. Sie hat 3 neue detaillierte Videos auf ihrer Homepage wie man Balsamio-Feigen-Dressing, einen Greensmoothie und Sahne Kakao zubereitet. Jedes Rezept setzt sich aus 2-3 YouTube Videos zusammen, dauert also 20-30 Minuten, sie erklärt aber wirklich jede Kleinigkeit, die es zu wissen lohnt und gibt Tips etc. Selbst ich fand es sehr anregend. Und sie ist wirklich sehr gut in der Lage vor ein Publikum zu treten und zu referieren. Auch das können ja viele Leute nicht. Es lohnt sich also auf jeden Fall einen Blick drauf zu werfen.
Nochmal zurück zu dem Sushi: Ich musste Samenkäse vorbereiten und zwar mit Rejuvelac.Es lohnt sich natürlich immer Samenkäse zu machen, weil Käse einfach köstlich ist, aber wie dass auch bei der Pizza schon der Fall war muss man dabei viel denken und planen. Zunächst musste ich erstmal das Rejuvelac herstellen, womit ich letzte Woche schon angefangen habe. Gestern habe ich dann endlich die Samen eingeweicht, den Tag über stehen lassen, abends dann püriert und das Rejuvelac zugegeben. Dann musste die ganze Mischung über Nacht bei Zimmertemperatur stehen, damit sich Samenkäse und Molke bilden und trennen. Heute muss ich die Molke abgießen und dann den entgültigen Käse herstellen. Das ganze ist nicht viel Arbeit, es ist viel Geduld.
Aber wenn man sich vorstellt man müsse eine „normale“ Pizza selber herstellen, also den Teig, den Käse und die Tomatensauce, wäre es weit aufwendiger als die Rohkostvariante.
Da ich Angst davor habe, dass ich jetzt zunehme, wo ich keine Kaugummis mehr kaue, habe ich versucht wenig Fett zu essen und bin damit gescheitert. Irgendwann kam die Lust, oder vielleicht sogar der Hunger auf was Fetthaltiges. Und zufällig hatte ich auch noch das Knoblauchbrot im Kühlschrank. Ich weiß, dass ich gestern unter anderem auch gegessen habe, weil ich irgendwas im Mund spüren wollte und nicht nur aus Hunger. Ich habe aber keine Lust zuzunehmen weil Abnehmen ungefähr genauso nervig ist, wie mit dem Rauchen aufzuhören…
Allerdings habe ich gestern Abend einen 80/10/10 Salat gemacht und mal wieder festgestellt wie köstlich der auch sein kann. Genau der Salat, den ich im Winter auch schon jeden Tag gegessen habe. Irgendwie bin ich den nicht leid geworden. Was mir aber jetzt im Vergleich zum Winter gravierend auffällt ist, dass die Salate voll von Erde sind, wie sie es im Winter nicht waren. Ist wohl auch kein Wunder, wenn das Zeug im Winter aus dem Treibhaus kam. Ich weiß jetzt nicht ob ich das gut oder schlecht finden soll: Zum einen mehr Natur, zum anderen mehr Arbeit….Aber hier ist erstmal auch ein Fotos meines kleinen Obst- und Gemüsegartens:
Tomaten- und Erdbeerpflanzen
Was gab’s zu essen?:
4 Datteln
2 Mangos
Spinat-Bananen-Smoothie
5 Walnüsse
einige Kürbiskerne (genascht bei der Samenkäsezubereitung)
300 ml Rejuvelac
1 Honigmelone
Greensmoothie aus Spinat, Zitronenmelisse, Orange und Banane
2 Bananen
8 Datteln
2 Knoblauchbrote
Salat aus 1 Kopfsalat, Rest Spinat, Trauben, 1 Frühlingszwiebel, Sonnenblumenkeime und einem Dressing aus 2 Orangen und ½ Avocado
handvoll Mandeln
Ich denke ich kann von Glück sagen, dass ich auf dem Weg zur Entwöhnung wieder einen Schritt weiter bin.
Heute steht, wie gesagt, die Plasmaspende an und ich weiß noch genau, was ich letztes Mal richtig gemacht habe, aber ich will wirklich dauerhaft einen Weg finden wie ich auf natürlich Art und Weise dahin komme. Könnte viel Trinken ausreichen? Wie viel muss es dann sein???
Alles Liebe,
Silke
Labels:
Entgiftung,
Fett,
Rauchentwöhnung,
Rohkost
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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