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Freitag, 20. November 2015

Wenn Kinder nur 9 Tage den Ernährungsempfehlungen für Zucker folgen...



Ich muss mich entschuldigen, dass ihr so lange nichts von mir gehört habt. Entweder hatte ich keine Zeit zu bloggen, weil ich Frühschicht im Bioladen habe oder mein PC war kaputt. Nämlich das ganze Wochenende über. Jetzt sollte vorerst aber alles wieder besser werden, da ich meine Stunden im Bioladen für diesen Monat bereits voll habe und der Computer jetzt wieder läuft.

Dr. Neal Barnard hat seine Studie zu Typ-II- Diabetes und dessen Heilung durch fettarme, vollwertige. pflanzliche Ernährung in seinem Buch Dr. Neal Barnard's Program for Reversing Diabetes: The Scientifically Proven System for Reversing Diabetes Without Drugs festgehalten. In dieser Studie wurde gezeigt, dass nur binnen 3 Wochen 75% aller Studienteilnehmer ihre Diabetes-Medikation einstellen konnten und der Rest seine Medikation reduzieren konnte.

Dr. Robert Lustig hat jetzt eine ähnlich kurze und beeindruckende Studie allerdings an Kindern gemacht. Und er hat eine andere Ernährung verwendet, aber auch sehr krasse Ergebnisse erzielt. Diese wurden im Oktober 2015 in der Zeitschrift Obesity veröffentlicht.

Lustig, der im Internet berühmt ist durch seinen fantastischen Vortrag "Sugar -  The bitter Truth" ist von Haus aus Kinderarzt und hat sich sehr mit Neuroendokrinologie beschäftigt. Sein Schwerpunkt sind übergewichtige Kinder und die Wirkungen von Fructose auf den Körper, besonders raffinierte Fructose. Lustig wird gerne von der LowCarb Bewegung angeführt aber tatsächlich liegt Lustig nichts ferner als LowCarb, denn gegen vollwertige Kohlenhydrate und Obst hat er absolut nichts einzuwenden. Sein Feind ist der Zucker und speziell die Softdrinks. Seine Kalorien zu trinken ist übrigens nie eine gute Idee.

Seine aktuelle Studie ging über 9 Tage, hauptsächlich weil man nicht das Geld hatte die länger durchzuziehen.;-)

43 Kinder im Alter zwischen 13 und 18, alle schwarz oder hispanisch, wurden  auf eine Diät gesetzt, welche nicht mehr Zucker enthielt als die FDA empfiehlt. Das hatte zur Folge, dass der Zuckerkonsum der Kinder von 28% auf 10% sank. Dabei bekamen die Kinder exakt die selber Kalorienmenge zu essen wie vorher, nur eben nicht aus Zucker sondern aus vollwertigen Kohlenhydraten.

Wer sich jetzt fragt, warum hier ausschließlich auf schwarze und hispanische Kinder als Probanden zurückgegriffen wurden, der sei darüber informiert, dass diese Populationen ein größeres Risiko aufweisen an Zivilisationerkrankungen wie Diabetes zu erkranken. Ich nehme an, das hängt vor allem damit zusammen, dass derartige Populationen zu schnell und zu intensiv mit Zivilisationsnahrung konfrontiert wurden. Der weiße Mann hatte Zeit sich über mehrere Generationen an mehr und mehr Zucker zu "gewöhnen". Unter den Pima Indianern, einem Volk amerikanischer Ureinwohner, welches bis vor kurzem gar keine Instustrienahrung verzehrten und welches genetisch an eine Wüstenregion angepasst ist, heute jedoch in Reservaten lebt, arbeitslos ist und viel Fett und Zucker verzehrt, findet sich wahrscheinlich höchste Typ-II-Diabetesrate der Welt.

Nun gut, schlussendlich spielt das keine Rolle. Also Lustig gab diesen 43 Kindern 9 Tage lang nur die empfohlene Menge an Zucker und nicht die Unmengen, die sie normalerweise essen. Die Ergebnisse waren, dass trotz gleichem Kalorienkonsum sowohl Blutdruck, Laktat, Triglyceride und LDL-Cholesterin sanken. Die Glucosetoleranz verbesserte sich ebenso wie die Insulinsensitivität. Zudem nahmen die Kinder ab: Sowohl Gewicht, als auch Körperfett!

