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Was ich gestern zum Thema Cholesterin vergessen zu sagen, ist natürlich, dass das ganze nur für Gesunde gilt. Bei jemandem der bereits Herzkrank ist oder einen Herzinfarkt hatte oder einen Bypass, reicht es nicht aus, sein LDL zu senken und sein HDLzu steigern um Ablagerungen wieder rückgängig zu machen.
Das ist auch der Grund, warum sich Esselstyn und Mc Dougall entetzt gegen diese neue Studie gewand haben, die ich gestern zwar verlinkt habe, auf die ich aber kaum eingegangen bin.
Also, im New England Journal of Medicine, einem der renomiertesten Ärzteblätter der Welt wurde eine im 26. Februar 2013 eine Studie veröffentlicht die zwei unterschiedlichen mediterrane Diäten und eine fettarme miteinander verglich. Dabei wurde eine der mediterranen Diäten entweder mit Nüssen oder Olivenöl supplementiert und die "fettarme" bestand laut McDougall aus 37% Fett, was überhaupt gar nicht fettarm ist. Aber Mal Null!!! Und sie war weder vegan noch vollwertig. - Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen maximalen Fettanteil von 35% in der Ernährung. Bei einer mediterranen Ernährung kann es leicht über 40%werden. Das ist hier die Vergleichsgrundlage.
Jedenfalls schnitten die beiden mediteranen Ernährungen besser ab als die "fettarme"
Warum sich Esselstyn und McDougall so aufregen ist nicht nur diese falsche Grundlage: fettarm = 37% sondern auch, dass es bei allen 3 Ernährungsweisen immer noch zu Herzprblemen kam.
Wir erinnern und Dr. Dean Ornish und Dr. Caldwell Esselstyn hatten mit einer veganen, vollwertigen Ernährung, welche um die 10% Fett enthielt Verschlüssen in den Arterien wieder rückgängig gemacht, was scheinbar auch keine mediterrane Ernährung kann. Was auch keine Paleo oder LowCarb Ernährung kann. Falls doch, lasst es mich wissen. Ich hab da jedenfalls noch nicht von gehört.
Welche Ernährung ist also für einen Gesunden besser? Fettarm oder Mediterran? Ist eine Ernährung die Krankheiten heilt auch immer besser für einen Gesunden? Das lasse ich mal dahin gestellt und kümmere mich um die gestrige Vorlesung.
Es ging um die psychosomatischen Aspekte des Metabolischen Syndroms. Das ist es, was ich so liebe an der Kölner Medizinischen Fakultät. Die ist unglaublich psychosomatisch orrientiert. Wir sind ein Modellstudiengang! Hatte ich total vergessen währen des vergangenen Anatomiesemesters...
Dabei ging es um so Sachen wie Frustessen und Depressionen um soziale Zwänge um gestörte Sättigungssysteme, Bingeeating und darum dass nur 25-40% des Gewichts genetisch ist und 60% von psychosozialen Faktoren. Dabei war mir besonders sympathisch, dass der Prof. ebenso wie ich, es als großen Risikofaktor einstufte, dass überall ungesundes, fettmachendes Essen zu bekommen ist. Er erzählte, dass der Bürgermeister von New York versucht habe den 1l Becher Cola in seiner Stadt zu verbieten, was ihm nicht gelungen sei.
Schlussendlich glaube ich dennoch, dass Lebensmittelverbote ausgesprochen werden müssen, denn das Übergewicht oder besser die Fettleibigkeit ist eine Pandemie.
Risikofaktoren sind:
- Armut
- Verfügbarkeit von fetter, salziger und süßer Nahrung
- Bewegungsmangel
- Negative Emotionen
- Körperschemastörungen
Und gerade weil Armut ein Risikofaktr ist, ist eine fettarme pflanzliche Ernährung besser geeignet das Problem in den Griff zu kriegen als LowCarb oder Paleo. Pflanzliche Lebensmittel sind viel billiger als Fleisch. Vollkornhaferflocken bei Lidl und Aldi kosten 35 Cent!
