Newsletter

Montag, 5. September 2011

Obsternte...

Hallo Liebes,

Tag 884: Ich habe den gestrigen Tag mit Essen-Sammeln verbracht, was durchaus geht, wenn man weiß wo was wächst und wenn man nur noch 3 Cent auf dem Konto hat. Und ehrlich, der Pflaumenbaum, der sich auf einem Kölner Industriegelände befindet, wirft weitaus bessere Pflaumen ab, als der, von dem Rewe seine Sonderangebotpflaumen geerntet hat, die zunächst unreif waren und 3 Tage später verschimmelt.

Zunächst mal haben wir uns aber um Mirabellen bemüht und wie das immer so ist, hängen die Bäume genau an den Stellen voll, wo man nicht dran kommt. Ich habe mich schon wieder gefragt, ob der Urmensch evtl. nur von Fallobst gelebt hat, denn das was wir gemacht haben hat er nicht gemacht.

Das Ganze kam überhaupt nur so, weil mich eine Freundin anrief, dass irgendwo in der Nähe eine Pilz- und Wildobstwanderung sei, und ob ich Lust hätte mit zu kommen. Hatte ich, aber ich hatte die 5 € Beitrag nicht, den sie kosten sollte, und meine Freundin auch nicht. Also haben wir uns entschieden unsere eigene Obstsammlung aufzuziehen. Also, eine Leiter hatten wir auch nicht, aber meine Freundin hat einen VW-Bus, den wir unter die Mirabellen- und Pflaumenbäume gefahren habe, sind dann auf’s Dach gestiegen und haben von dort aus gepflückt und eine immense Ausbeute erzielt.

Das war irgendwo am Stadtrand und ich konnte eh nur so viel mitnehmen, wie ich auf dem Fahrrad transportieren konnte. Aber ich brauche auch nur mich zu ernähren und meine Freundin hat noch 2 Kinder dabei. Und als wir alles geerntet hatten was wir kriegen konnte, saß immer noch reichlich auf den Bäumen so dass auch immer noch genug für die Vögel, Insekten oder wen auch immer bleibt, der sich von dieser Überfülle ernähren möchte. Das ist ein tolles Gefühl in so einer Überfülle zu baden und so sollte es immer sein. So sollte die Natur eigentlich sein. Ich weiß nicht ob sie jemals so war, oder ob sie an gewissen Stellen auf diesem Planeten so war. Was macht man zum Beispiel, wenn nicht gerade Saison ist? Ist es in den Tropen vielleicht so und nur in unseren Breiten nicht? Sollten wir den Winter über auch in den Süden wandern wie die Zugvögel?

Naja, die Zeiten sind eh vorbei und es spielt keine Rolle. Vielleicht ist das einfliegen von Nahrung unsere natürliche Entwicklung.

Rohkost-Buch

Ich habe dann also den Tag über mono gegessen und als ich abends nach Hause kam, mich auf die Chiacracker gestürzt, die köstlich waren, aber nicht das Richtige um sich abends den Bauch damit voll zu schlagen, daher habe ich dann noch eine Portion Brokkoli zubereitet.

Ich hatte zuvor nur Mirabelle. ¼ Avocado, 1 dicke Möhre und Pflaumen. Davon war ich monomäßig satt. Rational weiß ich aber auch, dass da nicht alle Nährstoffe drin sind die ich brauche und ich habe auch gemerkt, dass ich abends eben noch Hunger hatte.

Was ist das für ein Phänomen gewesen? Habe ich so viel gegessen, dass es mir gerade gereicht hat das Hungergefühl zu bändigen, aber nicht so viel, wie für meinen Körper optimal wäre? Irgendwo ist irgendwas falsch: Entweder sind die Angaben der Wissenschaft zu hoch, oder unser Instinkt funktioniert nicht für das Optimum, sondern für das Minimum. Vielleicht funktioniert er auch gar nicht, wenn man Einschränkungen macht a la “ich ziehe nur roh-vegane Nahrung in Betracht“ – Vielleicht entspricht das einfach nicht der Natur und daher müssen wir Hilfsmittel zur Bestimmung des Nährstoffbedarfs heranziehen.

Was ich logischerweise gestern nicht konnte, weil ich nicht weiß wie viel ich direkt vom Baum gegessen habe. So viel bis ich satt war halt. Vielleicht ist uns auch der richtige Instinkt im Laufe der Evolution kaputt gegangen,…

...oder es kommt dann so, dass der Instinkt sagt, ich möchte die Mirabellen, die da oben am Baum hängen und dann komme ich nicht dran, weil ich zu klein bin…Riskantes Unterfangen nur auf den Instinkt zu hören…

Was gab’s zu essen?:

2 Bananen
30 g Kakaobohnen
6 Datteln

12:30 Uhr: 550 g Kartoffeln mit Auberginen-Tomaten-Aufstrich

Mirabellen















¼ Avocado
1 Möhre
So einige Pflaumen

21:45 Uhr: 5 Chia-Kraut-Curry-Cracker















22:15 Uhr: 450 g Brokkoli, gekocht mit Salz

Der Auberginen-Tomaten-Aufstrich ist aus dem Peta Kochbuch Die vegane Küche: 150 vegetarische Rezepte für alle, die ganz auf tierische Produkte verzichten wollen und ist eigentlich als Brotaufstrich gedacht. Er hat Aubergine als Grundlage und ich habe eine recht keine erwischt, und weil der Rest aus Tomate ist war es eine tolle Sauce und weniger ein Aufstrich und das war auch besser so, weil ich ja eh kein Brot esse. Als Kartoffelsauce machte er sich aber hervorragend. Ich muss mehr mit so was experimentieren und mit „so was“ meine ich Alternativen zu Öl oder fetthaltigen Saucen und Dressings. Dr. Fuhrmann hat welche in seinem Buch aber irgendwie habe ich noch nichts daraus gemacht. Wird Zeit wird Zeit… …vielleicht heute, und heute muss ich auch das Text-lernen nachholen, was ich gestern versäumt habe. Essen ernten hat länger gedauert als geplant! Alles Liebe, Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:


3 Kommentare:

  1. Hallo Silke, ich habe kürzlich deine spanische Mandelsoße gemacht und sie u. a. als Soße über meine gekochten Kartoffeln gegeben. Hat superlecker geschmeckt! Den Auberginen-Tomaten-Aufstrich werde ich auch mal ausprobieren.

    LG
    Cindy

    AntwortenLöschen
  2. Hi Silke, schoenes Posting ueber die Obsternte :-) Sagmal was ich schon lange fragen wollte warum isst Du eigentlich nie Sprossen ( oder ich habs ueberlesen)? Wenn man die selber zieht ist das auch so unglaublich kostenguenstig, da dachte ich dass das fuer Dich ja auch noch ein extra Bonus waere? Und so voller Naerhstoffe sind die Dinger auch!
    Jedenfalls ist mir das eingefallen weil ich eben einen Beitrag im Forum von raw-pleasure com au gefunden hab und das Ganze ist so lang dass blogspot es mich nicht als Kommentar posten laesst (oder warum auch immer).

    http://raw-pleasure.com.au/index.php?option=com_jfusion&Itemid=71&jfile=viewtopic.php&f=11&t=12052&start=15#p128891

    liebe gruessle

    lisa

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Lisa,

    ich esse fast jeden Tag Sprossen ;-) - ich nenne sie aber Keime. Also Linsenkeime und schwarze Augenbohenkeime oder Haferkeime, Weizenkeime und Co.!

    Sie kommen mit den Nährstoffen immer noch nicht an Brokkoli ran!:-)

    LG Silke

    AntwortenLöschen