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Sonntag, 16. November 2014

Wann ist man eigentlich "zuckersensibel"?



Challenge Tag 3:
Ich hatte gestern Frühschicht im Bioladen und wusste, dass das nicht ganz leicht wird, weil da überall Leckereien rumliegen und auch, weil ich nicht unbedingt dann essen kann, wenn ich Hunger bekommen, was in so manchen Berufen der Fall sein kann.

Eine andere Herausforderung stellte sich aber auch in anbetracht dessen, dass ich um 6 Uhr im Bioladen sein muss und um 4:30 Uhr aufstehen muss: Ich hatte um 5 Uhr morgens kaum Hunger. Nach der Portion Brokkoli war ich satt. Haferflocken als erstes kann ich hingen immer essen, wahrscheinlich gerade weil der süße Geschmack mich zugleich auch wach macht und ein paar Neurotransmitter freisetzt, die Brokkoli nicht ausschüttet. Ich hab noch ne Banane hinterher geschoben und meine Haferflocken in eine Tupperdose gefüllt, in der Hoffnung, dass ich sie werde essen können, wenn irgendwann zwischendurch mal etwas Zeit ist. Und auf der Arbeit angekommen, habe ich mir nochmal explizit gesagt, dass ich nicht nach einer der Weihnachtsbäckerverkostungen langen werde, während ich daran vorbei gehe und mein Unterbewußtsein schneller ist als mein kognitiver Verstand. Das hat geklappt. Und auch das Einschieben der Haferflocken um 8:30 Uhr zwischen einzelnen Kassiervorgängen hat geklappt.

Kapitel 2 von Potatoes Not Prozac handelt davon wie man erkennen kann ob man zuckersensibel ist.

 Zum Beispiel so:

„Stell dir vor du kommst nach Hause und gehst in die Küche. Ein Teller noch warmen, frischgebackener Chocolate Chip Cookies steht auf der Anrichte. Der Duft dringt dir in die Nase. Du bist nicht hungrig. Niemand sonst ist da. Was würdest du tun?

Wer jetzt lächeln muss, weiß Bescheid.;-)  Zuckersensible Menschen fühlen sich ertappt, müssen grinsen und denken: "Na klar würde ich mir sofort die Kekse rein stopfen, würde jeder machen!" Das würde aber eben nicht jeder machen. „Normale“ Menschen machen erstmal Sachen wie den Anrufbeantoworter abhören (das Buch ist schon ein paar Jahre als ;-))), ziehen sich Freizeitklamotten an, manche überlegen erst ob sie einen Keks essen sollten, manche sagen, dass sie vielleicht einen probieren würden und das ohne irgendwelche Emotionen dabei. Nicht-zuckersensible Menschen haben beim Gedanken an Chocolate Chip Cookie keine emotionale Reaktion.

Kennt ihr den Begriff Food Porn? Auf diesen Begriff bin ich das erste Mal gestoßen auf dem Blog einer amerikanischen Rohköstlerin mit einem riesigen „Sweet Tooth“, wie sie es selber beschrieb: Eine großen Liebe zu Süßkram. Ihre Süßkram-Rohkost hat ihr zwischenzeitlich gesundheitlichen Problemen eingebracht und mittlerweile ist sie weder roh noch vegan sondern gar nichts „definierbares“ mehr. Sie veröffentlicht aber immer noch Rohkostsüßkramrezepte und hat gerade ihr erstes Rohkost-Süßkram-Rezeptbuch veröffentlicht. Aber darum soll es hier nicht gehen.
Vielmehr darum, dass ich den Begriff Food Porn seither noch auf anderen veganen und rohköstlichen Rezeptseiten und bei Facebook gesehen habe und er betrifft immer Süßkram!

