Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 31. Oktober 2013
Drogen und Medikamente...
Ich glaube die Diabetesschulung deprimiert mich. Nur gut, dass sie nur 2 Stunden täglich dauert. Quintessenz des Ganzen ist auch hier, genau wie bei Barnard, dass die Patienten Fett einsparen sollen, jedoch sollen sie nicht unter 20% gehen, so wie es bei Barnard das Ideal ist, sie sollen sich an die von der DGE empfohlene Menge von 30-35% halten. Und sie sollen abnehmen und Sport machen.
Ich nehme einfach mal an, dass solche Veränderungen nicht ausreichen um auf die Dauer komplett auf Medikamente zu verzichten und das, so finde ich, sollte das erklärte Ziel sein. Von Tag zu Tag bin ich schockierter darüber, was Medikamente alles anrichten können.
Ich lese ja gerde Die Suchtfibel: Wie Abhängigkeit entsteht und wie man sich daraus befreit. Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte und da geht es halt auch um Drogen wie Kokain, Amphetamine, Ecstasy etc. und die waren nach ihrer Entdeckung, bzw. chemischen Synthese alles mal Medikamente. Ecstasy wurde zum Beispiel 1912 synthetisiert und von der Firma Merck zum Patent angemeldet. Es wurde erwogen es als Appetitzügler zu verschreiben, aber machte dann leider "merkwürdige Nebenwirkungen". Nach dem zweiten Weltkrieg experimentierte das amerikanische Militär damit um es als Psychokampfstoff und Wachheitsdroge einzusetzen, die Ergebnisse waren aber nicht zufriedenstellend.
Amphetamine wurden 1887 erstmals chemisch hergestellt und ab 1930 als Medikamente gegen Schnupfen, Leistungsschwäche oder Lungenerkrankungen verschrieben. Nicht lange danach fingen Studenten an sie als Aufputschmittel beim Lernen zu verwenden und ebenfalls nach dem zweiten Weltkrieg wurden sie haufenweise an amerikanische Soldaten verteilt. In den 50er und 60er Jahren wurden sie von Fernfahrern, Sportlern und Hausfrauen Tag ein Tag aus konsumiert, ohne dass man sich viel dabei gedacht hat bis sich bei vielen Leuten ein Suchtverhalten entwickelt hat, das oft im Krankenhaus endete. Amphetamin wird heute noch als Mittel gegen ADHS verkauft, weil es bei Hyperaktivität in richtiger Dosis komischerweise nicht aufputschend wirkt, sondern die Aufmerksamkeit und Konzentration steigert. Und dann gibt es noch das Methamphetamin, was dem Crystal Meth entspricht. Es macht ähnlich süchtig wie Kokain.
Der biochemische Mechanismus der da hinter steckt ist, dass Amphetamin eine ähnliche molekulare Struktur hat wie Adrenalin. Eigentlich heißt das Amphetamin Alpha-Methylphenethylamin und zählt damit zu den Phenylethylaminen wozu auch Dopamin, Adrenalin aber auch Mescalin, ein Halluzinogen, gehört. Viele Phenylethylamine zählen zu den psychotropen Substanzen und damit zu den Drogen. Und wo war noch Phyenyethylamin drin? - Ach ja, in Schokolade. Aber auch halt in Wurst...Und damit schließt sich der Kreislauf.
Aber kommen wir zurück zum Diabetes. Die meisten der Patienten scheinen nicht sonderlich scharf auf Süßes zu sein, haben aber katastrophale Ernährungsgewohnheiten. Einer ist dabei der noch keine 30 ist und tierisch übergewichtig. Er mag überhaupt kein Obst und Gemüse und das sieht man ihm an. Er sieht leider völlig degeneriert aus. Nur ein Hauch eines Menschen. Ganz furchtbar.
Faszinierender Weise isst keiner von denen Frühstück. Man steht auf, schüttet sich Kaffee oder Espresso rein und wenn dann Hunger aufkommt, so gegen Mittag wird irgendwas gegessen, das gerade verfügbar ist. 2 Frauen sind in der Gruppe, die vielleicht 60 Jahre als sind. Die eine ist geschieden, die andere Witwe. Beide haben überhaupt keine Lust mehr zum Kochen nachdem sie Jahrzehnte Tag ein Tag aus für die Familie gekocht haben, daher wird jetzt nur noch Fertignahrung aufgetischt.
Der Verzicht auf Frühstück senkt die Leistungsfähigkeit um 30% heißt es laut Studien. Barnard schreibt in Breaking the Food Seduction, dass ein vollwertiges Frühstück im Vergleich zu so etwas wie Eier mit Speck die Wahrscheinlichkeit später zu snacken um 75% senke. Das machte bei den Versuchteilnehmern satte 987 kcal weniger aus. Eine weitere Studie verglich Jungen, bei denen man manchen Instant-Haferflocken und den anderen Vollkornhaferflocken zum Frühstück gab. - Die mit Vollkornhaferflocken griffen 35% weniger im Laufe des Tages zu Snacks. Deshalb ist Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages und wenn man keine Zeit dafür hat, muss man sie schaffen.
Die meisten Leute haben natürlich auch keine Lust auf Frühstück, weil sie noch spät Abends gegessen haben. Ich esse nach 18 Uhr eigentlich nichts mehr und wache um 5 Uhr auf. Gegen 5:30 Uhr habe ich Hunger. Ist ja auch klar nach einer Nahrungspause von 11-12 Stunden. Mein Frühstück ist auch die kalorienhaltigste Mahlzeit des Tages. Spät abends noch zu essen führt zu schlechtem Schlaf und der wiederum führt zu Unausgeruhtheit, die man wieder mit Stimulanzen zu vertreiben versucht.
Einer der Schulungsteilnehmer erzählte, er habe bis vor kurzem noch 6-7 Mal am Tag bei McDonalds gegessen. Und da soll noch einer sagen, dass McDonalds nicht süchtig macht. Er war auch selber der Meinung, dass das eine Sucht gewesen sei und der Schulungsleiter ebenfalls. Natürlich geht das auch ins Geld, aber das, so der Patient, sei ihm in dem Moment egal gewesen. Auch ein klassisches Merkmal einer Sucht.
Naja, jedenfalls wird von keinem der Teilnehmer Unmögliches verlangt, eher zu wenig. Statt Wurst und Käse auf ein Brot zu legen, was viele machen, wird ihnen nahe gelegt, doch nur eins von beidem zu verwenden.
Aber irgendjemand muss den Leuten doch sagen, dass es die Option gibt Medikamente vielleicht komplett bleiben zu lassen weil diese ja Nebenwirkungen haben und welche Rezepte man machen kann, und warum manche Lebensmittel einfach süchtig machen. Es kam nämlich auch das Thema Schuld und Selbsthass auf, was zum einen schon schlimm ist, wenn man übergewichtig ist, aber noch schlimmer, wenn man sich ins Grab isst. Das muss nämlich gar nicht sein. Bei einer Sucht hilft auch die beste Disziplin nicht, wenn man nicht um den Mechanismus weiß, warum man keine Disziplin aufbringen kann. Das finde ich traurig...
Menu des Tages am 30. Oktober
Haferflocken mit Banane, Erdnussbutter, Rosinen, Mohn und Hanfprotein
1,5 Bananen
1 TL Erdnussbutter
3 Brennnesseltee
Greenjuice aus Sellerie, Endivie und Zitrone
1 koffeinfreier Kaffee mit Stevia
1 Scheibe Früchtebrot (Geschenk von meinem Maler)
Vollkornnudeln mit Möhre, Thai Curry, Zwiebel, Salz und Oliventapenade
57 g Carrot Cake
1/2 Banane
4 Amaranth-Maiswaffeln
58 g Möhre
50 g Trauben
1 Feige
Ich hab Dinkel-Vollkorn-Früchtebrot von meinem Maler geschenkt bekomme, was natürlich genau nach meinem Geschmack ist: Bio, zuckerfrei, Dinkel und lecker. Leider kenne dích den Kaloriengehalt nicht, und habe ihn wahrscheinlich zu niedrig angesetzt. Ansonsten: Alles drin, 2060 kcal, satte 96,9 g Eiweiß - fast schon zu viel und nur 17,9% Fett.
