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Dienstag, 5. August 2014

Kris Carrs Mealplan...



Ich bin ja ein großer Fan davon, wenn man offentlich für eine Ernährungsform argumentiert auch zu zeigen, wie man die im Alltag umsetzt. Die meisten Leute die darüber schreiben machen das nicht und ich bin immer wieder verzückt davon, wenn es dann doch einer macht. Denn erst dann kann ich mir wirklich ein Bild darüber machen, ob die Ernährung alltagstauglich ist und ob die funktioniert. Es ist mir auch schon sehr oft passiert, dass ich bei deinem Autor las, wie man seine Ernährung theoretisch umsetzt und praktisch funktionierte es dann doch nicht. So schreibt Gabriel Cousens z.B. darüber, dass man nur 10-20% Fett essen sollte, mit den in seinem Buch vorkommenden Rezepten ist das aber nicht möglich. Zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass er diese Postition mittlerweile revidiert hat und für einen uneingeschränkten Fettkonsum eintritt. Das hingegen bei sehr reduzierter Kohlenhydratzufuhr. Cousens ist sozusagen ein 80% roh-veganer LowCarb Anhänger.

Aber auf Cousens wollte ich heute gar nicht hinaus, sondern auf Kris Carr, die kürzlich ein Video veröffentlich hat, wo sie einen typischen Tag in ihrem Leben vorstellt. Da ich lange nicht mehr über Kris Carr geschrieben habe, möchte ich sie den neuen Lesern auch nochmal vorstellen.

Kris Carr ist eine amerikanische Schauspielerin, Filmemacherin und Fotografin die am Valentinstag 2003 mit einem sehr seltenen Krebs, der nur in 1 von 1 Mio Fällen auftritt diagnostiziert wurde. Dem epitheloiden Hämangioepitheliom in Leber und Lunge. Dieser Krebs ist wohl ziemlich resistent gegen Chemotherapie und da er sich in den Blutgefäßen befindet auch kaum zu operieren. Laut Wikipedia heißt es, dass dieser Krebs so selten ist, dass es in Deutschland keine Therapieleitlinie gibt. Man versucht, was man versuchen kann, Chemo, Bestrahlung, Chirurgie oder schichte watch and wait, weil es sich dabei um einen sehr langsam wachsenden Tumor handelt. Je nach Zustand des Patienten wird individuell entschieden. Für watch and wait, also einfach Abwarten und Zuschauen hat sich dann auch Kris Carr entschieden obwohl sie bereits im Endstadium diagnostiziert wurde. Sie hat sich daraufhin mit allen möglichen alternativen Therapien auseinander gesetzt, mit Entspannungtechniken, Yoga, positivem Denken und natürlich auch mit Ernährung. Über dieses Auseinandersetzten hat sich gleichzeitig einen Dokumentarfilm gedreht und ein Buch geschrieben Kämpfen, Leben, Lieben: Wie ich mich gegen den Krebs wehre gefolgt von 2 Kochbüchern Crazy sexy gesund: Iss' Dein Gemüse, entfach' Dein Feuer und leb' aus ganzem Herzen! und Crazy Sexy Kitchen: 150 Plant-Empowered Recipes to Ignite a Mouthwatering Revolution

Seit 11 Jahren lebt sie nunmehr mit der Diagnose und arbeitet als Health Coach, Autorin und hält Vorträge überall in den Staaten. Sie hat wohl auch zwischenzeitlich die Liebe ihres Lebens kennen gelernt, ist nach eigener Aussage glücklicher als jemals zuvor und sagt, wie man es von vielen Krebsüberlebenden hört, dass der Krebs das Beste war, was ihr passiert ist. (Das ist krass, aber auch ich habe das schon viele Überlebende sagen hören)

Jedenfalls hat Kris also ihren täglichen Speiseplan mal vorgestellt, der aus Haferflocken zum Frühstück, Mittags eine Nusspaté zu Salat, Gemüse oder Wrap besteht und abends mit einem Salat endet. Morgens, mittags und abends gibt es bei ihr einen Greenjuice. (Was mir ein schlechtes Gewissen macht, weil Greenhuice wirklich großartige ist und ich zu faul bin mir welchen zu machen...und teuer ist er auch) Kris hat viel in die Rohkost reingeschnüffelt, diese aber nie zu 100% gemacht, sie ist eine Anhängerin von glutenfreiem Essen sowie davon einen möglichst geringen glykämischen Index zu bevorzugen, weil Zucker ja Krebszellen füttert und sie isst mehr ungesättigte Fette als Barnard oder Esselstyn empfehlen. Ein Krebs ist aber auch keine Herzkreislauferkrankung und kein Diabetes, daher kann man da vielleicht die Makronährstoffe anders gewichten.