Hier ist Kathleen DesMaisons Food Porn von ihrer Seite:


Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich denke bei jedem Bild: Boah, wie geil, will ich essen! - Ich weiß aber auch von einer Geschichte, die mein Vater mir mal erzählt hat, von einem seiner Bekannten, der, wenn er Supermarktprospekte durchblättert und die Seiten mit dem rohen Fleisch entdeckt, sagt: „Da läuft mir sofort das Wasser im Munde zusammen“.
 Food Porn gibt es also nicht nur bei Süßkram, sondern überhaupt bei hochkalorischem Essen. Nicht mal ich habe jemals bei Bildern von Brokkoli gedacht: „Boah, will ich essen!!!“

Es gibt aber auch die Variante, so Kathleen DesMaisons, dass man Süßkram wirklich sehr liebt, aber sich dagegen entscheidet es zu essen. So komme der ein oder andere dann auf die Idee Müsliriegel zu essen und Saft statt Cola, oder auch Möhrensaft oder man gönnt sich ein Glas Rotwein wegen der Antioxidantien. Tja, und ähnliches beobachte ich bei mir bzw. in der gesamten Rohkostszene besonders, aber auch bei vielen Veganern z.B. auf der VeggieWorld oder auf veganen Festivals. Der Zucker ist immer überall. In der Rohkost redet man sich gut zu, dass man ja gesunde Sachen wie Nüsse und Trockenfrüchte isst oder in der Community um Freelee und Durianrider, dass man ja nur Obst isst, aber damit hängt man immernoch in seiner Zuckersucht, besonders, wenn man Smoothies macht. Die meisten Menschen können das, was sie in einen Smoothie geben, nicht in einer Mahlzeit essen. Das sollte einem zu denken geben.

Chef AJ bezeichnet Trockenfrüchte als Methadon. Wie Methadon ein gesünderer Ersatzstoff für Heroin ist, sind Trockenfrüchte, Säfte und Smoothies Ersatzstoffe für Zucker. Süchtig ist man aber noch immer.

Zuckersucht könne sich aber auch hinter einer großen Liebe für Weißbrot, Nudeln, Frühstücksflocken und Popcorn verstecken. So kann auch jemand, der zwar Zucker meidet, mit Auszugsmehl noch seine Zuckersucht füttern. Das selbe gilt für Alkohol. - Ich nehme jedoch an, dass das die meisten meiner Leser nicht betrifft, sondern hauptächlich die Sache mit den Smoothies, Trockenfrüchten und Obstrohkost.:-)

Genetisch würde Zuckersucht gefördert, wenn ein oder beide Elternteile eine Affinität für Alkohol oder für Zucker haben, ich nehme an, weil es zu einer verminderten Expression von Deopaminrezeptoren kommt, womöglich spielen aber auch noch andere Faktoren eine Rolle.

Was die Mutter in der Schwangerschaft zu sich nimmt kann ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn die Mutter in der Schwangerschaft übergewichtig ist, wird auch das Kind übergewichtig sein, wenn sie hungert, wird auch der kindliche Stoffwechsel runter reguliert und das Kind kommt als Jojodiäthaltender zur Welt, sprich, neigt dazu zuzunehmen.

Bei mir spielt alles so ein bißchen eine Rolle, mütterlicherseits ist es schlimmer und da sind auch die Krankheiten schlimmer. Meine Eltern trinken beide gerne Alkohol, aber keiner ist Alkoholiker, obwohl meine Mutter schon depressive Phasen hatte, wo sie zumindest jeden Tag Alkohol getrunken hat. Meine Mutter mag auch Süßes sehr gerne und vor allem Brot und hat heftig zugenommen, seit sie glutenfrei leben muss. Glutenfreie Produkte gehen weitaus schneller ins Blut als Vollkorn und verhalten sich wie Toast.

Laut Kathleen DesMaisons, und das bezweifele ich jetzt ein wenig, ist es zuckersensiblen Menschen auch bei nur 800 kcal nicht möglich Gewicht zu verlieren (das kann eigentlich nur daran liegen, dass sie Dauerdiäter sind und ihren Stoffwechsel runter geschraubt haben). Wenn sie dann mal LowCarb machen, hätten sie aber plötzlich Erfolg. Aber im Laufe der Zeit fühlten sie sich damit rastlos und unleidig, haben dann einen Ausrutscher und essen Kohlenhydrate und finden dann aber nicht zu ihrem vorherigen Essverhalten zurück. Wir sind auch hier wieder bei Jojo.