Ich hab gelernt, dass 1 kg Körperfett 7000 kcal enthält und dass man eben so viele einsparen muss um 1 kg abzunehmen. Das heißt 500 kcal pro Tag um 1/2 kg pro Woche zu verlieren, was die Menge ist, die Barnard mit seiner fettarmen, vollwertigen, veganen Ernährung als Gewichtsverlust versprich.
Das mag bei einem fettleibigen Omnivorne funktionieren, nicht aber bei mir. Was erklärt warum ich bei Barnard "All-you-can-eat" eben nicht abnehme. Das würde dann passieren, wenn ich meine Kalorien um 500 täglich zurück schraube
Die Schulmedizin glaubt übrigens werder an LowCarb noch an LowFat sondern an kalorienreduzierte Mischkost von 1000-1800 kcal. Wobei - äh - von einer anderen Professorin hatte ich am Mittwoch gelernt, dass man nicht unter 1200 kcal gehen soll, da dann der Grundumsatz runter geschraubt wird. Barnard schreibt das ebenfalls.
Schlussendlich, so find ich logisch, muss man einfach 500 kcal weniger essen als man verbraucht oder 500 kcal jeden Tag mehr verbrauchen. 1 Stunde joggen gehen z.B. - Kalorienredzieren ist da allerdings einfacher...
Menu des Tages am 13. April
Haferflocken mit Gojis, Bananen, Stevia
und Zimt
Möhren mit Hummus
Kohlrabiblätter mit Dinkelpasta, Salz, Pfeffer, Lauch, Bärlauch, Sojasauce, Kokosöl und Hafercuisine
2 Bananen
Sojajoghurt mit Stevia und Vanille
1 Möhre mit Tofu-Bärlauch-Quark
Salat aus Romana, Paprika, Mais, Mungobohnensprossen, Gurke, Lauchzwiebeln und Sojajoghurtdressing
1 Banane
Was mir entgangen ist in all der Zeit, in der ich keine Kohlrabiblätter gegessen haben!!! - Das war absolut ein kulinarisches Highligh! Das sollte man jeden Tag essen. Man kann sie verwenden wie Spinat. Einfach in einer Pfanne geben und dünsten, würzen und mit Pasta vermischen. Ein Traum!
Zu dumm, dass der Cronometer sie nicht führt, ich würde zu gerne wissen, welchen Nährwert sie haben.
Alles Liebe,
Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Weg ausdrücken möchte st, kannst du das hier gerne
Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Samstag, 13. April 2013
Konsequenzen für Gesunde vs. Konsequenzen für Herzkranke...
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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Hey Silke,
AntwortenLöschenhast du bzw. kennst du evtl. eine tolle deutsche Übersichtsseite auf der alle Studien zum Thema "zu viel Protein ist schädlich" und "fettarm / vegan ist gut" gelistet sind?
Es geht mir mittlerweile sowas von auf die Nerven dass mir ständig die Menschen in meinem Umfeld noch mit den tollen Low Carb, Slow Carb etc. Diäten kommen...
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Steffi,
AntwortenLöschentut mir leid, kenne ich nicht. Hab gerade mal rum gesucht, aber auf Anhieb nichts gefunden. Bücher höchstens: "China Study", "Peace Food" und jetzt bald erscheint "Gabel statt Skalpell" auf Deutsch.
LG Silke
Schau mal hier: www.provegan.info
AntwortenLöschenIst die Seite eines Arztes, der auch in Köln studiert hat!
Vielen Dank :) Schau ich mir an!
LöschenLiebe Grüße,
Steffi
Hallo Silke,
AntwortenLöschenIch habe mal gelesen ( glaube im Alnaturamagazin...), dass Kohlrabiblätter sehr wertvoll sind, besser als Kohlrabi selbst und dass es ein Jammer sei, die wegzuwerfen! An die Inhaltsstoffe kann ich mich leider nicht mehr erinnern...
Vg
Alex