Newsletter

Freitag, 30. September 2011

Schoko Puffs...

Hallo Liebes,

Tag 909: *Kreisch* ich hab Bafög auf dem Konto!!! Ich übe mich in unendlicher Dankbarkeit für den absolut preußisch, zuverlässigen Staatsapparat des Bildungssystems der Bunderepublik Deutschland. Auch hier habe ich wieder gezittert. Ich hatte je keine schriftlichen Beweise sondern nur die Aussage meiner Sachbearbeiterin, dass wenn ich den Antrag bis zum 6. September abgebe, das schon klappen wird. In dem Zusammenhang muss ich erwähnen, dass man zu Studenten offensichtlich netter ist, als zu Leuten, die versuchen Hartz 4 oder Arbeitslosengeld zu beantragen. Oder Gründerzuschuss!!! Bafög scheint fast idiotensicher zu sein und ich bekomme den Höchstsatz. Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wie das mit der Krankenkasse funktioniert, denn weil ich über 30 bin, muss ich da mehr zahlen, als 20-jährige, aber einen Teil gibt auch da das Amt dazu. Etwa die Hälfte. Seltsamerweise habe ich keinerlei Briefe bekommen, weder vom Bafögamt noch von der Krankenkasse und auch noch nicht von der Fachschaft, die nächste Woche ein Kennlerntreffen und eine Kneipentour machen will… Wird sich vielleicht auch so irgendwie finden, denn ich weiß ja aus dem Internet, dass diese Treffen stattfinden, aber was ist mit denen die nicht zufällig über die Homepage der Fachschaft gestolpert sind?!

Na, egal. Gestern kamen zwei Bücher von Amazon, die ich mir bestellt hatte. Meine Kochbuchsucht ist immer noch nicht abgeklungen. Das eine ist Alicia Silverstones Meine Rezepte für eine bessere Welt: Bewusst genießen, schlank bleiben und die Erde retten - Mit 120 veganen Gerichten - Vorwort von Paul McCartney, was ich allerdings auf Englisch gekauft habe, weil es billiger ist und das andere ist Mimi Kirks Live Raw: Raw Food Recipes for Good Health and Timeless Beauty, was ich hauptsächlich deshalb gekauft habe, weil sie in einem ihrer Videos erzählt hat, dass in dem Buch ein Rezept für Dijon Senf ist und das habe ich dann gestern auch direkt angefangen zu machen.
Angefangen, weil die Senfkörner zunächst mal 24 Stunden in Essig eingeweicht werden müssen.

Was ich an veganen Kochbüchern nicht mag ist, dass die voll sind mit veganem Industrieessen, allerdings findet man nur in veganen Büchern Rezepte ohne Milchprodukte und Fleisch. Was ich an Rohkostbüchern nicht mag, ist der Fettgehalte. Rezepte wie ich sie gerne hätte gibt es, wenn überhaupt, nur in den Büchern der Ärzte, die sich mit der Heilung von Krebs und Herzkrankheiten beschäftigt haben, aber die sind mir eigentlich nicht roh genug und so muss ich irgendwie alles mischen was ich kriegen kann.

Alicia Silverstone macht es übrigens wirklich clever. Zunächst gibt es ein Vorwort von Paul McCartney, der bereits seit einer halben Ewigkeit Vegetarier ist und natürlich ein sehr beliebter Zeitgenosse und legendärer Musiker. Ein zweites Vorwort stammt dann von Dr. med. Neal Barnard, der selber mindestens 12 Bücher über Ernährung, also vegane Ernährung zur Heilung und Prävention von Krebs und Herzkrankheiten geschrieben hat. Und von ihm findet man tatsächlich auch Studien in der Medizinischen Literatur. Und zufällig hatte ich eh schon ein Buch von ihm im Schrank stehen, was ich auch schon 2 Mal gelesen habe und was wunderbar geschrieben ist, da der Mann durchaus auch literarisches Talent hat, nämlich Iß dich fit. Die vitalisierende Kraft natürlicher Ernährung..

Rohkost-Buch

Alicia Silverstone ist in erster Linie Tierschutzveganer und so dreht sich ein Großteil des Buchs um die Nachteile der Tiere, aber auch um die gesundheitlichen Folgen von Fleisch- und Milchverzehr und vor allem auch um die Auswirkungen auf die Umwelt. Ich habe vor 20 Jahren ca. angefangen mich mit veganer Ernährung zu beschäftigen und es fasziniert mich ungemein, dass seit dem immer noch mehr Studien zu den Nachteilen zum Verzehr von Tierprodukten auf den Markt gekommen sind. Auch das Buch von Barnard ist von 1995 und da gab es den Begriff „sekundäre Pflanzenstoffe“ noch gar nicht. Jedenfalls erwähnt er ihn nicht. Also, die Beweise verdichten sich immer mehr, dass viele tierische Produkte sowie Industrienahrung Krebs und Herzkrankheiten schwer begünstigen, dem Menschen schaden und zur Umweltverschumtzung beitragen. Ach so, und Barnard schreibt auch in Iß dich fit. Die vitalisierende Kraft natürlicher Ernährung. schon, dass auch zu viel Pflanzenfett nicht zuträglich ist, auch Öle nicht. Dass habe ich nur immer nicht so wild genommen, weil in tausend anderen Rohkosttheorien dementiert wird, dass Pfanzenfett sich ungünstig auswirken kann.