Mein Menü des Tages am 15. November 2014


5:00 Uhr: 429 g Brokkoli mit Salz und Pfeffer
2 Ingwer-Zitronengras-Tee

8:30 Uhr: 50 g Haferflocken mit 22 g Maronen, Sunwarrior Vanille, Lucuma, Traubenkernmehl und Banane

10:30 Uhr: 400 g Brokkoli mit Salz in der Mikrowelle zurbereitet (ich erspare euch ein weiteres Brokkolifoto)
Rest der Paprika mit Curry-Kartoffelbrei sowie brauner Basmatireis mit Mais


12:45 Uhr: Basmatireis mit Mais
1 Kaki

15:20 Uhr: 1 Papaya


18:00 Uhr: Gemüsepfanne aus Zucchini, Süßkartoffel, Brokkoli, Reis, Mais, Sojasauce, Rotweinessig, Salz, Chili


Meine halbe Stunde Pause im Bioladen hat nicht ausgereicht um mich satt zu essen. So bin ich mit noch nicht vollem Magen wieder an die Kasse zurück gekehrt und das hat diese Mahlzeiteneinteilung so seltsam gemacht.

Ich hab kein Gewicht verloren und hatte mehr Hunger, womöglich, weil ich durchs Arbeiten mehr Kalorien verbrannt haben. Es waren 2047 kcal, 7,4 % Fett, Omega 3:6 war 1:4. Vitamin E ein Hauch zu wenig, Selen nur bei 90%.

Mit dieser Ernährung braucht man absolut keinen Cronometer zu führen. Tatsächlich ist es wahrscheinlich wirklich die einzige Ernährung, die einem ohne Probleme essen lässt ohne auf irgendwas zu achten. Nur diese Regeln gibt es: Erst Gemüse, dann Obst, dann Stärke, 1 kg Gemüse am Tag, keine verarbeitete Nahrung und keine unverarbeitete Nahrung mit viel Fett.

AJ sagt, dass man 500 kcal am Tag einsparen sollte, was wahrscheinlich, zumindest bei mir, automatisch passiert. Ich esse normalerweise locker 2500 kcal. Ein kg Körperfett hat nämlich 7000 kcal und 7x500 kcal macht 3500 kcal was zu einer Gewichtsabnahme von 1 Pfund pro Woche führen soll. Das ist das gesündeste, was man machen kann.

Und ich hab mir auch nochmal angehört, was sie sagt über den Verzehr von stärkefreiem Gemüse, besonders vor der Mahlzeit und kann das voll unterschreiben. Sie sagt: „I love what it does for my brainchemistry and how it helps reduce my food cravings“.

Ich hab da mal nachgedacht: Laut Physiologen an der Uni braucht Nahrung 1-5 Tage durch den gesamten Verdauungstrakt (ich weiß, 5 Tage klingt echt krass, ich glaube aber ein Tag ist es auch bei mir mindestens). Na, und Nährstoffe werden ja nicht im Magen aufgenommen, sondern im gesamten Verdauungstrakt obwohl der Dickdarm natürlich weniger aufnimmt als der Dünndarm. Und diese Verschiebung hin zu viel mehr Gemüse, stärkefreiem Gemüse, könnte die Zuckeraufnahme wirklich gravierend verlangsamen, also hin zu einem, von der Natur gewolltem Tempo, einem Tempo, was auch durch gemahlenes Vollkorn nicht erreicht wird. Deshalb reduziert es die Gelüste. Womöglich...
Ach ja, ich hab nichts abgenommen, aber wenn ich das Wochenziel bereits in den ersten 24 Stunden erreicht habe...;-)  nein, das ist Blödsinn. Das ist kein Körperfett, sondern nur Wasserschwankungen. Pro Tag verliert man nur 71 g Fett, bei 500 kcal weniger und das kann meine Waage gar nicht messen. Die macht 500 g Schritte, daher ist das wiegen täglich tatsächlich Blödsinn. Wöchentlich wiegen ist eigentlich schon Blödsinn, denn auch da kann es zu Wasserschwankungen kommen. Montlch wäre eigentlich realistisch, aber wer will sich schon wochenlang bemühen ohne Resultate zu sehen?



Alles Liebe,

Silke


11 Kommentare:

  1. "...keine unverarbeitete Nahrung mit viel Fett."

    Sind hier z.B. Nüsse oder Öl gemeint?

    Und eine andere Frage hätte ich auch noch: Verwendest du auch Tiefkühl-Gemüse bzw. generell Tiefkühlprodukte?