Die Nudeln waren leider aus Weizen, weil auch sie noch Reste von meinem Geburttag waren. A propos Weizen: Der Maler erzählte mir, dass er regelrecht komatös geschlafen hätte nach zwei veganen Schnitzeln aus Seitan. Ähnliches sei seinem Mitbewohner passiert nach einem Seitankonsum. Seitan besteht ja ausschließlich aus Weizengluten und zersetzt sich demnach zu opiatähnlichen Molekülen, wenn es verdaut wird, die die Opiatrezeptoren besetzten und damit beruhigen und Schmerz lindern. Auch wenn noch nicht zu 100% bewiesen ist, dass die Opiate aus dem Verdauungstrakt das Hirn beeinflussen könne, hab ich doch irgendwie das Gefühl, dass sich das noch beweisen lassen wird. Weizengluten wird nämlich auch jetzt schon als Trigger für so manche psychische Probleme ausgemacht...Das war genug für heute, oder?:-)
Oder noch folgendes: Habe rein pflanzlichen Camembert gemacht :-)))
Alles Liebe,
Silke
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Typ-II-Diabetes
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Mittwoch, 30. Oktober 2013
Lebenslust und Heilung von Typ-II-Diabetes durch Urlaub?
Wow, ich hab mich gestern zum ersten Mal seit Wochen wieder normal gefühlt. Nicht gleich sofort, aber im Laufe des Tages dann. Mein erster Eintrag diesen Monat begann noch mit den Worten: "Ich bin am Ende, völlig fertig, ausgelaugt, habe keine Kraft mehr und brauche Urlaub."
Ich hatte natürlich keinen Urlaub seitdem, ich hatte sogar nur ganz wenige Tage völlig frei, aber gestern hatte ich wieder Lebensfreude und Lust auf Dinge. Vormittags kam das zwar automatisch aber nachmittags musste ich leider auch noch etwas dran arbeiten.
Ich hatte wie gesagt Spätschicht im Bioladen. Das ging los damit dass es irgendwie ziemlich voll war und ich gleichzeitig den Auftrag bekam hinter der Kasse zu putzen. Mit dem Putzen kam ich nicht voran, weil immer wieder Leute an die Kasse kamen und das hat mich genervt. Zudem sind sie Leute schon seit der Sommer verschwand nicht mehrsonderlich nett. - Jedenfalls dachte ich da...
Nach 1,5 Stunden des nicht voran kommen und sich darüber aufregen habe ich mir dann gedacht: Ok, Silke, üb' die in Gelassenheit. Das hat doch so alles keinen Zweck, es ist alles eine Frage der Einstellung. Mit dem Putzen musst du eh erst um 20 Uhr fertig sein. Ist doch egal, wenn es hier in der Zwischenzeit aussieht wie Kraut und Rüben. - Und das funktioniert, ich wurde gelassener, hatte Spaß und plötzlich waren auch die Kunden wieder guter Stimmung. - Ich muss mir gerade alles zurück erarbeiten, was mir das Krankenhaus genommen hat.
Manchmal überfallen mich die schrecklichen Erinnerungen, wenn ich das Krankenhaus betrete wie gestern auch, als ich bei der Diabetesschulung hospitiert habe. Es gab einen Vortrag: "Was ist Diabetes?" für 10 oder so Teilnehmer. Alles Typ IIer, nur 2 Leute sind nicht adipös.
Zwei Sachen habe ich gelernt:
Zum einen gibt es wohl das Phänomen, dass in Deutschland lebende Ausländer, Türken oder Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien, wenn sie mal 3-4 Monate in ihre Heimat zurück fahren, plötzlich keinen Diabetes mehr haben. Einer der Teilnehmer hat gefragt ob das sein kann, und wenn ja, woher das käme. Der Schulungsleiter antwortete: "Das höre ich so oft!!!" - Da scheint es also einen besonderen Mechanismus zu geben, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sich all diese Menschen nur einbilden, keinen Diabetes mehr zu haben.
Zwei plausible Gründe könnte ich mir dafür vorstellen: Zum einen ist die mediterrane Küche viel gemüselastiger und Fleischärmer und damit gleichzeitig fettärmer. Wie gesagt in Barnards Studien mit fettarmer, pflanzlicher, vollwertiger Ernährung normalisiert sich der Blutzuckerspiegel binnen 2-3 Wochen bei 3/4 aller Studienteilnehmer, so dass Medikamente abgesetzt werden konnten. Bei den restlichen Teilnehmern konnten die Medikamentendosen gravierend reduziert werden.
Der andere Faktor, der eine Rolle spielen könnte, ist die Ermangelung von Stress in den Heimatländern der Betroffenen. Wenn man Stress hat setzt die Leber Glykogen in den Blutkreislauf frei um Energie zur Verfügung zu stellen um den Stress zu bewältigen, was natürlich auch den Blutzucker erhöht.
So können Entspannung und bessere Ernährung im Heimatland tatsächlich dazu beitragen, dass sich der Blutzuckerspiegel eines Diabetikers normalisiert. Krass, oder?
Was ich noch gelernt habe ist, dass ungefähr die Halfte der Teilnehmer, die natürlich multimorbide sind, also mehrere Zivilisationskrankheiten gleichzeitig haben, an denen sie sterben könnten, die unglaublich viele Medikamente nehmen, so 10-15 unterschiedliche Pillen am Tag, alle schon mit Angststörungen zu kämpfen hatten, die ihnen irgendein Medikament gemacht hat. Ich hab gestern in Die Suchtfibel: Wie Abhängigkeit entsteht und wie man sich daraus befreit. Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte über Tablettensucht gelesen und da stand drin, dass wenn man Beruhigungsmittel absetzt Angststörungen auftreten und das nicht etwa daher käme, dass die durch Medikamente verdeckte Krankheit wieder ans Tageslicht kommt, nein, dass passiert sogar bei Leuten, die gesund sind und dann Beruhigungsmittel, also Psychopharmaka, nicht etwas Baldrian oder Johanniskraut, nehme, wenn sie diese dann absetzten! - Weiß der Geier, was in Blutdruck- und Cholesterinsenkern noch alles so drin ist. Beta Blocker sind ja auch solche Beruhigungsmittel die bei Bluthochdruck verschrieben werden.
Was mich etwas gestört hat war, dass der Schulungsleiter, als er gefragt wurde, ob Diabetes II heilbar sei gesagt hat, nein, dass sei eine chronische Krankheit. Es gäbe zwar Leute, die es geschafft hätten komplett auf Medikamente verzichten zu können, aber die seien meist nach 2 Jahren oder so wieder in der Schulung, weil ihnen ihre Ernährung entgleist sei und sie anfingen zu schludern. Hier mal Schokolade, da mal Torte und schwupp die wupp sei der Diabetes wieder da.
Das würde ich etwas anderes definieren: Krankheiten kommen von nicht artgerechter Ernährung. Wenn man die artgerechte Ernährung beibehält, bleibt die Krankheit weg, wenn man anfängt sich nicht artgerecht zu ernähren kommt sie wieder. Ich frage mich welche Krankheiten wirklich chronisch sind...Muss ich noch mal wieder drüber nachdenken...
Was wahrscheinlich wirklich chronisch ist, sind die Schäden, die die Medikamente anrichten. Metformin, das beliebteste orale Diabetesmedikament schädigt die Nieren, hoher Blutzucker schädigt auch die Nieren. Was ist dabei gewonnen? - Da kann man sich doch besser um artgerechte Ernährung bemühen, statt seine Niere zu opfern, die natürlich auch die vielfältigsten Funktionen im Körper hat und für die Gesundheit absolut erforderlich ist. Daher sollte man natürlich so oder so, wenn man Diabetes hat und Metformin nimmt, komplett auf tierisches Eiweiß verzichten, weil dieses geschädigte Nieren weiter schädigt. Man kommt um das Weglassen von tierischen Produkten als Typ-II-Diabetiker also so oder so dauerhaft nicht herum.
Menu des Tages am 29. Oktober
Brauner Basmatirei mit Rosinen, Bananen, geschälten Duriankernen :-), Erdnussbutter und Hanfprotein
2 Brennnesseltee
Greenjuice aus Sellerie, Blattsalat und Limette
Koffeinfreier Kaffee mit Stevia im Krankenhaus - das ist das gute an einer Diabetesschulung - da gibt's Stevia
Carrot Cake - heute im Newsletter
Brot mit Senf und veganem Brie
Salat aus Blattsalat, Trauben, Möhre, Schalotte, Wildkräutersalat, Tahinidressing
60 g Roggenvollkornbrot
2 Bananen
Haferflocken mit Banane und Rosinen
Der Carrot Cake hat es mir schwer gemacht mein Fett niedrig zu halten. Gourmet Rohkost halt, aber ich habe darauf geachtet, dass der ein optimales Omega 3:6 Verhältnis hat und mir so wenigstens genug Omega 3 rein gezogen.
Kalorien waren 2040 18,1% Fett, Vitamin E war einen Hauch zu wenig, Selen auch - ich hab keine Paranuss mehr im Haus gehabt. Sonst alles Tiptop - Greenjuice ist ne tolle Sache...