Nun, da ich schon weiß, dass es nicht gut ist Tiere zu essen, weder für die Tiere, noch für die Menschen, noch für die Umwelt, habe ich einen Großteil einfach übersprungen und habe recht schnell zu den Rezepten geblättert. Einige ungewohnte Zutaten, einige vegane Fertignahrung, aber mit Sicherheit auch Rezepte, die ich meinen Vorlieben anpassen kann. Viel Getreide, Alicia ist ein Fan von Makrobiotik und kaum ein Eingehen auf die Glutenproblematik, schon lange nicht in Bezug auf die B12 Aufnahme, wie sie Dr. Switzer anspricht. Ich ziehe es doch lieber vor Gluten zu vermeiden.

Naja, und Mimi Kirks Buch ist einfach nur wunderschön. Riesengroß und wunderschön :-)

Da habe ich bisher nur das das Senfrezept genauer angeschaut und vorbereitet.

Was gab’s zu essen?:

13 g Probiotische Schokolade















Schokopuffs mit Erdmandelmilch und Agave

Bananenjello mit Vanillemilch














8 g Paranüsse

12:45 Uhr: Romana mit Paranussdressing

Möhren mit würzigem Kichererbsen-Nussbutter Dip
10 Datteln, eingeweicht

15 Uhr: 1 Rohkostbrot von Gabriele

19 Uhr: 750 g Brokkoli mit Knoblauch, Salz und Pfeffer
Hirse mit Ruccola und getrocknete Tomaten Pesto
Greensmoothie mit Ruccola, Zitronenssaft und Banane
4 Datteln, eingeweicht

Das Brot konnte ich wieder nicht mitzählen, aber ohne Brot waren es 2211 kcal, davon 46 g Fett, 81 g Eiweiß und 68/13/19. Was aber am wichtigsten ist: 112% Methionin!!!! Dank Brokkoli, Hirse und Paranüsse. Das sind die ultimativen Methioninquellen. Alles andere war natürlich auch in Unmengen vorhanden außer B12 und D. Ich habe noch keine Lust auf Lachs entwickelt in den letzten Tagen. Wann war das letzte Sushi? Ich glaube, als ich den Studienplatz bekommen habe, am 1.09….

Die Schoko Puff will ich euch auch nicht vorenthalten, vor allem weil es ein roh-veganes und fettarmes Rezept für Frühstückscerealien ist. Meistens sind da sehr viele Nüsse drin. Hier nur Buchweizen.

Schoko Puffs

170 g Buchweizen
2 reife Bananen
25 g Kakaopulver
½ TL Vanillepulver
½ TL Salz

Buchweizen 5-6 Stunden in Wasser einweichen und dann gut abspülen. Restlichen Zutaten in eine hohe Schüssel geben und mit dem Pürierstab zu einem Pudding verarbeiten. Mit einem Löffel den eingeweichten Buchweizen in den Pudding einrühren und die ganze Masse im Dörrgerät auf Backpapier ausstreichen und 6-8 Stunden trocknen lassen. Dann wenden und weiter trocknen, bis die Masse so fest ist, dass man sie in Stücke brechen kann. Masse in mundgroße Stücke brechen und weiter trocknen bis sie nicht mehr feucht sind.

Mit Nussmilch servieren und ggf. nach Geschmack nachsüßen

Das war lecker und ein Frühstück, wie ich es lange nicht mehr gegessen habe. Getrocknet sind auch die Schokopuffs unendlich haltbar, daher kann man auch gleich eine größere Menge von machen. Besonders wenn man Kinder hat, wobei…wenn man Kinder hat, sollte man die Schoko Puffs doch lieber mit Carob machen.

Also, ich feiere heute Bafög und mache Senf. Wer hat das schon mal an ein und dem selben Tag gemacht?

Alles Liebe,

Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:


Donnerstag, 29. September 2011

Zucchinichips und Nussbutterdip...

Hallo Liebes,

Tag 908: Ach, ich fürchte er hat Recht. Ich habe morgens irgendwie immer ein Problem satt zu werden. Womöglich, weil ich dazu neige was Süßes zu Frühstücken, bevorzugt Bananen und wenn ich nicht genug Eiweiß esse, werde ich meist nicht richtig satt. Das ist auch der Grund warum Greensmoothies besser sättigen als normale Smoothies.

