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Mittwoch, 11. Dezember 2013

Suchtmechanismus durchbrechen...



Die letzten zwei Tage kann ich mit Fug und Recht einfach nur als Offenbarung beschreiben. Und ich raffe überhaupt nicht, warum mir das nicht schon früher klar geworden ist. Es lag eigentlich auf der Hand...Aber das ist ja immer so..

Folgendes: Ich habe mich gefragt, warum ich von meinen 200-300 kcal enthaltenden Gemüsepfannen immer satt werde, von eine Schüssel Vollkornhaferflocken und Bananen mit über 700 kcal aber nicht. Laut allem was Barnard, Lisle, Esselstyn, Fuhrman, Ornish, McDougall, Goldmann etc. etc. sagen, müsste man einfach so vom Verzehr vollwertiger Nahrung abnehmen und satt werden. Warum funktioniert das bei mir nicht?

Zudem habe ich mir gedacht, dass ich einfach das machen könnte, wovon so mancher Neu-Rohköstler schon zu viel Gewicht verloren hat: Einfach nur Gemüse und Salat essen, davon satt werden und so zu wenig Kalorien zu sich nehmen.

Ich hab dann so eine Mischung aus allem gemacht und zunächst einfach mal mein Frühstück, was normalerweise Haferflocken oder sonstigem Getreide besteht durch eine Gemüsepfanne ersetzt. Und siehe da: Ich war satt. Ich war über Stunden satt. Ich war auch nach Sport noch satt. Nicht nach 1,5 Stunden direkt wieder durch Heißhunger motiviert mir neue Nahrung zu beschaffen. Kein Appetit zwischendurch, der mich dazu drängt mir was zu Essen zu besorgen.

Das setzte sich dann durch den Tag hindurch fort und ich dachte: Haha, das ist die Lösung: LowFat und LowCarb gleichzeitig. Einfach nur das essen worin sich alle Ernährungsformen einig sind: Gemüse! - Aber so was es dann doch nicht. Ich habe genau so viele Kohlenhydrate gegessen, wie sonst auch, aber ich habe sie immer als Dessert gegessen, nicht als ganze Mahlzeit. Somit nahm der Magen eine geringere Kaloriendichte wahr und sorgte nicht für die Aktivierung des Belohnungssystems.

Und dann kam mein "Heureka" - was ich gemacht habe, war die Mahlzeit einfach geringer zu konzentrieren. Haferflocken mit Banane ist hochkalorische Nahrung, die das Belohnungssystem aktiviert, Glücksbotenstoffe ausschüttet, nach denen mein Körper gerade verlangt weil ich kein Nikotin zu mir nehme. Wenn ich aber morgens gar nicht erst damit anfange, bleibe ich auch den ganzen Tag über fanstastisch gesättigt. Es war fast schon störend zu den Mahlzeiten Essen einzunehmen.

Und genau das ist auch in der Studie passiert die Barnard immer anbringt wenn er argumentiert warum man ordentlich frühstücken soll. Man hatte übergewichtigen Teenager Jungs entweder Instanthaferflocken oder Vollkornhaferflocken mit gleichem Kaloriengehalt zu essen geben. Die Gruppe, die die Vollkornhaferflocken gegessen hatte, hat im Laufe des Tages 35% weniger gesnackt als die andere Gruppe.

Das mag alles durchaus funktionieren, wenn man normalerweise Zucker und Weißmehl isst, aber bei mir funktioniert das nicht. Bei mir ist es eine Frage der Konzentration der Nahrungsmittel und Haferflocken, Obst, Vollkornkekse, Nüsse, Vollkornbrot ist nun mal die konzentrierteste Nahrung die ich so esse und daher schüttet mein Belohnungssystem dann Glücksbotenstoffe aus und durch diese Lust, die mir zuvor das Nikotin verschafft hat, esse ich zu viel davon. Immerhin will ich unbewusst das Botenstofflevel halten.

Es mag bedauerlich sein, dass unser Hirn uns nicht dann belohnt, wenn wir Grünzeug essen, sondern dann, wenn wir hochkalorische Nahrung essen, aber es ist nun mal so. Einen Großteil unserer Evolution hatten wir das Problem nicht genug Kalorien zu bekommen und Mutter Natur hat entschieden, dass es wichtiger ist uns dafür zu belohnen, nicht wenn wir Grünzeug essen, was in unserer Evolution reichlich vorhanden war. Das, meine Lieben, ist die wahre Lustfalle.

Das Ganze hatte zur Folge, dass ich gestern nur 1633 kcal gegessen habe und die ganze Zeit voll gesättigt war,. Toll, oder? 1 kg Gewichtsverlust von gestern auf heute.So ist das easy. So bin ich ganz schnell wieder bei unter 60 kg, so kann ich jegliche Weihnachtsverführungen, die unter Garantie kommen werden, superleicht wieder loswerden und so ist der ultimative Weg abzunehmen. 1700 kcal aus wenig konzentrierter Nahrung und dazu Sport.

Aber wenn ich mich gaaaanz recht erinnere hat Douglas Lisle in How to lose weight without losing your mind auch folgendes gesagt: Man solle sich als Essensregel immer vornehmen: Erst Salat, dann gekochtes Gemüse, dann konzentrierte Kohlenhydrate in einer Mahlzeit. Das habe ich selbstredend nicht beherzigt und das wird auch weder von Alan Goldhamer noch von John McDougall,. für die Douglas Lisle arbeitet, so umgesetzt. Für das Frühstück empfehlen die nämlich alle Vollkornhaferflocken!

Obst und Nüsse also als hochkonzentrierte Nahrung. So macht die Rohkost es einem zwar leicht sich anderer Süchte zu entledigen, aber in der Lustfalle hängt man auch dann noch. Und genau das passiert mir auch immer auf Rohkostmessen, wo es nur hochkonzentrierte Nahrung gibt. Ich finde kein Ende, weil ich Glücksbotenstoffe bekommen!

 Ich halte es für mich immer noch erstrebenswert mich möglichst davon fern zu halten und meine Freuden aus dem Leben zu ziehen und nicht aus Essen. Vor allem weil man auf die Dauer halt immer mehr davon braucht und das kann man auch an Rohköstlern beobachten. Die tun sich schwer sich bei Nüssen zu bremsen und reißen sich erst am Riemen, wenn sie Verdauungsprobleme bekommen.

Und das selbe gilt natürlich für 80/10/10er die alle so glücklich und zufrieden sind, seit sie mit dieser Ernährung angefangen haben. Sie sind alle voll auf Glücksbotenstoffe und raffen es nicht. Es wird aber dann logisch, wenn sie auf die Idee kommen 3000 kcal am Tag zu esssen und die alle aus Obst wovon man natürlich dann zunimmt. Fruktose wird in Fett verwandelt und Glukose, bei den Kalorienmengen, natürlich auch. Und dann braucht man immer mehr davon, kriegt aber Probleme damit so viele Ballaststoffe zu verdauen, das führt dann zu Blähungen und einem ständigen Aufgedunsensein der Darmgegend, es führt zu Fruktosemalabsolbtion únd damit zu Candida und es zerstört den Zahnschmelz, der nie wieder nach wächst, weil die Zellen, die ihn produzieren beim Durchbrechen des Zahns bereits unter gegangen sind. Und das die Obstrohköstler voll auf Glücksbotenstoffe  sind, kann man eigentlich auch sehr gut sehen, wenn man sich Videobeiträge von Freelee und Durianrider anguckt die mittlerweile sogar empfehlen Kokoszucker pur zu sich zu nehmen, wenn man kein Obst von hoher Qualität findet. - Leuten, die sich Herzkrankheiten, Krebs und Diabetes anfressen, stehen die zwei in fast nichts nach. Die Krankheiten, die sie verursachen, sind nicht gaaaanz so schlimm, nehme ich an...Suchtprinzip ist das gleiche...

Menu des Tages vom 9. und 10. Dezember

Montag

Gemüsepfanne aus Grünkohl, Pastinake, Zucchini, Waldeslustgewürz


200 g Weintrauben

Salat aus Spinat und Kichererbsen mit Mandeldressing
1 Kaki
1/2 Banane

Zucchini-Champignon-Salat mit Mandeldressing (heute im Newsletter)


172 g Pellkartoffeln
Trauben
1 Banane
2 Erdnussbutterkekse

750 g Brokkoli mit Knoblauch, Salz und Pfeffer
1 Banane

Dienstag

Gemüsepfanne aus Mangold, Kichererbsen, Champignons und Waldeslust-Gewürz


171 g Trauben
=395 kcal

1 Picknicker von Viana (Tofuwürstchen)
3 Würfel Edamer Rohmilchkäse
=172 kcal

400 g Brokkoli
250 g Sojajoghurt mit Stevia
2 Mandarinen
=341 kcal

Salat aus gemischtem Blattsalat, gekeimte Linsen, Zwiebel, Apfel, Paprika. Sellerie, Mandeldressing und Dill


1 Banane
1 Mandarine
=359 kcal

Gemüsepfanne aus Mangold, Zwiebel, Paprika, Kichererbsen, Sellerie, Salz, Pfeffer und Curry.


Dazu ein Dinkel-Vollkorntoast
=366 kcal

So, und jetzt könnt ihr mich fragen, ob es den Spaß macht so zu essen. Nein, Spaß macht es nicht, aber jede Mahlzeit war absolut schmackhaft. - War mir auch nicht klar, dass es da einen Unterschied gibt. Auf meine morgendlichen Haferflocken habe ich mich am Abend vorher schon gefreut, genau so wie auf den Kaffee im Krankenhaus (ich habe ja keinen Zuhause) weil ich weiß, dass mich das glücklich macht. Essen kann durchaus auch sehr gut schmecken, aber keine  Spaß machen zu essen!! Was dann aber Spaß macht ist zu wissen, dass man damit satt bleibt und auch noch mit Leichtigkeit Gewicht verlieren kann.:-) Und ich denke auch, dass mein Belohnungssystem, wenn es wieder Normal ist, anders wertet. Jetzt gerade vermisst es seine Botenstoffe...

Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich gestern früh im Bioladen - ohne meine Droge - leicht genervt war, genau ´so wie ich es bin, wenn ich mir Kaffee, Schokolade oder Nikotin abgewöhne. Wenn auch nicht ganz so stark. Essenssucht ist tatsächlich  nicht so extrem wie "richtige" Drogensucht, wenn auch der Mechanismus prinzipiell gleich ist. Daher besteht für alle Dicken und Zivilisationskranken durchaus noch Hoffnung. Wie viele Menschen haben es geschafft sich das Rauchen oder Trinken ab zu gewöhnen! Sich ungesundes Essen ab zu gewöhnen ist physiologisch und psychologisch viel leichter. Allerdings sollte der Suchtmechanismus dahinter vielleicht endlich anerkannt und therapiert werden.

Und, Douglas Lisle hat Recht, Überessen hat nichts mit psychischen Defekten zu tun, davon kann sich jeder frei sprechen. Wer aus Frust isst, sollte einfach mal eine Gemüsepfanne aus Frust essen und wird seinem Belohnungssytem dann ganz schnell beibringen, dass das keine Lösung für das Problem ist was zur Folge hat, dass der Verstand dann nach einer anderen Lösung sucht. Supereasy - Superleitsystem!

