Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 22. Januar 2015
Essen und die Psyche...
Ich hab nicht viel zu sagen. Mir fehlt die Stimulation von außen, sowohl durch die Uni, als auch durch den Bioladen. Ich hänge im sprichwörtlichen Loch, was man hat, wenn etwas vorbei ist, was einen große Teil des Lebens ausgemacht hat. Nur, dass es nicht vorbei ist, sondern wieder weiter gehen wird. Allerdings bin ich niemand der Urlaub gewöhnt ist. Das ist aber auch genetisch bei mir, mein Vater kann mir Urlaub auch gar nicht umgehen!
Gleichzeitig kriege ich mein Lernen aber auch nicht auf die Reihe, weil ich mich absolut nicht motivieren kann. Wahrscheinlich, weil ich keinen Ausgleich dazu habe. Also habe ich mir gestern, als ich mit meiner Kommilitonin gelernt habe, vorgenommen das zu machen, was die meisten Studenten machen: In die Uni fahren um dort zu lernen. Zuhause gibt es zu viele Ablenkungen.
Die Ablenkungen sind aber auch nur irgendwelche Sachen im Internet und nicht das richtige Leben. Das richtige Leben wäre der Bioladen, der auch Spaß macht, aber mir noch zusätzlich was gibt, was das Internet nicht geben kann. Was Echtes, Inspiration, Kontakt zur Außenwelt. Irgendwas halt, dass Belohnungsbotenstoffe ausschüttet, die man durch fernsehen nicht bekommt. Ich fürchte, man muss es erlebt haben und das zu begreifen. Also fahre ich ab sofort jeden Tag in die Uni zum Lernen, vielleicht ändert sich ja was. Ich glaube, es sind einfach Menschen, die mir fehlen...
Ich habe heute morgen eine Studie zum Thema Stress im Studium ausgefüllt und festgestellt wie unglaublich normal und gesund ich bin obwohl das Studium das stressigste ist, was ich jemals gemacht habe. Es wurde gefragt wie sehr man in den letzten Wochen unter Panikattacken oder körperlichen Symptomen psychischer Probleme litt und ob man bereits schon mal in psychischer Behandlung war oder ist. Alles traf auf mich nicht zu. Dann ging es um Depressionen und verschobene Montasblutung. Und dann auch um's Essen. Zwei Fragen kamen dazu:
1. Haben Sie öfter das Gefühl. Sie könnten nicht kontrollieren wie viel und was sie essen?
2. Essen Sie öfter – in einem Zeitraum von 2 Stunden – Mengen, die andere Leute als ungewöhnlich groß bezeichnen würden?
Da kann man mal sehen, was das Belohnungssystem auch hier für Spielchen mit einem treibt bzw. wie groß die Wirkung von Endorphinen ist, die durch Nahrugsmittel ausgeschüttet werden können und welche Fähigkeit sie haben zu beruhigen, Schmerzen zu lindern und Selbstbewußtsein zu vermitteln ohne dass es dem Betroffenen wirklich bewusst wird, was er da tut. Der Betroffene sieht dann die Lösung in der Ausübung von Kontrolle über sein Essen und zählt Kalorien oder verbietet sich gewisse Nahrungsmittel. Ich weiß nicht wie viele Menschen hingehen und ihre Sucht versuchen in den Griff zu kriegen, weil sie die Zusammenhänge nicht kennen. Ggf. ihre dann daraus resultierende Magersucht, was auch nur eine Sucht ist.
Und so startet man dann einen Nebenkriegsschauplatz. Man pflegt seine Sucht, verdrängt immer noch seine wahren Probleme und fühlt sie wie eine Katastrophe und wie eine Versager, weil man irgendwo in sich doch noch weiß, das irgendwas falsch läuft...Und das Schlimme daran ist, dass, so lange die Sucht davor steht, auch kein Psychologe an die wahren Probleme ran kommt!
Selbstredend konnte ich diese Fragen nicht mit Ja beantworten. Ich hatte auch noch nie eine Psychotherapie, eine Panikattacke, körperliche Symptome wie Bauchschmerze oder Kopfschmerzen. Ich bekomme nur Durchfall an Tagen von Testaten, Klausuren oder Castings. Und es konnte bisher passieren, dass ich beim Lernen ne Halbe Tafel Schokolade esse oder vor einem Testat rauche. Ich fand das bisher schon schlimm, aber wenn ich davon ausgehe, dass die Psychologen an der Uni diese Fragen aufgrund eines gewissen Erfahrungsschatzes stellen, den sie mit gestressten Studenten haben, kann ich mich wohl nicht beklagen.
Menü des Tages am 21. Januar 2015
8 Uhr: 400 g Brokkoli, 1 Tomate
Couscous mit Mandarine
12 Uhr: Salat mit Balsamico-Essig, Salz und Pfeffer in Mensa
dazu Couscous
1 Banane
1 Banane
Curry Reissalat mit Reis, schwarzen Bohnen und Mango
Hier noch flott das Video von gestern:
Alles Liebe,
Silke
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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