Alles Liebe,
Silke
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Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Dienstag, 29. Oktober 2013
Warum man Schlaf braucht um der Lustfalle zu entkommen..
In The Pleasure Trap: Mastering the Hidden Force That Undermines Health and Happiness gibt es ein Kapitel betitelt "Let there be light" was davon handelt wie 1879 Thomas Edison die Glühbirne erfand und wie wir seither immer Licht um uns haben. Helles, stahlendes Licht, was dem Tageslicht in nichts nachsteht in welchem wir uns die ganze Nacht hindurch bewegen können - im Gegensatz zu einem Feuer, was nur punktuell als Lichtquelle dient.
Elektrisches Licht hat der Menschheit viele Vorteile gebracht aber definitiv auch Nachteile, denn wir schlafen zu wenig. Laut Douglas Lisle ist die häufigste Klage, die Allgemeinmediziner hören die, dass der Patient übermüdet ist. Viele sind chronisch müde.
90% der Bevölkerung in der westlichen Welt trinkt Kaffee um der Pein der Müdigkeit zu entkmmen. Kaffee enthält das bekannte Koffein, welches das zentrale Nervensystem stimuliert und laut WHO zu den psychotropen Substanzen zählt. Auch das Internationale Olympische Komitee hat Koffein auf seiner Liste von verbotenen Dopingsubstanzen. Die verbotene Menge geht ab 6 Tassen los. Eine tödliche Menge wären 40 Tassen Kaffee sehr rasch hintereinander getrunken.
"Das Koffeinmolekül bindet sich an nur sehr wenige andere Moleküle. Nachdem es die Blut-Hirn-Schranke passiert hat, dockt es im Zentralnervensyste, bei normaler Dosierung nur an einer ganz spezifischen Bindungsstelle an, am Adenosinrezeptor. Wenn Adenosin den Rezeptor besetzt, wird die neuronale Erregungsleitung gehemmt. Adenosin sammelt sich im Körper an, je länger man wach ist, denn es bildet sich als Zersetzungsprodukt von ATP (Adenosintriphosphat) überall dort, wo dieser Energieträger aller Zellen verbraucht wird. Mit einem Anstieg des Adenosins steigt auch das Schlafbedürfnis. Bei hoher Dosierung blockiert Koffein zusätzlich die GABA-Rezeptoren. Von daher müsste es eigentlich dämpfend wirken, aber tatsächlich wirkt es weder direkt dämpfend noch stimulierend! Das Koffeinmolekül passt nämlich nicht perfekt in die Adenosinrezeptoren, so dass die dämpfende Kettenreaktion über das G-Protein ausbleibt. Koffein blockiert also lediglich diese Bremse im Gehirn. Es ist damit ein indirektes Anregungmittel: Die Gehirnaktivität erhöht sich, weil sie nicht abhehmen kann. Über den Umweg der Blockierung der Adenosinrezeptoren gibt Koffein den hirneigenen Stimulanzien, den Neurotransmittern Glutamat, Dopamin und den Endorphinen freie Bahn. Der Kaffee- und Tee Konsum kann folglich nur so weit aufgeputscht werden, wie es sein natürlicher Vorrat an Neurotransmittern zuläßt. Ein höherer Konsum bewirkt keinesfalls zwangsläufig eine stärkere Stimulation. Einen Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung gibt es deshalb nur bis zu zu einer Menge von 4 Tassen Kaffee. Wenn der Spiegel körpereigener erregender Transmitter niedrig ist, kann ihn keine noch so hohe Dosis Koffein weiter anheben"
Quelle: Die Suchtfibel: Wie Abhängigkeit entsteht und wie man sich daraus befreit. Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte
Man kann natürlich darüber hinaus noch weitere Substanzen zuführen, die die körpereigenen erregenden Transmitter ausschütten und sie mit Koffein kombinieren. Sowas kann Schokolade sehr gut. Eine Halbbittertafel Schokolade enthält so viel Koffein wie eine Tasse Kaffee. In Kombination mit Zucker und Fett sind dann gleich mehr Transmitter vorhanden, die das Koffein dann wiederum nicht blockieren kann. Alkohol verzögert übrigens den Abbau von Koffein was auch hier zu einer optimalen Wechselwirkung beiträgt. Koffein ist zudem in vielen Schmerzmitteln wie Aspirin, Thomapyrin und Doppel-Spalt und zwar das Äquivalten einer halben Tasse Kaffee oder einer Tasse Tee.
Warum erzähle ich das alles? - Weil ich zum ersten Mal in meinem Leben frei von Stimulanzien bin. Ein Glück, dass meine Mutter mich nicht gestillt hat, denn die ist bereits kurz nach meiner Geburt wieder als Krankenschwester arbeiten gegangen und die sind alle koffeinabhängig. Koffein ist fett- und wasserlöslich und dringt auch ins Fruchtwasser ein und überwindet die Blut-Plazenta-Schranke. Möglicherweise kam ich auf die Welt und hatte direkt Koffeinentzug!
Wenn ich hingegen frei von der Stimulanz Koffein bin, die ja auch in grünem Tee drin ist, den ich normalerweise zur Anregung trinke, werde ich müde. Und wenn ich müde bin, mich aber vom Verstand gesteuert nicht an Koffein vergreifen will, kriege ich Hunger. - Nein Appetit. Unbändigen Appetit oder nennen wir ihn Heißhunger. Mein Körper hat im Laufe seines Lebens halt die Erfahrung gemacht, dass Essen eben auch stimuliert. Gewisse Nahrungsmittel besonders. Vor allem süße und fettige. Unterbinden kann man das mit Rauchen, aber das verbiete mein Verstand meinem Körper natürlich auch!
Schlussendlich läuft das Ganze darauf hinaus, dass ich gestern Heißhunger hatte, weil ich müde war. Die Messe hat mich geschlaucht. Nach einem langen Sonntag war ich um 23 Uhr im Bett und um 5 Uhr wieder wach und stand um 8 Uhr im Krankenhaus. Allerdings wurde ich da wieder weg geschickt, weil gestern noch gar keine Vorträge in der Diabetesschulung stattfanden sondern erst heute. Ach, dachte ich, kann ich zuhause ausruhen...
Ich hab noch das nötigste Erledigt, mich bei Heißhunger erwischt und dann endlich festgestellt, dass ich gar keinen Hunger habe, sondern müde bin und habe mich dann nochmal 3 weitere Stunden schlafen gelegt. Danach ging's mir besser. Und heute habe ich auch gleich mehr Energie und Lust in den Tag zu starten.
Douglas Lisle sagt, wir müssen immer ausgeschlafen sein. Wenn wir nicht ausgeschlafen sind, leide unsere körperliche und geistige Funktionalität. Cognitive Funktionen werden in Mitleidenschaft gezogen, was die Produktivität bei der Arbeit schmälert sowie Unfälle im Straßenverkehr hervorruft. Das deckt sich mit der Aussage meines Neuroanatomie-Prof., dass man für optimale Lernleistung schlafen muss. Man verliert auf die Dauer auch seine Vitalität und natürlichen Optimismus. Zudem können Erregbarkeit oder depressive Verstimmungen die Folge sein. Selbst minimale Schlafdefizite bewirken messbare Einbußen innerhalb der Immunfunktion. Quelle
Und das ist frappieren, denn schlussendlich gibt es eh nur eine einzige Krankheit: Ein mieses Immunsystem!
Und zu wenig Schlaf kriegt man natürlich auch wenn man irgendwelche anderen Stimulanzen zu sich nimmt wie Alkohol, Zigaretten, Zucker, Schokolade etc. Ab 18 Uhr nichts mehr essen ist daher auch immer wieder ein guter Ratschlag, denn irgendwann muss der Körper zur Ruhe kommen um einschlafen zu können. Während es langsam dunkler wird das Wachstumshormon Melatonin ausgeschüttet was für einen guten Schlaf sorgt und die Regeneration fördert. Die innere Uhr ist die Epiphyse, welche das Melatonin ausschüttet, damit es uns einen gesunden Schlaf-Wachrhythmus beschert, was nur geht, wenn Stimluanzien nicht eingreifen.
Und obwohl ich mich momentan grundsätzlich eher schlechter fühle als mit Stimulanzien hatte ich ein einschneidendes Erlebnis letzten Freitag: Ich habe immer mal wieder einen Aushilfsjob an der Kölner Oper, wo ich die Einführungsveranstaltung vor der Vorstellung moderiere. Dabei trage ich einen 5 DinA4-Seiten langen Text vor und viel zu oft hat meine die Zettel haltende Hand dabei gezittert. Zum einen aus Nervosität, zum anderen, weil es technisch nicht ganz leicht ist die Zettel zu wechseln, wenn man in der anderen Hand ein Mikro hält. Zittern tue ich aus Nervösiät auch immer bei Vorsingen und ganz selten auch bei Vorsprechen. Letzten Freitag jedenfalls habe ich nicht gezittert und ich wette, da liegt an der Ermangelung von Stimulanzen. Mal sehen ob sich das wiederholt...