Alles Liebe,

Silke

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Donnerstag, 21. November 2013

Eat to live - revisited



Folgende Überlegung: Wenn ich 2000 kcal esse und 3 Mal die Woche Ausdauersport mache, nehme ich ab. Das ist so weit klar. Bei natürlicher, nichtkonzentrierter Nahrung, die das Belohnungssystem nicht negativ beeinflusst, funktioniert der Sättigungsmechanismus jedes Menschen normal. Wie kriege ich also meinen Sättigungsmechanismus mit den 2000 kcal kombiniert?

Ich habe mich zunächst mal gefragt, ob evtl. auch Salz ein Faktor dabei sein könnte, weil Salz sowohl in  Die Lustfalle angesprochen wird, auch wenn es nicht auf das Belohnungssystem wirkt, aber ich hab schon öfter davon gehört, dass man mit Salz dazu neigt, mehr zu essen als man braucht. Eigentich rät sowieso jeder der Ärzte, die ich so lese von Salz ab: Esselstyn, Barnard, Fuhrman, McDougall, Ornish etc. - das hat allerdings hauptsächlich damit zu tun, dass Salz den Blutdruck erhöht und die meisten Übergewichtigen, die von Herzkrankheiten, Diabetes und Co. bedroht sind, bzw. am Metabolischen Syndrom leiden, auch einen zu hohen Blutdruck haben. Ich hingegen habe einen zu niedrigen, daher greift das Argument bei mir nicht.

Nichts desto trotz warnt Dr. Alan Goldhammer vor SOS: Sugar, Oil, Salt - Esselstyn und Fuhrman erlauben auch keinerlei Salz, Barnard rät zur sparsamen Dosierung. Schlussendlich brauchen wir natürlich eine geringe Menge Salz, die man auch aus Gemüse beziehen kann, oder eben auch aus ein bisschen Speisesalz. Kritisieren muss man nur diese Riesenmengen Salz in Fastfood, Chips, Dosennahrung oder auch in der Champignoncremesuppe im Brauhaus vorgestern Abend. Widerlich - und dennoch konnte ich nicht aufhören zu essen, weil mein Körper aufgrund des Erregers, gegen den meine Mandeln gerade kämpfen, Wasser behalten will.

Naja, jedenfalls habe ich vorgestern Abend mal alles Öl und Salz in den Keller gebracht um es aus der Küche zu schaffen und mit vorgenommen mal SOS-frei zu leben. Gleichzeitig habe ich Dr. Joel Fuhrmanns Buch Eat to Live: The Amazing Nutrient-Rich Program for Fast and Sustained Weight Loss  hervor gekramt, was ich seit 3 Jahren oder so nicht mehr gelesen habe, von dem ich aber noch wusste, dass es auch salzfreie Rezepte enthält. Eat to live ist ein Diätprogramm was schlussendlich genau so funktioniert wie das von Barnard, nur sind die Regeln etwas konreter. Fuhrmann ist ebenfalls ein Verfechter der fettarmen, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung, wobei er nicht darauf beharrt, dass man vegan leben muss um gesund zu sein, sondern sagt etwa 150 g Fleisch die Woche sei in Ordnung, wobei das natürlich fettarm sein soll. Fuhrman hat auch kürzlich erst sein eigenes Diabetesheilungsbuch heraus gebracht. The End of Diabetes: The Eat to Live Plan to Prevent and Reverse Diabetes und im Gegensatz zu Barnards Buch oder auch Cousens Buch scheint diese demnächst auch unter dem Titel Diabetes einfach wegessen: Das erfolgreiche Ernährungskonzept gegen Diabetes Typ 2 auf Deutsch zu erscheinen. Jippy!

Wie ich das sehe sind sich hier wirklich alle einig. Die Uni, das Krankenhaus, etliche Ärzte und Biochemiker - Fett ist der Bösewicht. Haushaltszucker aber auch, weil Fructose von der Leber in VLDL (Very low density Lipoprotein) ein Fett, verwandelt wird, welches von dem Hormon LPL in die Fettzellen zur Lagerung eingeschleust wird. Deshalb macht Zucker genau so Fett wie Fett. Stärke hingegen, würde, so Barnard, größtenteils in Wärme verwandelt und kaum eingelagert. Wenn man jedoch Stärke mit Fett isst, oder Weißbrot mit Butter, lager der Körper die Butter ein und verbrennt das Brot. Nichts von dem Brot landet auf den Hüften und daher ist es wichtig fettarm zu essen.

Fuhrmann hat ein Programm was 6 Wochen dauert, was man streng durchziehen soll, mit folgenden Regeln:

Unmengen essen darf man von:

rohem Gemüse
gekochtem Gemüse außer stärkehaltige wie Möhren, Kartoffel, Kürbis etc.
Mindestens 1 Tasse Hülsenfrüchte
Mindestens 4 St. Obst
Als Ziel: 1 Pfund Grünzeug am Tag

Limitiert

1 Tasse gekochte Stärke also Kartoffeln, Brot, Haferflockern, Getreide etc - aucht gekochte Möhren
1 Unze = 28 g Nüsse
2 Unzen = 56 g Avocado
1 EL Leinsamen

Veboten

Milchprodukte
Tierische Produkte
Essen zwischen den Mahlzeiten
Fruchtsaft und Trockenfrüchte

Fuhrmann vertritt die Theorie, dass man in möglichst wenig Kalorien mögichst viel Nährstoffe packen muss und auch das ist halt ein Grund wenig Fett zu essen. Es hat zwar viele Kalorien aber wenig Nährstoffe. Grünzeug hat viele Nähstoffe aber wenig Kalorien. Wenig Kalorien zu essen führt auch er an als Mechnismus die Langlebigkeit zu steigern, was aber nur funktionierte, wenn man ausreichend Nährstoffe zu sich nehme.

Somit habe ich gestern einfach mal getan was Fuhrman sagt und mich nach seinen Regeln ernährt, was mich beim Sattessen auf 2075 kcal gebracht hat. Es kann aber auch sein, dass ich weniger Hunger hatte, weil ich die Tage zuvor zu viel gegessen hatte und eigentlich hatte ich auch vor, das Frühstück ausfallen zu lassen...Und eigentlich hatte ich auch vor joggen zu gehen, aber in Anbetracht meiner überforderten Mandeln habe ich das gelassen.

Von Fuhrmanns Programm aus, wollte ich dann Douglas Lisles Empfehlungen folgen und die Sachen, die zu konzentriert sind, dann gegen andere Sachen tauschen, statt Brot und Pasta eben Getreide pur zu essen - aber Brot und Pasta habe ich gedacht, kann ich auch gleich weglassen. Nüsse jedoch nicht. Bei Nüssen kann man auch immer noch einen Abstrich machen. Genauso bei sehr kalorienhaltigem Obst wie Kaki oder iranische Datteln. Kaki ist ja sogar erlaubt, aber Datteln??? - Ich war da unsicher, denn iranische Datteln sind frische Datteln und die sind eben nicht so konzentriert und müssen auch im Kühlschrank gelagert werden. Da ich noch eine Packung habe, dachte ich, lasse ich sie mal drin in diesem Experiment. Eine Kaki hat jedoch über 300 kcal und da kann man besser 3 Bananen essen als eine Kaki!

Also Menu des Tages gestern am 20. November 2013

2 Bananen mit Sunwarrior Vanille, 2 Datteln und Zimt püriert mit 150 ml Wasser
2 Dattel-Vanille-Plätzchen


2 Möhren
7 iranische Datteln
3 Dattel-Vanille-Plätzchen
1 fettarmer, roher Spekulatius

Gemüsepfanne aus Mangold, Kohlrabiblätter, Stangensellerie, Rest Zucchinispaghetti vom Workshop, Nori, Hefeflocken Kichererbsen, Thai Curry Paste und einer Sauce aus Tomate, 30 g Avocado und etwas Dattelsirup


1/2 Banane

1 Kaki
1/2 Banane
4 iranische Datteln

Rest vom Mittagessen
Topinambur-Curry-Suppe


1/2 Banane

Weil ich kein Salz in der Küche hatte, habe ich alles in die Gemüsepfanne gegeben, was halbwegs salzig schmeckt. Tomate, Sellerie, Nori und Hefeflocken. Es war dann nicht so salzig, wie ich es mir gewünscht  hätte, aber durchaus genießbar. Falls mir Essen in Zukunft zu wenig salzig ist, habe ich mir gedacht, muss ich halt was anderes essen...

Für die Dattel-Vanille-Plätzchen habe ich 3 Versuche gebraucht um sie so hin zu kriegen, wie ich sie haben wollte: Echt vollwertig mit wenig Fett und trotzdem lecker. Ich poste sie heue noch bei Silkes Suessen allerdings sehen sie ohne Glasur noch sehr langweilig aus und ich weiß noch nicht wie ich eine fettarme, vollwertige Glasur machen kann...Ich hab aber eine Idee!:-)

Naja, schlussendlich erlaubt Fuhrman 22,2 g Fett aus anderer Nahrung die nicht Obst, Gemüe, Getreide und Hülsenfrüche ist und schlussenlich entsprich auch das den Kritierien, die in der Diabetesschulung aufgestellt wurden. 2 EL Fett, sei es Butter oder Öl oder sonst was. Außer, dass den Diabetikern ja auch noch ein kleine bisschen Wurst, Fleisch und Käse gelassen wurde.

Warum Fuhrmann Getreideprodukte limitiert, Barnard aber nicht, weiß ich nicht, aber schlussendlich kam ich gestern auf den selben Fettprozentsatz wie bei Barnard: 17%

Rein technisch betrachtet könnte man also auch fettarme tierische Produkte essen, statt der Avocado und der Nüsse, die dann zwar keine essentiellen Fettsäuren liefern, aber vielleicht reichen die in Gemüse, Getreide und Hülsensfrüchten ja auch aus?! Das habe ich noch nicht überprüft...Aber dann kommt einem wieder Barnard dazuwischen, der eine Studie gepostet hat, betitelt "How Plant-Based Do We Need to Be to Achieve Weight Loss? Results of the New Dietary Interventions to Enhance the Treatments for Weight Loss (New DIETs) Study" welche besagt, dass der Gewichtsverlust bei veganer Ernährung am stärksten war auch wenn ansonsten sie selben Regeln galten. Vegane, vetetarische, semi-vegetarische, vegetarische mit Fisch und omnivore Ernährung, welche fettarm und mit niedrigem Glyx sein sollten wurde verglichen und die Veganer haben am besten abgenommen. Ohne Kalorienbeschränkung wohlgemerkt!

"A plant-based diet leads to more weight loss, according to findings presented at the Obesity Society’s annual conference. Researchers followed 63 obese and overweight adults on an eight-week weight-loss program based on five different dietary patterns: vegan, vegetarian, semi-vegetarian, pesco-vegetarian, and omnivorous. Each regimen encouraged low-fat, low-glycemic index foods without caloric restrictions and offered support from weekly classes. Of the five groups, the participants following the plant-based diets lost the most weight, compared with those following the nonvegetarian diets. The researchers suggest plant-based diets may work better for weight loss, because they do not focus on portion control or calorie counting.

Turner-McGrievy B, Wingard E, Davidson C, Taylor M, Wilcox S. "How plant-based do we need to be to achieve weight loss? Results of the New Dietary Interventions to Enhance the Treatment for Weight Loss (New DIETs) study." Obesity Week. November 15, 2013; Abstract T-53-OR."