Gestern habe ich auch 3 Bananen gefrühstückt, die mich nicht richtig gesättigt habe, wenngleich ich aber auch auf nichts anderes als Bananen Lust hatte. Als Frühstück nach dem Frühstück gab’s dann die Götterspeise und nach 450 g davon, war ich dann satt.

Gelatine besteht ausschließlich aus Eiweiß, wenn sie auch nicht so viel Methionin enthält, wie ich es gerne hätte. Ich finde immer noch, dass Methionin in der gesamten Natur zu wenig vorkommt. Ich weiß nicht, warum die Antiveganer sich immer so an der Aminosäure Lysin festbeißen. Die verzehre ich zu 366% jeden Tag. Methionin ist ein Problem, ihr lieben Kritiker!!! – Tja, und die Gelatine hat mich dann pickepacke satt gemacht. Hatte aber auch einen Nachteil das Ganze. Ich habe dafür die gefrorenen Himbeeren aus dem Supermarkt genommen und völlig vergessen, dass die ja viel zu unreif sind. Also wurden sofort meine Zähne wieder empfindlich und das war’s dann mit Götterspeise. Ich habe jetzt Beeren aus dem Bioladen gekauft, die sind von weitaus bessere Qualität und gar nicht viel teurer. Ich habe aber auch überlegt, ob ich Götterspeise nicht auch einfach mit Acai-Pulver machen sollte. Das steckt auch voller Antioxidantien und sieht wahrscheinlich auch noch mehr wie Wackelpudding aus, weil weniger Fruchtfleisch drin ist.

Gestern Abend habe ich dann aber erstmal Bananengötterspeise zubereitet, etwas, was es ja gar nicht gibt und was auch geht. Wasser, Bananen und Gelatine pürieren und über Nacht kalt stellen.

Gelatine ist natürlich weder vegan noch vegetarisch und ich habe auch noch ein wenig recherchiert, was es mir ihr auf sich hat. Sie wird, laut Wikipedia, größtenteils aus Abfall hergestellt, der bei der Fleischproduktion übrig bleibt. Ein Trost für mich, dass niemand wegen der Gelatine ein Tier tötet, sondern es Resteverwertung ist. Aber es ist natürlich immer noch ein Beteiligung an der Massentierhaltung, wenn auch keine Ursache. Gelatine wird auch zum Klären von Wein verwendet, daher ist der meiste Wein nicht vegan, ich mache mich also schon lange mitschuldig an der Gelatineverwendung und auch jeder der irgendwelche Kapseln als Nahrungsergänzung und Co. schluckt ist auch beteiligt, denn die sind ebenfalls aus Gelatine. Ach ja, sie ist auch in fotografischen Filmen und Fotopapier enthalten. – wisst ihr wie viel Fotografen ich kenne, die vegan leben? Also eigentlich wohl keinen… Daher sollte man vielleicht die Kirche im Dorf lassen und so argumentieren wie Dr. Switzer: Der Konsum von Gelatine ist in der Lage, das Bedürfnis nach tierischem Eiweiß zu reduzieren. + sie wird aus Abfällen hergestellt. Das hält mich so weit von dem Experiment nicht ab, allerdings frage ich mich auch, wie lange es wohl dauern kann, bis sie wirkt??! – Allerdings habe ich auch noch nie den Stempel „vegan“ für mich verwendet.

Rohkost-Buch

Darüber hinaus gab es wieder Rezepte: Ich hatte von der Rohvolution noch reichlich Zucchini über und die mussten verbraucht werden. Ich habe dazu ein Rezept von Kate Magic aus ihrem Buch Raw Living: Detox Your Life and Eat the High Energy Way abgewandelt. Es ist eigentlich ein Imitat von „Chip“ im Sinne von „Fish & Chips“ wie die Briten sie kennen und daher habe ich die Zucchini im Pommes Frites Form geschnitten. Leider habe ich vergessen, wie sehr sie schrumpfen und die 500g Zucchini wurden winzig klein. Zudem waren sie, obwohl ich die Menge des Öls schon reduziert hatte, noch immer zu fettig. Daher in dieser Wiedergabe des Rezepts nochmal die reduzierte Menge. Zudem würde ich empfehlen sie nicht in Pommes-Form sondern wirklich in Chipsform zu schneiden, was ich heute nochmal machen werde. Ich habe nämlich immer noch Zucchinireste:

Zucchini Chips


500 g Zucchini, in Scheiben geschnitten
1 EL Balsamico Essig
½ EL Sonnenblumenöl
1 EL Nama Shoyu
½ TL Salz

Die flüssigen Zutaten und das Salz in eine Schüssel geben und mit einer Gabel zu einer Marinade rühren. Die Zucchini hinzu geben und umrühren, so dass sich die Marinade gleichmäßig auf den Zucchini verteilt. 12 Stunden marinieren und immer mal wieder umrühren. Nach 12 Stunden die Chips einzeln ins Dörrgerät geben und 6-8 Stunden oder über Nacht trocknen.

