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Dienstag, 20. Januar 2015

Darf ich vorstellen: Prof. Dr. Bart Hoebel



Dr. Bart Hoebel ist Professor für Psychologie und Neurowissenschaften an der Universität von Princeton. Vor ca. 10 Jahren hat er diverse Experimente mit Ratten und Zucker durchgeführt und je mehr ich von derartigen Experimenten lese, desto mehr tun mir die Ratten leid. Aber das ist ein anderes Thema.

Er hat seinen Ratten zum Beispiel nach einer 12 stündigen Nahrungspause das „Frühstück“ ausfallen lassen und ihnen dann, neben ihrer normalen Nahrung, zusätzlich Zuckerwasser zu trinken gegeben. Das hatte zur Folge, dass sich der Zuckerkonsum der Ratten von Tag zu Tag steigerte ( Ähnlichkeite zu Diabetikern und Adipösen, die nicht Frühstücken und als erste Mahlzeit des Tages einen zuckerhaltigen Snack verzehren sind hier rein zufällig....NOT) Daraufhin untersuchte er die Hirne der Ratten und stellte fest, dass die Veränderungen denen beim Konsum von Alkohol, Nikotin und Kokain sehr ähnlich waren.

Wenn er dann wiederum den Ratten den Opiatblocker Naloxon gab, bekamen die Ratten Entzugserscheinungen wie Zähneklappern und Angst, was auch alkohol- oder nicotinsüchtige Ratten hatten, wenn man ihnen ihre bevorzugte Droge entzog.

Wenn man den Ratten dann wiederum nach 2 Wochen Entzug ihren Zucker wieder erlaubt, konsumieren sie mehr davon als je zuvor. Wenn die dann aber nicht die Möglichkeit haben Zucker in den Mengen zu Essen wie sie gerne hätte, stillen sie ihre Sucht ebenfalls an Amphetaminen und Alkohol.

Ein weiterer faszinierender Faktor ist, dass die Ratten, bei all ihre Zuckersucht nicht zunahmen. Für die aufgenommenen Zuckerkalorien ließen sie einfach was von ihrer normalen Nahrung weg. Wenn man ihnen aber High Fructose Corn Sirup gab, was in den Staaten fast in allen Softdrinks drin ist, nahmen sie sehr wohl an Gewicht zu! Eine weitere Bestätigung dafür, dass nicht Kohlenhydrate fett machen, sondern Fett!

Auf dem Obesity ans Food Addiction Summit hat Dr. Hoebel einen Vortrag gehalten, den er direkt einleitet mit seiner Erkenntnis ca. 2005, dass das Thema Esssucht offenbar schon in aller Munde war durch Kathleen DesMaisons, Joan Ifland und Kay Sheppard und dass nur die Wissenschaftler und die Ernährungstherapeuten von dem Thema scheinbar nicht nichts mitbekommen hatten.

Ich finde, man kann mithilfe der Ratten unglaublich viele Parallelen mit der Bevölkerung ziehen. Das erklärt mir zum Beispiel warum ich, wenn ich mir dann mal Süßkram erlaube, sogleich viel zu viel davon esse (mache ich übrigens auch mit Nikotin und Alkohol). Das erklärt auch, warum die Jojo-Falle so effektiv ist. Nachdem man eine Diät gemacht hat und 3 Wochen clean von Zucker war, kann man überhaupt gar nicht an sich halten und legt dann zusätzlich das Verhalten an den Tag, was den Ratten ohne Frühstück widerfahren ist. Der Zucker wird immer mehr

Dr. Hoebel hat auch raus gefunden, dass Ratten, die nur 80% ihres erlaubten Körpergewichts hatten, also unterernährte Ratten, beim Konsum von Zucker einen weitaus größeren Dopamin-Kick haben als normalgewichtige Ratten. Hier sind wir bei Magersüchtigen und Bulimikern oder auch bei Dauerdiätern. Hoebel hatte auch Ratten, deren gefressene Nahrung aus ihrem Magen direkt wieder aus ihrem Körper raus floss um zu testen ob der Geschmack alleine ausreiche. (Grausamer Tierversucht!) Das tat er, daher funktioniert Bulimie über den selben Mechanismus wie Esssucht.

Manchmal denke ich ich, sollte schwanger werden, dann habe ich einen Grund 9 Monate lang keinen Alkohol oder Nikotin zu konsumieren. Während ich hier schreibe und diesen Gedanken wieder hatte, fiel mir siedendheiß ein, dass wahrscheinlich deshalb so viele Frauen in der Schwangerschaft zunehmen: Sie müssen ihre anderen Drogen zugunsten des ungeborenen Lebens weglassen und greifen dann zu Nahrungsdrogen. Und denken dann, sie essen für 2...Wie bitter...