Menu des Tages am 28. Oktober 2013
Haferflocken mit Banane, Erdnussbutter, Zimt, Rosinen und Wasser
2 Brennnesseltee
3 TL Carobella
Greensjuice aus Sellerie, Spinat und Zitrone
1 Paranuss
Roggenvollkornbrot mit Senf und veganem Brie
129 g Weintrauben
Gemüsepfanne aus Dinkel, Möhren, Rettich, Zwiebel, Tomate, Currypaste, Ingwer, Salz und Tahin
Möhren-Zwiebel- Rohkostbrot
Koffeinfreier Kaffee mit Stevia
Salat aus Spinat, Wildkräutersalat, Tomate, Trauben, Gurke, Zwiebel und Tahinidressing
1/2 Roggenvollkornbrot
Der Greenjuice war interessant, denn ich habe ihn im Weinglas serviert. 150 ml ca, und wie das bei Wein auch so ist, war der erste Schluck recht bitter, der zweite dann schon besser und als das Glas leer war, fand ich ihn so lecker, dass ich mir noch einen zweiten gemacht habe. Die Gesamtbilanz war gestern dementsprechend super bei 2006 kcal. 21,3% Fett Omega 3:6 war 1:2,5 Folsäure, die in den letzten Tagen immer zu wenig war und superwichtig ist war bei 250% der Tagesdosis, Kalzium lag bei über 1000 mg. Auch Vitamin E war ausreichend drin. Alles war ausreichend vorhanden.
Und jetzt mal gucken, wie ich ohne Stevia zurecht komme, die Packung ist nämlich leer. Jetzt habe ich nur noch gemahlene Steviablätter im Haus und die kann man nicht in Tee geben, nur in Salat.
Leider hat das gestern aber auch alles wohl nur deshalb so gut geklappt, weil ich zuhause war und gut auf mein Essen achten konnte. Heute habe ich die Diabetesschulung und danach Spätschicht im Bioladen. Da sieht das womöglich gleich ganz anders aus.
Alles Liebe,
Silke
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Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Montag, 28. Oktober 2013
Eindrücke von der VeggieWorld in Düsseldorf 2013
Ich muss leider feststellen, dass die VeggieWorld mich in vielerlei Hinsicht völlig aus dem Tritt gebracht hat. Messearbeit ist zum einen Stress, zum anderen finde ich auf keiner einzigen Lebensmittelmesse, auf der ich jemals war, für meine eigenen Maßstäbe optimales Essen. Daher muss ich auch da immerwas mitbringen sonst werde ich nicht satt. Aber irgendwie ist auch das Blödsinn, oder? Wozu ist so eine Lebensmittelmesse überhaupt da?
Also auf der Rohvoluton ist alles immer voll mit Fett aus Öl und Nüssen und/oder voll mit Trockenfrüchten und Agave. Das macht zum einen nicht satt und zum anderen ist es nicht gesund in solchen Mengen. Und es führt in die Lustfalle. Auf der VeggieWorld war das ähnlich nur, dass es da auch noch Sachen gab in denen Zucker, Weißmehl und Margarine drin ist. Oder aber auch Weizengluten. Und natürlich auch gaaaaaanz viel mit Schokolade.
Es ist also wirklich eine Problem mit dem Belohnungssystem im Gange und das ist ganz und gar nicht gut. Ich hab mir von vielen veganen Produkten die Labels durchgelesen und kaum was war auch nur ansatzweise besser als normale Zivilisationnahrung. Es gab 2 Stände mit veganem Eis mit raffiniertem Zucker, ganz viel veganes Fastfood, Hotdogs, Burger, Döner, unglaublich viele Süßigkeiten und das einzige Essen, was ich mir erlaubt habe war veganes Curry mit Reis. Natürlich weißem Reis. Super, macht auch nicht satt.
Dafür war es brechend voll!!! Sowas habe ich noch nie erlebt. Vegan ist momentan die allergrößt Mode. Bis der Trend dann wieder abflacht, weil die Leute Mangelerscheiungung von veganem Eis, Döner, Schokolade und weiß der Geier was kriegen. Dann ist vegan wieder böse...Dabei sei festgehalten, dass man von jeglicher falsch durchgeführter Ernährung Mangelerscheinungen bekommt, nicht nur von veganer.
Was nicht heißen will, dass nicht auch ich in die Lustfalle gegangen bin. Zum einen war Orkos vor Ort, was mir die Möglichkeit gab die einzige von der Natur hervorgebrachte "Zaubernahrung" schlechthin zu essen; Durian - Fett und Zucker in einem was die Natur, so weit ich weiß, in keiner anderen Frucht zustande gebracht hat. Durian hat ganze 30% Fett und ich hab am Wochenende eine ganze Packung gegessen. Samstag zum Abendessen, Sonntag zum Frühstück.
Und dann habe ich vor lauter Stress am Stand habe ich immer wieder zu rohen Cashews gegriffen die da so rumstanden und mehrere Hände voll vertilgt. Das hat mich gefühlt widerstandsfähiger gemacht.
Also Zaubernahrung allernorts, ich hab mal ein paar Fotos gemacht:
"Zaubernahrung" bei Alles-vegetarisch.de |
Taifun, die mir endlich erklärt haben, warum Seidentofu in Demeterqualität vorliegt und die anderen Tofuprodukte nicht |
"Zaubernahrung" par excellence - veganes Eis |
Zutatenliste des veganen Eis |
Lupinenprodukte der Firma Alberts - kein Soja, kein Gluten trotzdem Fleischgeschmack |
Close up |
Ralf Brosius mit seinem Revoblend |
"Is your food raw"-Untersetzer |
Ein Blick in die Menge - Die Stimmung kam mir ähnlich vor wie beimRock am Ring |
Elke König von www.die-wilde-kost.de verkauft Wildkräutersalat |
Wheaty: Leckere Fleischersatzprodukte auf Weizenglutenbasis - opiateproduzierend |
Mein Mittagessen: Veganes Curry mit Reis - nach einer Stunde wieder hungrig |
Keimling - von Innen |
Auch ein Anbieter von "Zaubernahrung" aber sie führen auch vollwertige Trek-Riegel (s.u.) in denen kein zusätzliches Süßungsmittel enthalten ist |
Vegane türkische Küche - sowas gibt auch! |
Der in Wien ansässige vegane Klamottenladen Muso Koroni - demnächst auch in Essen, wie das Veganz |
Wilmersburger Käse - immer gut... |
Trek-Riegel - die beiden in der hellen Verpackung enthalten kein zusätzliches Süßungsmittel, der braune leider schon - wer lesen kann ist klar im Vorteil! - ich hab's versäumt... |
Leider war mein Akku vom Fotoapparat leer als Timo Hildebrand, der Torhüter von Schalke, der neuerdings auf dem Rohkosttrip ist, bei uns am Stand war. Und Timo Hildebrand ist nun mal der schärfst Fußballspieler in ganz Deutschland! Er kann auch sehr lecker Rohkostpizza belegen und hatte irgendeinen Werbedeal mit Keimling, dass er zu uns an den Stand kommt. Schlussendlich durfte ich beobachten wie ein Typ auf den armen Timo zu kam und fragte: "Was war das denn gestern?" (Schalke hatte gegen Dortmund verloren durch 3 Tore, die der Timo nicht gehalten hat) Timo sage: "Nix" und schaute gleich wieder weg... - Das muss furchbar sein, wenn man jedes Wochenende, wenn man nach einem verlorenen Spiel auf die Straße geht, von der Hälfte der Bevölkerung Vorwürfe zu hören bekommt!!!
Naja, von roh-veganem Eis und Cashews kann man nicht leben, mein Belohnungszentrum wurde falsch stimuliert, ich bin gestern zu spät ins Bett gekommen und habe immer noch keine Lust auf irgendwas. Ich hab auch gestern keine Schokolade oder sonstige stimulierende Nahrung gegessen, obwohl die Messe auch voll war mit Matcha Tee. Alle springen auf den Attila Hildmann-Zug auf. Matcha hat zwar Antioxidantien habe lange nicht so viel wie z.B. Traubenkernmehl und es stimuliert auch noch und daher ist Traubenkernmehl weitaus besser. Dr. Goerg hat sogar Matcha de Coco auf den Markt gebracht: Matchatee mit Kokoszucker! - Das ist ja, wie wenn man Milka auf Sushi kippt oder so...Eine Unart! - Aber klar, auch das ist Zaubernahrung. So ählich wie Red Bull!