Ich fand sie fast besser als die Zucchinichips, die ich schon auf meiner Seite habe.

Ein weiteres Rezept war ein fettarmer Dip, den ich auch aus einem anderen Buch abgewandelt habe und zwar aus A Vegan Taste of the Caribbean (Vegan Cookbook). Ich weiß gar nicht, ob ich jemals ein Rezept aus diesem Buch gemacht habe, obwohl ich es bestimmt seit 10 Jahren besitze. Vor 10 Jahren kannte ich mich aber auch mit unglaublich vielen Zutaten noch nicht aus bzw. wusste nicht, wo ich sie bekommen könnte. Die Rohkost hat es mit erlaubt, mich fast mit allen möglichen exotischen Zutaten zu befassen.

Alle Rohkostdips sind überladen mit Fett, da sie entweder auf Nuss- oder auf Avocadobasis sind. Dieser Dip ist, wie auch die fettarme Spanische Mandelsauce auf Kichererbsenbasis. Liefert also wieder gutes Eiweiß und schmeckt köstlich. Im Originalrezept ist Erdnussbutter enthalten, die ich durch Mandelpüree ersetzt habe, sowie einen Hauch Salz und Agave. Außerdem habe ich den Knoblauch nicht vorher angedünstet, somit roher gemacht.

Würziger Kichererbsen-Nussbutter Dip

350 g Kichererbsen im Glas
1 Knoblauchzehe
20 g Mandelpüree
80 ml Wasser oder Flüssigkeit der Kichererbsen
½ Chilischote, getrocknet oder frisch
2 TL Kreuzkümmel
1 TL gemahlenen Koriander
1 TL Agavendicksaft oder Honig
1 TL Salz

Alle Zutaten in eine hohe Schüssel füllen und mit dem Pürierstab zu einer gleichmäßigen Masse verarbeiten. Als Dip für diverses Gemüse zu verwenden oder als Füllung für Gemüsewraps.
 
Was gab’s zu essen?:

½ Schokolosus
3 Bananen
450 g Götterspeise

12:45 Uhr: Zucchinichips
750 g Brokkoli, gekocht mit Knoblauch, Salz und Pfeffer mit Paranussparmesan

1 Bananen

15 Uhr: 1 Rohkostbrot aus Gabrieles Manufraktur

19 Uhr: Möhren mit Würzigem Kichererbsen-Nussbutter Dip
500 ml Merlot
1 Banane mit 5 g Gelatinepulver
1 Paranuss

Ich wollte rausfinden, ob Gelatine eine Methioninmenge gravierend erhöht und das hat sie nicht. Ich habe daher eine Paranuss nachgelegt und dann war mein Methionin bei 100%. Paranüsse sind immer noch am besten dazu geeignet, wenn sie auch den Nachteil haben, dass sie auch die Fettmenge erhöhen. Eine korrekte Nährstoffbilanz kann ich auch heute wieder nicht geben, da wieder Sachen dabei waren, die der Chronometer nicht führt und deren Rezepte ich nicht kenne, weil sie Gabrieles Geheimnis sind ;-)))

Und dann bin ich auf einen Blog gestoßen, der mich angeregt und fasziniert hat, weil er sich mit veganen, japanischen Rezepten beschäftigt. Ich liebe Japanische Küche. Das Witzige daran ist, dass die Autorin auch Rohkostrezepte integriert hat und dabei Agavendicksaft durch Reissirup ersetzt hat um sie fruktosefrei zu machen, hauptsächlich für Leute mit Fruktoseintoleranz.

Und mir fiel dann wieder Dr. Robert Lustig mit „Sugar – the bitter truth“ ein, der darlegt, warum Fruktose so ungesund sei und damit auch eine Überdosis an Obst. Ich habe mich nicht mehr näher damit beschäftigt, aber ich behalte es mal im Hinterkopf…

Reissirup…interessante Alternative…nicht roh, aber wer weiß, wozu man ihn gebrauchen kann…

Alles Liebe,

Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:


Mittwoch, 28. September 2011

Götterspeise...

