Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 2. Juli 2015
Gluten - Gefährlich oder nicht?
Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie ich letzten Sommer alle Nase lang darüber geklagt habe, dass ich beim Joggen Kopfschmerzen bekomme und nicht konkret festmachen konnte woran das liegt?
Ich hatte quasi 2 Theorien dafür. Die eine war die Hitze und mein Körper der derartige Temperaturen nicht gewohnt ist und einen schlichten Sonnenstich.
Die zweite hing mit dem Essen zusammen, denn letzten Sommer habe ich mich wirklich ernsthaft darum bemüht die Starch Solution umzusetzen und damit auch nur um die 10% Fett zu essen. Das habe ich natürlich vorher schon mal versucht aber immer Pickel dabei bekommen, was ich bei Rohkost nie hatte und bei 20-25% Fett auch nicht. Ich hab nicht verstanden, warum Barnard, Esselstyn, McDougall und Co. das nicht haben und gleichzeitig habe ich mich gefragt, ob diese Pickel vielleicht eine Entgiftungsreaktion sind.
Letzten Sommer bekam ich auch Pickel bei nur 10% Fett und gleichzeitig bekam ich diese Kopfschmerzen beim Joggen bei hohen Temperaturen. Der Körper eines Marathonläufers kann auf über 40°C aufheizen und Fieber steigert die Geschwindigkeit von Enzymen, also meine Schlussfolgerung, vielleicht ist auch das eine Entgiftungsreaktion, wie wenn man Kaffee oder Zucker bleiben lässt. Irgendwann gab sich die Hitze und damit auch meine Kopfschmerzen aber den Marathon im Herbst habe ich deshalb sausen lassen, weil ich einfach nicht trainieren konnte.
Im November letzten Jahres habe ich dann die erste Challenge gemacht und lebe seither mit ziemlich niedrigem Fettanteil. Seit Februar oder März bekomme ich jetzt, wenn ich challenge auch gar keine Pickel mehr in den ersten Paar Tagen, was vorher noch so war.
Heute früh war ich bei 25°C Joggen und hatte auch keine Kopfschmerzen, wenn auch einen hochroten Kopf und ich hab zum ersten Mal in meinem Leben freiwillig kalt geduscht!
Ich hab keine schulmedizinische Erklärung dafür, nur eine esoterische, die eben mit der Entgiftungstheorie einher geht. Vielleicht wissen die Jungs im True North mehr über solchen Entgftungskram und haben auch eine schulmedizinische Erklärung dafür.
Eigentlich wollte ich aber gar nicht darüber schreiben, sondern dass ich gelernt habe, dass auch die Schulmedizin den Zusammenhang zwischen Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse und Glutenintoleranz lehrt.
Der entscheidende Unterschied ist nur, dass die Schulmedizin die Antikörper im Blutserum misst und zwar die Gewebe-Transglutaminase Antikörper und zusätzlich noch eine Biopsie des Dünndarms nimmt. Mit dieser Diagnoseform kommt man zu dem Ergebnis, dass 1-2% der Bevölkerung glutenintolerant sind, wenn auch mit steigender Tendenz.
Dr. Kenneth Fine, Internist und Gastroenterologe, und sein Enterolab-Team hingegen messen irgendwelche Antikörper im Stuhl und diagnostizieren damit ca. 30% aller Menschen als glutenintolerant, was für mich, als Nicht-Gastroenterologe aber plausibel aussieht, weil die Antikörper ja erstmal durch den zerstörten Darm ins Blut kommen müssen und wenn noch keine Zerstörung da ist, dann kann man sie im Blut noch nicht messen, Aber muss man so lange warten? - Und was die Schulmedizin dann auch noch lehrt ist, dass es im Schnitt 11-13 Jahre dauert zwischen erstem Auftreten der Symptome und der Diagnose Zöliakie/Sprue. Ich hab Dr. Fine noch nicht wirklich genauer angeschaut, daher kann ich mir über ihn bisher noch kein Bild machen. Seine Kredibilität mag ich aber aufgrund seines Lebenslauf etc. nicht anzweifeln.
Aber auf der Glutenthese bauen sowohl die Anti-Getreide Bücher von Dr. William Davis und Dr. Pearlmutter Weizenwampe und Dumm wie Brot auf, nur dass sie es so darlegen, als hätten quasi 100% der Bevölkerung ein Problem mit Gluten. Ich hab gestern einen Artikel gefunden, der Davis gnadenlos verreißt, sowohl als Mediziner als auch als Buchautor. Der soll aber an anderer Stelle besprochen werden...
Ach ja, auch das hier fand sich in der Folie, des Dozenten, der Zöliakie gelehrt hat und ich finde es witzig;-):
Menü des Tages am 1. Juli 2015
Brokkoli, Tomate, Paprika
Mochi Reis mit Banane, Birne, Heidlebeere, Zimt, Chia, Paranuss, Sunwarrior
Sommerlicher Pastasalat mit Bohnen und Tomaten
2 glutenfreie Blaubeeremuffins
1 Banane
Zucchini mit Hirse gefüllt, Linsen, Blattsalat mit Meeressalat und Frühlingszwiebel
Apfelmus
1 Banane
1 gefrorene Banane
Hier noch das Video von gestern:
Alles Liebe,
Silke
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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