Newsletter

Mittwoch, 18. September 2013

Die Krankenhausessen-Theorie...



Ich denke, ich hab heute rausgefunden, warum das Krankenhausessen so mies ist. Ich hörte es munkeln, dass die Leute im Krankenhaus möglichst das gleiche Essen kriegen sollen, wie sie zuhause auch essen. Dann kann man ihre Medikation so einstellen, dass ihr Blutzucker gut reguiert ist.

Ist das in irgendeiner Weise sinnvoll?

Es wird immer so große Stücke darauf gehalten, dass der Mensch den freien Willen hat das zu konsumieren, was er konsumieren möchte. Egal wie ungesund: Zucker, Weißmehl, Zigaretten. Der Staat sollte nicht darüber entscheiden, was das Volk verzehren darf.

Hier aber, passiert genau das Selbe: Statt Aufklärung wird einfach projiziert, was die Menschen wohl zuhause essen und ihnen genau das vorgesetzt: Schweinebauch mit Kartoffeln, Joghurt und einen Keks zum Dessert. Und niemand macht sich die Mühe den Leuten zu erklärem, dass sie von genau diesem Essen ihren Diabetes bekommen haben! Die freite Wahl zwischen Krankheit und Ernährungsumstellung wird ihnen nicht gelassen. Genau wie Barnard schreibt: Die Patienen waren sauer, dass ihnen keiner gesagt hat, was sie tun könnten, ihren Diabetes in den Griff zu kriegen.

Es gibt da aber eben auch Patienten, die zuhause viel besser essen, weil sie schon seit Jahren Diabetiker sind und bereits an sich gearbeitet haben und die sind darüber übenso entrüstet wie ich. Der einzige mit stabilem Blutzucker ist der, von dem ich gestern geschrieben habe, der jegliches Krankenhausessen verweigert und sich alles von seiner Frau mitbringen läßt. Schockierend!

Statt den Leuten mal zu zeigen wie es richtig (richtiger) gehen würde, wird noch schlimmeres Essen aufgetischt, als sie zuhause bekommen und die Patienten sind völlig verwirrt über diese Widersptüche!

Ein Patient kam gestern ganz neu. Erstmalige Diagnose von Typ-II-Diabetes. Der hat noch keine Ahnung von irgendwas und ist ein unbeschriebenes Blatt. Dem hab ich alles erzählt was ich weiß, gesagt was er essen soll, was gut ist, was schlecht und das so einfach gehalten wie es ging: Viel Obst und Gemüse, Vollkorn, wenig Fleisch, wenig Fett. Schußendlich, eigentlich weiß es wirklich absolut jeder, der schon mal ne Bildzeitung in der Hand gehabt hat, was gesund und was ungesund ist. Er sagte, das würde eine echt große Umstellung für ihn werden. Seine Frau koche gerne gut und deftig, Braten mit Sauerkraut etc. Ich hab ihm von dem Gabel statt Skalpell-Kochbuch erzählt, dass das alles superlecker sei und wenn seine Frau Lust am Kochen hätte, würde ihr das vielleicht Spaß machen. Er hat es sich sofort notiert. Und ich habe ihm gesagt, er solle sich bloß kein Beispiel am Krankehausessen nehmen. Sein Blutzucker war nach dem Frühstück so hoch, dass es zur Ketoaszidose kam. Der Arme...Bereit sein Essen zu ändern, aber er weiß nicht wie. Keiner sagt's ihm...

Er soll eh wahrscheinlich in die Schulung kommen und da wird ihm vielleicht ein bisschen was beigebracht. Einer, bei dem ich hoffe, dass es noch nicht zu spät ist...

Menu des Tages am  17. September

Kürbis Porridge


3 Grüntee
2 Weiße Pralinen à la Attila

Schokoladenkuchen
Kürbis Porridge

Curry-Tofu-Scramble


rohes Brot mit Zucchini-Paranuss Hummus (heute im Newsletter)


1/2 Zucchinibrownie

Kürbis Porridge
etwas Curry-Tofu-Scramble

Ich hatte vergessen, wie viel Fett Tofu hat, in der Zeit in der ich ihn kaum gegessen habe. Waren gestern auch wieder 30% Fett trotz all der Haferflocken im Porridge: 2020 kcal, 79 g Eiweiß (auch der Tofu) und mit den B-Vitaminen tat ich mich etwas schwer. Ich muss mehr Salat essen.

Gestern war ein Test im "Vorkochen". Ich habe vom Oatmeal und vom Tofu-Scramble größere Portionen gekocht, um was in Reserve zu haben, da das Krankenhaus mir ja doch recht viel Zeit raubt. 10 Tage am Stück habe ich hinter mir... Das einzig Gute: Man nimmt ab. 57,5 kg waren es heute früh. Das Krankenhaus ist einen Kalorienverbrennungsmaschine.

Alles Liebe,

Silke

5 Kommentare:

  1. hallo silke, ich habe in letzter zeit häufiger über die positive wirkung von kokosöl auf diabetes gelesen, weißt du etwas darüber, bzw. wie stehst du dazu?

    AntwortenLöschen
  2. Sowas habe ich bisher nur auf unseriösen Seiten von Laien gelesen und ohne jeglichen wissenschaftlichen, biochemischen Kontext. Ich wüsste nicht wie Kokosöl Diabetes verbessern kann...

    LG Silke

    AntwortenLöschen
  3. Angeblich wegen seines Fettsäuremusters, bzw. der mittelkettigen Fettsäuren, die nicht die Insulinresistenz verstärken und die auch ohne Insulin den Zellen zur Verfügung stehen, die ansonsten absterben würden, z.B. aufgrund von Neuropathie.Gelesen hab ich das in einem Buch von Peter Königs "Das Kokosbuch", kann den Wahrheitsgehalt aber nicht einschätzen...

    AntwortenLöschen
  4. Da hab ich Verständnisschwierigkeiten...

    Zunächst mal sind die Rezeptore für Insulin nur in Muskel und Leberzellen. Alle anderen Zellen können Glucose auch ohne Insulin aufnehmen...

    Alle Fette, gesättigte und ungesättigte, sollen bei Barnard reduziert werden, weil alle Fette, die sich in den Muskelzellen einlagern, die Insulinresistenz vergrößern. Ich wüßte nicht, warum mittel- bis kurzkettige gesättigte Fette da eine Ausnahme sein sollten.

    Was hat dieser Peter König denn für eine Biographie? Was hat er studiert? Was ist sein Fachgebiet?

    LG Silke

    AntwortenLöschen
  5. Er ist Heilpraktiker und beschäftigt sich seit 40 Jahren mit Ernährung. Ich habe schon befürchtet, dass die Aussagen nicht belastbar sind...

    AntwortenLöschen