Hallo Liebes,

Tag 907: Das letzte Kapitel in Dr. Switzers Buch Dr. Switzers Heilkräftige Wildkräuter-Vitalkost-Rezepte ist betitelt mit „Tiereiweißrezepte“. Er eröffnet es wie folgt:

„ Liebe Vegetarier und Veganer: bitte ignorieren Sie das nächste Kapitel. Diese Rezepte setze ich in erster Linie bei meinen Patienten als Therapie ein. Viele der Patienten, die mich aufsuchen sind so krank und geschwächt, dass sie mit der veganen Ernährungsweise nicht klar kommen.“

Wenn man das Buch aber an dieser Stelle zur Seite legt, wie es Dr. Switzer empfiehlt, entgeht einem eine ganze Menge. Bereits vier Absätze weiter folgt etwas, was man als Vegetarier oder Veganer meiner Ansicht nach, nicht überlesen darf:

„Gerade viele Vegetarier und Veganer, die mich aufsuchen, leiden unter einer Schwäche des Bindegewebes und mangelnder Blutbildung (Anämie). Man kann das an ihrer blassen Haut, der frühzeitigen Faltenbildung, den grauen Haaren und den Gelenk- und Venenproblemen erkennen. Bei Anämie oder Blutmangel kommt die Antriebsschwäche hinzu. Falls sie als Vegetarier oder Veganer unter diesen Symptomen leiden, müssen sie handeln und nicht den Kopf in den Sand stecken. Schließlich kann man auch an Anämie versterben."

Ich hatte selber genau das, als ich im Mai-Juni so müde war, einen Eisenmangel hatte und ich Hirse genommen hatte, welche sich positiv auf das Bindegewebe ausgewirkt hat, weil sie so viel Silizium enthält. Hirse ist für die meisten Veganer und Vegetarier und schon lange nicht für Rohköstler ein Grundnahrungsmittel, genau so wenig wie Kartoffeln, welche ebenfalls Silizium enthalten. Mit der Hirse war ich plötzlich nicht mehr so entsetzlich müde und die Dellen in meinen Oberschenkeln verschwanden. Und da viele Veganer und Vegetarier sich nicht unbedingt gesund ernähren, sondern einfach nur tierleidarm- oder frei, haben auch sie die selben Mängel wie Normalkostesser. Dr. Switzer hat hingegen noch andere Lösungen als Hirse und Kartoffeln:

„In solchen Fällen können die Biogelatine, die Mikromineralien-Ur-Essenz und das Mikrocobalmin, eine Vitamin B12 Lutschtablette, sehr hilfreich sein. Damit bekommt der Körper alle nötigen Bausteine, um vermehrt Kollagene Phasern für das Bindegewebe zu bilden.“


Dr. Switzer empfiehlt häufig die Mikromineralien-Ur-Essenz. Ich habe das Zeug gestern mal gegoogelt und eine Ayurveda-Seite gefunden, die es Online vertreibt. Die Mikrominalien-Ur-Essenz ist eine Mischung aus organischen Mineralstoffen, die man als Nahrungsergänzung verwenden kann. Im Gegensatz zu anorganischen Mineralstoffen, wie sie in herkömmlichen Nahrungergänzungsmitteln sind, kann der Körper diese aufnehmen. Und tatsächlich ist auch Silizium in dieser Mikromineralien-Ur-Essenz enthalten, welche bei Rohkost eigentlich nur in Romanasalat und in Ackerschachtelhalm vorkommt. In welcher Menge, weiß ich aber leider nicht und ob diese ausreicht, weil der Chronometer Silicium nicht rechnet. Man kann also mit dieser Mikromineralien-Ur-Essenz Rohkost supplementieren, vorrausgesetzt, man hält das für besser als z.B. Hirse zu essen, welche sich seit Jahrtausenden als menschliche Nahrung bewehrt hat.

Rohkost-Buch

Mich hat hingegen gestern die Gelatine gereizt, weil er darüber folgendes schreibt, was mir auch völlig neu war:

„ Die Gelatine ist in der Lage, einen tiefen, inneren Hunger zu stillen. Manchmal berichten Patienten, sie hätten Hunger auf etwas Undefinierbares, etwas, was sie nicht kennen. Dieses Gefühl kann manche Vegetarier und Veganer fast wahnsinnig machen. Der Hunger nach Glucosamin-/Chondroitinsulfat und schwefelhaltigen Aminosäuren, kann durch eine kleine Gabe Gelatine gestillt werden, ohne dass man auf Fleisch zurückgreifen muss. Schokolade wird diesen Heißhunger niemals stillen können.“

Zum Verzehr von Gelatine hat er ein Rezept für Götterspeise im Buch, welche aus Wasser, Himbeeren, Dattel bzw. Stevia und Gelatine besteht, welches ich gestern gemacht habe. Er schreibt aber auch man könne, das Gelatinepulver genau so gut in sonstige Speisen einrühren. Unter dem Rezept befindet sich dann folgende Ausführung:

„Ich lernet einmal eine ältere Dame kennen, die 103 Jahre alt war. Die hatte die glatte Haut einer 40-jährigen Frau. Ihr Geheimnis war die tägliche Einnahme einer gelatinehaltigen Knochenbrühe. Das hat mich fasziniert. Seitdem esse ich ca. 2 mal wöchentlich eine Gelatine-Götterspeise um die kollagenen Fasern meines Bindegewebes zu stärken. Der Bedarf an tierischem Eiweiß wird durch die Einnahme von Gelatine oft deutlich reduziert. Durch das Essen von Fleisch versuchen viele Menschen ein Verlangen nach Gelatine zu stillen. Gelatine kann sogar entzündliche Stellen im Darm beseitigen und die Nährstoffaufnahme verbessern. Heißhunger und Gelüste können dadurch reduziert werden. Gelatine kann zur Bildung eines kolloidalen Milieus im Darm führen, eine wichtige Voraussetzung ist, damit Nährstoffe besser aufgenommen werden.“

