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Samstag, 22. Oktober 2016

Die Weltgesundheitsorganisation und ihr Kampf gegen den Zucker



Die Uni hat diese Woche wieder begonnen, aber ich bin immer noch völlig überlastest von der Famulatur. Dafür zeigt sich, dass das 8. Semester, zumindest aus meiner Perspektive, das erste interessante Semester seit Biochemie ist. Dieses Semester stehen die Psychofächer an, worauf ich quasi schon seit dem ersten Kontakt mit Psychosomatik im ersten Semester warte. Psychosomatik war schon auf der Schauspielschule einer meiner Interessensbereiche und auch danach bei meiner Beschäftigung mit Louise L. Hay. Auch mein Deutsch-LK brachte mich wieder damit in Kontakt, da die deutsche Sprache voll ist mit Psychosomatik: "Das geht mir an die Nieren", "Das juckt mich nicht", "Ich hab Schiß", "Da bleibt mir die Luft weg" etc. etc...

Außerdem beschäftigen sich die Psychofächer mit Süchten. Diese Woche kam "Alkohol und Entzug" dran, es wird um Depressionen gehen, um ADHS und viele weitere interessante Sachen und plötzlich kann ich mich während Vorlesungen auch konzentrieren und schweife in Gedanken nicht ab, weil ich das Thema eigentlich für irrelevant halte, es aber lernen muss, weil es Klausurrelevant ist. (ADHS!!!) Cholesterin- und Blutdrucksenker zum Beispiel, sowie ihre Wirkmechanismen. Die Patienten sollen einfach fettarm, vollwertig und pflanzliche essen und dann brauchen sie weder diese Medikamente noch ihre Nebenwirkungen auf sich nehmen. - Nur wie kriegt man sie dazu? - Und hier kommen die Psychofächer und die Süchte ins Spiel und deshalb sind diese Dinge ungemein interessant für mich. :-)

Unterdessen hat die WHO dem Zucker den Krieg erklärt. Am 11. Oktober war Welt-Übergewichts-Tag und die WHO hat eine Stellungnahme abgegeben, wie von Staatswegen versucht werden soll den Zuckerkonsum einzuschränken. Darüber berichtete die Lancet in ihre aktuellen Ausgabe. Diese Stellungnahme beruht auf einer globalen Expertenmeinung sowie 11 systemischen Analysen. Und um mit guten Beispiel voran zu gehen, hat die WHO alle Verkäufe von Zuckergetränken in ihren Hauptsitzen verboten sowie erklärt, ab sofort auf Zuckergetränke bei jedwenden Veranstaltungen zu verzichten. Und ich finde, das sollte auch für alle Krankenhäuser gelten.

In der Hausarztpraxis war ein Patient mit Lungenkrebs, dem die Ärztin mal wieder gepredigt hat, er müsse das Rauchen einstellen. Das wollte er aber nicht. Seine Erklärung: Wenn Rauchen wirklich so ungesund wäre, würden ja nicht etliche Ärzte rauchend vor den Eingängen der Kliniken stehen.

Das Gesundheitswesen muss schon mit gutem Beispiel voran gehen, Ärzte, die Rauchen, sollten dies wenn dann heimlich machen, ohne Kittel und nur da, wo Patienten sie nicht sehen können. Noch besser ist, sie stellen sich ihrer Sucht und suchen sich professionelle Hilfe. Die wird von Krankenkassen angeboten und es gibt Medikamente, die man sich zur Rauchenetwöhnung verschreiben lassen kann. Das selbe gilt für Kuchen und Süßigkeiten sowie FastFood. So lange das in den Cafeterrien von Kliniken verkauft wird, können wir und den Kampf gegen Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch gleich sparen!

Die WHO fordert zudem die Subvention von Obst und Gemüse sowie die Erhebung von Steuern auf ungesunde Nahrung. Außerdem soll verboten werden ungesunde Produkte, wie Saft und Schokomilch als "gesund" zu bezeichnen, wenn sie in Wirklichkeit Zuckerbomben sind. Die Richtlinien sollen dazu dienen, Regierungen zu ermutigen Zuckergetränke aus Schulen und Krankenhäusern zu entfernen und die Besteuerung von Nahrung zu ermöglichen welche Salz, Zucker und Fett enthält, sprich ungesund ist.

Und natürlich wird dazu aufgefordert diese Schritte dann auch wissenschaftlich zu evaluieren. So habe Neuseeland zum Beispiel bereits zuckerhaltige Getränke aus allen Krankenhäusern entfernt, was sowohl von Patienten, Anbietern und Regierung gut aufgenommen wurde, aber die Resultate kennt man bisher eben noch nicht.

Die WHO predigt sich also, genau wie ich, weiter den Arsch wund und keiner will es hören. Genau wie beim Fleischkonsum und seinem Krebspotential. Gegen Neuseeland ist Deutschland und auch die USA echt Entwicklungsland.