    Ich freu mich auf deine Antwort. :)

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  2. Mela,

    Öl ist nicht gemeint, denn das ist ein verarbeitetes Nahrungmittel.
    Es bezieht sich auf Nüsse, Avocados, Samen, Oliven, Durian und Sojabohnen...Das war's so ungefähr. Alle Pflanzen die...keine Ahnung...ungefähr mehr als 20% Fett enthalten.

    Ja, ich verwenden Tiefkühlgemüse, zumindest bei Brokkoli und auch kürzlich bei grünen Bohnen. Es sind häufig mehr Nährstoffe darin enthalten, als in Gemüse, welche tagelang lag und transportiert wurde, es ist aber vor allem auch wesentlich preiswerter.

    LG Silke

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    1. Ja stimmt, wie dumm von mir... klar ist Öl ein verarbeitetes Produkt. *schäm*

      Bei Brokkoli (den liebe ich übrigens auch sehr ;-)) oder grünen Bohnen (und auch noch ein paar andere Gemüsesorten, wie z.B. Erbsen, Kohlsprossen,...) finde ich die Tk-Variante auch sehr praktisch. Vom Preis her ist der Unterschied in meiner Wohnregion leider nicht wirklich spürbar. :-/

      Verwendest du ausschließlich Bio-Produkte (egal ob Gemüse, Obst, Getreide, etc.) oder auch konventionelle?

      LG Mela

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    2. Liebe Mela,

      ich verwende ausschließlich Bioprodukte, es sei denn, ich habe vergessen was bestimmtes einzukaufen und muss nochmal raus in den nächsten Supermarkt. Das ist bei mir ein Rewe und dort kaufe ich manchmal konventionelle Ware. Das selbe gilt für Produkte, die der Bioladen mal nicht auf Lager hat.

      LG Silke

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    3. Vielen Dank für deine Antwort. Und wie oft kommt das vor? Ich habe immer so große Bedenken, wenn ich mal - weil eben nix in Bio verfügbar ist oder so - konventionelle Produkte verwenden muss...

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    4. Unterschiedlich...Ich würde mal schätzen 2 Produkte die Woche...
      Klar ist bio besser, aber es ist kein Todesurteil, wenn du nicht mal was Konventionelles isst.

      Wenn ich essen gehe, nehme ich auch keine Rücksicht auf Bio, oder auch in der Mensa. Es ist halt einfach nicht realistisch perfekt zu sein.

      LG Silke

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    5. Ja, da hast du Recht. Es ist dieser doofe Perfektionismus, der da immer rum quängelt... :-/

      Danke für alles.

      LG

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  3. Hallo Silke, kennst Du das Buch
    "Zucker und Bulimie: Wie richtige Ernährung hilft, aus Bulimie und Binge Eating auszusteigen" von Inke Jochims?
    Das verdeutlicht die Problematik der "Zuckersensibilität" (auch wissenschaftlich) sehr gut und eindringlich.
    Liebe Grüße
    Momo

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  4. Nein, kenne ich nicht. Danke für den Hinweis.:-)

