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Mittwoch, 26. Juni 2013

Was der Mediziner in der Uni über Essen lernt,,,

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In der alternativen Gesundheitsszene wird immer wieder immer gerne behauptet, dass Ärzte im Medizinstudium nichts über Ernährung lernen. Ich weiß wirklich nicht, woher diese Behauptungen rühren. Kann ich absolut nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich werden diese Behauptungen aber auch von Leuten aufgestellt. die noch nie eine medizinische Fakultät von innen gesehen haben.

Gestern, das zweitletzte Biochemie-Seminar für dieses Semester. Es ging so gut wie um alles worüber ich hier in den letzten 4 Jahren geschrieben habe, auf 1,5 Stunden zusammen gekürzt. Makronährstoffe, Mikronährstoffe, Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, B12, D, Eisen, Vitamin A und alle Zivilisationserkrankungen, die durch Fehl- und Überernährung entstehen: Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Gicht, Bluthochdruck, Arteriosklerose und hohen Cholesterinspiegel.

Warum das in der Praxis oder besser den Praxen und Krankenhäusern nicht ankommt ist meines Erachtens nicht der Ärzte Schuld, sondern die der Werbefernsehens und der Pharmaindustrie. Sekundär Schuld sind dann noch Ärzte und Patienten gleichermaßen. Die Patienten, die die Ratschläge, ihre Ernährung umzustellen nicht annehmen wollen und die Ärzte, denen das zu anstrengend ist oder die sich selber nicht dafür interessieren.

Die Hochschulen jedenfalls, tun ihr Möglichstes um den Studenten den biochemischen Zusammenhang zwischen Zivilisationskrankheiten und Essen nahe zu bringen. Und was an Biochemie-Seminaren noch echt gut ist: Ich weiß erstmals im Studium die Antworten!

Es ist endlich wieder wie in der Schule, wo nur 20 Leute in einer Klasse sind und es werden Fragen gestellet auf die man sich melden darf, wenn man die Antwort weiß. Biochemie ist das erste Fach in dem ich Vorwissen habe, so dass ich Antworten geben kann und das ist echt gut für mein Ego. Das war zu lange einfach nicht so. So viele 20 jährige mit einem 1,0er Abi sind so viel klüger als ich.

Vielleicht hat mich das aber auch geträuscht, weil die Chemie, Bio und Physik schon im Abitur hatten. Wahrscheinlich sogar. Ich als Künstlerin tue mich da um einiges schwerer in die Naturwissenschaften einzutauchen und mit meinem viel älteren Gehirn erst recht.

Menu des Tages am 25. Juni

Frischkornbrei aus Hafer, Banane, Sojajoghurt, Zimt, Chia, Heidelbeeren und Stevia
4 Grüntee

Granola Riegel

Salat vom Vortag
2 Essener Brote
20 g Mandeln

1 Beond Schoko-Riegel

1 Keks
1 Kaffee mit Zucker

Rest Salat vom Vortag

Momentan habe ich das Luxusproblem, dass ich Geld ausgeben muss und zwar für Sachen, die ich absetzten kann, damit ich nicht Teile meines Bafögs zurückzahlen muss daher gab es einen Schwung neuer Bücher und unter anderem eines letzten Bücher, dass mir von Dr. Barnard noch fehlte: The Cancer Survivor's Guide: Foods That Help You Fight Back. Ernährung für Menschen, die Krebs überstanden haben und was sie tun können, damit er nicht wieder kommt.

Das Gleiche gilt natürlich auch für Menschen, die noch keinen Krebs hatten und sich davor schützen möchten. Ich nehme mal an, dieses Buch wird die nächsten Tage das Blog dominieren.

Alles Liebe,

Silke

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9 Kommentare:

  1. Dieses Vorurteil rührt vielleicht von eigenen Erfahrungen, die man mit Ärzten macht, gerade als Veganer.
    Ich war letzte Woche bei einem Arzt, der auf der Homepage einen super Eindruck gemacht hat (wegen Müdigkeit, ERschöpfung, häufigem Schnupfen; beim Gespräch hab ich dann ncoh meine Verdauungsrobleme erwähnt und dass ich Veganer bin, Vitamin D und B12 aber supplementiere).
    Dann meinte er, das würde ein neues Licht auf die Sache werfen. Es ist ja schon schwer, mit veganer Ernährung alle Nährstoffe aufzunehmen. Zum Beispiel, wüsste er nicht, wo ich alle Aminosäuren herbekommen könnte (!!!). Auch Eisen oder Zink und generell B-Vitamine sind ja sehr schwer zu bekommen. Auch bei Vitamin E müsste ich aufpassen (naja, wer ne deutsche Standardernährung praktiziert und viel pflanzliches Öl wird da wohl kaum einen Mangel haben).
    Er meinte es wäre eigentlich das Beste, einen Vollcheck zu machen,also Vitamin D (ich supplementiere zwar ein hochdosiertes Präparat und fliege nächste Woche 4 Wochen in den Süden, aber egal), B12, Eisen, Aminosäuren, Zink testen zu lassen, was aber sehr teuer werden würde.
    Ahja.
    Laut Cronometer komme ich immer auf die erforderten Mengen an Aminosäuren und ich esse auch "nur" höchstens 2000, meistens eher 1800 kcal; bei mehr Kalorien hätte ich noch mehr Proteine. B-Vitamine sind fast nie zu wenig, Eisen und Zink manchmal etwas zu wenig, zugegeben. Aber ich esse eben auch nicht sooviel.
    Ich denke, die Angaben von Cronometer stimmen schon in etwa...Da sieht man halt, dass Mediziner einfach keine Ahnung haben, welche Inhaltsstoffe in welchen Nahrungsmitteln enthalten sind, oder?

