Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Mittwoch, 23. April 2014
Paleo verschlechtert Blutfettwerte...
Ich muss mich heute früh leider ein bisschen sputen, aber ich hoffe dennoch alles unter einen Hut zu kriegen.
Eine Studie zur Paleo-Ernährung wurde kürzlich im International Journal of Exercise Science veröffentlicht. Man hatte 44 gesunde Personen für 10 Wochen auf unlimitierte Steinzeitdiät gesetzt und sie gleichzeitig dazu aufgefordert Sport zu machen und während sich die grundsätzliche Fitness, Körpergewicht und Körperfettanteil durchaus verbessert haben, haben sich ALLE Blutfettwerte verschlechtert, also Cholesterin (alle Sorten) und auch Triglyceride. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine derart die Blutfettwerte verschlechternde Ernährung jede Verbesserung der Gesundheit durch Sport zunichte machen würde und raten eine Möglichkeit zu finden wie man die positiven Aspekte von Paleo erfahren kann ohne die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Das würde bedeuten, dass man den Konsum von tierischen Produkten innerhalb der Steinzeiternährung runter schrauben muss bis man einen prozentualen Fettanteil in der Ernährung hat, wie die WHO ihn empfiehlt, nämlich um die 25%. Das Irre bei Paleo ist ja auch, dass es reine Spekulationen sind, was die Menschen in der Steinzeit wohl gegessen haben, dass viele der Pflanzen und Tiere die gegessen wurden heute so gar nicht mehr vor kommen und dass man diese Nahrungsmittel sicher auch nicht in so rauhen Mengen zur Verfügung hatte, wie Paleo-Anhänger sie heutzutage verzehren.
Aber in Anbetracht dessen, dass sogar richtige Steinzeitmenschen wie Ötzi Arteriosklerose hatten, obwohl auch der sicherlich durchaus fit und schlank war, macht jegliche Studien vielleicht sogar überflüssig. Eine Ernährung, die zu Arteriosklerose führt ist eine Ernährung die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt und daran sterben nun mal 40% der Bevölkerung. Arteriosklerose kriegt man hingen nicht von Vollkorngetreide, denn das ist nichts, was den Blutzuckerspiegel gravierend verändert (und damit zu Schäden an den Blutgefäßen führt), sondern etwas, dass es dem Körper erlaubt, sich zu sättigen und dabei den Blutzuckerspiegel konstant zu halten, wie es seine Aufgabe ist. Ötzi kann daher seine Arteriosklerose nicht durch Getreideverzehr bekommen haben, sondern nur durch das tierische Fett und das, obwohl Steinzeittiere wesentlich fettärmer waren als heutiges Schlachtvieh.
Wäre Ötzi nicht ermordert worden, wäre er wahrscheinlich auch irgendwann an Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestorben, aber nicht durch einen Herzinfarkt mit Mitte 50 wie wir, sondern sicherlich erst mit über 80, hätte ihn nicht eine Infektionskrankheit oder ähnliches dahin gerafft. Mit einem Alter von über 80 sind die meisten aber auch schon zufrieden...
Menu des Tages am 21. April
Frischkornbrei aus Buchweizen, Banane, Orange, Sunwarrior, Flohsamen, Cashews, Leinsamen, Zimt, Erdbeeren
2 Grüntee
1 Banane
Vollkornbrot mit Senf, Räuchertofu und Paprika
Gemüsepfanne mit Reisnudeln und Sojacuisine
Pudding aus Seidentofu, Banane, Stevia und Vanille
3 Riegel Bitterschoko
Buchweizen-Erdbeer-Muffin
etwas Räuchertofu
Salat aus Eisberg, Paprika, Sellerie, , Bärlauch, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Avocado und Reissirup
2 Bananen
Glas Rotwein
Ich schlage mich immer noch rum mit dem "zuhause sitzen und lernen Problem", was automatisch zu Schokoladengelüsten führt, die zwar mit Bitterschokolade schnell zu stillen sind - aber mir gefällt das nicht. Ich muss mich aus den Klauen der Schokolade befreien. Langsam aber sicher. Ich fürchte allerdings, dazu muss ich sie auch aus meinem Shop entfernen, denn immer mal wieder laufen Schokoladen ab und die esse ich dann natürlich selbst!
Andererseits halte ich Schokolade auch wirklich nicht für gut, weil sie süchtig macht, anregt und Glücksgefühle auslöst, die man aus anderen Dingen bekommen sollte und nicht aus Essen. Das bringt auf die Dauer Verwirrung, wie es alle Drogen machen, Kaffee und Alkohol kann das auch und irgendeine Droge befindet sich immer in meinem Leben. Vielleicht weil es immer irgendwas gibt, worauf ich mich stützen will. Vielleicht weil ich ohne Krücke sogar überhaupt gar nicht gehen kann?!
Große gesundheitliche Auswirkugen hat das zwar alles nicht, aber mich interessiert wieder einmal wie es wäre, wenn ich völlig frei wäre von allen Substanzen und wie lange es dauert, bis sich das System wieder normalisiert hat. Als ich letzten Herbst frei von jeglichen Substanzen war, war ich jedenfalls nicht allzu glücklich...Und dann kam Stess und es war sowieso wieder alles vorbei!
Alles Liebe.
Silke
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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Hallo Silke,
AntwortenLöschenToller Blog, ich lese immer wieder gern bei Dir!
Kannst Du mir einen guten grünen Tee empfehlen? Hab auch eine ZEit lang welchen getrunken, nun aber aus Angst vor radioaktiver Strahlung ihn weggelassen?
Wie denkst Du darüber?
Liebe Grüße, Sandra
Liebe Sandra,
AntwortenLöschenvielen Danke!:-)))
Ich denke falls in grünem Tee überhaupt Strahlung drin ist, dann in so geringen Mengen, wie du ihr auch so ausgesetzt bist oder noch weniger. Röntgen und Fliegen halte ich für strahlenbelastender.
LG Silke
Vielen Dank..... Da bin ich ja beruhigt. Auf gehts zum Tee kaufen :-)
AntwortenLöschenHast du irgendwo vielleicht einen Link zu der Original-Studie? Die Verlinkung im Text bietet leider nur wenige genaue Informationen zum Design, Endpunkten, etc.
AntwortenLöschenWenn dir diese 12 Seiten Paper nicht ausreichen, kann ich dir auch nicht weiter helfen.
AntwortenLöschenOben im Text sind zwei Verlinkungen. Die erste ist 12seitig, die zweite geht zum PCRM. Hier noch mal der Link zur 12seitigen Veröffentlichung: http://digitalcommons.wku.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1576&context=ijes