Hallo Liebes,
Tag 876: Ich weiß beim besten Willen nicht, was gerade in ihn gefahren ist, aber während ich mit dem Fahrrad unterwegs war um Flyer zu verteilen, klingelte mein Handy und mein Joggingfreund war dran, der mich fragte wo ich sei und ob ich Lust hätte ihn zu treffen. Schon wieder??? Quasi 3 Tage am Stück? So was hat er doch sonst nicht. Sonst braucht er immer mindestens 5 Tage Pause!
Na, ich hatte Zeit und obwohl ich immer mal wieder mit mir hadere, weil es da ja so Regeln gibt und man nicht allzu verfügbar sein soll etc. bin ich gleichzeitig auch zu arm um nicht zuzusagen. Außerdem macht es immer Spaß mit ihm.
Jedenfalls habe ich dann wieder was über Methionin gelernt und zwar schlicht und ergreifen dadurch, dass wir einen schlechten Kellner hatten. Mein Joggingfreund hat für mich einen Salat mit Schafskäse bestellt und was der Kellner brachte war einer mit Schafskäse und Thunfisch. Nun, das war die billigste Pizzeria Kölns, vielleicht darf man da nicht allzu anspruchsvoll sein.
Jedenfalls hatte dieses bisschen Thunfisch was auf dem Salat war eine Bilanz von 92% der Tagesdosis B12, 102% Methionin und 51 % Vitamin D. Diese Methioningeschichte macht mich der veganen Ernährung gegenüber wirklich sehr skeptisch. Allerdings ist das nur eine einzige Aminosäure und es ist ja nun auch nicht so, als wäre die in Pflanzen gar nicht vorhanden (man muss halt nur viel Brokkoli essen), aber es fällt mir sauschwer sie ausschließlich aus Pflanzen zu beziehen.
Ich gehe ja auch davon aus, dass die Nährwertvorschriften ca. 20-25% höher angesetzt sind als sie sein müssten, daher ist 70% Methionin wohl keine Katastrophe. Laut dieser Vorgaben ist es aber sauschwer als Vegetarier alle Aminosäuren zu bekommen und als Puddingvegetarier schon gar nicht.
Das ist das was ich ca. 15 Jahre lang war und trotzdem war ich nie krank. Ein Puddingvegetarier ist jemand, der zwar kein Fleisch isst, dafür aber jegliche Fabriknahrung, die ohne Fleisch ist. Erst nachdem ich die Rohkost entdeckt hatte wusste ich wie völlig anders man sich in seinem Körper fühlen kann und der Unterschied war bei mir tatsächlich hauptsächlich psychisch statt physisch. Physische Auswirkungen waren bei mir in erster Linie das Ausbleiben der Regelbeschwerden und das verbessern der Haut. Meine Poren sind gravierend geschrumpft und ich bekomme nur noch äußerst selten einen Pickel, wo ich früher dauernd welche hatte.
Und auch als Puddingvegetarier habe ich überlebt, oder nicht? Nur weil man rum läuft und lebt heißt das noch lange nicht, dass man die optimale Ernährung hat. Ich habe auch keine Mängel an mir feststellen können, oder so. Ich war körperlich immer völlig in Ordnung. Nur dass sich keiner erklären konnte, warum ich so schreckliche Regelbeschwerden hatte…
Aber, ich muss sagen, seit ich auf meinen Fettverzehr achte, sind meine Poren noch weiter geschrumpft. Irgendwas ist dran, wenn ich auch merke, dass ich nachlässiger werde was nicht gut ist. Zunächst wollte ich 40 g Fett pro Tag als Höchstgrenze ansetzen, dann waren es 50 g und ich habe es noch nicht so wild genommen und gestern bin ich dann glatt auf 64 g hochgerutzscht.
Zum einen hängt das damit zusammen, dass ich direkt morgens schon Rohkostsüßigkeiten gegessen habe, was wiederum vielleicht auch mit der Kündigung zusammen hing, keine Ahnung, und zum anderen damit, dass ich die letzten 3 Tage fast jeden Tag draußen was gegessen habe.
Was gestern Abend aber fettmäßig reingehauen hat war gar nicht der Salat mit Thunfisch und Schafskäse, sondern dass mein Joggingfreund einen Gutschein für Starbucks hatte und deshalb dahin wollte und als ich rausgefunden hatte, dass die auch alles in entkoffeiniert anbieten, ich einen White Chocolate Mocca bestellt habe und als ich gefragt wurde, ob Sahne ok ist, ich "ja" gesagt habe ohne nachzudenken .
Das mit Sahne und Butter ist nämlich auch so eine komische Sache bei meiner Ernährungsentwickling.
Dr. Norman Walker hat seine Rohkost ja mit Rohmilchkäse und Sahne und Butter ergänzt. Allerdings nicht mit Eiern. Sahne und Butter sind so gut wie laktosefrei und daher eher ein Fett als ein Milchprodukt, was die Verstoffwechselung angeht und in "Fit für’s Leben" heißt es, dass Butter ein natürlicheres Produkt sei als Margarine und sie deshalb vorzuziehen sei, obwohl in "Fit für’s Leben" sonst alles vegan iat. Und weil ich der Meinung bin, dass natürlich besser ist als fettfreie Industrieprodukte, ist in meinem Kopf Sahne nichts Schlimmes ;))) Oh Mann, so bin ich dann bei 62 g Fett gelandet, was aber nur 21% der Makronährstoffratio ist.