Erinnert ihr euch noch an den Bericht von dem Journalisten, der im Selbstversuch komplett auf Zucker verzichtete und genau so viele Kalorien aß und dabei abnahm? Das ist krass...

Und dabei ist das noch nicht mal die beste Ernährung, die man so machen kann. Man kann den Zucker noch von 10% auf 0% reduzieren und man kann auch noch weiteren Mist weglassen!

Menü des Tages am 19. November

5 Uhr: Brokkoli und Tomaten


Glutenfreie Haferflocken, Banane, Maracuja, Zimt, Sunwarrior, Lucuma,  Paranuss, Leinsamen, Mandeln, Kakaobohnen


Vivani White Nougat Riegel

13 Uhr: Mensasalat mit Süßkartoffel und schwarzen Bohnen


17 Uhr: Zweite Hälfte meiner Frühstückshaferflocken
2 Scheiben Dinkel-Roggen-Gold mit Tomatenaufstrich und Senf
Eintopf aus den diversesten Resten


3 Scheiben Ananas


Ich hatte heute morgen um 5 nicht ausreichend Hunger meine Haferflocken komplett aufzuessen und habe den Rest mitgenommen zur Arbeit um ihn später zu essen. Das ging dann aber nicht, weil unsere Bezirksleiterin vor Ort war und ich mich nicht getraut habe neben der Arbeit zu essen, was dazu führte, dass ich um 11 Uhr dem White Nougat Riegel nicht widerstehen konnte.

Erstaunlicherweise konnte ich danach aufhören, was ich derzeit darauf schiebe, dass ich kein Kaloriendefizit  mit mir rum schleppe. Das hat mir aber auch wieder gezeigt wie wichtig es ist satt zu bleiben, wenn man derartige Sachen nicht essen möchte. Es war jetzt nicht wirklich katastrophal, weil ich eben aufhören konnte, aber: Wehret den Anfängen!

Am Mittwoch gab's ein Challenge-Update-Video:



Und den Raus-aus-der-Lustfalle 21 Tage Food Plan gibt es hier

Alles Liebe,

Silke

1 Kommentar:

  1. @Silke

    Ich kann nur etwas zur "Off-Topic" Thematik beitragen... Ich kenne einen Menschen, der mit allen möglichen Sachen herum experimentiert die im alternativen Bereich eben so angesagt sind. Auf Basis der Bücher die er dazu liesst dann pseudowissenschaftlich redet um Wissen vorzugaukeln (meine Meinung dazu) bzw. sich und anderen etwas vor zu machen.

    An seinem massiven Übergewicht hat er in den letzten Jahr aber nichts geändert... wobei Ihm auch über unseren Austausch und das Lesen von Büchern klar ist wo der Weg dazu ist. Aber nein - letztens hat er sogar anfangen von Paleo zu erzählen... weil er eine Frau kennengelernt hat die das seit 3-6 Monaten macht und davon schwärmt. Das obwohl er Bücher von McDougal und Dr. Jacobs bei sich zu hause hat - und die Inhalte grob kennen sollte/dürfte.

    Immer wieder wird nach Strohalmen - Mittelchen - gegriffen, anstatt das (eigene) Handeln zu ändern. Gleichzeitig wird was von Transferleistung etc. pp. gefaselt um anderen Menschen die Thematik und Veränderung nahe zu bringen - selber wird aber an den fundamentalen Sachen nichts geändert.

    So verstehe ich, das das Thema einen wirklich in den Wahnsinn treibt, u.a. auch das krasse Statement von Deiner Mutter (meine kritisiert nur die schlechte Ernährung anderer.... Ihre hält sie für die sehr gut - und meine bzw. auch Deine sind "Extrem").

    Das Thema Ernährung, Sucht, Belohnungssystem, Gewohnheit, Konditionierung, Selbstbetrug ist wirklich ein dicker klopper.

    ------> Idee! <---------

    Mich würde mal interessieren ob es Gemeinsamkeiten in den Persönlichkeits-, Alter-, IQ-, Charakter-, etc.- Profilen der gibt, die das Suchtmuster haben - und derer die es nicht haben.

    Eine andere Webseite ich ich ab und zu lese hat das bez. Ihrer Leserschaft gemacht und die Ergebnisse waren sehr, sehr interessant - also in wie fern sich die Persönlichkeitsprofile bez. der Leserschaft (inkl. meiner einer) gleichen, etc.

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