Hallo Liebes,
Tag 887: Ich fass es nicht. Ich lag gestern abend im Bett mit Gabriel Cousens Buch There Is a Cure for Diabetes: The Tree of Life 21-Day+ Program und war so unglaublich fasziniert von all den Informationen darüber, wie und was genau an einer auf Pflanzen basierenden Ernährung alles so gesund ist.
Wie gesagt, hat Cousens fast alles mit etlichen Studien und Fußnoten belegt, was er in dem Buch behauptet.
Zum Beispiel gibt es da eine Studie des Veganers Dr. Neal Barnard, der rausgefunden hat, dass tierische Fett zu Diabetes beitrage und auch er hat ein Buch darüber geschrieben mit dem Titel „Dr. Neal Barnards Programm for reversing Diabetes“ Das wiederum beschäftigt sich allerdings nicht damit was passiert wenn 60-70% der Ernährung aus pflanzlichen Fetten besten, wie es bei Gourmet-Rohkost der Fall ist.
Cousens schreibt:
„Dr. Barnard bemerkt, dass in Japan, Thailand, anderen asiatischen Ländern sowie Afrika, Menschen mit ihrer traditionellen Ernährung kaum von Diabetes betroffen waren. Sobald diese Menschen sich von ihrer Ernährung aus komplexen Kohlenhydraten wie Reis, stärkehaltigem Gemüse, Bohnen und Nudeln wegbewegten, fingen sie sofort an eine hohe Rate an Diabetes zu entwickeln. Mir diesem Verständnis müssen wir das Wort Kohlenhydraten vorsichtig benutzen. Komplexe Kohlenhydrate verursachen keine Diabetes. Gemeinsam mit den in ihnen enthaltenen Ballaststoffen, führen sie dazu, dass die Glukose im System nur langsam aufgebrochen wird und es daher nicht groß beeinflusst oder stresst. Diese Lebensmittel haben einen niedrigen bis mittleren glykämischen Index und einen niedrigen Insulinindex.[…] Dr. Barnards Arbeit weist darauf hin, dass eine Ernährung mit hohem Fettanteil, besonders gekochtem tierischem Fett (gesättigtem Fett), die Diabetesrate erhöht.“
Ich finde auch, dass zu unvorsichtig mit dem Wort Kohlenhydrate umgegangen wird und ich finde auch, dass ich selber damit zu unvorsichtig umgehe. Auch mit dem Wort Zucker überhaupt. So zeigt sich, dass Cousens zwar gegen einen hohen Anteil von einfachen Kohlehydraten ist, und das schließt Obst mit ein, nicht aber gegen komplexe. An Obst scheinen sich die Geister in der Rohkostszene wohl am häufigsten zu scheiden. Es ist nun nicht so, dass Cousens gar kein Obst erlaubt. Für einen Ernärhung die Diabetes heilen soll, soll man allerdings 6 Monate komplett darauf verzichten und es dann später nur selten essen.
Was ich dann aber weiter interessant fand und was meine Erfahrung der letzen Wochen bestätigt, ist eine andere Studie von Dr. Neal Barnard. Dort wurden Menschen auf eine Ernährung mit wenig Fett, vielen komplexen Kohlenhydraten und mittlerem bis nierigem Eiweißanteil gesetzt und alle haben im Schnitt 16 Pfund Körpergewicht verloren. 2/3 der Studienteilnehmer, die Diabetes-Medikamente nahmen konnten diese reduzieren oder absetzen.
Was auch Cousens an dieser Studie bemerkenswert findet, und ich auch ist, dass keinesfalls Kalorien reduziert wurden, sondern nur das Fett und dass viele komplexe Kohlenhydrate verzehrt wurden. So kann es kommen, dass auch ich bei 3000 kcal mehr Gewicht verliere als es mir bei 1000 kcal Diäten jemals gelungen ist. Ich war schon lange nicht mehr so zufrieden mit meiner Figur und hoffe, dass es noch besser wird. Aber bemühen tue ich mich darum immer noch nicht. Es fühlt sich jedenfalls nicht an wie bemühen…so wie bei 1000 kcal Diäten.
Eine andere Studie von Dr. Barnard hat ergeben, dass ein niedriger Fettgehalt in der Ernährung wahrscheinlich die Fähigkeit der Insulinrezeptoren verbessert, welches die Glukose zu den Zellen schafft, denn die Insulinsensibillität habe sich bei den Versuchspersonen in 14 Wochen um 24% verbessert.
Das Buch ist gespickt mit solchen Informationen und wenn ich ja schon öfter gehört habe, dass eine fettarme, auf Pflanzen basierende Nährung gegen die Killer No. 1 und 2, Krebs und Herzinfarkt ist, so sind die Infos über Diabetes noch eine zusätzliche Stütze.