Und irgendwo schreibt er dann auch, leider finde ich es nicht mehr wieder, dass wenn der Darm wirklich optimal funktioniert, es sogar möglich sei auch nur von Obst zu leben. Und vielleicht haben wir damit eine Antwort auf all die vielen Fragen und Widersprüche. Der Unterschied ist womöglich gar nicht die Ernährung sondern die Effektivität des Darms. Deswegen ist es Blödsinn Menschen anzugreifen, weil sie vegan sind, und genauso Menschen anzugreifen, die nicht vegan sind. Bei manchen funktioniert es bei andern nicht, eben wegen der unterschiedlichen Vorgeschichte und den unterschiedlichen Zuständen das Darms. Jeder muss für sich entscheiden was er für richtig hält, aber ich denke es wäre fahrlässig, diese Information nicht zu verbreiten. In dem Kapitel über tierisches Eiweiß gibt es auch noch explizit was über Ameisen, die man fangen und mit in seinen Smoothie geben kann, was auch für mich eine Spur zu heftig ist. Ich schlage auch keine Mücken tot, was manche Veganer, die ich kenne durchaus machen. Da muss wohl jeder seine eigenen Grenzen finden.

Was gab’s zu essen?:

½ Schokolosus
3 Grüntee
3 Paranüsse
3 Bananen

12:45 Uhr: 1 Cream-filled Delight
Rest Linseneintopf
Koreanischer Romana-Sesam-Salat
1 Rohkostbrot Tomate von Gabriele
200 g Götterspeise













15 Uhr: 5 Möhren mit fettarmer Spanische Mandelsauce
12 Datteln, eingeweicht

20:30 Uhr: 750 g Brokkoli mit Skordalia













8 Datteln

Der/die/das Skordalia hat sehr ambivalente Gefühle bei mir ausgelöst. Es ist ein Rezept aus Ingrid Newkirks Die vegane Küche: 150 vegetarische Rezepte für alle, die ganz auf tierische Produkte verzichten wollen und besteht aus 250 g gekochten Kartoffeln, 3 Knoblauchzehen, etwas Öl, Salz und Pfeffer und einem Bund Petersilie und das Ganze soll dann püriert werden. Skordalia ist, wie es heißt eine griechische Vorspeise und dachte ich serviere sie einfach mal gemeinsam mit dem Brokkoli.

Wenn man allerdings Kartoffeln püriert, wird so richtig schaubar, wie sehr die kleben können, was nicht passiert, wenn man sie zu Kartoffelbrei stampft. Die Konsistenz des Endprodukts war also eher sowas wie Leim oder besser, geschmolzener Käse, was mir irgendwie gefiel und irgendwie fand ich es ekelig. Auf jeden Fall hat es mich pickepacke satt gemacht.

Zur Götterspeise kann ich bis dato noch nichts sagen, außer dass sie schmeckt, durch die Beeren voll ist von Antioxidantien und weitaus besser als alle Götterspeise, die man kaufen kann, die überladen ist mit Industriezucker und Farbstoff. Denn auch wenn Gelatine ihre Vorzüge hat, ist das kein Grund ab sofort Haribo zu essen.

Eine konkrete Nährstoffbilanz kann ich auch heute nicht geben, denn der halbe Schokolosus und das Rohkostbrot ist im Chronometer nicht vorhanden. Ohne die beiden hatte ich eine Bilanz von 66/14/21, es war also mal wieder zu viel Fett, dafür alle Nährstoffe drin außer B12 und D. Laut Chronometer hat Gelatine kein B 12, dafür aber Bitterschokolade. Also irgendwas ist faul an dem Programm…

Alles Liebe,

Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:


Dienstag, 27. September 2011

Kompensation und Kinder...

Hallo Liebes,

Tag 906: Gestern war komisch. Folgendes Phänomen ereilte mich gegen Mittag.

Einfach, weil ich kaum was im Haus hatte und auch kein Geld da war, habe ich mir Kartoffeln zu Mittag gekocht und sie mit fettarmer Spanischer Mandelsauce und Paranussparmesan garniert. Das war so gegen 12:30 Uhr und um 13:30 Uhr ertappte ich mich dabei, dass ich bereits wieder Hunger hatte. Ich wusste nicht worauf, ich wusste nur, dass es was herzhaftes sein sollte. Also habe ich Rohvolutions-Reste von jungen Kokosnüssen gegessen, nur 28 g mit ca. 10 g Fett und war immer noch nicht satt und wusste immer noch nicht warum ich so Hunger hatte. Dann habe ich mich entschieden eine Packung Brokkoli in den Wok zu geben, mit Knoblauch, Salz und Pfeffer zu würzen und dann war ich satt. Für Stunden.