Und das ist doch schlussendlich der Wunschtraum eines jeden Übergewichtigen, inklusive meiner, Essen was man will ohne zuzunehmen. Nur lecker muss es sein.

Alles Liebe,

Silke



Mittwoch, 20. November 2013

Mein Belohnungssystem...



Am Montag habe ich was furchtbares gemacht: Mich mit Kommilitoninnen zum Advents-Kaffeeklatsch verabredet und obwohl ich bestens vorbereitet war, war es eine Katastrophe. Ich hatte extra vollwertige Plätzchen gebacken und extra koffeinfreien Kaffee besorgt, aber dennoch hat mich all das andere, was die Mädels besorgt haben, so angelächelt, dass ich nicht widerstehen konnte. Bei Lebkuchen, Schokolade, Pralinen...ja ich glaube das war's hauptsächlich. Ich hab es nicht so mit Plätzchen, aber ich habe es definitiv mit Schokolade! - Eine Kommilitonin hatte sogar überlegt, was sie für mich mitbringen könnte, hat es dann aber bleiben gelassen, weil sie dachte, das würde sowieso falsch. Und tatsächlich ist das auch so, es gibt nichts käuflich zu erwerben, was ich für gesund halten würde, für einen derartigen Anlass.

In dem Zusammenhang kamen wird aber auch wieder auf das Belohnungssystem zu sprechen, was mit Medizinern, wie's aussieht anders abläuft, als mit Künstlern. Wir kamen darauf zu sprechen, weil es um das unglaublich häuige Auftreten von psychischen Problemen ging und vor allem um Depressionen und die fast fahrlässig schnelle Verabreichung von Psychopharmaka. Die mögen so gut untersucht sein, wie keine anderen Medikamente, aber sie manipulieren das Belohnungssystem genau so wie Drogen. Da man in der Natur nur Serotonin und Dopamin ausschüttet, wenn man sich daran macht, seine Ziele zu verwirklichen, dann hat man keinen Grund mehr noch irgendwas zu unternehmen um seine Ziele zu verwirklichen, wenn man serotoninausschüttende Psychopharmaka nimmt! Man kommt also aus dem Teufelskreis nie raus und bei unserem Gespräch ging es hauptsächlich darum, dass bereits Kindern stimmungsaushellende Medikamente verschrieben werden...Nur wie sollen die dann jemals lernen, auf ihr Leitsystem zu hören und intuitiv zu entscheiden, was gut für sie und ihr Leben und was schlecht ist?

Jedenfalls habe ich bei Adventssüßkram erzählt, dass ich mich gerade mit Sucht beschäftige, weil ich im Krankenhaus erkannt habe, dass Typ-II-Diabetiker und Herz-Kreislaufpatienten schlussendlich Suchtkranke sind, Nahrungsmittelsüchtige, und das leuchtet allen ein. Vielleicht reicht es einfach nur Ärzte von morgen zu kennen um etwas zu bewirken. Vielleicht war allein so ein Gespräch ein Samenkorn, dass irgendwann in Zukunft aufgeht, wenn die jetzt mitte 20 Jährigen in 20 Jahren Patienten anderes therapieren. Und dann opfere ich auch gerne mein eignes Belohnungssystem für einen Tag um dieses Gespräch führen zu können.

Aber nachher, Holla die Waldfee, ging es mir gar nicht gut. Mal abgesehen davon. dass ich richtig viel Energie hatte, als ich auf dem Fahrrad nach Hause gefahren bin. Ich war irgendwie rastlos und unruhig und hatte das Gefühl ich würde gerne noch andere Substanzen konsumieren, ich hatte Blähungen, ich habe ganz plötzlich meine Regel gespürt, die am Freitag angefangen hatte und die ich bis dato überhaupt gar nicht bemerkt hatte, aber Montag Abend spürte ich meinen Unterleib. Und ich kam auch zu spät ins Bett. Außerdem hat sich am Montag irgendwas in meinen Hals gesetzt, ein Virus oder ein Bakterium, mit dem es meine Mandeln gerade aufnehmen. Mit Hilfe von Salbeitee und gaaaaanz viel Wasser scheint es sich nicht auszubreiten und bereit abzuklingen. Meine Chefin im Bioladen liegt hngegen flach. Auch die hat es von Montag auf Dienstag erwischt. Sie hat keine Stimme mehr und ist am Dienstag früher nach hause gegangen, während ich - schlecht geschlafen und alles, von der Zuckerdröhnung, und ebenfalls angeschlagen - gefragt wurde ob ich länger bleiben könnte. Das hat man von seiner Gesundheit: Man darf immer wieder einspringen, wenn die anderen krank werden. Es gibt nur eine einzige Krankheit: Ein mieses Immunsystem. Ich liebe meine Mandeln und bin so heilfroh, dass die nie einer raus genommen hat! Mandeln entfernen ist für das Immunsystem das selbe wie Kastration für die Männlichkeit! Meinen Blinddarm habe ich, zum Grlück, auch noch. Man kann doch nicht die wichtigsten Immunorgane einfach rausschnibbeln und dann behaupten die brauche doch niemand!

Gestern dann war ich nicht viel besser, obwohl ich so langsam deprimiert werde über meine Unfähigkeit ordendlich zu essen und vor allem wenig genug zu essen. Wahrscheinlich will ich echt Stimulanz kompensieren und habe es noch nicht gerafft, dass das mit normalem Essen nicht geht. Es fällt mir sauschwer mich an 2000 kcal zu halten und ich frage mich mal wieder, ob es nicht auch eine andere Lösung gibt. Vor allem, weil Douglas Lisle in How to lose weight without losing your mind darüber spricht. Die richtigen Nahrungmittel verzehren, also fettarme vegan Nahrung und wenn man dann immer noch nicht genug abnimmt ggf. noch Nudeln, Brot und Nüsse reduzieren, weil Brot und Nudeln sehr konzentriert und Nüsse sehr fetthaltig sind. Darüber hinaus wird es diesen Kampf mit der suboptimalen Nahrung draußen und in der Gesellschaft natürlich immer geben.

Und während ich das überlege war ich gestern Abend wieder in Gesellschaft unterwegs und nach dem Konzert, dass ich besucht habe, noch in einem Brauhaus. Das war ne Katastrophe und es gab nur Tiere zu essen. Ich habe Champignoncremesuppe und einen Salat bestellt aber es schien als war die Champignoncremesuppe eine Sahnesuppe mit Champignons, der Beilagensalat war dafür recht gut. Und 3 alkoholfreie Biere gab's, weil ich so Durst hatte durch die Immunaktivität meiner Mandeln.

Menu des Tages am 19. November

Buchweizen-Knuspermüsli mit Bananen, Sunwarrior Vanille, 'Traubenkernmehl, Wasser, Zimt, Paranuss, Apfel
1 Banane
Viel Salbeitee

1 Banane
Vegane Bio Linsensuppe aus dem Kühlregal - Demterqualität
1 Kaki

2 Bananen
5 Paranüsse
1 Kohlrabi
4 Datteln
120 g Kichererbsen
2 Möhren

3 alkoholfrei Biere
Champignoncremesupppe
Beilagensalat

Das sieht total wenig aus bzw. nach wenig Kalorien aber das waren weit über 2500 und ich ärgere mich darüber.

Unterdessen habe ich ein neues Video von der Rohvolution für euch. Am Stand von Omniblend und Komomix. Und der Kater hat dieses Mal auch mitgespielt!

 

Alles Liebe,

Silke



Dienstag, 5. November 2013

Arteriosklerose, Dr. Dean Ornish und der Sättigungsmechanismus...



Die Diabetiker sind gestern von einer Ärztin über die Folgeerkrankungen von Diabetes aufgeklärt worden: Herz-Kreislauferkrankungen, Retinopathie und Nephropathie, Neuropathie und das Diabetische Fußsyndrom und in diesem Zusammenhang natürlich auch über Arteriosklerose informiert worden. Die Ärztin war noch ganz am Anfang ihres Vortrags, da meldete sich bereits ein Schulungsteilnehmer und fragte: "Ist das Rückgängig zu machen?" - Die Ärztin druckste ein bisschen rum und sagte dann, nein, es sei denn es sei völlig im Anfangsstadium und die Fettplaques seien noch nicht verkalkt.

Hab ich eigentlich schon mal erklärt woher bei Diabetikern Arteriosklerose kommt?

 Der Zucker im Blut reagiert mit den Proteinen der Innenseite der Blutgefäße und schädigt sie so. Der Körper versucht diese Schädigung zu reparieren und dazu braucht er unter anderem Cholesterin. Wenn sich oxidiertes Cholesterin ablagert oder das Cholesterin, was sich ablagert oxidiert, bilden sich diese Fettplaques. Oxidieren tut es unter anderem, wenn man zu wenig Antioxidanzien verzehrt. Wenn dann die Ablagerungen an den Gefäßwänden immer mehr werden, wird vom Endothel, also der obersten Zellschicht der Gefäße, nicht mehr ausreichend Stickstoffmonoxid gebildet, welches dazu da ist, die Gefäße zu erweitern. Hinzu kommt natürlich auch, dass der Durchmesser des Gefäßes immer kleiner wird durch die Ablagerungen und es dadurch zu höherem Druck kommt. Dieser höhere Druck kann unter Umständen so eine Ablagerung los reißen und sie verstopft dann irgendwo im Körper ein kleineres Gefäß. Oder aber, dass Gefäß ist irgendwann komplett zu, was auch dadurch passieren kann, dass sich so ein Plaque löst und ein bereits verstopftes Gefäß weiter verstopft.

Die Wissenschaft ist sich nicht sicher wie der Prozess der Arteriosklerose tatsächlich anfängt und was Cholesterin schlussendlich wirklich damit zu tun hat. In der Paleo-Szene und auch von Joseph Mercola wird behauptet, dass Cholesterin, auch das schlechte LDL, nicht böse sei, sondern der Mangel an Antioxidazien es schlussendlich schädlich macht. Auf lange Sicht gesehen ist mir das hingegen egal, da die beiden Herren, die Arteriosklerose rückgängig gemacht haben nicht nur eine Ernährung frei von gesättigte Fette und Cholesterin, sondern auch mit vielen Antioxidanzien angewandt haben.

Ich war kurz davor die Ärztin zu fragen, ob sie die Arbeiten von Dr. Dean Ornish und Dr. Caldwell Esselstyn kennt, aber die Gelegenheit ergab sich dann doch nicht mehr und ich wollte vor den Schulungsteilnehmer auch nicht ihre Autorität untergraben. - Und ich habe mir gedacht, vielleicht sollte ich mich zuerst mal wirklich selber auch genau mit Dr. Ornish Studie beschäftigen um bei Medizinern auch besser argumentieren zu können. Auch Esselstyns Buch ist fast schon wieder zu lange her, als dass ich daraus argumentieren könnte.

Also habe ich Ornish gestern erstmal gegoogelt und er hat sogar eine deutsche Wikipedia-Seite und die ist interessant. Ornishs Studie hat Ende der 80er Jahre Arteriosklerose erstmals rückgängig gemacht und die Zahl der kardialen Ereignisse im Vergleich zu Kontrollgruppe gesenkt. Bei der Kontrollgruppe nahm die Arteriosklerose zu - trotz Lipidsenker. Ornish gelang das mit einer Ernährung mit nur 10% Fett und maximal 5 mg Cholesterin. Dazu Entspannungsübungen.