Und weil ich in meiner Freizeit derzeit nichts anderes mache als den Präsidentschaftswahlkampf zu verfolgen (es ist  nämlich wichtig, dass Leute im Weißen Haus sitzen, die wissen, wer Dr. Ornish ist) , habe ich mir ein Video angeschaut von "Dr. House" Darsteller Hugh Laurie bei der Late Show mit Stephen Colbert, der als Brite, zu seiner Meinung zum Wahlkampf gefragt wird. Und der kluge Mann sagt, dass doch faktisch kein einziger Amerikaner durch ISIS ums Leben kommen wird. Man sollte sich als Amerikaner nicht so von der Panikmache vor ISIS ins Boxhorn jagen lassen. Die meiste Amerikaner würde doch an Diabetes sterben, also wenn ISIS clever wäre, würden sie überall in den USA Doughnuts verteilen.;-)



Das selbe gilt für Deutschland. Wie viele Menschen sterben in diesem Land durch islamischen Terror verglichen mit Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. - Nachher geht ISIS noch hin und hält sich an die Empfehlungen der WHO und schafft es so die Weltherrschaft zu übernehmen! - Ups, ich hoffe nicht, dass hier Terroristen mit lesen, denn dann ist es vorbei mit der westlichen Rechtstaatlichkeit...;-)

Menü des Tages am 20. Oktober 2016

Brokkoli mit Tomaten


Haferflocken mit Chia, Zimt, Birne und Banane


2 vegane Lebkuchen

4 Scheiben Multikornbrot mit veganem Aufstrich

Einige Trauben
Eintopf aus Brokkoli, Blumenkohl, Paprika, rote Linsen, Vollkornreis, Gewürze

Ich war gestern im Bioladen und hab danach vergessen Fotos zu machen. - Ich habe jetzt im Bioladen mehrfach bei Verkostungen was Süßes gegessen und hatte das Gefühl, dass sich in meiner Reaktion darauf was verändert hätte. Etwa so als gäbe es diese "nicht Aufhören können" nicht mehr, denn ich konnte immer aufhören bzw. hatte irgendwann keine Lust mehr und nicht etwa nach 1000 Stück!

Es kann sein, dass ich gestern rausgefunden habe wieso.

Wie hatte eine Vorlesung zu Alkohol und Entzug von einem Kinder- und Jugendspychiater, der nebenbei erwähnte, dass alles, was mit neuronaler Prägung und Synapsenbildung zu tun hat, ca. 3 Monate in Anspruch nimmt, weshalb Entzüge auch etwa diese Zeitspanne brauchen. - Ich habe glaube ich 150 Tage oder so keinen Zucker gegessen und damit länger als 3 Monate. Allerdings habe ich in meinem ganzen Leben noch nie 3 Monate lang keinen Zucker gegessen. Noch nicht mal länger als 1 Monat. Vielleicht liegt es daran, dass es mir bisher immer so schwer fiel aufzuhören. Jetzt würde ich gerne Literatur diesbezüglich lesen...

Alles Liebe,

Silke


5 Kommentare:

  1. Hallo Silke,
    vielen Dank für deine vielen interessanten Artikel zum Thema Ernährung. Da du auf diesem Thema ja unglaublich bewandert bist, wende ich mich mit einer Frage an dich:
    Hast du mal davon gelesen, dass Stevia als endokriner Disruptor wirkt? Wahrscheinlich sollte ich sowieso auch keine Zuckerersatzstoffe essen, aber so weit bin ich noch nicht. Hab auf deiner Seite auch gelesen,,dass du früher selbst ziemlich oft Stevia benutzt hast, aber ich habe leider nicht gefunden, weshalb du davon abgekommen bist. Ich bin gespannt, ob du mir weiterhelfen kannst.
    Viele Grüße,
    Kerstin

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    1. Hallo Kerstin,

      dass Stevia ein endokriner Disruptor ist, habe ich noch nicht gehört. Ich hab damit aufgehört, weil es genau wie Zucker, das Belohnungssystem aktiviert und damit die Lust auf Süßes und Heißhunger aufrecht erhält.

      LG Silke

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  2. wieso sollte man an ärzte andere maßstäbe ansetzen? es sind auch nur menschen. und man sollte nicht erwarten, dass die perfekt sind. nur weil sie theoretisch wissen was gesund und ungesund ist, heißt das nicht, dass sie alles unterlassen, was ungesund wäre. die rauchen nicht, weil sie meinen, dass das nicht schlimm wäre, sondern TROTZDEM. und dafür muss man kein arzt sein.
    JEDER weiß, dass rauchen ungesund ist. das ist sowas von unumstritten und jeder der etwas länger raucht, merkt das auch. dass es leute gibt, die das ernsthaft abstreiten, kann ich gar nicht glauben. aber gut, gibt ja auch leute, die glauben die brd wäre eine firma und die regierung würde chemtrails versprühen um uns ruhig zu stellen...
    die süßigkeitenautomaten in kliniken find ich auch krass. genauso wie die miesen cafeterien. ich kann verstehen, dass die halt auch umsatz machen wollen, aber wenigstens so n minimum an gesundem angebot sollte es doch geben... diverse mensen schaffen das ja auch.

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    1. Im True North war es dem Personal nicht gestattet nicht "True-North approvte" vor den Patienten zu essen. - Sie dürfen ruhig Menschen sein, aber eben nicht im Kittel vor den Patienten. - Die Psyche ist ein Wunderwerk und kann tatsächlich ausblenden, dass Rauchen ungesund ist.

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  3. Hey Silke,

    hier ein Link, der dich vielleicht interessieren könnte:
    http://www.evidero.de/depressionen-ohne-medikamente
    "Kelly Brogan berichtet ausführlich von Studien, die eine Verbindung zwischen funktioneller Darmstörung und dem Gehirn nachweisen: Hohe Entzündungswerte im Blut stehen demnach in Relation zu der Schwere einer Depression (wie auch Herzleiden, Arthritis, multiple Sklerose, Diabetes und Krebs). Diese hohen Entzündungswerte gehen auf die typische Ernährungsweise der westlichen Welt zurück, allen voran Zucker und ungesunde Fette."

    Viele Grüße,
    Stefanie

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