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Donnerstag, 19. Juli 2012

Pilze und Grünkohl in Knoblauch

Ich war am Wocheende bei meinem Vater und hatte unterwegs und vor Ort mal wieder Zeit ein Kochbuch zu wälzen, weil ich dachte, dass ich diesen Besuch und die „Diät“ irgendwie unter einen Hut kriegen müsste. Mir war klar, dass ich aufgrund der Geselligkeit eh nicht in der Lage sein würde alles detailliert auseinanderzunehmen was ich esse, also habe ich das nächstbeste gewählt: Darauf geachtet, dass alles was ich für uns zubereite wenig Fett enthält. Und das ging ohne Probleme, es ging bisher immer in Gesellschaft! Gesellschaft torpediert nicht mehr meine Abnehmbemühung! Auch das ist bei nur 1000-Kalorien-Diäten ein Riesenproblem. Außerdem will einen dann eh keiner um sich haben, weil man total gereizt ist, weil man viel zu wenig isst, vor allem zu wenig Kohlenhydrate. Kenn ihr noch den Spruch aus dem Biounterricht? "Fett verbrennt im Feuer der Kohlenhydrate"

Ich hab zwar keines der Rezepte aus dem Buch gemacht sondern improvisiert und das funktionierte auch einwandfrei. Aber in dem Buch, Isa Chandra Moskowitzs Appetite for Reduction: 125 Fast and Filling Low-Fat Vegan Recipes, bin ich auf ein Grünkohlrezept gestoßen, was ich unbedingt ausprobieren wollte.

Es gibt kaum etwas, was neben Brokkoli so viel Kalzium enthält wie Grünkohl und gleichzeitig so wenig Kalorien hat. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kriege keine 450 g Grünkohl in einen Greensmoothie unter gebracht, aber in diese Mahlzeit schon! Ich erwähne die 450 g, weil eine Packung gefrorener Grünkohl diese Menge hat.

Isa Chandra Moskowitz ist eine witzige! Sie schreibt sehr sympathisch und zum Rezept von „Garlicky mushrooms and kale“ schreibt sie:

„Ich esse dieses Gericht wahrscheinlich öfter als jedes andere in diesem Buch. Manchmal für sich alleine, manchmal als Beilage und manchmal auch nur um Passanten damit zu beeindrucken wie unglaublich gesund ich bin“

Sie schreibt im Vorwort, dass sie das Buch eigentlich nur für sich selbst geschrieben hat. Vegan wurde sie bereits in den 80er Jahren und hat dann als vegane Köchin Karriere gemacht. Im Laufe der Zeit hat sie aber zugenommen (unter anderem weil sie ein Buch über Cupcakes geschrieben hat), hat eine Unterfunktion der Schilddrüse entwickelt sowie eine andere Homonstörung, die es ihr schwer gemacht hat abzunehmen. Auch sie bezieht sich schlussendlicch auf die Forschungsarbeiten von Caldwell Esselstyn und Co. darüber dass low fat wichtig und gesundheits- und gewichtsentscheidend ist und hat einen Ernährungsberater hinzu gezogen, der die bei Veganern häufig zu selten verzehrten Nährstoffe sowie den jeweiligen Kaloriengehalt des Rezeptes errechnet hat.

Zum Thema Kalzium unter dem Grünkohlrezept heißt es daher:

„Es ist so viel Fehlinformation da draußen, wenn es um Kalzium geht. Z.B. glauben manche Menschen, dass Kalzium gar nicht so wichtig sei und dass die große böse Milchindustrie uns nur veräppelt. Nun, die Milchindustrie mag uns veräppeln, aber Kalzium ist dennoch wichtig, für mehr als Knochen und Zähne. Kalzium ist ein Elektrolyt und arbeitet an der Kontraktion der Muskeln mit (auch des Herzmuskels) sowie der Blutgerinnung. Glücklicherweise haben wir viele Quellen, wie z.B. Grünkohl. Eine Tasse roher Grünkohl enthält 90 mg Kalzium, ca. 1/10 der täglichen Empfehlung. (Anmerkung von mir: Sie richtet sich offensichtlich nicht nach den WHO Mindestverzehrempfehlungen von 450 mg) und weil Grünkohl schrumpft, wenn man ihn kocht, kann man leicht 4-5 Tassen essen“