Ornish hat damit unglaublich Aufsehen erregt und seine Ernährungsweise wurde im Laufe der Jahrzehnte, sind es ja mittlerweile, immer wieder im Vergleich mit anderen "Diäten" getestet. Mit Atikins, Zone und noch anderen Diäten und es zeigte sich bei Gesunden keine größere Gewichtsabnahme als bei anderen Diäten. Was wieder dafür spricht, dass es schlussendlich immer nur die Kalorienmenge ist, die entscheidet. Bei Gesunden kam es auch zu keinem besondern Einfluss auf den Cholesterin- und Blutzuckerwert. In einer weiteren Studie an 160 Personen bei denen der Einfluss der Ornish-Diät auf kardiovaskuläre Risikofaktoren getestet wurde, hat die Hälfte der Teilnehmer im Verlauf der Studie das Handtuch geworfen, weil sie es nicht ausgehalten haben dauerhaft so wenig Fett zu essen. Wahrscheinlich nicht deshalb nicht, weil es physiologisch nicht funktionierte, sondern innerhalb unserer Gesellschaft nicht funktioniert!

Auch meine Diabetiker waren gestern geschockt! - Sie wurden gefragt, ob sie denn mal die Lebensmittelpyramide über das Wochenende angekreuzt hätten . Hatte keiner. Zudem waren sie Sonntag Abend alle Essen gegangen und nur einer hatte nicht zu Fleisch, sondern zu Weißmehl-Pizza und Nudeln gegriffen und hatte die höchsten Blutzuckerwerte von allen.

Noch schwerer für die meisten Menschen, als Obst und Gemüse in der Ernährung zu erhöhen, ist Fett zu senken. Also wurden sie gestern morgen um 10:30 Uhr aufgefordert schon mal anzukreuzen was sie zum Frühstück gegessen hatten. Stellte sich raus, dass die Spitze der Pyramide nach der allerersten Mahlzeit schon voll war. Süßigkeiten, Fett und tierische Produkte. Mit Entsetzen schrie dann einer auf: "Dann darf ich ja den Rest des Tages nur noch Gemüse ohne Fett essen!" - Ja, da hat sich die DGE was gedacht, den Menschen Aufschnitt und Butter zu erlauben...Da hielt ich es dann für nötig mal zu erwähnen, dass es ein wunderbares Buch namens Gabel statt Skalpell: Gesund durch Ernährung auf pflanzlicher Grundlage gibt, wo 150 Rezepte ohne Fett und ganz viel Gemüse drin stehen und zudem Infos über Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Ich glaube, es hat aber nur einer zugehört und es sich notiert...

Und seit gestern weiß ich, als Diabetesberater im Krankenhaus zu arbeiten wird auch überhaupt nie mein Ding. Ich brauche Leute, die von sich aus auf mich zukommen, denn sonst sind sie eh nicht offen. Nicht Leute, die von ihrem Arzt zu einer Schulung geschickt werden. - Möglicherweise ist das ein Prozess.n..Eine Entwicklung für jeden einzelnen Patienten...das geht nicht von jetzt auf gleich. Der Schulungsleiter erzählte mir letzte Woche, dass er schon froh sei, wenn sie 10% der Info aus der Schulung zuhause umsetzten.

Ach ja, Frau Doktor meinte, dass Einzige, was man gegen die Folgeerkrankungen von Diabetes tun könne sei die Blutfett-, Blutdruck- und Blutzuckerwerte gut einstellen - und meint damit natürlich die Gabe von Blutdruck, Blutzucker und Blutfett senkenden Medikamenten. Obwohl das alles auch mit Ernährung zu machen ist. - Natürlich nur, wenn man gewillt ist an sich und seiner Lustfalle zu arbeiten. - Dazu muss man aber erstmal wissen, dass es sie gibt!

Menu des Tages am 4- November 2013

Haferflocken, Rosinen, Mohn, Leinsamen, Hanfprotein, Apfel und Zimt mit Wasser
1 Banane

Durian
1 Banane

Salat aus Pasta, gedünsteten Champignons in Sojasauce, Blattsalat, Wildkräuter, Paprika, Möhre, Blumenkohl, 1 TL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Radicio, Apfel



1 St. Carrot Cake, roh
2 Amaranth-Maiswaffeln
1 Banane
2 koffeinfreie Kaffee mit Blattstevia....geht so lala...Lustfalle ruft und ich versuche sie auszutricksen

Salat aus Kopfsalat, Wildkräuter, Blumenkohl, Apfel, Avocado, Sonnenknuspis, Knoblauch, Salz und Pfeffer



Ich versuche gerade irgendwie meine Diät auszuschleichen, obwohl ich gerade, durch die Fressorgien auf den Messen und den Mangel an Sport bei 60 kg bin. Douglas Lisle hat mich in Die Lustfalle aber davon überzeugt, dass ein korrekter Sättigungsmechanismus existiert. Allerdings funktioniert der nicht nach der Regel 100% Rohkost oder Instinkto-Rokost oder Monoessen, sondern der funktioniert bei allen natürlichen Nahrungsmitteln, egal ob roh oder gekocht. Er funktioniert nicht bei "Zaubernahrung" mit Weißmehl, Zucker und viel Fett. Er funktioniert sogar schlechter bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot oder Nudeln, selbst, wenn die aus Vollkornmehl sind, weil die Mühle dem Körper schon einen Teil der Verdauungsarbeit abnimmt.

Diäten führen zu Essstörungen und es ist sicherlich in niemandens Interesse dauerhaft alle Kalorien zählen zu müssen. Daher hatte ich jahrelang eine Aversion gegen Diäten zumal sie, wenn man zu wenig Kalorien, unter 1400 isst, auch noch den Grundumsatz runter schraubt. In Wahrheit ist der Körper natürlich mit einem Mechanismus ausgestattet, der einen genau so viel essen lässt, wie man braucht und der einen dabei schlank und fit erhält oder macht. Nur, jede Diät, die versprochen hat, man könne so viel essen wie man will und nimmt trotzdem ab, hat bei mir nicht funktioniert. Die waren aber auch nicht nach diesem Prinzip aufgebaut. Also quasi nur natürliche Nahrungsmittel, keine Öle, wenig Nüsse, wenig Soja, wenig Brot oder Nudeln. Das wenig zu definieren, finde ich schwer und finde es daher gut in einer Mahlzeit nur 20% Fett zu haben. Aber halten tue ich mich ja auch daran nicht wirklich...Mea Culpa...die Lustfalle ist auch hier wieder schuld.

Jedenfalls funktioniert das Trainieren meines Sättigungsmechanismus eigentlich recht gut. Ich werde an einem bestimmten Punkt satt und bleibe es dann auch über längere Zeit und laut Die Lustfalle ist es auch so, dass keine Belohnugstransmitter mehr ausgeschüttet werden wenn die Dehnungs- und Nährstoffrezeptoren von Körper und Magen realisiert haben, dass genug Nahrung vorhanden ist. - Dem muss ich noch nachgehen...

Aktuell führt das aber auch dazu, dass ich bis nachmittags 1800 kcal gegessen habe und mir dann im Abendessen nur noch 200 kcal erlaube, was mit Salat aber gut zu machen ist. Kann sein, dass es sich als Dauerlösung herausstellt einfach nur abends einen Salat zu essen und den Rest der Zeit auf das Sättigungsgefühl bei natürliche Nahrung zu achten...

Alles Liebe,

Silke



Dienstag, 29. Oktober 2013

Warum man Schlaf braucht um der Lustfalle zu entkommen..



In The Pleasure Trap: Mastering the Hidden Force That Undermines Health and Happiness gibt es ein Kapitel betitelt "Let there be light" was davon handelt wie 1879 Thomas Edison die Glühbirne erfand und wie wir seither immer Licht um uns haben. Helles, stahlendes Licht, was dem Tageslicht in nichts nachsteht in welchem wir uns die ganze Nacht hindurch bewegen können - im Gegensatz zu einem Feuer, was nur punktuell als Lichtquelle dient.

Elektrisches Licht hat der Menschheit viele Vorteile gebracht aber definitiv auch Nachteile, denn wir schlafen zu wenig. Laut Douglas Lisle ist die häufigste Klage, die Allgemeinmediziner hören die, dass der Patient übermüdet ist. Viele sind chronisch müde.

90% der Bevölkerung in der westlichen Welt trinkt Kaffee um der Pein der Müdigkeit zu entkmmen. Kaffee enthält das bekannte Koffein, welches das zentrale Nervensystem stimuliert und laut WHO zu den psychotropen Substanzen zählt. Auch das Internationale Olympische Komitee hat Koffein auf seiner Liste von verbotenen Dopingsubstanzen. Die verbotene Menge geht ab 6 Tassen los.  Eine tödliche Menge wären 40 Tassen Kaffee sehr rasch hintereinander getrunken.

"Das Koffeinmolekül bindet sich an nur sehr wenige andere Moleküle. Nachdem es die Blut-Hirn-Schranke passiert hat, dockt es im Zentralnervensyste, bei normaler Dosierung nur an einer ganz spezifischen Bindungsstelle an, am Adenosinrezeptor. Wenn Adenosin den Rezeptor besetzt, wird die neuronale Erregungsleitung gehemmt. Adenosin sammelt sich im Körper an, je länger man wach ist, denn es bildet sich als Zersetzungsprodukt von ATP (Adenosintriphosphat) überall dort, wo dieser Energieträger aller Zellen verbraucht wird. Mit einem Anstieg des Adenosins steigt auch das Schlafbedürfnis. Bei hoher Dosierung blockiert Koffein zusätzlich die GABA-Rezeptoren. Von daher müsste es eigentlich dämpfend wirken, aber tatsächlich wirkt es weder direkt dämpfend noch stimulierend! Das Koffeinmolekül passt nämlich nicht perfekt in die Adenosinrezeptoren, so dass die dämpfende Kettenreaktion über das G-Protein ausbleibt. Koffein blockiert also lediglich diese Bremse im Gehirn. Es ist damit ein indirektes Anregungmittel: Die Gehirnaktivität erhöht sich, weil sie nicht abhehmen kann. Über den Umweg der Blockierung der Adenosinrezeptoren gibt Koffein den hirneigenen Stimulanzien, den Neurotransmittern Glutamat, Dopamin und den Endorphinen freie Bahn. Der Kaffee- und Tee Konsum kann folglich nur so weit aufgeputscht werden, wie es sein natürlicher Vorrat an Neurotransmittern zuläßt. Ein höherer Konsum bewirkt keinesfalls zwangsläufig eine stärkere Stimulation. Einen Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung gibt es deshalb nur bis zu zu einer Menge von 4 Tassen Kaffee. Wenn der Spiegel körpereigener erregender Transmitter niedrig ist, kann ihn keine noch so hohe Dosis Koffein weiter anheben"
Quelle: Die Suchtfibel: Wie Abhängigkeit entsteht und wie man sich daraus befreit. Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte

Man kann natürlich darüber hinaus noch weitere Substanzen zuführen, die die körpereigenen erregenden Transmitter ausschütten und sie mit Koffein kombinieren. Sowas kann Schokolade sehr gut. Eine Halbbittertafel Schokolade enthält so viel Koffein wie eine Tasse Kaffee. In Kombination mit Zucker und Fett sind dann gleich mehr Transmitter vorhanden, die das Koffein dann wiederum nicht blockieren kann. Alkohol verzögert übrigens den Abbau von Koffein was auch hier zu einer optimalen Wechselwirkung beiträgt. Koffein ist zudem in vielen Schmerzmitteln wie Aspirin, Thomapyrin und Doppel-Spalt und zwar das Äquivalten einer halben Tasse Kaffee oder einer Tasse Tee.