Da war es wieder. Diese komische Phänomen, dass man am besten von Eiweiß satt wird. Man wird auch von Nüssen satt nur braucht man da weitaus mehr von. Ca. 100 g mit ganz vielen Fettgramm und Kalorien.

Unterdessen hatten auch Facebookfreunde von mir bemängelt, dass es auf der Rohvolution so wenig Salat und so Sachen wie Weizengras gab. Oder überhaupt Säfte. Ich weiß nicht wie oft jemand bei uns am Stand war und gefragt hat, ob man irgendwo Saft kaufen könne.

Das ist auch das, wo ich ambivalente Gefühle habe, vor allem weil auch ich darauf reingefallen bin. Keiner sagt einem, dass man nicht einfach nur den ganzen Tag Booja-Booja Eis essen kann. Und so werden Neulinge quasi an der Nase rum geführt.

Mir fehlte das Chlorophyll in den letzten 3 Tagen, das Eiweiß und auch viele Mineralstoffe wie Kalzium. Der Brokkoli gestern hat alles kompensiert und das, obwohl ich eigentlich vor hatte mittags eher Salat zu essen und abends dann was Gekochtes. Ich glaube ich habe immer noch Defiziten an allem, was in Brokkoli so drin ist. Hirse reizt mich nämlich nicht mehr so. Kartoffeln auch nicht, aber Brokkoli kommt mir immer noch wie ein Wundermittel vor.

Eine genaue Nährstoffbilanz für gestern kann ich leider wieder nicht abliefern, weil ich so ungefähr alles Essbare, was nach der Rohvolution noch übrig war eingepackt habe. Darunter auch die Reste von Gabrieles Apfeltaschenfüllung, die ich vorgestern auch schon gefrühstückt habe. Da weiß ich zwar was drin ist, aber nicht in welchen Mengen. Das ist also außen vor. Und im Gegensatz zu den beiden Rohvolutionstagen, habe ich definitiv alles verzehrt was ich brauche. Was ich auf der Rohvolution nämlich definitiv nicht genug verzehrt habe war Selen, Kalzium, Silizium und Methionin. Womöglich auch noch andere Aminosäuren. Wahrscheinlich sogar. Einfach aus dem Grund, weil man auf der Rohvolution nicht genug Salat zu essen kriegt.

Rohkost-Buch

Gestern Abend habe ich dann einen interessanten Artikel zu lesen bekommen und zwar von Frederic Patenaude. Frederic hat vor einigen Monaten geheiratet und jetzt fragen ihn seine Leser dauernd, wie er seine Kinder ernähren würde. Gestern hat er mit einem Artikel darauf Antwort gegeben, der betitelt ist mit: „Why I wouldn’t feed a pure raw vegan diet to my children

Er erklärt darin hauptsächlich, dass Rohkost oft zu wenig Kalorien für Kinder enthält, die sehr aktiv sind und schnell wachsen, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, da ja süßes Obst echt viele Kalorien enthält. Obst enthält dafür wiederum sehr wenig Eiweiß, häufig sogar weniger als Muttermilch. Muttermilch enthalte hingegen ca. 50% Fett, weshalb Kinder mehr Fett brauchen als Erwachsene und auch besser verstoffwechseln können. Je kleiner sie sind desto besser. Aber ab einem Alter von ca. 2 Jahren, wird das Enzym Laktase in weit weniger großen Mengen produziert, weshalb Michzucker dann nicht mehr so gut verstoffwechselt werden kann. Aber Kinder, auch Rohkostkinder, essen dann ja bereits auch was anderes.

Frederic erzählt, dass viele der Rohkostkinder, die er beobachtet habe, unterernährt gewesen seien und auch zu klein für ihr Alter. Wenngleich sich das später gegeben habe und sie eine normale Größe erreicht habe. Ob das jetzt am Silizium liegt oder nicht, wage ich nicht zu beurteilen.

Desweiteren gibt es keine Kultur die über Jahre hinweg roh-vegan oder auch nur vegan gelebt hat. Es gibt aber durchaus Kulturen, die über Generationen hinweg vegetarisch waren, was man als Beweis nehmen könne, dass das über Jahre hinweg durchaus funktioniere.

Er schlägt vor Kindern schon einen Großteil Rohkost zu geben, diese aber mit gekochtem Gemüse, gekochtem glutenfreien Getreide und gekochten Hülsenfrüchten zu ergänzen. Und mit B12 zu supplementieren.

Ich hatte woanderes gelesen, dass er auch Eier essen soll, aber vielleicht ist er davon abgekommen, man ändert seine Ernährung ja auch immer mal wieder.

