Hallo Liebes,
Tag 719: Himmel, war das ein Tag! Das will man keine zwei Mal erleben und zu allem Überfluss hat mich auch eine Erkältung erwischt, was vielleicht aber auch nur eine Kaffee und Zucker-Entgiftung ist oder auch damit zu tun hat, dass ich mehrere Stunden mit nassen Füßen und Schuhen rumgelaufen bin. Vielleicht auch beides.
Wie ich gestern noch im Ich bin reich-Blog geschildert habe stand, als ich aus München wieder kam und gemütlich wieder in die Wohnung wollte um in Ruhe zu duschen, was zu essen und dann zur Arbeit zu gehen, die ganze Wohnung unter Wasser. Und das Wasser lief noch und zwar aus einem Anschluss, der für eine potentielle Spülmaschine vorhanden ist. Er war bis zum Anschlag auf gedreht, meine Mitbewohnerin war nicht zuhause und dass Wasser stand zentimeterhoch in allen Räumen. Und es lief weiter bis der Hausmeister kam. Insgesamt sind wohl 300 Liter mit dem Nasssauger aus der Wohnung raus gepumpt worden, was passierte als ich in der Videothek stand. Außerdem wurde mal schnell der Teppich entfernt und als ich von der Arbeit wieder nach Hause kam war pures Chaos angesagt. Ich hab bis jetzt noch keinen Überblick darüber wo sich alles befindet, aber das ist jetzt mal ein richtiger Grund auszumisten.
Ich hab ein paar schicke Fotos gemacht, weil das alles so völlig absurd war und sich vor allem niemand erklären kann warum der Hahn überhaupt auf war, denn er kann maximal 1 Stunde in der Intensität das Wasser verteilt haben. Meine Mitbewohnerin hatte aber bereits am Vorabend um 22 Uhr die Wohnung verlassen.
Vermieter junior beim Wassersaugen |
Der Anfang des Chaos...alles vom Boden runter... |
Die Situation, wie ich sie nachdem ich nach der Arbeit nach Hause kam vorgefunden habe |
Hab mein Bett wieder gefunden.... |
Zudem bin ich völlig unschlüssig, wie ich weiter vorgehen soll bzw. kann mich einfach nicht entscheiden, was der richtige Schritt ist. Ich gehe aber auch davon aus, dass sich das alles fügen wird. Nicht, dass ich besorgt bin, aber ich spiele alle Szenarien durch und alle haben mit dem Verstand betrachtet ihre Vor- und Nachteile.
Die ideale Variante war für mich, sobald ich Bafög bekomme, auszuziehen, was zum Ende des Jahres ist. Meine Mitbewohnerin will zum 1. Juli kündigen, hat aber bereits wahrscheinlich zum 1. Mai eine andere Wohnung in Aussicht. Davon weiß unser Vermieter bis dato aber noch nichts und nach dem gestrigen Vorfall habe ich gedacht, dass ich mir auch schon zum 1. Juli was suchen sollte. Da habe ich aber noch kein Bafög und kann auch keine regelmäßigen Einnahmen vorweisen. Ich müsste mir also dazu zumindest einen Teilzeitjob besorgen, denn auch Kaution habe ich ja nicht irgendwo auf der hohen Kante rumliegen. Also irgendwie verzwickt das Ganze, zumindest wenn man es rational betrachtet. Mir ist natürlich auch klar, dass das Gesetz der Anziehung Dinge herbeiführen kann, die man sich rational nicht mal ansatzweise vorstellen kann, daher übergebe ich diese Ganze Überlegung einfach mal dem Universum und schaue was passiert. Was anderes kann ich eh nicht tun.
Aber komisch fühlt es sich schon irgendwie an.
Vorteile hat es natürlich auch! Wie gesagt, kann ich jetzt endlich mal ausmisten. Der Teppich war eh ziemlich kacke und auch nicht meiner und er hätte sowieso raus gemusst. Dann haben wir natürlich tierisches Glück, dass wir im Keller wohnen und nicht im Dachgeschoss, denn dann hätte das Ganze auch noch die Nachbarn betroffen und weder ich noch meine Mitbewohnerin haben irgendeine Versicherung. Und auch das ist völlig absurd, denn eigentlich macht der Vermieter angeblich nur Mietverträge mit Leuten, die Hausrat- und Haftpflichtversicherung habe. Nun bin ich ja nur Untermieter, aber welche Konsequenzen das jetzt für uns hat ist auch noch unklar.
Was klar ist, ist dass wir hier mindestens 2 Wochen ohne Teppich und mit Luftentfeuchtern leben müssen, bevor man überhaupt daran denken kann, wieder Teppich zu verlegen.
Ich weiß einfach nicht, was mir das Universum damit sagen will! Soll ich mich auf die Socken machen und ne Wohnung suchen? Aber wie soll ich sie zahlen? Oder soll es hier einfach nur hübscher und wohnlicher werden, und ich noch länger bleiben, bis alles Finanzielle auf sicheren Füßen steht.