Warum erzähle ich das alles? - Weil ich zum ersten Mal in meinem Leben frei von Stimulanzien bin. Ein Glück, dass meine Mutter mich nicht gestillt hat, denn die ist bereits kurz nach meiner Geburt wieder als Krankenschwester arbeiten gegangen und die sind alle koffeinabhängig. Koffein ist fett- und wasserlöslich und dringt auch ins Fruchtwasser ein und überwindet die Blut-Plazenta-Schranke. Möglicherweise kam ich auf die Welt und hatte direkt Koffeinentzug!

Wenn ich hingegen frei von der Stimulanz Koffein bin, die ja auch in grünem Tee drin ist, den ich normalerweise zur Anregung trinke, werde ich müde. Und wenn ich müde bin, mich aber vom Verstand gesteuert nicht an Koffein vergreifen will, kriege ich Hunger. - Nein Appetit. Unbändigen Appetit oder nennen wir ihn Heißhunger. Mein Körper hat im Laufe seines Lebens halt die Erfahrung gemacht, dass Essen eben auch stimuliert. Gewisse Nahrungsmittel besonders. Vor allem süße und fettige. Unterbinden kann man das mit Rauchen, aber das verbiete mein Verstand meinem Körper natürlich auch!

Schlussendlich läuft das Ganze darauf hinaus, dass ich gestern Heißhunger hatte, weil ich müde war. Die Messe hat mich geschlaucht. Nach einem langen Sonntag war ich um 23 Uhr im Bett und um 5 Uhr wieder wach und stand um 8 Uhr im Krankenhaus. Allerdings wurde ich da wieder weg geschickt, weil gestern noch gar keine Vorträge in der Diabetesschulung stattfanden sondern erst heute. Ach, dachte ich, kann ich zuhause ausruhen...

Ich hab noch das nötigste Erledigt, mich bei Heißhunger erwischt und dann endlich festgestellt, dass ich gar keinen Hunger habe, sondern müde bin und habe mich dann nochmal 3 weitere Stunden schlafen gelegt. Danach ging's mir besser. Und heute habe ich auch gleich mehr Energie und Lust in den Tag zu starten.

Douglas Lisle sagt, wir müssen immer ausgeschlafen sein. Wenn wir nicht ausgeschlafen sind, leide unsere körperliche und geistige Funktionalität. Cognitive Funktionen werden in Mitleidenschaft gezogen, was die Produktivität bei der Arbeit schmälert sowie Unfälle im Straßenverkehr hervorruft. Das deckt sich mit der Aussage meines Neuroanatomie-Prof., dass man für optimale Lernleistung schlafen muss. Man verliert auf die Dauer auch seine Vitalität und natürlichen Optimismus. Zudem können Erregbarkeit oder depressive Verstimmungen die Folge sein. Selbst minimale Schlafdefizite bewirken messbare Einbußen innerhalb der Immunfunktion. Quelle

Und das ist frappieren, denn schlussendlich gibt es eh nur eine einzige Krankheit: Ein mieses Immunsystem!

Und zu wenig Schlaf kriegt man natürlich auch wenn man irgendwelche anderen Stimulanzen zu sich nimmt wie Alkohol, Zigaretten, Zucker, Schokolade etc. Ab 18 Uhr nichts mehr essen ist daher auch immer wieder ein guter Ratschlag, denn irgendwann muss der Körper zur Ruhe kommen um einschlafen zu können. Während es langsam dunkler wird das Wachstumshormon Melatonin ausgeschüttet was für einen guten Schlaf sorgt und die Regeneration fördert. Die innere Uhr ist die Epiphyse, welche das Melatonin ausschüttet, damit es uns einen gesunden Schlaf-Wachrhythmus beschert, was nur geht, wenn Stimluanzien nicht eingreifen.

Und obwohl ich mich momentan grundsätzlich eher schlechter fühle als mit Stimulanzien hatte ich ein einschneidendes Erlebnis letzten Freitag: Ich habe immer mal wieder einen Aushilfsjob an der Kölner Oper, wo ich die Einführungsveranstaltung vor der Vorstellung moderiere. Dabei trage ich einen 5 DinA4-Seiten langen Text vor und viel zu oft hat meine die Zettel haltende Hand dabei gezittert. Zum einen aus Nervosität, zum anderen, weil es technisch nicht ganz leicht ist die Zettel zu wechseln, wenn man in der anderen Hand ein Mikro hält. Zittern tue ich aus Nervösiät auch immer bei Vorsingen und ganz selten auch bei Vorsprechen. Letzten Freitag jedenfalls habe ich nicht gezittert und ich wette, da liegt an der Ermangelung von Stimulanzen. Mal sehen ob sich das wiederholt...

Menu des Tages am 28. Oktober 2013

Haferflocken mit Banane, Erdnussbutter, Zimt, Rosinen und Wasser


2 Brennnesseltee
3 TL Carobella

Greensjuice aus Sellerie, Spinat und Zitrone
1 Paranuss
Roggenvollkornbrot mit Senf und veganem Brie
129 g Weintrauben

Gemüsepfanne aus Dinkel, Möhren, Rettich, Zwiebel, Tomate, Currypaste, Ingwer, Salz und Tahin


Möhren-Zwiebel- Rohkostbrot

Koffeinfreier Kaffee mit Stevia

Salat aus Spinat, Wildkräutersalat, Tomate, Trauben, Gurke, Zwiebel und Tahinidressing


1/2 Roggenvollkornbrot

Der Greenjuice war interessant, denn ich habe ihn im Weinglas serviert. 150 ml ca, und wie das bei Wein auch so ist, war der erste Schluck recht bitter, der zweite dann schon besser und als das Glas leer war, fand ich ihn so lecker, dass ich mir noch einen zweiten gemacht habe. Die Gesamtbilanz war gestern dementsprechend  super bei 2006 kcal. 21,3% Fett Omega 3:6 war 1:2,5 Folsäure, die in den letzten Tagen immer zu wenig war und superwichtig ist war bei 250% der Tagesdosis, Kalzium lag bei über 1000 mg. Auch Vitamin E war ausreichend drin. Alles war ausreichend vorhanden.

Und jetzt mal gucken, wie ich ohne Stevia zurecht komme, die Packung ist nämlich leer. Jetzt habe ich nur noch gemahlene Steviablätter im Haus und die kann man nicht in Tee geben, nur in Salat.

Leider hat das gestern aber auch alles wohl nur deshalb so gut geklappt, weil ich zuhause war und gut auf mein Essen achten konnte. Heute habe ich die Diabetesschulung und danach Spätschicht im Bioladen. Da sieht das womöglich gleich ganz anders aus.

Alles Liebe,

Silke

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Wasserfasten...



Ich denke, ich darf stolz auf mich sein. Ich habe einen alkoholfreien Abend mit einem Mann zustande gebracht, der nicht mein Vater ist. Er ist aber auch kein Date, sondern ein alter Freund, daher war das vielleicht ebenfalls ein testähnliches Szenario, wie auch mit meinem Vater. Ich taste mich langsam da ran um überhaupt Zutrauen in meine "Widerstehenskräfte" zu kriegen. Womöglich ist das sogar wichtiger. Ich hab irgendwo mal gelesen, dass es beim Marathon-Training in erster Linie gar nicht um das körperliche Training ginge, sondern in das Zutrauen in sich selbst, dass man es überhaupt schaffen kann 42,195 km zu laufen. Das kann ich für mich jedenfalls definitiv bestätigen. Wenn man nicht sicher ist, ob man etwas schaffen kann, dann muss man Babyschritte ausprobieren.

Douglas Lisle ist ein großer Freund des Heilfastens und hat in Die Lustfalle auch ein Kapitel dafür reserviert.
Es beginnt mit der lustigen Geschichte darüber, wie das Heilfasten überhaupt "erfunden" wurde.

1877 kam ein Arzt aus Minnesota, namens Henry S. Tanner, auf den Gedanken, dass es Zeit für ihn sei zu sterben. Er litt an Rheumatismus und Asthma und konnte weder durchschlafen noch eine wache Minute ohne Schmerzen verbringen. Als guter Christ hielt er aber auch nichts von Selbstmord. An der medizinischen Fakultät hatte er gelernt, dass der Mensch ohne Nahrung nach 10 Tagen stirbt und so dachte er, es sei eine gute Idee einfach zu verhungern um seinen Leiden zu entkommen und aß einfach nichts mehr und trank nur Wasser. Nach 5 Tagen nur mit Wasser konnte er erstmals wieder durchschlafen, nach 11 Tagen berichtete er, dass er sich wieder so gut fühle, wie in seiner Jugend. Ihm war klar, dass er eigentlich tot sein sollte und rief einen befreundeten Arzt namens Dr. Moyer hinzu, der ihn untersuchte und bestätigte, dass er eigentlich tot sein sollte aber tatsächlich besser aussah als jemals zuvor. Unter Dr. Moyers Aufsicht fastete Henry Tanner weitere 31 Tage. Andere Ärzte, die davon hörten, hielten das Ganze für ausgemachten Blödsinn und glaubten den beiden Ärzten nicht. Tanner sei jedoch nach seinem Fasten frei von Rheuma, Asthma und chronischen Schmerzen gewesen und dann 90 Jahre alt geworden.

Enzeklopedien hätten bis 1937 noch behauptet, dass der Mensch nach 8 Tagen ohne Nahrung sterbe. 1956 hieß es, man könne 17-76 Tage ohne jegliche Nahrung leben. Douglas Lisle erwähnt das Heilfasten hauptsächlich deshalb weil er untermauern will, dass der Körper fantastische Selbstheilungskräfte hat und dass häufig die beste Heilung nicht erfolgt indem man etwas hinzu fügt, ein Medikament oder Nahrungsergänzungsmittel, sondern indem man etwas weg lässt. Das gälte ebenfalls, wenn man an Nahrung denkt und daran krankmachende Nahrung wegzulassen, damit Heilung entstehen kann. Er erwähnt aber auch, dass Wasserfasten eine großartige Möglichkeit sein kann, sich aus der Lustfalle zu befreien.

Ich persönlich habe noch nie Wasserfasten gemacht, auch wenn ich viele andere Fastenmethoden bereits ausprobiert habe. Der Grund ist schussendlich, so muss ich mir jetzt eingestehen, dass ich mich auch nicht aus der Lustfalle lösen konnte und wenigstens ein bisschen was Süßes in  Säften schmecken wollte. Auch Tee beim Fasten habe ich häufig noch mit Stevia gesüßt. Als Teenager habe ich sogar in einem Fasten mal Cola light getrunken, aber das was auch ein reines "Gewichtsverlustfasten" - was natürlich überhaupt nicht empfohlen werden kann.