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    1. Na, du darsft ja nicht nach den theoretischen Zahlen gehen, du weißt ja nicht, wieviel dein Körper davon verwerten kann. Deine Symptome hören sich wirklich merkwürdig an, man würde denken gerade als Veganer bliebe man schupfenfrei. Aber ich würde solch einen Test machen lassen, wenn er noch bezahlbar ist, denn Veganismus eignet sich nicht für jedermann, auch wenn man das unbedingt will. Ausserdem war es hier auch oft Thema, dass Veganer meist schneller ergrauen. Obacht!

      Luise

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  2. Hi Silke, ich arbeite in eienm medizinischen Labor und leider bestätigt unser Doc das Vorurteil, dass Mediziner nicht allzu viel Ahnung von Ernährung haben. Ich musste ihm erst mal erklären was "vegan" bedeutet, er konnte damit nämlich überhaupt nichts anfangen. ;-) Mittlerweile hat er etwas drüber gelesen und will mich nun davon überzeugen, dass die vegane Ernährung total ungesund ist *seufz*
    LG, Sarah

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    1. Ja, ich verstehe auch nicht Silkes enorme Fehleinschätzung im heutigen Post. Sie schreibt, dass Medizinstudenten sage und schreibe 1,5 Stunden etwas zur Biochemie der Ernährung durchnehmen und das setzt sie voraus für ein späteres Bewusstsein für gesunde Ernährung!?!?
      Ich denke mal bei den meisten Kommilitonen ist alles schon wieder verflogen, nur Silke hatte was davon, weil sie sich schon lange mit Ernährung beschäftigt.

      Um als Schulmediziner später gesunde Ernährung im Fokus zu haben, müsste quasi das halbe Studium darauf aufgebaut sein - Ernährung als Vorbeugung und als Therapiemaßnahme bei Krankheiten. Ist es aber so gar nicht. Das findet man bei den Ernährungswissenschaftlern.

      Medizin = Chemiekeulen

      Luise

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    2. Luise, du verstehst meine "gnadenlose Fehleinschätzung" nicht, weil du auch noch nie eine medizinische Fakultät von innen gesehen hast.

      Das war das Vorletzte Seminar eines gaaaanzen Semesters Biochemie. Wir hatten Diabetes, wir hatten Hypertonie, wir hatten Karzinogenese, wir hatten das Metabolische Syndrom, Gicht, Hypercholeserinäme etc. etc.. Und immer, immer wieder ging es um die Ursachen im flaschen Essen.

      Silke

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    3. Dennoch ist das Studium zum größten Teil nicht auf die Schlussfolgerungen dieser Seminare aufgebaut, oder?
      Man muss den Studierenden auch die Schlussfolgerungen und die zu anknüpfenden Methoden vorbeten, damit sie ein Bewusstsein dafür kriegen oder?

      Luise

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  3. Noch kann ich nichts Gegenteiliges behaupten. Es wird ebenso gelehrt, dass man besser ohne Medikamente heilen soll, da diese Nebenwirkungen haben...

    Aber was machst du mit jemandem der partout nicht bereit ist seine Ernährung zu ändern? Ihn sterben lassen?

    Silke

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  4. Na, den Menschen fällt es schwer die Ernährung zu ändern, weil es ja nie an der Ernährung gelegen haben soll. Wir haben gar kein solches Bewusstsein, dass wir auf Ernährung achten sollen, mehr Geld ausgeben müssen, um gute Qualität zu bekommen, etc.
    Erst, wenn der Mensch begreift, dass Ernährung das bessere Medikament ist, wird er sein Verhalten auch freiwillig ändern.
    Ob die Schulmedizin diese Entwicklung beschleunigt bezweifle ich, weil das andere lukrativer ist. Nur wenn sie sich von der Politik gezwungen fühlt, gibt es eine Änderung in dieser Hinsicht. Deswegen raten in den letzten 20-Jahren immer mehr Ärzte auch ihren Patienten zu einer ausgewogenen Ernährung. Das sind aber wenige. Das steckt noch alles in den Kinderschuhen. Du schreibst ja selbst, draußen gesund essen gehen ist schier unmöglich. Da steckt nicht mal was in den Kinderschuhen. Ich weiß auch nicht, ob das überhaupt veränderbar ist, die Pharmaindustrie ist zu stark.
    Geld regiert die Welt. Nicht Wissen! Leider. War auch für mich eine Desillusion.

    Das ginge nur, wenn sich das kapitalistische System ändert. Nicht ohne Grund gibt es ein vermehrtes Gesundheitsbewusstsein (Ernährung, Sport, Psychologie, Life-Work-Balance, etc), das einhergeht mit der Krise des kapitalistischen Regimes.

    Luise

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  5. Was glaubst du, warum ich mir hier die Finger seit 4 Jahren wund tippe???

    Silke

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