Was gab‘s zu essen?:
Püree aus Bananen, Mandelpüree, Honig und Kokosmehl
10 g Kakaobohnen
7 Datteln
11:45 Uhr: Vanilleeis
12 Uhr: Grünkohleintopf vom Vortag
1 Hip Goddess Brownie
15:20 Uhr: 3 Bananen
17 Uhr: Hirse mit Linsenkeimen, Zwiebel, Curry, Salz und Sonnenblumenöl
2 EL Honig
19:30 Uhr: Gemischter Salat mit Feta und Thunfisch mit Essig/Öl-Dressing und 5 Pizzabrötchen
White Chocolate Mocca koffeinfrei
Ca. 450 ml Rotwein
Das war also 70/9/21 und ich finde, ich merke keinen Unterschied zwischen 80/10/10 oder 70/10/20. Ich merke natürlich auch keinen Unterschied ob ich mehr oder weniger Methionin esse oder sonst irgendwelche Nährstoffvorgaben erreiche. Was ich merke ist, dass ich von Fett verhältnismäßig länger satt bleibe und manchmal bin ich schockiert darüber, dass manche fetthaltigen Speisen relativ wenig Kalorien und dennoch einen recht hohen Fettanteil haben.
Das Vanilleeis ist sowas. Eine Kugel hat vielleicht 80 kcal aber 6,5 g Fett. Kartoffeln haben so gut wie gar kein Fett oder auch so was wie Bananeneis.
Naja, das heißt also, dass ich mich zwar mit einer fettarmen Ernährung zum einen leichter und agiler fühle und auch, so habe ich den Eindruck, immer noch Gewicht verliere, ich zum anderen aber keinen Unterschied feststellen kann zwischen 10 oder 20% Fett oder 40 und 60 g Fett. Allerdings fragte mich gestern mein Joggingfreund ob denn nun Fett oder Kohlehydrate dick machen…Die ewige Frage…ich glaube, es ist schlicht und ergreifend zu viel von der Kombination.
Mich erreichte auch vor kurzem eine E-Mail einer Frau die vor 6 Wochen die Rohkost für sich entdeckt hatte. Sie hätte aber so schrecklich abgenommen, was sie tun könne um zuzunehmen. Ich habe ihr zu Nüsse in Kombination mit Trockenfrüchten geraten und sie hatte den Eindruck das es funktioniere. Sie habe zuvor bei David Wolfe gelesen, dass man Nüsse und Früchte nicht kombinieren solle, dass das schwer zu verdauen sei. Jaja, das ist wohl so, aber ich kennen niemanden in der Rohkost, der gerne Kuchenrohkost isst und zu viel Gewicht verliert! Ich kenne reichlich Leute, die sich wundern warum sie trotz Rohkost nicht abnehmen .
Zucker + Fett…
Aber mal was anderes: Gabriele Weiss sprach mich gestern darauf an, ob ich an dieser Stelle ihr nächstes Seminar nochmal erwähnen könnte, was ich natürlich gerne mache. Es ist vom 4.-9.9. und es seien noch 1-2 Plätze frei.
„Ein Fünftages-Seminar mit Schwerpunkt auf der Kombination von einweisender Orientierung zur Umstellung auf vermehrte genussvolle Rohkost. Mehrere tägliche praktische Einheiten in der Küche, zudem Bewegung an der frischen Luft und Begegnung mit der Natur.
Fast eine ganze Woche roh-kostbare Küche durch Zubereitung von roh-kostbarkeiten unter 42° C. Eine Vielfalt, und vor allem Genuss, bei voller Vitalität der Inhaltsstoffe.
Eine gute Hilfe zum Aussetzen gewohnter Muster, zu Einkehrzeit und Besinnung und Reinigung.“
Weiterführende Informationen findet ihr hier.
Und ich mache heute ein Potluck! Schließlich ist Weltrohkosttag daher wünsche ich euch allen hiermit einen wunderschönen Weltrohkosttag!!! – Irgendwie weitaus lahmer, als noch im letzten Jahr…
Alles Liebe,
Silke
Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Sonntag, 28. August 2011
Natürlich...
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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Hi,
AntwortenLöscheninteressant finde ich in deinen Zusammenhang, dass ich mal einen Artikel über Armut im allgemeinen und im spezifischen Sinne gelesen habe, in dem stand, dass in absoluter Armut lebende Menschen oft zu fatalischtischem Denken neigen.
Kannst dich ja mal darüber informieren..
LG
Jonas
Hallo Silke,
AntwortenLöschenich finde es gut, die "Bilanz" der gegessenen Nahrungsmittel zu überprüfen (z.B. mit den von Dir Chronometer). Aber was ich viel wichtiger finde, sein Blut testen zu lassen.
Denn entscheidend ist, was der Körper tatsächlich verdauen und verwerten kann und evtl. selbst bilden kann.
Methionin oder auch Lysin kann, aber muss kein Problem bei roh-vegan sein. Ich habe bei mir Aminosäuren und auch andere Werte messen lassen (teuer, aber ich wollte es einfach wissen). Lysin und Methionin im schulmedizinischen grünem Bereich.
Liebe Grüße
Gerald
Hallo Gerald,
AntwortenLöschendanke für den Hinweis. Ja, was auf der anderen Seite der Medaille steht ist natürlich auch wichtig, aber dieses Überprüfungsmittel ist vorerst einfach wesentlich günstiger. Vielleicht bekomme ich einen Bluttest als Medizinstudentin irgendwie günstiger oder lerne selber einen zu machen...Ich behalt's im Hinterkopf!:-)
LG Silke