Dabei fiel mir aber auch noch ein, dass auf dem vorletzten Potluck eine Besucherin mit zwei Kindern war, die die Kinder per Homeschooling unterrichten will und dazu ihren Hauptwohnsitz in Belgien haben muss. Sie hat aber auch noch eine Wohnung in Köln, die zwar klein ist, nicht meine visualisierte Wohnung, aber in der Innenstadt und erschwinglich. Sie sucht dafür einen Untermieter, zumindest halbherzig. Ich habe die Inspiration, dass ich dem Kontakt noch mal nachgehen sollte um zu fragen wie aktuell das noch ist. Was anderes fällt mir gerade nicht ein.
Also sitze ich hier in einem feuchten Zimmer ohne Teppich mit einem Luftentfeuchter, der genauso klingt wie das Dörrgerät, und warte ab. Schnäuze mir die Nase, trinke Tee mit Honig, da der schleimlösend ist und versuche ein halbwegs normales Leben aufrecht zu erhalten. Das Schlimmste ist aber eigentlich, dass ich in dem Chaos einen Brief verloren habe, auf den ich bis morgen antworten muss und ich keinen Schimmer habe, wo sich der befinden könnte. Die meisten meiner Sachen sind aber ziemlich in Ordnung geblieben, ein paar heißgeliebte Rohkostbücher haben Wasser aufgesaugt, ein paar Noten ebenso, aber das ist nichts Weltbewegendes. Ich wünschte wirklich ich wüsste, was mir das Universum damit sagen will!!!
Meine Mitbewohnerin hat es, glaube ich, schlimmer getroffen und auch sie hat noch keinen Überblick was wirklich hinüber ist und was nicht. Sie ist aber froh, dass ihr PC funktioniert, da sie mitten in ihrer Examensarbeit steckt. Aber in so einer Situation kann man sich um so was wie lernen natürlich gar nicht kümmern. Ich hab gestern, in der Videothek, auch gar keinen Kopf für Mathehausaufgaben gehabt und ich denke, ich werde meiner Lehrerin schreiben, dass ich sie wegen eines Wasserschadens nicht machen konnte. Das ist jetzt mal gerade die einfachste Lösung. Ansonsten geht alles vorerst so weiter wie bisher.
Ich muss Flyer abholen und verteilen und auch in die Videothek, obwohl ich viel dringender das Chaos beseitigen müsste etc.
Ach so, das erste was ich dann übrigens gemacht habe, also ich in die Videothek kam, um den Schrecken zu verarbeiten, war ne Schachtel Zigaretten zu kaufen. Whamm!!!….da bin ich wieder. Jetzt müssen wieder Anstrengungen unternommen werden, die wieder bleiben zu lassen. Es schleicht sich so nach und nach wieder ein ins Leben.
Und nachdem ich gestern Abend wieder zuhause war, meine Mitbewohnerin dann auch eingetroffen war, blieb uns auch nichts anderes als erst mal ein Bier zu trinken und dabei zu besprechen, was jetzt überhaupt passiert. Wir hatten zwar zwei Mal telefoniert, aber ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht ist dann doch was anderes. Ich hab den Alkohol aber nicht vertragen, und ziemlich schnell gemerkt, dass er mir zu Kopf steigt aber er hat sehr gut dazu beigetragen, dass ich schnell einschlafen konnte mit dem laufenden Luftentfeuchter.
Also, was gab’s zu essen?:
2 Grüntee am Flughafen
2 Bananen
Einige Trauben
Rest von Mels Schokokrümel im Flieger
15 Uhr: 1 Miniromana
3 handvoll Mandeln
1 Grüntee
1 Ingwertee
17:30 Uhr: 1 Rewesalat mit 1 Avocado
1 handvoll Mandeln
2 Kölsch 0,5 l
Ein weiterer positiver Aspekt des Ganzen ist, dass morgen der Sperrmüll kommt und ich endlich etwas Elektroschrott entsorgen kann. Das Leben ist also definitiv im Umbruch, aber in welche Richtung es geht, kann ich nicht sagen. Und ich bin heilfroh, dass es nicht mehr tiefster Winter ist und auch, dass es mir immer noch weitaus besser geht, als den Menschen in Japan, denn ich habe noch eine Wohnung. Wenn auch eine feuchte.
Die Katzen fanden es ganz schön ätzend, dass überall Wasser ist, denn das mögen sie ja gar nicht. Die von meiner Mitbewohnerin war wohl völlig schockiert und meiner war einfach nur sauer, dass das Wasser ihm den Weg zur Haustür versperrte und er nicht durch kam.
Also, ich sag mal: Wenn jemand etwas von einer tollen Wohnungsoption in Köln weiß, Zwischenmiete oder fest, nur bitte nicht WG, darauf habe ich keine Lust mehr, dann soll er es mich bitte wissen lassen. Ich bin für alle Angebote und alle Termine offen.
Alles Liebe,
Silke
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