Im Krankenhaus gab es eine Patientin, die bereits da war als ich mit dem Praktikum anfing und wieder da war als es aufhörte. Eine alte Dame, die Diabetikerin war. Dem Krankenhaus gelang es ihren Blutzucker auf ca. 200-250 einzustellen, was natürlich auch schon viel zu hoch ist, aber tiefer ging es mit Medikamenten nicht. Die Dame wurde entlassen, kam wieder ins 'Altenheim, wo sie lebte, und am nächsten Tag war sie wieder da. Wieder mit entgleistem Blutzucker. Stellte sich heraus, dass das Altenheim, weil es die Sitzordnung beim Essen nicht durcheinander bringen wollte, die Dame an einen Tisch gesetzt hatten, auf dem Zucker stand, sie diesen konsumiert hatte und der Blutzucker wieder entgleiste. Die Dame war auch leicht Dement, so dass sie sich selber nicht im Griff haben konnte. Sie verbrachte eine Nacht auf der Intensivstation und in weiteren 3 Wochen bei uns wurde ihr Blutzucker wieder auf 200-250 runter geschraubt. Unterdessen hatte sie wenig Hunger, verweigerte die Nahrung, nahm nur 2 Bissen von mir an, aber es wurde darauf bestanden, dass sie mehr Weißbrot mit Marmelade isst. Da ich nicht in der Lage bin Menschen gegen ihren Willen was zu geben, hat den Job jemand anderer für mich übernommen, der sie dazu manipuliert hat vielleicht insgesamt 10 Bissen zu nehmen, was für das Krankenhaus als großer Erfolg gewertet wurde. Immerhin muss man essen, sonst stirbt man. Es wird auch argumentiert, dass Essen gut sei um die Verdauungsarbeit des Körpers am Laufen zu halten. Nach 3 Wochen aufpäppeln wurde die Patientin wieder entlassen.

An meinem letzten Tag im Krankenhaus, etwa 1 Woche nach ihrer Entlassung, wurde sie wieder eingeliefert. Wieder mit entgleistem Blutzucker, unmessbar mit dem Gerät, was nur bis 600 messen kann und diesmal gingen die Ärzte davon aus, dass sie es wohl nicht mehr schaffen würde und dem Tode geweiht sei. Das Altenheim hatte wieder nicht darauf geachtet, dass sie nicht in der Nähe von Zucker sitzt. Ihre Tochter war anwesend und den Tränen nahe und wieder verweigerte die Dame das Essen, wieder kam jemand, der es in sie rein stopfte...

Ich weiß nicht, wie die Geschichte aus gegangen ist und vielleicht will ich es auch nicht wissen. Ich weiß aber, dass, wenn jemand Nahrung verweigert, man das mindestens 1 Woche ruhig mal zulassen kann und unter ärztlicher Überwachung durchaus überprüfen kann, ob sich der Zustand nicht vielleicht bessert. Ich weiß auch, dass nichts essen, nicht unbedingt ein Zeichen dafür isst, dass man bald stirbt, denn meine Oma hatte noch zu Mittag gegessen und sich dann hingelegt, weil sie müde war und ist dann im Schlaf gestorben. Und vor allem weiß ich, dass meine Katze mal 16 Tage lang nichts gegessen hat und danach wieder bei bester Gesundheit war, mir andere Katzen aber schon auf dem Tierarzttisch gestorben sind.

Wir leben in einer sehr verqueren Welt...

Menü des Tages am 22. Oktober

Haferflocken mit Banane, Zimt, Rosinen, Stevia, Hanfprotein, Erdnussbutter und 1 Paranuss


2 Datteln
2 Brennnesseltee

Brot (Getreide nicht bekannt) mit Senf und veganem Brie


2 Datteln
1 Banane
1 TL Carobella

Salat aus Blattsalat, Tomate, Möhre, brauner Basmatireis, Dill und Möhren-Sellerie-Dressing (heute im Newsletter)


2 Datteln

Dinkel-Zitronen-Scone


Brauner Basmatireis mit Möhren-Sellerie-Dressing (köstlich)

2 koffeinfreie Kaffee mit Sojamilch
2 Erdinger Alkoholfrei

Ich experimentiere gerade wieder mit unter 20% Fett weil Douglas Lisle in How to lose weight without loosing your mind sagt, dass nur dann die Fettrezeptoren auch wirklich erkennen könnten, wann man satt ist und wann nicht. Er erwähnt ein Experiment bei dem die Probanden Vollkornnudeln mit Gemüse zu essen bekommen hätten, welche etwa 500 kcal enthalten haben. In der Kontrollgruppe gab es nur dies, in der Testgruppe wurde noch zusätzlich Öl über die Nudeln gegeben. 1-2 EL. Ergebnis sei gewesen, dass die Probanden, die die Nudeln mit Öl gegessen hatten, weniger gut gesättigt waren als die ohne Öl. Ich finde es interessant dem nachzugehen. Bei jeder Lust auf ein besonderes Nahrungsmittel, was ich als "Zaubernahrung" bezeichnen würde z.B. Schokolade, frage ich mich daher: Kann auch ein anderes Lebensmitteln, eines was weniger als 20% Fett und kein Weißmehl und keinen raffinierten Zucker enthält - also ein echtes Nahrungsmittel ist - dieses Verlangen stillen. Wenn es das kann, handelt es sich um richtigen Hunger, wenn es das nicht kann, ist es die Sucht. So kam es, dass ich mehr Trockenfrüchte gegessen habe als sonst, aber bei weitem nicht so viel wie bei 100% Rohkost.

Außerdem habe ich Dattelsirup gemacht. Dattelsirup besteht aus Datteln und Wasser im Verhältsnis 1 zu 1 gemischt, Datteln im Wasser eingeweicht und dann im High Speed Blender ca. 2 Minuten püriert. Dattelsirup kann man verwenden um jeglichen Flüssigzucker wie Agave, Ahronsirup oder Reissirup in Rezepten zu ersetzten. Datteln haben nämlich viel mehr Nährstoffe als alle raffinierten Flüssigzucker und auch als Honig. Ich habe dann mit dem Dattelsirup das Carobella gemacht, aber aufgrund seines hohen Fettanteils ist es immernoch "Zaubernahrung" - wenn auch nicht so extrem wie Nutella.

Und ich hab den Dattelsirup auch in die Dinkel-Zitronen-Scones eingearbeitet. Es ist aber auch noch viel Stevia mit Erythrit drin. Ich finde das zwar super, mir ist aber auch klar, dass es noch zu wenig Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen gibt und es womöglich sinnvoller ist, lieber Tockenfrüchte zu nehmen. Es gibt also noch viel mit dem experimentiert werden kann.

Auch beim alkoholfreien Erdinger frage ich mich, ob auch das "Zaubernahrung" ist, weil es ja auch Weizengluten enthält und das wiederum wird ja zu opiatähnlichen Molekülen verstoffwechselt. Und allein der süße Geschmack von Stevia stimuliert ja schon das Belohnungssystem. Muss guter Geschmack aber auch, das ist natürlich, denn sonst würde man ja überhaupt nicht essen....

Alles Liebe,

Silke

Montag, 21. Oktober 2013

Experiment: Alkoholfreier Wein



Bei den Dreharbeiten letzte Woche, wurde am Donnerstag eine Party "gespielt" und weil bei der Arbeit natürlich kein Alkohol getrunken werde darf, hat die Produktionsfirma für solche Fälle alkoholfreies Bier und Wein da.

Mit alkoholfreiem Bier habe ich Erfahrung, trinke es auch recht gerne und relativ häufig, besonders alkoholfreies Weizen. Alkoholfreier Wein ist bis dato aber unter meinem Radar geblieben, hauptsächlich, weil ein Rotwein durchaus auch gesundheitlich positive Aspekte hat. So lange man nur wirklich wenig trinkt. Maximal 200 ml an einem Tag und natürlich auch nicht jeden Tag. Was ich aber mache, wenn ich Wein trinke, ist mindestens 1 Flasche trinken, und damit habe ich definitiv ein Problem!

Jedenfalls habe ich mich Donnerstag Abend noch ans Internet gesetzt und versucht was über alkoholfreien Wein raus zu finden, besonders darüber wo man ihn kaufen kann. Es gibt zum einen natürlich online Versandhändler, die ihn verkaufen, ich wurde aber auch auf einen Thread bei gute-frage.net aufmerksam wo jemand nachfragte, wo man alkoholfreien Wein kaufen kann. 7 Personen haben geantwortet und nur eine wusste, dass man alkoholfreien Wein bei Kaufland oder Galeria Kaufhof erwerben kann. Die anderen 6 machten sich über die Frage entweder lustig oder beschimpften den Fragesteller wie man nur so bekloppt sein könne überhaupt alkoholfreien Wein zu trinken.

Ich, für meinen Teil, finde jeden Entwöhnungsmechanismus, der funktioniert legitim. Wenn man Lust auf irgendwas Ungesundes empfindet oder die Tradition es gebietet, muss man sehen, wie man sich da drum herum schlängelt. Die Lust mit etwas anderem versuchen zu befriedigen, was nicht das Belohnungssystem kurz schießt z.B. oder die Tradition anders bewerkstelligen.


Mein Vater und ich trinken ganz gerne einen Wein zusammen. Das ist so, da habe ich und er Lust drauf. Aber wie oft haben wir auch schon darüber geredet wie furchbar das ist, dass dann der nächste Tag völlig im Arsch ist und man nichts hinkriegt. Das ist eine ähnliche Tradition wie Weihnachtsbäckerei und dieser völlige Rausch von Süßigkeiten von Heiligabend bis Heilige 3 Könige. Die Feiertage gehen einfach mit Süßkram und häufig auch mit viel Alkohol einher und so ist das bei einem Familienbesuch bei mir auch. Man mag das belächeln, aber in meiner Psyche spielen da zwei Dinge eine Rolle: Gewohnheit und Gruppenzwang - oder auch Gruppenzwang, der zur Gewohnheit wird.



Ich habe letzte Woche schon mal das Experiment von Stanley Milgram angesprochen, der rausfinden wollte wie extrem Leute auf Gruppenzwang reagieren, weil er der Meinung war, dass nicht alle Deutschen in den Jahren 1939-1945 böse waren. Milgram war Psychologe und hat ein Experiment ausgeheckt in welchem ein Schauspieler einen Probanden spielte, der von einem Experimentteilnehmer unter Strom gesetzt werden sollte um seine Lernfähigkeit zu verbessern. Das war nicht wirklich so. Dem Experimentteilnehmer wurde nur gesagt, dass der Schauspieler ein Versuchstier in dem Experiment war. Eine dritte Person gab es, die dem Experimentteilnehmer immer wieder gesagt hat, die Voltzahl der Stomstöße, die auf den Schauspieler eingingen MÜSSE erhöht werden, damit das Experiment weiter gehen könne. In Wirklichkeit kam der Schauspieler gar nicht mit Strom in Kontakt, sollte aber an einer bestimmten Stelle explizit sagen, dass die Schmerzen zu groß seien und er bitte befreit werden wolle.

Nun sollten Psychologen einschätzen ab welcher Stromstärke der Experimentteilnehmer das Experiment abbrechen würde. Fast alle Befragten gingen davon aus, dass spätestens an dem Punkt wo der vermeintlich unter Strom stehende Schauspieler erwähne, dass die Schmerzen unerträglich seien und er befreit werden wolle, der Experimentteilnehmer die Courage haben würde, abzubrechen. Vor allem, weil der Schauspieler, das vermeintliche Versuchsobjekt, dem Experimentteilnehmer zuvor im Vorbeigehen noch mal erzählt hatte, dass er ein Herzproblem habe.

