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Samstag, 15. Juni 2013

Ursache und Wirkung oder warum man manchmal einfach seinen Arsch hoch kriegen muss...

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Ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll, weil das Thema irgendwie komplex erscheint. Vielleicht einfach damit, dass ich gestern ein tolles Kompliment von einer Leserin bekommen habe dafür, dass ich es schaffe Studium, Sport und Ernährung so gut unter einen Hut zu kriegen.

Tatsächlich ist es aber so: Das Beste, was ich jemals für das Studium gemacht habe, was genau so wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, wie das Lernen ist, ist das Joggen. Das war die allerbeste Entscheidung, die ich dieses Jahr überhaupt getroffen habe. Was mein Lernen außerdem optimiert ist, die entsprechende Nahrung, mein Ruheverhalten und die regelmäßige Ablenkung durch völlig andere, Spaß machende, Tätigkeiten im Bioladen arbeiten, der mir viel Freude bereitet und mir nebenbei auch noch Geld einbringt. Daher muss ich sagen: ich bringe das nicht alles unter einen Hut. - Das ist ein Hut! Es ist alles das Gleiche. Jeder Teil meines Lebens dient schlussenldich meiner Selbstoptimierung. Und was ist denn sonst eigentlich der Sinn des Lebens?

Wenn das Joggen nicht wäre würden Stresshormone in meinem Körper verbleiben.

Man stelle sich das so vor. Damals, Steinzeit, oder wann auch immer...Völlig egal, denn der Mensch als nicht allzu großes Säuretier und Pflanzenfresse hatte als Hauptbedrohung Fressfeinde! Egal wo er lebte. Großkatzen in Afrika oder Bären und Wölfe in Mitteleuropa. Carnivore. Wir sind darauf geeicht, wenn uns Gefahr droht, Stresshormone auszuschütten, die mit uns all die Sachen machen, die uns zu "Fright/Flight/Fight" optimieren also zum Angst haben, Flüchten oder Käpfen. Die führen dazu, dass sich unsere Pupillen weitern, unser Verdauungstrakt seine Tätigkeit einstellt, mit Ausnahme des Rektum, was sich schlagartig entleeren will (Schon mal Schiß gehabt?), unsere Haare stellen sich auf um dem Feind größer zu erscheinen und wir schwitzen.

Dumm ist halt nur, dass wir heutzutage, wenn wir Angst haben, weil unser Job auf oder Kippe steht oder weil eine Prüfung ansteht, keine körperliche Tätigkeit mehr erfolgt. Weder treten wir köperlich in einen Kampf ein, noch flüchten wir. In unserer Vergangenheit, bevor wir Tag ein Tag aus einfach nur auf dem Arsch saßen, wurden die Stresshormone, die der Körper ausschüttet, durch Bewegung wieder abgebaut. Jetzt machen sie das nicht, sondern zirkulieren weiter im Körper, sprich, der Körper denkt er hat weiter Stress und er ist dann auch weiterhin nicht in der Lage den Alltag zu meisten. Mit Stresshormonen können wir nur 2 Sachen: Weglaufen und Kämpfen. Sonst nichts. Das Denken schaltet sich aus weil unser Instinkt so nicht funktioniert. Unter Stress einen klaren, rationalen Gedanken zu fassen oder eine Klausur oder mündliche Prüfung zu bestehen, ist fast schon ein medizinisches Wunder. Und daher ist Joggen gehen absolut erforderlich um klar denken zu können. Was nütze einem schon alles Lernen, wenn man das Gelernete in der Prüfung vor lauter Stresshormonen nicht anwenden kann? Oder wenn die Zeit des Lernens vom Hirn nicht genutzt werden kann, weil man voll mit Stresshormonen ist?

Joggen baut Stresshormone ab. Und nebenbei bemerkt: Adrenalin und Noradrenalin sind krebserregend. Auf molekularer Ebene. Also Arsch hoch und Stresshormone abbauen.