    LG Silke

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  5. Hallo Silke,
    normalerweise halte ich mich Kommentaren ja zurück,  auch wenn ich Deinen Blog fast täglich verfolge (es schaffen nur sehr wenige Blogs mein Interesse derart zu wecken!!!), möchte ich beim Thema Zuckersucht als Selbstbetroffene gerne meine Erfahrungen mit Dir bzw. Deinen Lesern teilen.
    Also bei mir treffen schon mal die Vorbedingungen für eine Zuckersucht zu (Eltern ehemalige Alkoholiker und schlechte Ernährung in der Kindheit). Ich kann mich bis ich ca. 18 war an kaum einen Tag, (vermutlich ist es kaum eine Mahlzeit) ohne schnell verdauliche Kohlenhydrate in Form von Weißmehl oder Zucker erinnern. Da mein Konsum jedoch selten derart ausgeartet ist, ist mir es lang entgangen süchtig zu sein. Erst Versuche auf die betreffenden Dinge zu verzichten, haben mir mein Problem verdeutlicht.
    Aus familiär bedingten Gründen bin ich dann mit ca. 19 in eine Phase hinein gerutscht, die man durchaus auch offiziell als essgestört bezeichnen könnte, ich habe große Mengen auf einmal gegessen (natürlich meist Zucker, Weißmehl und schlechte Fette miteinander kombiniert) und mich anschließend erbrochen.
    Auch in dieses Verhalten bin ich nie derart hineingeraten, als dass ich den Eindruck gehabt hätte mir bei einer fremden Person Hilfe holen zu müssen. Ich habe selbst nach Lösungen geforscht, Bücher gelesen, mich Freunden anvertraut (das ging übrigens meist nach hinten los, weil diese sich wohl überfordert gefühlt haben und nicht damit umgehen konnten, also entweder so gemacht haben, als sei nichts, oder mich zum Psychologen schleppen wollten) und eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin gemacht und meine Ernährung nach und nach umgestellt, also mehr Nährstoffe und Vollwertprodukte integriert.
    Heute kann ich (33) sagen, dass ich seit gut 6 Jahren nicht einen einzigen Rückfall in Sachen Erbrechen hatte und meine Zucker- bzw. Weißmehlsucht relativ gut im Griff habe. Phasenweise esse ich meine Suchtstoffe überhaupt nicht mehr, habe dann auch kein Verlangen danach, fühle mich wohl und auch zufrieden in meinem Körper. Nur noch in sehr stressigen Phasen oder bei Ereignissen, die mich sehr mitnehmen (so zum Beispiel nach dem Tod meiner Ma vor nun gut 2,5 Jahren) schaffen es noch mich aus diesem Rhythmus rauszubringen und ich greife dann doch wieder zu Zucker und vor allem Nudeln.
    Ich weiß aber heute, wie ich aus diesem Teufelskreis wieder ausbrechen kann, bzw. wie ich maßvoll mit diesen für mich Suchtstoffen umgehen kann und kann für mich den Schluss ziehen, dass wohl in jeder Theorie ein Fünckchen Wahrheit steckt.

    (und weil der Kommentar sonst zu lang wird, gehts gleich weiter)

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  6. Zuckersucht hat wie für mich eigentlich jede Sucht verschiedene Gründe, wobei vermutlich bei jedem ein oder mehrere Faktoren unterschiedlich stark ausgeprägt sind. So spielt meiner Meinung nach die Genetik bei der Zuckersucht sicher eine Rolle, genauso wie auch psychische Faktoren dahinter mitwirken können. Gleichzeitig und da gebe ich Dir Recht, wird sehr oft übersehen, dass Zucker und Weißmehl als denaturierete Lebensmittel sicherlich nicht für den täglichen Verzehr gedacht sind (wenn überhaupt) und daher die Biochemie des Körpers durcheinadner bringen, und daher spielt die Erhöhung der Vitalstoffe bei dem Ausstieg aus der Zuckersucht auch eine sehr, sehr wichtige Rolle.
    Ich finde es nur schade, wenn irgendwer (nicht du, sondern die Autorin die in einem zuvorigen Kommentar erwähnt wurde) behauptet, ein einzelner Faktor sei entscheidend und damit seine Theorie oder was auch immer in den Vordergund stellen möchte.
    Man kann sich natürlich auf einen der einzelnen Aspekte spezialisieren, das ist klar (hab ich ja auch gemacht mit meinem Ratgeber „Psychische Hintergründe bei Ernährungs- und Gewichtsproblemen“), dennoch halte ich es für sinnvoller den synergistischen Effekt eines mehrspurigen Ansatzes zu verfolgen.
    Und wenn das keiner macht, na dann glaub ich sollte ich das vielleicht nachholen ;-)

    Ich danke Dir jedenfalls für Deinen Blog, den ich mit Spannung verfolge und auf dem ich immer wieder interessante Dinge erfahren, wie zum Beispiel von dem Buch „Potatoes not Prozac“, das ich bisher nicht kannte und sich durchaus sinnvoll anhört.

    In diesem liebe Grüße und weiterhin viel Freude bei Deiner Challenge,
    Marion

    PS: Und sollte ich mein Vorhaben wirklich in die Tat umzusetzen also ein ganzheitliches und vor allem praxistaugliches Konzept zum Ausstieg aus der Zuckersucht zu entwickeln, dann würde ich mich freuen, Dich als Testleser gewinnen zu können – schon allein deines medizinischen Hintergrundwissens wegen, und auch, wenn ich weiß, dass wir sicher nicht in allem einer Meinung sind:-)

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