Ach ja, da war doch was Stimulierendes: Gestern Abend beim Abbauen gab es den Rest an Weintauben aufzuessen und Weintrauben sind nun mal reich an Glukose, deshalb heißt die auch Traubenzucker. Sie haben mir unheimlich Energie gegeben und mich zudem auch wach gehalten, da der Traubensaft ja auch schnell ins Blut geht. Da muss ich noch drüber nachdenken wie gut Weintrauben sind, wahrscheinlich ziemlich gut für solche Situationen, da sie ein völlig natürliches Nahrungsmittel sind, wenn sie auch teilweise mehr Kalorien liefern als mit lieb ist.
Und dann sollte ich auch noch erwähnen, dass ich mir für 12 € Unkraut gekauft habe - oder besser Wildkräuter. Ich komme im Alltag nicht dazu welche zu sammeln und in meiner Gegend wächst auch nicht viel. Die kommen jetzt in den Salat.
Und ich hab mir fest vorgenommen wieder grüne Säfte zu machen. Dass machen die Keimlingmitarbeiter nämlich ganz viel und die haben fantastische Haut. Ich bin nur leider eigentlich zu geizig um grüne Säfte zu machen, weil Grünzeug einfach teuer ist und ich denke, da kann ich es doch besser in einen Salat geben. Weil ich es aber auch nicht immer hinkriege genug Grünzeug in einen Salat zu geben, es sei denn ich esse 2 Salat täglich, was ich vielleicht auch nicht immer möchte oder nicht einrichten kann, kann ich mit einem grünen Saft schon mal vorbeugen. Es wäre gut sowas in den Alltag zu integrieren
So und heute gehe ich mir die Diabetesschulung im Krankenhaus anschauen um mal zu lernen, was ich am besten wieder vergessen sollte und wo ich auch keine Lust drauf habe. Das macht aber nichts, ich hab auf gar nichts Lust. Fast nur auf Schlafen, ist das nicht schrecklich?
Alles Liebe,
Silke
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Veggie World 2013
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Freitag, 25. Oktober 2013
Die Lustfalle von Rohköstlern und Veganern...
Ich hab gestern mal über die Dinge nachgedacht, die mir zum Geburtstag geschenkt wurden:
Von Patienten im Krankenhaus:
2 Packungen "Celebration", 1 Miniflasche Wein
Von Freunden:
3 Tafeln Schokolade
1 Rolle Traubenzucker
1 Bund Möhren
1 Flasche Olivenöl
1 Packung Fleur de Sel
1 Flasche Sekt
1 Blumenstrauß
1 Roman
3/4 aller Geburtstagsgeschenke waren also Sachen, die Dopamin ausschütten. Lustig oder? - So macht man Menschen eine Freude. Man schenkt ihnen Drogen. Das fand ich beim Nachdenken irgendwie befremdlich, irgendwie seltsam. Eigentlich sollte Dopamin nur dann ausgeschüttet werden, wenn man etwas für das eigene Überleben und die Erhaltung der Art tut. Und wir Menschen haben es tatsächlich geschafft unsere Lebensmittel so zu verändern, dass man mehr Dopamin ausschüttet als normal wäre. Also suggeriert uns die Tafel Schokolade, wenn wir sie essen, dass wir gerade was Großartiges für die Arterhaltung tun.
In diesem Vortrag von Dr. Alan Goldhamer heißt es, dass beim Konsum von Kokain 10 Mal so viel Dopamin ausgeschüttet wird, wie beim Geschlechtsverkehr. Wer will da also noch Sex haben?! Zucker wird häufig mit Kokain verglichen, wobei ich glaube dass es sich dabei um den Mechanismus nicht um die Intensität der Dopaminausschüttung handelt. Also Zucker ist wohl leider nicht 10 Mal so effektiv wie Sex.
Dennoch, schlussendlich läuft es darauf hinaus, dass werder Veganer, noch Rohköstler irgendwelche Anstalten machen sich aus der Lustfalle zu befreien. Genau so wenig wie es dünne Normalesser tun, die dann irgendwann überrascht sind, dass sie irgendeine Zivilisationskrankheit ereilt. Wer sich damit, wenn überhaupt auseinander setzt, sind übergewichtige Menschen, die keine Ahnung haben, warum z.B. Schokolade so eine Macht über sie hat. Die Anonymen Schokoholiker gibt es tatsächlich.
Beim Googlen dessen stieß ich auf folgende Einträge in einem Medizinstudentenforum, die ich so lustig finde, dass ich sie teilen möchte;-):
"hallo
ich muss hier mal was loswerden, es fing ganz harmlos an, ich stand vor ein paar monaten in einem supermarkt und ich sah da diese milkaschokolade ich dachte mir nichts dabei und nahm sie einfach mit. ich fand sie recht lecker und ging öfters in dem markt um mir eine zu holen, seitdem geht es nur noch bergab. ich brauche sie inzwischen vor jeder grossen prüfung, ohne eine ausreichende meng an milka geht bei mir am schreibtisch garnichts. und zu allen überfluss habe ich mich auch noch mit schoko knusperflocken angefixt.
jetzt quält mich mein schlechtes gewissen wie ich das laster wieder loswerde bitte helft mir!"
"Hi, hab echt auch das gleiche Problem wie du und ich ess nur noch Schokolade und lass zum Teil Mittag und Abendessen aus damit ich mich von Schokolade ernähre. Ich verdrück zwar keine keine ganzen Tafeln aber ich hab mir eingeredet dass ich mich ohne Schokolade nicht konzentrieren kann vorallem beim lernen. Gewichtsprobleme hab ich noch nicht aber wenns so weiter geht...wer weiss wohin das führt....."
Medizinstudenten müssen zwar auswendig lernen, welche Bereiche des Gehirns serotinerg und dopaminerg sind, ihnen wird aber nicht beigebracht, wie und warum sie sich vor Schokolade schützen sollten!
Naja, jedenfalls gehen Rohköstler und Vegane immer völlig steil, wenn sie Nahrungsmittel finden, die sie ihre Ernährungsrichtlinien verfolgen lässt und ihnen gleichzeitig erlaubt weiter in der Lustfalle zu stecken. Ich weiß das. Ich war da. - Ach was, ich bin da immer noch! - Aber ich bessere mich langsam...
Und wenn man in der Lustfalle steckt kann man auch bei veganer Kost und bei Rohkost immer noch übergewichtig sein und/oder krank, denn wenn man die Suchtfalle weiter bedient funktioniert der Sättigungsmechanismus nicht mehr einwandfrei.
Ich hatte Spätschicht im Bioladen und habe mich bei allen Nahrungsmitteln, die ich über den Scanner der Kasse gezogen habe gefragt, ob es "Zaubernahrung" ist oder nicht. Ich habe ca. 85% "Zaubernahrung" verkauft. Nahrung die dafür sorgt, dass man viel Dopamin ausschüttet. Tja, und die gibt es auch in vegan und/oder roh.
Und daher gibt es dann Veganer wie sie:
(was mich schockiert hat, da die wunderbar Isa Chandra Moskowitz das Buch Appetite for Reduction: 125 Fast and Filling Low-Fat Vegan Recipes geschrieben hat sowie die Kuchenrezepte für Gabel statt Skalpell: Das Vegan-Kochbuch - sie war nicht so dick, als ich vor 10 Jahren das erste Buch von ihr gekauft habe...)
Oder wie ihn:
Was mich leider schockiert. Und möchte daran erinnern, dass auch der Vegetarier Dirk Bach einem Herzinfarkt erlegen ist. - Ich denke man muss einfach um diesen Mechnismus wissen, um sich davor zu schützen, dass man in die Falle geht. Man muss Acht darauf geben, dass man "Zaubernahrung" schlicht und ergreifend nicht täglich konsumiert.
Ich habe gleichzeitig festgestellt, dass das Carobella mit Dattelsirup nicht so intensiv "wirkt" wie eines mit Ahornsirup. Ist logisch, der Zucker ist ja noch mit Ballaststoffen verbunden. Und daher ist es mit Dattelsirup für meinen Geschmack nicht gaz so lecker. - Das ist aber Blödsinn, denn häufig ist etwas, was wir als lecker empfinden, gar nicht wirklich lecker sondern das Dopamin wirkt bereits.