60% aller Experimentteilnehmer haben gegen das Schreien und Flehen des an einen elektrischen Stuhl Gefesselten das Experiment nicht abgebrochen, obwohl ihre Moral und ihr Instinkt ihnen dies mitteilte. Sie hörten auf das, was die Autorität, die 3. Person, die das Experiment überwachte, von ihnen wollte: Trotz Schmerzen und Flehen das Experiment fort zu setzten. Und ebenso funktionierte das bei den Nazis.
Und ebenso funktioniert Gruppenzwang oder besser: Soziale Integrität.

Wir haben ein Bedürfnis sozial integriert zu sein weil die Gesellschaft uns schützt, uns nährt, wir Freunde brauchen, wir dadurch stärker sind und weil wir evolutionsbiologisch uns schließlich auch fortpflanzen müssen. Wir haben ein Problem, wenn wir beschämt oder herabgewürdigt werden und freuen uns über Anerkennung durch die Gesellschaft. Wenn man aber andere Essen- und Trinkgewohnheiten annimmt als die Gesellschaft, kann man sich sehr schnell ins soziale Abseits katapultieren und auch das ist entsprechend der WHO-Definition von Gesundheit eben nicht gesund. Daher muss man irgendwelche Schlupflöcher im gesellschaftlichen System finden, zum einen um sich selbst auszutricksen und zum anderen seine soziale Integrität zu wahren und das scheint für jeden unterschiedlich zu funktionieren und vielleicht muss das auch jeder für sich selber raus finden.

Ich jedenfalls wagte das Experiment mit dem alkoholfreien Wein um zumindest mein eigenes Belohnungssystem nicht kurz zu schalten. Klar hätte ich auch Wasser trinken können, aber mit alkoholfreiem Wein ist die Illusion besser - genau wie beim Fernsehen!

Unterwegs zum Hauptbahnhof habe ich bei Galeria Kaufhof vorbei geschaut und tatsächlich hatten die ein recht großes Sortiment an alkoholfreien Weinen. Ich habe 2 Flaschen gekauft, einen roten und einen weißen, von denen mir der Verkäufer sagte, die würden sogar wirklich nach Wein schmecken. Das waren auch die beiden teuersten und 0,5% Alkohol war auch noch drin. Die eine Flasche 7,99 € die andere 8,99 €

Gott sei Dank war mein Vater offen dafür, denn er hatte auch den Fehler gemacht, am Tag vorher eine Flasche Wein zu trinken. Auch er ist in die Lustfalle gegangen. Er hatte nämlich ein sehr gutes Gespräch mit jemandem, der daran interessiert ist seine Firma zu kaufen und daher hatte er das Gefühl, er dürfe/solle sich belohnen. Die wahre Belohnung - das viele Geld - lässt ja noch auf sich warten, aber vielleicht kommt es auch gar nicht, also schnappt man sich ein bisschen Alkohol, der die Dopaminausschüttung anregt und hat seine Belohnung. Viel Geld kriegen schütten nämlich auch Dopamin aus!

Und so haben wir erst eine Flasche alkoholfreien Roséwein leer gemacht und dann auch noch einen alkoholfreien Rosésekt, den ich sogar bei Rewe bekommen habe. Tatsächlich war das ganze Irgendwie wie Theater. Die Illusion war nicht perfekt, aber der Geschmack war gut, er ergänzte das Essen, er hat nicht so "glücklich" gemacht wie richtiger Wein und er hat uns auch nicht so sehr angeregt, dass wir bis tief in die Nacht am Tisch saßen und geredet haben, statt dessen waren wir um kurz nach 9 beide müde und sind ins Bett gegangen, was auch gut war.

Douglas Lisle schreibt in Die Lustfalle: Warum Gesundsein so schwerfällt und was Sie dafür tun können nämlich auch darüber, dass die meisten Menschen in der westlichen Welt zu wenig Schlaf bekommen, was sie zu Genussmitteln greifen läßt und was wiederum Stress macht und sie auch wieder zu Genußmitteln und "Magic Food" greifen läßt. "Zaubernahrung" - lustig - Nahrung mit hohem Fettgehalt, hochkonzentriert und ohne Ballststoffe. Nahrung die Glücksbotenstoffe aussendet genau wie es Drogen tun.

So bin ich heute erstmals seit ich mich erinnere seit locker 48 Stunden völlig frei von irgendwelchen Stimulanzien. Und ich bin auch ziemlich müde. War gestern den ganzen Tag müde - trotz Mittagsschlaf und warte darauf, dass ich endlich regeneriert bin. Ich habe leider auch jetzt noch krankenhausbedingte Schlafstörungen, so dass ich zu früh wach werde, dann aber liegen bleibe und wieder einschlafe. Ausruhen geht aber anders...

Ach, und nochmal zum Thema Gruppenzwang: Mein Vater macht sogar so Sachen wie, wenn alle Leute, mit denen er essen geht, Schnitzel bestellen, ebenfalls eins zu bestellen...Und ich finde es bereits schwer wenn ich mit Leuten essen gehe, etwas Adäquates auf der Karte zu finden....

Naja, ich hab vegan und vollwertig gekocht und er fand es auch dieses Mal wieder sehr lecker. Es gibt fast immer gemischte Gemüsepfannen mit allem drin was im Haus ist und dazu Salat und, ebenfalls wichtig, vollwertige Kohlenhydrate. Dieses Wochenende Kartoffeln und Hirse obwohl die eigentlich einen relativ hohen Glyx haben,...

Hier mal ein paar Fotos...



Und jetzt muss ich schauen wie das weiter geht mit mir. Wie ich in der Gesellschaft zurecht komme und wann ich ausgeruht genug bin. Zu Sport habe ich nämlich überhaupt keine Lust, auch wenn ich es mache und die Lust dabei kommt. Beim Bloggen ist das genau so. Ich hab auch heute gar keine Lust in den Bioladen zu fahren oder zu lernen, was ab heute wieder auf der Tagesordnung steht. Ich nehme an, das kommt alles wieder, wenn ich regeneriert bin...

Alles Liebe,

Silke

Samstag, 19. Oktober 2013

Erleuchtung oder How to lose Weight without losing your Mind...



Ereignisreiche Tage liegen hinter mir, in denen fast mehr in mir passiert ist als außen. Mal wieder weiß ich nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen, bin völlig überwältigt von den Eindrücken und finde es gleichzeitig furchtbar, dass ich nicht die Zeit hatte täglich darüber zu schreiben.

Neben den 3 Drehtagen habe ich Die Lustfalle gelesen und meine Faszination wuchs von Kapitel zu Kapitel. Ich habe den Eindruck, dieses Buch ist das Puzzelstück, welches mir zur totalen Erkenntnis über alle Lebensbereiche, mit denen ich mich jemals beschäftigt habe, noch fehlte. Douglas Lisle ist briliant, einleuchtend, wohl formuliert, auf der Höhe jeglicher Medizin, Psychologie und Evolutionstheorie. Ein Must-Read. Das wahrscheinlich wichtigste Buch, was jemals geschrieben wurde!

Nicht nur erklärt er die Lustfalle in Bezug auf Essen, sondern auch in Bezug auf die Medizin. Und dadurch ist mir endlich klar geworden, warum die Schulmedizin in so vielerlei Hinsicht eine Einbahnstraße ist. Besonders in Bezug auf Diabetes und Herzkreislauferkrankungen.

Da wir alle, also jede Spezies auf diesem Planeten, alles mit möglichst wenig Schmerz, möglichst großer Lust und möglichst wenig Aufwand machen wollen, schon Atome sind so gestrickt, dass sie alles mit möglichst wenig Aufwand machen wollen, bedient die Schulmedizin natürlich auch genau dieses Prinzip. Der Patient will es so. Schmerzen werden durch Medikamente weg gemacht, Krankheiten durch Behandlung der Symptome vorerst zum verschwinden gebracht.

Dabei erörtert Douglas Lisle auch intensiv, dass Symptome nicht die eigentlichen Erkrankungen sind, sondern hauptsächlich Warnhinweise, dass wir mehr auf uns Acht geben sollen. Schmerzen sind Zeichen dafür, dass wir uns schonen müssen, Fieber ein Abwehrmechanismus des Körpers und überhaupt sei häufig die beste Maßnahme zur Heilung nicht, das Hinzufügen einer Substanz, sondern das Weglassen. Meine Katze wurde auch dann wieder gesund, als sie 16 Tage das Fressen einstellte. Heilfasten halt. Unser Körper hat nun mal unseren Verstand übersteigende Selbstheilungskräfte. Die hat er sich im Laufe von Millionen Jahren angeeignet und wir, die wir jetzt leben, sind nun mal die jeweils erfolgreichsten Nachkommen, der jeweils erfolgreichsten, am besten angepasstesten, am besten überlebensfähigsten Individuen unserer Spezies.

Aber da gibt es dann noch ein paar mehr Fakten. Das ganze Neurotransmitter-Ding, welches durch Genussmittel angefeuert wird und durch hochkonzentrierte Nahrung. Dabei ist die Quintessenz davon eigentlich auch in diesem wunderbaren Video zu finden. Ein Vortrag von Douglas Lisle zu Thema:

How to loose weight, without loosing your mind.



Er geht darin vor allem auf den Mechanismus ein, der zur Sättigung führt, und der funktioniert grundsätzlich bei absolut jedem. Der Magen hat Rezeptoren für Dehnung und für Nährstoffgehalt und er bestimmt darüber, wann man satt ist und wann nicht. Wenn die Dehnung fehlt, z.B. dann, wenn Ballastoffe fehlen, was immer der Fall ist, wenn man Fleisch, Milchprodukte und Weißmehl isst, bleibt ein Teil des Sättigungssystems auf der Strecke. Ein weitere Faktor ist bei konzentrierter Nahrung aber auch, dass die Nährstoffrezeptoren irritiert sind, wenn man Sachen isst, die in der Natur so nicht vorkommen. Sachen mit sehr viel Fett und sehr viel Zucker und sehr wenig Ballaststoffen. Der Körper registriert zwar, wenn man, sagen wir, 30 g Butter oder Öl isst, dass da jetzt viel Fett aufgenommen wurde, aber die exakte Berechnung des Nährstoffgehalts funktioniert nicht mehr richtig. Statt der 270 kcal, die 30 g Öl enthalten rechnen die Rezeptoren nur ca. 150 und man hat noch mehr Hunger, als man eigentlich haben sollte.

Und so isst man dann über die Jahre immer ein bisschen zu viel und die Pfunde häufen sich an. Das ist nicht bei jedem einzelnen Individuum katastrophal ausgeprägt, aber scheinbar bei den meisten. Einige wenige können tatsächlich alles essen was sie wollen und nehmen nicht zu. Wobei ich mich dann auch frage, ob das dauerhaft funktioniert und ob die nicht vielleicht doch gesünder essen. Und natürlich kriege auch die die Konsequenzen ihrer Fehlernährung irgendwann in Form von Krebs und Herzkreislauferkrankungen zu spüren.