Und das ist auch der Grund, warum Victoria Boutenko angefangen hat Grünzeug zu kochen


Also zum Rezept. Ja, 6 Knoblauchzehen müssen da rein. Und es müssen wirklich so viele sein. Ich hab das auch nicht geglaubt! Ich habe es das erste Mal nur mit 3 Frühlingszwiebeln gemacht aus Angst zu sehr zu stinken, aber, sorry, das bringt es nicht. Irgendwie hat Grünkohl, im Gegensatz zu Brokkoli kaum Eigengeschmack, womöglich daher der viele Knoblauch. Aber es funktioniert. Billig und schnell ist es auch und obwohl Isa Chandra Moskowitz 4 Portionen pro Rezept angibt, aber ich das komplette Rezept gegessen, habe aber nur einen ½ TL Öl verwendet und so kam ich auf nur 185 kcal pro Mahlzeit und war pappsatt. Besser befriedigt als vom Brokkoli, aber vielleicht bin ich den gerade auch ein bisschen leid. Also:

Pilze und Grünkohl in Knoblauch

1 TL Olivenöl
6 Knoblauchzehen, gepresst
¼ TL Salz (oder nach Geschmack, möglichst wenig)
250 g Champignons, in Scheiben
1 Pfund Grünkohl (frisch oder gefroren)
Prise schwarzen Pfeffer

Bei mittlerer Hitze eine große Pfanne erhitzen. Den Knoblauch in Öl und etwas Wasser ca. 2 Minuten andrünsten. Achtung: Nicht anbrennen lassen, bei Bedarf mehr Wasser zugeben. Pilze hinzu geben sowie Grünkohl und gar kochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig. Garzeit hängt auch davon ab, ob man gefrorene oder frische Zutaten verwendet. Meine waren gefroren, aber es war trotzdem recht schnell fertig.




Und weil derzeit unter Veganern mal wieder mal Streit im Internet ist wo sich dicke und dünne Veganer gegenseitig angreifen, hier mal meine 5 Cents dazu.

Isa Chandra Moskowitz Buch Appetite for Reduction: 125 Fast and Filling Low-Fat Vegan Recipes sowie Dr. Fuhrmanns Eat to Live: The Amazing Nutrient-Rich Program for Fast and Sustained Weight Loss, Revised Edition in Kombination sind das Non plus Ultra für abnehmwillige Veganer. Da steht alles drin was man wissen muss und es funktioniert. Die Rezepte von Isa Chandra Moskowitz haben alle maximal 300 Kalorien und sind alle fettarm und Dr. Joel Fuhrmann erklärt einem die ganze Theorie dahinter auch wie und warum man satt wird und hat eine vereinfachte Regelung anbei, damit nicht jeder Kalorien und Nährstoffe zählen muss. Leider beides nur auf Englisch erhältlich. Leider auch der Chronometer nur auf Englisch. Warum gibt es so was nicht auf Deutsch? Ok, wir sind nicht so fett wie die Amerikaner, aber ich habe ein Gerücht gehört, dass wir die dicksten Europäer sind und auch, dass wir das meiste Fleisch in ganz Europa verzehren. Die Schweden hingegen haben eine Steuer auf Fett ins Leben gerufen. Toll, oder? Hier muss sich noch viiiiel ändern.

Guten Appetit und alles Liebe,

Silke

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2 Kommentare:

  1. Du hast doch auch nen Dehydrator - da sind Kale Chips ganz leicht zu machen und auch gut als Snack einzupacken. Wie fett die dann sind haengt halt vom Dressing ab, da kann sich's jeder selber richten.
    Oh und zum Brot von neulich, hast Du Dir das ganz selbst ausgedacht? Sah toll aus! Wenn Fenchel und Kuemmelsamen dabei sind ist es fuer mich uebrigens sehr wie 'echtes' Brot.

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  2. Hallo Lisa,

    tja, Grünkohl hat ja leider so selten Saison! Ich mach immer Wirsingchip - also, was heißt immer - wenn ich sie mache, weil Grünkohl hier fast nie zu kriegen ist. Außer eben gefroren.

    Das Brotrezept hatte ich von einem anderen englischen Blog, wobei ich glaube, dass es eigentlich von Russell James herrührt, denn der macht Brot mit Irish Moss und hat das Knoblauchbrotrezept von Ito aus dem Au Lac nachgemacht...;-)

    LG Silke

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