Wer als Raucher schon mal an einer Kräuterzigarette gezogen hat, kennt das. Der Geschmack ist gleich, aber der Kick bleibt aus. Das meinen die Leute, wenn sie z.B. sagen: "Vollkornbrot schmeckt doch nicht" - viele gesunde Nahrungmittel kicken einfach nicht. Mit Geschmack hat das nicht viel zu tun, außer, dass wenn man die Droge weg lässt man auch bei natürlicher Süße eine natürliche Dopaminausschüttung haben kann. Man kann sich an den Geschmack von gesundem Essen gewöhnten und kriegt dann die totale Drogendröhnung, wenn man raffinierten Zucker isst. - So wie ich in solchen Fällen.
Menu des Tages am 24. Oktober
Grob gemahlener Dinkel, gekocht mit Datteln, Rosinen, Erdnussbutter, Kardamom und Muskat
1 Banane
1 getrocknete Feige
koffeinfreier Kaffee mit Sojamilch und Stevia
1/2 Dinkel-Zitronen-Scone
1 Paranuss
Brauner Basmatireis mit Möhren-Tofu-Scramble
1/2 Dinkel-Zitronen-Scone
2 TL Carobella
120 g Apfelmus
2 Roggen-Vollkornbrote
120 g Möhren-Tofu Scrambel
Waren 1991 kcal, aber es war nicht ausgewogen. Ich hatte keinen Salat mehr im Haus und wollte auch keinen kaufen, weil noch so viele andere Dinge im Kühlschrank stehen. Manchmal muss man einfach auch Reste essen. Ich hoffe aber mal, dass es auf die Dauer ausgeglichen läuft. Viel zu viele Sachen waren zu wenig, Aminosäuren waren nicht ausgeglichen Omega 3:6 war auch nicht gut ohne Leinsamen. Dafür nur 19,5% Fett.
Man muss jedenfalls 1 großen Salat pro Tag essen. Da geht nährstofftechnisch nichts drum herum. Egal welcher Ernährungsform man anhängt.
Ich habe immer noch das Gefühl, dass der Sättigungsmechanismus sehr gut greift, wenn ich in einer Mahlzeit nicht über 20% Fett gehe. Woran ich aber vielleicht mal arbeiten sollte, wäre Stevia weg zu lassen denn das schmeckt ja süß und wirkt auch auf das Belohnungszentrum. Nur hat es eben keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen. Aber aus der Lustfalle komme ich so ja auch nicht wirklich raus.
Die nächsten 2 Tage hört ihr nichts von mir, da ich auf der Veggie World in Düsseldorf am Stand von Keimling arbeite. Ihr könnt, falls ihr da seid, aber gerne vorbei schauen und mich besuchen!:-) Ich würde mich freuen!
Alles Liebe,
Silke
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Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Donnerstag, 24. Oktober 2013
Dr. Alan Goldhamer...
First things first: Eine Leserin hat mich gestern auf eine Petition aufmerksam gemacht, die es sich lohnt zu verbreiten. Die EU entscheidet derzeit über eine Veränderung der Saatgutverordnung, welche voraussichtlich zur Folge haben wird, dass die Vielfalt an Saatgut eingeschränkt wird sowie die Hauptkonzentration davon in die Hände einiger weniger Konzerne fällt. Für Ur- der Ökogetreide gäbe es keinen Platz mehr. Ich möchte euch daher ebenfalls bitten hier noch heute zu unterschreiben. Es fehlen noch 13% Unterzeichner. https://www.openpetition.de/petition/online/saatgutvielfalt-in-gefahr-gegen-eine-eu-saatgutverordnung-zum-nutzen-der-saatgut-industrie
Kommen wir aber wieder zu meinen Anliegen. Ich habe mich gestern mal ein bisschen mit dem Co-Autor von Die Lustfalle beschäftigt, den ich bisher irgendwie mehr oder weniger unter den Tisch fallen lassen habe, weil mir nur Douglas Lisle aus Gabel statt Skalpell bekannt war. Dr. Alan Goldhamer ist kein Schulmediziner, er ist Chiropraktiker und Osteopath und leitet das True North Health Center. Dort können Menschen mit Zivilisationskrankheiten - so platt will ich es jetzt einfach mal formulieren - auf vegane, vollwertige, salz- und ölfreie Ernährung umstellen und davor entweder Wasserfasten oder eben nicht. Das ist seine Spezialität. Während des Fastens passiert eine Neuroadaption, also, die Nervenzellen passen sich an, werden zurückgesetzt und empfinden dann eine vollwertige, salz- und ölfreie Ernährung ebenfalls ansprechend. Alle Zivilisationkrankheiten gehen davon zurück, was wir ja spätestens seit Barnard und Esselstyn eh wissen.
Alan Goldhamer sieht auch Salz als ein süchtig machendes Nahrungsmittel an, obwohl es dafür keine Grundlage gibt wie bei Drogen, Zucker, Schokolade, Alkohol, Koffein und Co. Salz sorgt nicht für eine Ausschüttung von Dopamin oder Serotonin. Salz erhöht aber den Blutdruck und da viele Menschen Herzkreislauferkrankungen und Arteriosklerose haben, sollten viele Menschen, 35% der Bevölkerung mindestens, die die an Herzkreislauferkrankungen sterben, sicherlich weitestgehend auf Salz verzichten. Alle anderen sollten aufpassen, dass sie nicht mehr als 1 TL Salz am Tag essen. Das ist, finde ich, machbar. Hängt aber auch ein bisschen davon ab, was man so isst. Wer morgens immer Frischkornbrei oder Haferflocken isst, spart sich da schon mal Salz. Wer Wurst und Aufschnitt isst nicht.
Aber gut, Goldhamer ist nicht minder eloquent als Douglas Lisle und dieses Video gefällt mir besonders gut von ihm. Vor allem beeindruckt hat mich, wie jung er aussieht. Er ist Großvater, was man in den ersten Sekunden des Videos schon mitgeteilt bekommt.
Was mich darauf bringt, dass ich vor ein paar Tagen eine Mail bekam von einer Vegetarierin, die mir schrieb, dass sie gelesen habe, dass häufig Veganer und Vegetarier an Falten und grauen Haaren litten. Das scheine auf sie zuzutreffen. Sie habe gelesen, dass Gelatine dagegen helfe. Ob es denn Gelatine sein müsste, sie würde ungerne auf tierische Produkte zurück greifen oder ob auch Agar-Agar den selben Effekt habe.
Tatsächlich habe auch ich darüber geschrieben, als ich Dr. John Switzer kennen gelernt habe, da der über dieses Problem schreibt. Ich habe daraufhin selber mit Gelatine experimentiert und keinerlei 'Ergebnisse feststellen können. Schlussendlich glaube ich nicht, dass Gelatine hier der Weißheit letzter Schluss ist, sondern, dass noch andere Dinge eine Rolle spielen. - Agar-Agar hilft übrigens nicht. Das hat eine völlig andere Zusammensetzung.
Kollagen zum einen, was aus drei speziellen Aminosäuren aufgebaut ist nämlich Glycin, Prolin und Hydroxyprolin. Die sind alle nicht essentiell, der Körper kann sie selber herstellen, aber auch nur dann, wenn man überhaupt genug Eiweiß ist. Ich bin der Auffassung, dass sich viele Veganer schwer damit tun. Rohköstler erst recht. Nicht-Vollwertköstler auch. Jedenfalls hatte ich in meiner Rohkostzeit zu wenig Eiweiß in der Ernährung.
den Aufbau von Kollagen spielt aber auch das Vitamin C eine wichtige Rolle. Vitamin C geht bei ca. 60°C kaputt, daher macht es hier wirklich Sinn Rohkost zu essen, die reich an Vitamin C ist. So viel zu den Falten.
Was graue Haare betrifft so behauptet zumindest Dr. Gabriel Cousens, dass die auf Mineralstoffmangel basieren und auch das kann ich mir gut vorstellen, wenn man 08/15 Industriekostbveganer betrachtet. Ich sehe am Cronometer selber wie schwer es mit manchen Mineralstoffen ist und dass man wirklich reichlich Gemüse und Salat verzehren sollte. Gabriel Cousens ist fast 70 und hat noch seine Naturhaarfarbe. Warum Dr. Caldwell Esselstyn als auch sein Sohn! grau sind, weiß ich nicht. Esselstyn ist weit über 70 und T. Colin Campbell ebenfalls.
Barnard allem Anschein nach, scheint nicht grau zu werden und Alan Goldhamer eben auch nicht. Klar, man weiß nie ob die nicht färben, aber ich schätze beide nicht so ein.
Besonders in der Rohkostszene ergrauen viele Leute sehr, sehr früh, wie ich finde und ich glaube es liegt tatsächlich an der Rohkost. Bei Zivilisationskost scheinen den Leuten aber die Haare viel zu früh aus zu fallen, was noch schlimmer ist!