Und dann habe ich mal im Buch vorgeblättert, weil ich nun endlich wissen wollte, wie man all das denn nun umsetzten soll und …Schock schwere Not….ich bin in diesem Buch auf gekochte Rezepte gestoßen. Solchen aus Hirse, Buchweizen, braunem Reis und gekochten Hülsenfrüchten und fühle mich sehr an Dr. Fuhrmanns Programm erinnert. Kartoffeln sind nicht drin, ich nehme an, weil die gekocht einen zu hohen glykämischen Index habe, fast so wie Obst.
Die Rohkostrezepte sind wieder überladen mit Fett aus Nüssen und Samen und wenn ich so einen Blick drauf werfe, sollte man davon vielleicht nur die halbe Portion essen.
Ich glaube eigentlich nicht, bzw. ich weiß es nicht ob Cousens selber was Gekochtes isst. Er empfiehlt in jedem seiner Bücher 20% gekochtes Essen auch schon vor 25 Jahren in den allerersten und daran scheint sich nie was geändert zu haben. Was er selber praktiziert weiß ich aber, genau wie bei vielen anderen, nicht. Muss vielleicht auch nicht. Er schreibt aber ebenso in jedem Buch, dass man sich von jeglichen tierischen Produkten fern halten soll, weil die Schädlichkeit die Vorzüge überwiegen, wie am Beispiel des Fisch vor einigen Tagen hier besprochen.
Was gab’s zu essen?:
10 g Kakaobohnen
8 eingeweichte Datteln
2 Bananen
12 Uhr: Salat aus Romana, Gurke, Paprika, Avocado, Möhre, Zwiebel, Salz, Sonnenblumenöl und Wildkräutergewürz
522 g Kartoffeln mit dem Rest des Tomate-Auberginen-Aufstrich etwas Öl und Salz
1 Banane
15:45 Uhr: 1 Birne
1 Banane
2 Curry-Kraut und Chia Cracker
0,5 l MSM-Wasser
21 Uhr: 750 g Brokkoli, gekocht mit Knoblauch, Salz und Pfeffer
200 g Tofu im Wok gebraten mit Salz
Das Methionin hat mich wieder bekloppt gemacht, weil es in nichts vorhanden ist. Nicht mal die 750 g Brokkoli haben mir genug davon gegeben. Ich muss um genug Methionin zu kriegen, Hirse und Brokkoli und Hülsenfrüchte essen. Das darf doch nicht wahr sein?!!!
Ich habe also Tofu nachgelegt in der Hoffnung, dass dieser mir den Rest Methionin liefert. Hat er aber nicht so bin ich nach dem Brokkoli bei 50% gewesen, nach dem Tofu auf 70%. – Alles andere war natürlich wieder mal super und zu mehr als 100% vorhanden. Außer, klar, B12 und D.
Methionin geht auch irgendwie immer Hand in Hand mit Fett, auch wenn jetzt Hirse und Hülsenfrüchte nicht sooo viel davon enthalten, es ist mehr als in Kartoffeln und wenn man dann noch Öl hinzu gibt ist man ratzfatz bei reichlich.
Bei mir waren es, vor allem bedingt durch den Tofu 49 g Fett. 80 g Eiweiß und eine Nährstoffration von 64/14/22 bei 2031 kcal. Yup, ich esse ohne Sport instinktiv 2000 kcal mit Sport ca. 3500.
Aber lecker war der Tofu schon. Ich habe die Konsistenz vermisst und wahrscheinlich auch Sojabohnen an sich..
Mein neuer Job hat dazu geführt, dass ich Essenpausen hatte und auch, dass ich überhaupt gut zu tun hatte. Ich hab zuvor der Firma Vita Verde einen Besuch abgestattet, weil ich ihre Classic Oliven für meinen Shop besorgt habe. Das sind die leicht gesalzenen, die zum einen günstiger sind und zum anderen sich besser verkaufen. Ich habe sie im September noch im Sonderangebot.
Und der Job? Den kann ich aushalten. Denke ich. Auch wenn ich immer noch keine Lust habe mehr zu arbeiten als 400 € Basis. Zumindest noch nicht.
Heute steht dafür mal ein Casting an für eine Produktion, die ich wahrscheinlich eh nicht machen kann. Die Proben würden am 26.09. los gehen und ob da überhaupt Geld gezahlt wird, weiß ich auch noch nicht. 2 Wochen vor Studiumsbeginn und ne andere Rolle habe ich da ja auch noch, von der ich nicht weiß, wann Proben sind..grrr…wieder alles auf einmal, aber ich übe mich in Gelassenheit und sage mir, dass sich schon alles fügen wird.
Alles Liebe,
Silke
Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 8. September 2011
Cousens kocht?!?...
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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