Das löst nun immer noch nicht das Problem von gestern, dass ich nicht weiß, wie ich mit der Gesellschaft umgehen soll und auch nicht mit mir selbst. Auch bitter...Aber wenigstens ist mit das Prinzip dahinter jetzt klar und ich tappe nicht mehr elendig im Dunkeln und wundere mich warum ich andere Sachen mache, als mein Verstand will dass ich mache!

Menü des Tages am 19. Januar 2015

8:30 Uhr: Brokkoli und Tomate


Haferflocken mit Yogi-Tee, Banane und Mango


12:30 Uhr: Rest vom Reisgemüse vom Vortag


½ Banane
1 Apfel

15:45 Uhr: 2 Mandarinen
1 Banane

18 Uhr: Thai Gemüse mit Reis


1 Apfel


Ich drücke mich so rum zwischen Freizeit genießen und mich langweilen. Urlaub ist was komisches und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich glücklicher bin, wenn ich keinen Urlaub habe, aber natürlich sehne ich mich dann nach mehr Freizeit. Also ertrage ich das jetzt einfach mal, ich habe keine Lust zu lernen und zwinge mich immer mal wieder dazu. So ist das Studentenleben nun mal. Man muss immer lernen. Selbst wenn keine Klausur ansteht muss man lernen. Es ist immer nur eine Frage der Menge!

Hier das Video von gestern:



Alles Liebe,

Silke

2 Kommentare:

  1. Liebe Silke,
    eben war ich also beim Arzt. Ich hatte mich vorher extra nach "veganfreundlichen" Ärzten erkundigt. Pustekuchen. Als ich der Ärztin mitteilte, warum ich in ihrer Praxis bin ("Ich bin Veganerin und würde daher gerne ein Blutbild machen lassen.") ging es schon damit los, dass sie sagte, ich würde sie damit auf dem falschen Fuß erwischen. Denn sie hat als Ärztin jährlich nur 1000€ zur Verfügung um die Werte ihrer Patienten zu überprüfen und vor allem die B-Vitamine kosten recht viel und sie hat keine Lust, Geld dafür auszugeben, dass sich jemand falsch ernährt. Dann müsste ich das alles selbst bezahlen, dazu wäre ich auch gerne bereit gewesen, denn eigentlich hätte ich gerne ein sehr detailliertes Blutbild gehabt. Sie notierte sich dann aber, dass meine Schilddrüsenwerte überprüft werden, sowie auch Eisen und Vitamin B12. Ich meinte dann noch, dass mich unter anderem auch noch Calcium interessieren würde, dann fing sie damit an, dass solch ein Blutbild ohnehin total schwachsinnig wäre, da es täglichen Schwankungen unterliegt und ich als Veganer, als eigentlich komplett gesunder Mensch, dann wie ein Diabetespatient einmal im halben/ganzen Jahr zur Kontrolle kommen müsste, da sich das ständig ändern würde. Also blieb es bei den von ihr notierten Werten.
    Jetzt bin ich vor allem sauer, aber auch verwirrt, denn natürlich frage ich mich bei soetwas immer, ob meine Entscheidung, mich vegan zu ernähren, überhaupt richtig ist. Wie stehst du denn eigentlich dazu, hast du manchmal auch Bedenken, dass du irgendetwas übersiehst und dass was du hier schreibst, doch nicht das wahre ist? (naja, vermutlich nicht, wenn ich mir dein Blutbild anschaue..)

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  2. Liebe Marie,

    nein, ich habe absolut keinen Zweifel daran, dass eine vegane Ernährung alles außer B12 abdeckt und die Experten auch nicht. Wenn in den Vorlesungen irgendwas zum Thema vegan kam, hat auch keiner gesagt, dass es da zu Mängeln kommt, außer halt das B12 wurde erwähnt.

    Ich halte es auch für Veganer für mehr oder weniger Überflüssig mehr messen zu lassen als das kleine Blutbild, wenn sie sich ausgewogen ernähren und B12 einnehmen.

    Ob man sich ausgewogen ernährt, kann man mit Programmen wie dem Cronometer überprüfen. Wenn im kleinen Blutbild dann doch irgendwas nicht stimmt, kann man immer noch weiter schauen.

    Ich hab meinen Ärzten noch nie gesagt, dass ich vegan lebe (fast)! Ich fand nie, dass das eine Rolle spielt.
    Ich nehme an deine Ärztin war nur genervt, weil Veganer immer mehr werden und ihr Budget ausschöpfen...Such dir ne andere!

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