Kommen wir zu einer dritten Lesermail, die mich erreichte von einer Leserin, die glaubte zwar schon schokoladensüchtig zu sein, mich aber fragte ob das denn so schlimm sei, wenn sie schon nie rauche, trinke oder Kaffee konsumiere.
Ich glaube es ist schlimm, wenn man nach irgendeiner Substanz süchtig ist und sie daher jeden Tag konsumiert. Ich glaube nicht, dass es sonderlich schlimm ist mal einen Kaffee, mal einen Riegel Schokolade, mal eine Cola, mal eine Zigarette, mal ein Glas Wein, mal einen Joint zu konsumieren. Ihr erkennt das Prinzip. Wenn man es mal macht ist man am nächsten Tag vielleicht irritiert oder deprimiert, aber wenn man es jeden Tag macht ist man süchtig nach etwas, das den Körper zerstört und man kann nicht ohne. Jeden Tag Zucker und/oder Schokolade zu essen halte ich für viel schlimmer als mal zu rauchen oder mal zu trinken. Nicht nur, weil man dann abhängig ist sondern auch weil man sich dann auf die dauer schadet. Zuckersucht ist um nichts besser als Alkohol-, Koffein-, Tabak- oder sonst irgendeine Sucht.
Laut einer Statistik in Die Lustfalle kommen 60% aller Krebserkrankungen vom Essen und nur 30% vom Rauchen. Nur 10% sind genetisch oder durch Strahlung und sonstige Umwelteinflüsse bedingt. Zucker wird sowohl mit Diabetes als auch mit Herzkreislauferkrankungen und Krebs in Verbindung gebracht.
Hinzu kommt, dass wir unsere Kinder zwar vor Koffein, Nikotin und Alkohol schützen, sie aber Zucker essen lassen so viel sie wollen. Mein Vater hat mir am Wochenende die Geschichte erzählt, dass seine Mutter ihn gelehrt hat, dass Zucker pur zu essen Sünde sei. Mehr als 2 Schnaps waren, als er größer war, dann aber auch Sünde ;-)
Zucker ist, was die körperlichen Auswirkungen betrifft weitaus schädlicher als Koffein, Nikotin und Alkohol und vom Suchtpotential ähnlich hoch.
Und dann stelle ich mir vor was passiert, wenn eine zuckersüchtige Mutter bei der der Dopaminpegel gerade abfällt auf ihre Kinder trifft, bei denen der Dopaminpegel auch gerade abfällt. Die Kinder werden unruhig, nörgelig, quengelig und die Mutter ist dadurch genervt, schnauzt die Kinder vielleicht an, unterbindet ihr Selbstbewustsein, unterbindet das Zusammengehörigkeitsgefühl und Schuld daran ist nur die Zuckersucht mit der sich beide Parteien gegenseitig anstacheln. Ich muss fast sagen, dass was Zucker betrifft, meine Mutter es gar nicht so schlecht gemacht hat. Es gab bei uns keine Cola oder Fanta sondern nur Light Limonade. Und Schokolade gab es nur Samstag abends vor dem Fernseher. Kuchen auch nur Sonntags. Es gab aber auch Nutella und Marmelade - und Weißmehl und Dosenfraß...
Menu des Tage am 23. Oktober
Brauner Basmatireis mir Hanfprotein, Rosinen, Banane, Erdnussbutter und 1 Paranuss
3 Brennnesseltee
2 getrockente Feigen
Tasse Sojamilch mit Kalzium
Dinkel-Zitronen-Scone
1 Banane
600 g Brokkoli mit Knoblauch, Salz, Pfeffer, 1 TL Olivenöl und 10 g Pinienkernen
1 Dinkel-Zitronen Scone
Koffeinfreier Kaffee mit Sojamilch und Stevia
Brauner Basmatireis mit Möhren, Sellerie, Zwiebel, Curry und Möhren-Sellerie-Dressing
2 Datteln
Ich habe nach dem Essen definitiv Appetit auf was Süßes, weiß nicht wieso, aber gebe dem nach - mit Banane oder Trokenfrüchten. Die Scones habe ich extra so gebacken, dass sie nur 20% Fett enthalten und das mit dem Sättigungsmechanismus scheint zu funktionieren. Ich habe jedenfalls immer das Gefühl, dass ich satt werden und will dann auch gar nicht weiter essen. Wenn ich zusätzlich "Zaubernahrung" verzehre, ist das nicht so. "Zaubernahrung" hat den Nachteil, dass man nur einen Hauch von Appetit hat, wenn man anfängt sie zu essen und dann will man immer, immer mehr von dem Nahrungsmittel und plötzlich ist eine Tafel Schokolade weg. Das scheint, wie gesagt, bei max. 20% Fett haltiger Nahrung nicht zu sein. Kann aber auch sein, dass sich dass nach mehreren Tagen mit Disziplin wieder anders anfühlt. Oder, dass ich es mir nur einbilde. Sich-selbst-erfüllende-Prophezeiung und so...
Gewicht fällt wieder, heute 59,2 kg und ich darf auch berichten, dass jetzt, nach ca. 6 Monaten mit neuere Körperform meine Haut sich zu straffen scheint. Wie gesagt, Kollagen hat eine Halbwertzeit von 200 Tagen, daher dauert es mindestens 200 Tage bis sich die Haut nach Gewichtsverlust auch nur ein bisschen was gestrafft hat. Und das auch nur, wenn man der Kollagenbildung optimale Bedingungen zur Verfügung stellt. s.o.
Ich habe immer noch keine Lust auf nichts. Hatte gestern ein Casting, wo ich keine Lust drauf hatte, was dann, als ich da war, aber Spaß gemacht hat und auf Krafttraining hatte ich auch keine Lust - und das hat dann keinen Spaß gemacht. Wer weiß, wie lange das noch dauert, bis mein Belohnungssystem wieder normal tickt?!
Alles Liebe,
Silke
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Dr. Alan Goldhamer,
Lustfalle,
True North Health Center,
vegan,
Vollwert,
Zivilisationskrankheiten
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Mittwoch, 23. Oktober 2013
Wasserfasten...
Ich denke, ich darf stolz auf mich sein. Ich habe einen alkoholfreien Abend mit einem Mann zustande gebracht, der nicht mein Vater ist. Er ist aber auch kein Date, sondern ein alter Freund, daher war das vielleicht ebenfalls ein testähnliches Szenario, wie auch mit meinem Vater. Ich taste mich langsam da ran um überhaupt Zutrauen in meine "Widerstehenskräfte" zu kriegen. Womöglich ist das sogar wichtiger. Ich hab irgendwo mal gelesen, dass es beim Marathon-Training in erster Linie gar nicht um das körperliche Training ginge, sondern in das Zutrauen in sich selbst, dass man es überhaupt schaffen kann 42,195 km zu laufen. Das kann ich für mich jedenfalls definitiv bestätigen. Wenn man nicht sicher ist, ob man etwas schaffen kann, dann muss man Babyschritte ausprobieren.
Douglas Lisle ist ein großer Freund des Heilfastens und hat in Die Lustfalle auch ein Kapitel dafür reserviert.
Es beginnt mit der lustigen Geschichte darüber, wie das Heilfasten überhaupt "erfunden" wurde.
1877 kam ein Arzt aus Minnesota, namens Henry S. Tanner, auf den Gedanken, dass es Zeit für ihn sei zu sterben. Er litt an Rheumatismus und Asthma und konnte weder durchschlafen noch eine wache Minute ohne Schmerzen verbringen. Als guter Christ hielt er aber auch nichts von Selbstmord. An der medizinischen Fakultät hatte er gelernt, dass der Mensch ohne Nahrung nach 10 Tagen stirbt und so dachte er, es sei eine gute Idee einfach zu verhungern um seinen Leiden zu entkommen und aß einfach nichts mehr und trank nur Wasser. Nach 5 Tagen nur mit Wasser konnte er erstmals wieder durchschlafen, nach 11 Tagen berichtete er, dass er sich wieder so gut fühle, wie in seiner Jugend. Ihm war klar, dass er eigentlich tot sein sollte und rief einen befreundeten Arzt namens Dr. Moyer hinzu, der ihn untersuchte und bestätigte, dass er eigentlich tot sein sollte aber tatsächlich besser aussah als jemals zuvor. Unter Dr. Moyers Aufsicht fastete Henry Tanner weitere 31 Tage. Andere Ärzte, die davon hörten, hielten das Ganze für ausgemachten Blödsinn und glaubten den beiden Ärzten nicht. Tanner sei jedoch nach seinem Fasten frei von Rheuma, Asthma und chronischen Schmerzen gewesen und dann 90 Jahre alt geworden.