Das führte mich aber wieder weiter zu der Frage: Haben wir überhaupt echte Gefühle oder haben wir nur Hormone? Wie oft täuschen wir uns eigentlich über das, was wir wahrnehmen? Wie oft ist es gar nicht so wie es aussieht? Ich musste an den Philosophieunterricht denken und an Platons Höhlengleichnis. Platon war so klug! Der wusste schon das nichts so ist, wie es aussieht. Wir fallen aber alle darauf rein. Die ganze Gesellschaft. Wir denken, wir können keinen Sport treiben, weil wir so viel Stress haben. Tatsächlich haben wir aber so viel Stress, weil wir keinen Sport treiben! Die Schulmedizin fällt auch drauf rein und bekämpft Symptome statt Ursachen!

Gestern erzählte mir jemand in einer Konversation auf Facebook, dass er sich nicht mit seiner Ernährung beschäftigen könne, weil er momentan am Wochenende und abends immer so müde sei. Ich hab geantwortet: "Du vertrauscht hier Ursache und Wirkung. Du bist am immer so müde gerade weil du dich nicht mit deiner Ernährung beschäftigst." Das ist einer meiner Leser, der sich mit Müdikeit und Konzentrationsschwäche plagt und deshalb eine Heilpraktikerin aufgesucht hat, die ihm geraten hat mal 7 Wochen komplett auf tierische Produkte zu verzichten. Nun beklagte er sich bei mir, dass das aber doch so extrem und schwer sei. Ich sei doch auch nicht vegan. Naja, jeder der nicht unter Konzentrationschwäche und Müdigkeit leidet muss vielleicht auch nicht vegan sein. Andererseits esse ich so unglaublich wenig tierische Produkte, dass soll man mir erstmal nach machen. Aber, Fuck, werden Patienten in Zukunft auch mit der Ausrede kommen, dass ich nicht 100% vegan bin. Muss ich das werden?

Ich hab dann noch Attila Hildmanns Vegan for Fit. Die Attila Hildmann 30-Tage-Challenge (Diät & Gesundheit) empfohlen. Nicht weil ich denke, dass das die Non plus Ultra-Ernährung ist, sondern weil Attila es supergeil drauf hat es den Leuten leicht schmackhaft zu machen, warum das ganze Leben einfach besser ist, wenn man seine Challenge macht.

Und das ist wirklich so, wie ich von Menschen aus dem Bioladen weiß. Die erzählen so Sachen wie: Sie testen gerade vegan seit 2 Monaten und ihn würde es großartig gehen. Das sind keine Tierschutzvegane, auch keine Leute, die vor haben für immer vegan zu leben, die behandeln das so wie eine Diät die aber nicht zum Abnehmen gut ist, sondern um sich besser zu fühlen. Geht natürlich mit Barnard genau so, aber da gibt's kein deutsches Buch zu!

Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Liegt in der Natur von Materie, denn jedes einzelne Molekül hat die Neigung den am wenigsten energieverbrauchenden Zustand anzunehmen. Das ist aber auch der Spaß daran sich mit einem willigen Geist in einen trägen Körper zu inkarnieren.;-) Was währe das Leben ohne Herausforderungen, ohne "Challenges"? 

Und last but not least, es ist so ein geiles Gefühl seine Ziele zu erreichen! Egal was es ist. Ich bin derzeit permanent so hingerissen von meinem eigenen so geilen Körper! Ich hatte keine Ahnung welche große Befriedigung es ist wenn eine großartige Persönlichkeit mit einem brillianten Geist in einem fantastischen Körper steckt.:-) Ok, Eigenlob stinkt...und die nächste Herausforderung kommt bestimmt.;-)))

Wie gut, dass wir nicht genügsam sind, sondern immer wieder noch mehr wollen, was uns dann nur für kurze Zeit glücklich macht.

Ach, und was ich noch erwähnen wollte, habe ich auch kürzlich erst für Histologie gepaukt: Geschmacksknospen haben eine Lebensdauer von nur 10 Tagen. Eine Umstellung der Ernährunggewohnheiten dauert physiologisch also nur 10 Tage, dann hat man neue Geschmacksknospen, die alles ganz anderes Wahrnehmen. Wenn man danach in alte Gelüste fällt, sind das nicht die Geschmacksknospen sondern die Psyche!