Ich glaube es hat sich noch niemand getraut, mit Ausnahme von Scharlatanen wie Franz Konz, ein Buch zu schreiben darüber mit welcher Ernährung man definitv Krebs heilt. Und das wäre wohl auch anmaßend in Anbetracht dessen, dass jeder Krebs, je nach Organ völlig anders tickt und dass die Ursachen so multikausal sind, dass es wahrscheinlich nicht nur eine Angriffstelle gibt. Chemotherapeutika zielen darauf ab, die Krebszellen so weit zu schwächen, dass das Immunsystem eine größere Chance hat sich dagegen zu wehren. Leider schwächen Chemotherapeutika aber auch immer das Immunsystem mit, was man aber in kauf nimmt, weil es ohne Chemo ja auch nicht reicht. Somit kann man natürlich immer eine Ernährungsweie wählen, die das Immunsystem stärkt, aber ob das ausreicht, kann man auch nie definitiv sagen. Sogenannte Spontanheilungen sind alle schon vor gekommen, aber nichts genaues weiß man. Das Leben ist an und für sich zu komplex um wirklich alle Faktoren berücksichtigen zu können.

Ich werde oft nach Ernährungsweisen für Krebs gefragt und tue mich schwer was dazu zu sagen, weil ich es natürlich von Rechtswegen überhaupt nicht darf, da ich 8noch) kein approbierter Arzt bin aber natürlich ist das auch aus der Ferne völlig unmöglich. Jedem der mich anschreibt rate ich einen vertrauenswürdigen, verständigen Onkologen ausfindig zu machen, dem man vertraut und der zusammen mit dem Patienten die passende Therapie auswählt.

Also, Kris Carrs Ernährungsempfehungen sind sicherlich gut, aber spätestens seit dem Tod von Melanie Maria finde ich, dass man nicht auf eigene Faust an einem Krebsleiden rumdoktorn sollte nur weil es ehemalige Steuerprüfer gibt, die ein Buch geschrieben haben, wie sie aus dem Krankenhaus abgehauen sind und sich mit Urkost selber geheilt haben. Jeder Krebs ist unterschiedlich und jede menschliche Konstitution ist unterschiedlich und einen guten vertrauenswürdigen Arzt zu finden, der alle Facetten berücksichtigt, ist hier wesentlich mehr wert, als alternativmedizinischer Blödsinn.

Menü des Tages am 4. August

Gerste, gekocht in Reismilch mit Banane, Birne, Walnüssen, Vanille, Rapadura und Weizenkeime


Bancha Tee

2 St. Bananen-Gugelhupf

Rest Linseneintopf
1 St. Bananen-Gugelhupf

Linseneintopf
1 Banane

Dieser Linseneintopf vom Vortag hat mich umgehauen!!! Ich schätze ich habe Linsenmangelsymtome, so lecker war der, dass ich direkt noch einen Topf gemacht habe um ihn mit zur Arbeit zu nehmen.

Ich war kurz joggen und habe mich ziemlich gut dabei gefühlt, so dass ich die Distanz wieder steigern werde.

Und dann die Weizenkeime, die ich eigentlich nur für den Bananen-Gugelhupf gekauft hatte: Mir fiel wieder ein, dass ich gelesen habe, dass Weizenkeime besonders reich an Vitamin E sind. Möglicherweise ist ja das eine fettarme Vitamin E-Konsums-Möglichkeit!

Alles Liebe,

Silke



1 Kommentar:

  1. Danke Silke, dass du dich damit noch mal beschäftigt hast. Ich bin auch eine von denen die dich angeschrieben haben. ;-) meine Hoffnung ist nicht nur die Ernährung, sondern die ganzheitliche Behandlung meiner Erkrankung. Körper, Geist und Seele! Chemotherapie und Bestrahlung sind nicht mein Weg. Mein Onkologe hat sehr viel Erfahrung in der Behandlung von Krebspatienten und erstellt im Rahmen seiner Arbeit eigene Statistiken. Ich würde deshalb Alternativ nicht zwingend mit Scharlatanerie gleich setzen. Natürlich reicht es nicht in den Wald zu gehen und um den Baum zu tanzen.

    Nur einen "guten" Onkologen zu finden ist echt schwer. Wieviel Angst mir bei den vielen Gesprächen gemacht wurde ist schon unfassbar, nur um die Chemotherapie an die Frau zu bringen.

    Ich hoffe das du den Blick nicht verlierst für die Möglichkeit, dass es auch andere Therapien gibt die funktionieren.

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