Es liegt daher nicht an der Überfülle, dass wir übergewichtig und krank sind, es liegt daran, dass sowohl unser Sättigungssystem nicht mehr richtig funktioniert als auch unser Belohnungssystem. Wilde Tiere, die das Glück haben in einem Habitat zu leben, welches ebenfalls übervoll mit Nahrung ist, wie unsere zivilisierte Gesellschaft, werden nämlich auch nicht fett und fressen wild um sich rum. Was Tiere machen, wenn die reichlich Nahrung haben - und das hat mich völlig umgehauen - ist nämlich mehr Sex zu haben. Was ein Teil einer Erklärung ist, warum ich in den letzten 12 Jahren Armut, die ich bis quasi dieses Jahr hatte, weder viel Sex hatte, noch mich fortgepflanzt habe. Es wäre evolutionstechnischer Blödsinn, da die Nahrung und die Ressourcen noch nicht mal für mich reichten!

Und so war mir dann endlich, nach jahrelangem Suchen endlich klar, warum was gesund ist und was nicht, was falsch ist und falsch läuft und was man machen kann.

Trotz großartiger Erfolge, die ich mir Rohkost hatte, hat es mich nie richtig überzeugt, weil es irgendwie nicht plausibel war. Immerhin kochen wir als Spezies schon seit Jahrtausenden und dafür muss es doch auch einen Grund geben. Auch "vegan" ist für mich nicht wirklich plausibel, denn da wird auch Industrieschrott verzehrt und, seien wir mal ehrlich, auch beim Ackerbau sterben Tiere, wenn sie unter den Mähdrescher kommen. Das Freilegen von Ackerflächen raubt Tieren auch ihren Lebensraum.

So kam es quasi immer dazu, dass ich, wenn die Gelegenheit es ergab, Ausnahmen gemacht habe. Und so habe ich noch nie, nicht mal in meinen 100% Rohkostzeiten bei Dreharbeiten keinen Süßkram gegessen, fast nie keinen Kaffee getrunken und auch allzu häufig war ich verführt dazu, eine zu rauchen. Schlicht und ergreifend deshalb, weil mir immer klar war, dass das, wenn ich es an einem einzigen Tag mache, kaum Konsequenzen für meinen Gesundheit hat.

Das war dieses Mal anders. Es hat zwar keine Konsequenzen für meine Gesundheit, aber durchaus für mein Belohnungssystem! Daher bin ich da diesmal völlig anders ran gegangen. Ich war erstmals wirklich überzeugt davon, dass ich das wirklich nicht konsumieren will, weil ich will, dass mein Belohnungssystem weiterhin auf der Reihe bleibt. Ich will mit meinem Leitsystem im reinen sein, ich will echte gute Gefühle haben und mich davon leiten lassen. Echte wahre Lust nicht eine die durch Drogen und Genussmittel induziert wird. Denn wenn man das macht, ist das eigenen kurzgeschaltet und funktioniert nicht mehr, oder wesentlich schlechter. So kriegt der Blogname dann plötzlich auch wieder eine treffende Bedeutung: die Suche nach echter, wahrer, purer, reiner und damit roher Lust und nicht notwendigerweise der Verzehr 100%iger Rohkostnahrung - die dummerweise auch das Belohnungssystem irritiert wenn es sich um Nüsse, Agavendicksaft, Obstsmoothies, Obstsäfte oder sehr fetthaltiges Fleisch und Öle handelt.

Der Plan war zum einen selber etwas zum Essen mitzunehmen aber nicht alles. Ich wollt
auch gucken, wie ich mit gesellschaftlichen Situationen zurecht komme und welche Kompromisse ich ggf. würde machen müssen. Mitgenommen hatte ich einen Vollwertblondie und einen Organic food bar, was zwar beides auch nicht die optimale Nahrung für das Belohnungssystem ist, aber besser als alles was es dort gab.

Mittwoch Nachmittag fragte ich, den Aufnahmeleiter, wann denn das Mittagessen angesetzt sei, weil ich Hunger hatte. Er darauf: "Hast du kein Brötchen gegessen?" Ich: "Ich esse sowas nicht. Kein Weißmehl und ich vermeide auch Süßigkeiten, wenn ich kann". Darauf er: "Warum hast du das nicht eher gesagt? Dann hätte ich für dich was anderes besorgt! Ich kann für die Darsteller genau das besorgen, was die haben möchten, das ist überhaupt kein Problem!" Und daraufhin erzählte er mir die Geschichte, wie er Anfang des Jahres mal keine Süßigkeiten mehr gekauft hätte und nach 3 Wochen sei ihm das Team aufs Dach gestiegen, weil es keine Süßigkeiten gab, so dass er sie dann doch wieder gekauft hätte. Beim Fernsehen gibt es immer nur folgendes zu essen: Kaffee, Brötchen und Süßigkeiten - aber ich treffe auch immer wieder Leute dort, die es genau so stört wie mich, dass man sich beim Fernsehen einfach nicht halbwegs anständig ernähren kann. - Aber der Gruppenzwang lässt uns dann alle nachgeben...

Für meine Kaffeegelüste hatte ich koffeinfreien, löslichen Kaffee mitgenommen, der noch von meinem Geburtstag über war. Ich bin nämlich ein großer Freund der Selbstverarsche. Das Rauchen habe ich mir mit Nikotinkaugummis abgewöhnt und diese dann wiederum mit normalen Kaugummis. So geht das auch mit Kaffee, denn es ist nicht nur der Suchtstoff, der einen das konsumieren lässt, sondern auch die Gewohnheit. Douglas Lisle schreibt in einem Kapitel auch sehr außergewöhnlich über Gruppenzwang und Experimente über soziale Integrität. Ein jüdischer Forscher kam in den 60er Jahren, zu seinem eignen Missfallen, auf den Gedanken, dass wahrscheinlich nicht alle Deutschen im Dritten Reich das manifestierte Böse waren, sondern dass es nur ein paar Nazis gab und die anderen aus sozialer Integrität mit gerannt sind.

So ist das auch bei Drogen, bei meinen Alkoholproblemen bei Dates und überhaupt in gesellschaftlichen Situationen. Ich tue mich sehr schwer damit nicht "mitmachen" zu können. Allein schon der Gedanke daran löst schlechte Gefühle bei mir aus und der Gedanke daran dann wieder den expliziten Wunsch nach Genussmitteln. Teufelskreis.

Daher bin ich auch kein Freund der Cold-Turkey-Variante der Entwöhnung. Also von jetzt auf gleich sofort mit allem aufzuhören was ungesund ist. Man sollte sich da besser nach und nach rantasten und nach und nach schlechtere Nahrungsmittel durch bessere austauschen. Jetzt alles auf ein mal bleiben lassen zu müssen löst so viel Unwohlsein aus, dass man am liebsten sofort zu ungesunden Sachen greifen möchte, weil sie beruhigen oder glücklich machen. Wie schrieb Allan Carr: Die meisten Raucher finden sich vor den Türen der Krebskliniken. Krebs erzeugt Angst und das wiederum den Wunsch nach einem Beruhigungsmittel: Nikotin

Mittags wurde in einem Restaurant in Ehrenfeld, der veganen Hochburg Kölns wie's scheint, gegessen, denn das Restaurant Speisemeister hatte explizit ein veganes Gericht auf der Karte, was ich bestellt habe. Süßkartoffelgratin. Donnerstag hatte ich einen großen grünen Salat und dazu kein Weizenweißmehlbrot. Weizen irritiert auch das Belohnungssystem, da das Gluten zu opiatähnlichen Teilchen zerlegt wird, welches die Opiatrezeptoren ansteuert und dann beruhigt. Mir wurde in den letzten 3 Tagen auch klar warum meine Mutter überhaupt erst durchgedreht ist, nachdem sie auf Gluten verzichtet hat. Ihre Droge, ihr Beruhigungsmittel war weg und sie hat sich unweigerlich darauf gestürzt unsere Familie zu zerstören.

Gestern hatte ich nicht so viel Glück, da bei einem Pizzadienst bestellt wurde, ich hatte keine Zeit oderndlich in die, auf einem Smartphone angezeigte Speisekarte zu schauen und habe einen Fitnesssalat bestellt. Der enthielt dummerweise Käse und war zudem echt mies. Den Käse habe ich gegessen, obwohl ich den am Donnerstag, als mir ein Dinkelvollkornbrötchen leider auch mit Käse, gegeben wurde, weggeschmissen habe. Normalerweise hätte ich ihn gegessen, einfach nur, weil er umsonst war, weil wegwerfen es auch nicht besser macht und weil eine Scheibe Käse noch keinen Krebs oder Herzinfarkt macht. Ich hab ihn weggeworfen, weil er mein Belohnungssystem irritiert. - Gestern nicht, dafür habe ich dazu Roggenvollkornbrot gegessen, was ich mitgebracht hatte um zumindest das Fett im Käse auszugleichen und meinen Sättigungsmechanismus besser zu unterstützen.

Schlussendlich habe ich mich aber durchweg besser gefühlt. Mehr im Reinen mit mir selbst, konnte auf mein natürliches Ruhebedürfnis eingehen und habe mich schlussendlich gefragt: Hat mir Drehen bisher immer nur deshalb Spaß gemacht, weil ich da Drogen konsumiert habe? - Es war nämlich superanstrengend und hat kaum Spaß gemacht, weil das Niveau, was ich gerne hätte, einfach nicht erreicht wurde und weil ich die Hauptrolle hatte und in jeder, aber auch jeder Szene drin war. Für so viel Arbeit war das zu wenig Geld, auch wenn ich exakt die Tagesgage hatte, die ich haben wollte und dafür 1,5 Monate im Biolanden arbeiten muss Nächstes Mal muss ich für eine Hauptrolle mehr verlangen.

Und tatsächlich war ich heute früh auch wieder bei nur 59,3 kg. Das mit dem Sättigungsmechanismus, was Douglas Lisle in dem Video beschreibt, war mir nämlich neu und eigentlich habe ich meinem Sättigungsmechanismus auch noch nie vertraut. Ich bin nämlich in der Lage auch bei vollwertiger, pflanzlicher, fettarmer Nahrung zu viel zu essen, so dass ich dennoch zunehme. - Aber das, so die Erkenntnis über das Belohnungssystem liegt in meinem Fall dann daran, dass immer noch Genussmittel teil meiner Nahrung waren und wenn ich die dann weg lasse habe ich das Bedürfnis die ausbleibenden Botenstoffe doch durch zu viel Essen zu bekommen. Zu100% habe ich das noch nicht begriffen, aber was da die letzten 3 Tage passierte, war für mich eine völlig neue Welt. Könnte es doch sein, dass man wirklich, also sogar ich, wenn die richtigen Nahrungsmittel verzehrt werden, so lange essen kann, bis man satt ist? Ich glaube ja. Auch wenn ich dem Braten noch nicht traue...Und ich muss auch noch mehr mit Nahrungsmitteln experimentieren. Sie dürfen weder zu stark konzentriert sein, noch einen zu hohen glykämischen Index haben, damit das reibungslos funktioniert. Und man darf sie nicht als Ersatzbotenstoffbereitsteller für Genussmittel verwenden.

Heute fahre ich zu meinem Vater, daher hört ihr erst wieder am Montag von mir. Aber jetzt bin ich definitiv wieder da. Der Stress ist vorbei. Das hat auch mein Körper bemerkt, da ich meine Tage bekommen habe, die letzten Monat - Schuld ist das Krankenhaus - ausgefallen sind, was mir fast noch nie in meinem Leben passiert ist!!!

Alles Liebe,

Silke