Menu des Tages am 14. Juni 2013

Gekeimter Hafer, 6-Korn-Getreide, Banane, Sojajoghurt, Sesam, Chia, Stevia und Zimt
2 Kaffee mit Sojamilch und Stevia
2 Grüntee

Banane mit 20 g Rohtella
16 g vegane Schokolade

Salat aus Spinat, Sprossen, Paprika, Gomasio, Zwiebel, Kartoffeln, Walnussöl, Balsamico, Salz, gemahlene Papayasamen, Paprikagewürz
1 Banane
20 g Mandeln

8 g Schokolade
3 g Traubenzucker

Gemüsepfanne aus Brokkoli, Möhre, Pilze, Paprika, Knoblauch, Salz, gemahlene Papayasamen, Curry, Dinkel-Penne und 1/2 TL Kokosöl


Das war von den Nährstoffen super, 2062 kcal, alles vorhanden was soll, 24,9 % Fett, 70 g Eiweiß. Omega 3:6 muss ich verbessern. War 1:10

Ich benutze derzeit Walnussöl, weil ich es noch im Schrank habe. Ich werde es in Zukunft austauschen gegen Leinöl. Das ist besser geeignet.

Alles Liebe,

Silke

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4 Kommentare:

  1. Ehrlich gesagt genau so meinte ich das auch *oops*. Es paßt einfach gerade alles bei dir zusammen, ich freu mich da einfach so für dich (bin übrigens die von der Rohvolution bei Gabriele die zusammen mit meinem Mann und Dir da bei ihrem Stand ausgeholfen hat^^)!

    Mir geht's auch so, dass ich den Sport, das Laufen, das Krafttraining einfach brauche und auch wenn es dann zu hause und auf Arbeit stressig ist, nehme ich mir doch immer wieder ein bißchen Zeit für Sport und Ernährung, weil ich weiß ich würde den Rest sonst nicht auf die Reihe bekommen. Erste Priorität hat die Ernährung im Alltag und die zweite dann die Bewegung. Ich finde du mußt nicht vegan sein, bzw. im Alltag bist du es ja. Du bist auch nicht so krank wie deine Patienten, wo es notwendig ist sehr konsequent zu sein, und trotzdem gehst du mit gutem Beispiel voran.

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  2. Nadja, wie könnte ich vergessen, wer du bist!;-)))

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  3. Ich denke, die größte Problematik bei ''Ich leb' vegan für meine Gesundheit'' ist, dass es nur für sehr wenige Menschen eine dauerhafte Motivation ist. Zumindest für die noch Gesunden. Man kann sich schließlich mal 'n Burger oder Pommes mit Mayo gönnen. Schadet ja nicht. -Und damit ist die Konsequenz gefährdet, da man öfter Gelüste bekommt.
    Wenn ich Hunger hab', hab' ich auch oft Gelüste. Besonders wenn alle um mich herum essen. Ich lebe noch nicht lange vegan (ca. 8 Monate). Wenn die Gesundheit im Vordergrund stehen würde, hätte ich mir schon 10 Döner reingezogen.
    Vielleicht schließ' ich auch zu sehr von mir auf Andere. Man kann manchen Menschen sicher besser durch die Gefährdung ihrer Gesundheit motivieren als mit 'nem schlechten Gewissen, aber wie gesagt, Inkonsequenz ahoi.
    Uhm, und 'ne Frage. Du hast letzents geschrieben, dass man sich zu basisch ernähren kann? Inwiefern trifft das auf 80-10-10 zu und was wären absehbare Folgen?

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  4. Hallo Ethel.

    zu basisch kann definitiv auf 80/10/10 nach Graham zutreffen.
    Symptome für eine Alkalose sind Reizbarkeit, Muskelzucken, -spasmen oder -schwäche.
    Dabei darf man nicht vergessen, dass man bei Alkalose von einem zu basischen Blut spricht. Das Blut muss in erster Linie einen optimalen pH-Wert haben.

    Zu basisch kann sich aber auch auf den Magen auswirken, der ein besonders saueres Milieu benötigt um mit der Salzsäure den Speisebrei steril zu machen und anzudauen. Viele Rohköstler sagen daher irgendwann, dass sie Kochkost nicht mehr vertragen, tatsächlich scheint mir das aber ein Säure-Basen-Problem zu sein.

    Auch die Vagina hat ein saures Milieu um Eindringlinge zu bekämpfen.

    Wenn also dort, nur als 2 Beispiele, Probleme auftreten und man sich fast ausschließlich basisch ernährt, sollte man die Ursache u.U. in der Ernährung suchen.

    LG Silke

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