Enzeklopedien hätten bis 1937 noch behauptet, dass der Mensch nach 8 Tagen ohne Nahrung sterbe. 1956 hieß es, man könne 17-76 Tage ohne jegliche Nahrung leben. Douglas Lisle erwähnt das Heilfasten hauptsächlich deshalb weil er untermauern will, dass der Körper fantastische Selbstheilungskräfte hat und dass häufig die beste Heilung nicht erfolgt indem man etwas hinzu fügt, ein Medikament oder Nahrungsergänzungsmittel, sondern indem man etwas weg lässt. Das gälte ebenfalls, wenn man an Nahrung denkt und daran krankmachende Nahrung wegzulassen, damit Heilung entstehen kann. Er erwähnt aber auch, dass Wasserfasten eine großartige Möglichkeit sein kann, sich aus der Lustfalle zu befreien.
Ich persönlich habe noch nie Wasserfasten gemacht, auch wenn ich viele andere Fastenmethoden bereits ausprobiert habe. Der Grund ist schussendlich, so muss ich mir jetzt eingestehen, dass ich mich auch nicht aus der Lustfalle lösen konnte und wenigstens ein bisschen was Süßes in Säften schmecken wollte. Auch Tee beim Fasten habe ich häufig noch mit Stevia gesüßt. Als Teenager habe ich sogar in einem Fasten mal Cola light getrunken, aber das was auch ein reines "Gewichtsverlustfasten" - was natürlich überhaupt nicht empfohlen werden kann.
Im Krankenhaus gab es eine Patientin, die bereits da war als ich mit dem Praktikum anfing und wieder da war als es aufhörte. Eine alte Dame, die Diabetikerin war. Dem Krankenhaus gelang es ihren Blutzucker auf ca. 200-250 einzustellen, was natürlich auch schon viel zu hoch ist, aber tiefer ging es mit Medikamenten nicht. Die Dame wurde entlassen, kam wieder ins 'Altenheim, wo sie lebte, und am nächsten Tag war sie wieder da. Wieder mit entgleistem Blutzucker. Stellte sich heraus, dass das Altenheim, weil es die Sitzordnung beim Essen nicht durcheinander bringen wollte, die Dame an einen Tisch gesetzt hatten, auf dem Zucker stand, sie diesen konsumiert hatte und der Blutzucker wieder entgleiste. Die Dame war auch leicht Dement, so dass sie sich selber nicht im Griff haben konnte. Sie verbrachte eine Nacht auf der Intensivstation und in weiteren 3 Wochen bei uns wurde ihr Blutzucker wieder auf 200-250 runter geschraubt. Unterdessen hatte sie wenig Hunger, verweigerte die Nahrung, nahm nur 2 Bissen von mir an, aber es wurde darauf bestanden, dass sie mehr Weißbrot mit Marmelade isst. Da ich nicht in der Lage bin Menschen gegen ihren Willen was zu geben, hat den Job jemand anderer für mich übernommen, der sie dazu manipuliert hat vielleicht insgesamt 10 Bissen zu nehmen, was für das Krankenhaus als großer Erfolg gewertet wurde. Immerhin muss man essen, sonst stirbt man. Es wird auch argumentiert, dass Essen gut sei um die Verdauungsarbeit des Körpers am Laufen zu halten. Nach 3 Wochen aufpäppeln wurde die Patientin wieder entlassen.
An meinem letzten Tag im Krankenhaus, etwa 1 Woche nach ihrer Entlassung, wurde sie wieder eingeliefert. Wieder mit entgleistem Blutzucker, unmessbar mit dem Gerät, was nur bis 600 messen kann und diesmal gingen die Ärzte davon aus, dass sie es wohl nicht mehr schaffen würde und dem Tode geweiht sei. Das Altenheim hatte wieder nicht darauf geachtet, dass sie nicht in der Nähe von Zucker sitzt. Ihre Tochter war anwesend und den Tränen nahe und wieder verweigerte die Dame das Essen, wieder kam jemand, der es in sie rein stopfte...
Ich weiß nicht, wie die Geschichte aus gegangen ist und vielleicht will ich es auch nicht wissen. Ich weiß aber, dass, wenn jemand Nahrung verweigert, man das mindestens 1 Woche ruhig mal zulassen kann und unter ärztlicher Überwachung durchaus überprüfen kann, ob sich der Zustand nicht vielleicht bessert. Ich weiß auch, dass nichts essen, nicht unbedingt ein Zeichen dafür isst, dass man bald stirbt, denn meine Oma hatte noch zu Mittag gegessen und sich dann hingelegt, weil sie müde war und ist dann im Schlaf gestorben. Und vor allem weiß ich, dass meine Katze mal 16 Tage lang nichts gegessen hat und danach wieder bei bester Gesundheit war, mir andere Katzen aber schon auf dem Tierarzttisch gestorben sind.
Wir leben in einer sehr verqueren Welt...
Menü des Tages am 22. Oktober
Haferflocken mit Banane, Zimt, Rosinen, Stevia, Hanfprotein, Erdnussbutter und 1 Paranuss
2 Datteln
2 Brennnesseltee
Brot (Getreide nicht bekannt) mit Senf und veganem Brie
2 Datteln
1 Banane
1 TL Carobella
Salat aus Blattsalat, Tomate, Möhre, brauner Basmatireis, Dill und Möhren-Sellerie-Dressing (heute im Newsletter)
2 Datteln
Dinkel-Zitronen-Scone
Brauner Basmatireis mit Möhren-Sellerie-Dressing (köstlich)
2 koffeinfreie Kaffee mit Sojamilch
2 Erdinger Alkoholfrei
Ich experimentiere gerade wieder mit unter 20% Fett weil Douglas Lisle in How to lose weight without loosing your mind sagt, dass nur dann die Fettrezeptoren auch wirklich erkennen könnten, wann man satt ist und wann nicht. Er erwähnt ein Experiment bei dem die Probanden Vollkornnudeln mit Gemüse zu essen bekommen hätten, welche etwa 500 kcal enthalten haben. In der Kontrollgruppe gab es nur dies, in der Testgruppe wurde noch zusätzlich Öl über die Nudeln gegeben. 1-2 EL. Ergebnis sei gewesen, dass die Probanden, die die Nudeln mit Öl gegessen hatten, weniger gut gesättigt waren als die ohne Öl. Ich finde es interessant dem nachzugehen. Bei jeder Lust auf ein besonderes Nahrungsmittel, was ich als "Zaubernahrung" bezeichnen würde z.B. Schokolade, frage ich mich daher: Kann auch ein anderes Lebensmitteln, eines was weniger als 20% Fett und kein Weißmehl und keinen raffinierten Zucker enthält - also ein echtes Nahrungsmittel ist - dieses Verlangen stillen. Wenn es das kann, handelt es sich um richtigen Hunger, wenn es das nicht kann, ist es die Sucht. So kam es, dass ich mehr Trockenfrüchte gegessen habe als sonst, aber bei weitem nicht so viel wie bei 100% Rohkost.
Außerdem habe ich Dattelsirup gemacht. Dattelsirup besteht aus Datteln und Wasser im Verhältsnis 1 zu 1 gemischt, Datteln im Wasser eingeweicht und dann im High Speed Blender ca. 2 Minuten püriert. Dattelsirup kann man verwenden um jeglichen Flüssigzucker wie Agave, Ahronsirup oder Reissirup in Rezepten zu ersetzten. Datteln haben nämlich viel mehr Nährstoffe als alle raffinierten Flüssigzucker und auch als Honig. Ich habe dann mit dem Dattelsirup das Carobella gemacht, aber aufgrund seines hohen Fettanteils ist es immernoch "Zaubernahrung" - wenn auch nicht so extrem wie Nutella.
Und ich hab den Dattelsirup auch in die Dinkel-Zitronen-Scones eingearbeitet. Es ist aber auch noch viel Stevia mit Erythrit drin. Ich finde das zwar super, mir ist aber auch klar, dass es noch zu wenig Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen gibt und es womöglich sinnvoller ist, lieber Tockenfrüchte zu nehmen. Es gibt also noch viel mit dem experimentiert werden kann.
Auch beim alkoholfreien Erdinger frage ich mich, ob auch das "Zaubernahrung" ist, weil es ja auch Weizengluten enthält und das wiederum wird ja zu opiatähnlichen Molekülen verstoffwechselt. Und allein der süße Geschmack von Stevia stimuliert ja schon das Belohnungssystem. Muss guter Geschmack aber auch, das ist natürlich, denn sonst würde man ja überhaupt nicht essen....
Alles Liebe,
Silke
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Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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