Was gab’s zu essen?:

8 g Paranüsse
4 Grüntee
Chia-Bananenmilch mit Zimt
2 Birnen
14 g Probiotische dunkle Schokolade (Werbegeschenk auf der Rohvolution)

11:15 Uhr: Apfeltschenfüllung aus Äpfeln, Mandeln Zimt, Vanille und Zitrone

12:30 Uhr: Kartoffeln mit fettarmer spanischer Mandelsauce und Paranussparmesan
28 g Kokosfleisch

14:30 Uhr: 750 g Brokkoli, gekocht mit Knoblauch, Salz und Pfeffer
8 eingeweichte Datteln

19 Uhr: Salat mit Sesamdressing














Linseneintopf mit rohen Möhren
3 TL Agavendicksaft
1 Banane

Das beste fettarme Dressing was ich bisher gefunden habe, ist das was ich von Ani Phyo abgewandelt habe. Die Grundlage sind 2 EL gemahlene Nüsse oder Samen, mit 1 EL Agavendicksaft und 1 EL Nama Shoyu. Es ist süß, es ist salzig, es ist fettig. Genau wie Dressing sein muss und es enthält gesunde und vollwertige Fette. Ich finde es momentan super!

Und dann schickte mir gestern Abend der gute Dirk Riske ein Foto, dass er von mir auf der Rohvolution gemacht hatte. Er hat ne tolle Kamera und ein tolles Auge und offensichtlich auch ne Menge Talent. Wenn ich mal wieder Schauspielerfotos brauche, weiß ich an wen ich mich wende;-):


Alles Liebe,

Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:


Montag, 26. September 2011

Alles über Dr. Switzer....

Hallo Liebes,

Tag 905: Ich weiß nicht wo ich anfangen soll…Also wahrscheinlich am besten am Anfang.

Ab 9 Uhr früh waren wir wieder auf der Messe und es war verhältnismäßig ruhiger. Am Samstag war doch einiges mehr an Publikum oder das Publikum war am Sonntag noch satt von Samstag. Auch viele mir bekannte und vertraute Gesichter, die ich von den bisherigen Messen kenne, waren dieses Mal nicht dort. Geht die Luft so langsam raus aus der Rohkostszene oder wechselt das Klientel nur?

Das hat uns auf jeden Fall die Möglichkeit gegeben ein Durianbrunch in der Herbstsonne zu veranstalten, was wieder mal göttlich war…wobei, eigentlich esse ich Durian tatsächlich am liebsten ganz mit mir alleine. Nur ich und die Durian und eine fast meditative Stimmung.

Für den Zweiten Rohvolutionstag hatte ich dann nur noch 5 € übrig womit man dann schon ziemlich aufgeschmissen ist. Das einzige was mich aber wirklich noch interessiert hat war Dr. Switzers Buch Dr. Switzers Heilkräftige Wildkräuter-Vitalkost-Rezepte. Ich stand da wohl so sehnsüchtig vor, dass der Gute es mir dann zum halben Preis angeboten hat. Spezieller Medizinstudentenrabatt. Und wo ich gerade dabei war, habe ich dann auch noch ein Fan-Foto machen lassen.


Nachdem ich dann gestern Abend auch noch angefangen habe darin zu lesen, ist mein Fanstatus auch noch gravierend gewachsen. Ich schrieb ja gestern bereits, dass Dr. Switzer Gabrieles Kreationen so gelobt hat, weil sie so wenig Fett enthalten. Gestern hat er es noch schöner ausgedrückt. Gabrieles Essen habe die höchste Schwingung von allen Kreationen. Ich habe ihr gesagt, sie solle diese Aussage sofort auf all ihre Werbeflyer schreiben!;-) Er hat auch sein Buch gegen Gabrieles Apfeltaschen getauscht. Tja, Gabrieles Essen hatte am wenigsten Fett und am meisten Liebe drin ;-))) – Außer der Schokolosus und die Hazel natürlich. Die hatten Fett und Liebe drin. Man kann sie übrigens auch bei Gabriele im Shop bestellen.


Und dann stand ich noch vor der Herausforderung eine Mitfahrgelegenheit zurück nach Köln zu finden. Zunächst habe ich Kirstin von PureRaw gefragt, die hatte ein zu volles Auto. Dann Mel, die für Lifefood am Stand geholfen hat, aber auch die hatte keinen Platz mehr frei. Mel verwies mich aber auch die Standhilfe von Urs Hochstrasser, die wohl aus Duisburg kam.

Und so kam es dann zu einer regelrecht schicksalhaften, regelrecht mystisch-kosmischer Schnickschnack-mäßigen Begegnung.

Urs Hochstrassers Standhilfe war Maria, die nach Duisburg musste und auf meine Frage ob sie noch ein Plätzchen frei hätte im Auto und in Richtung Köln fahre, antwortete sie strahlend: „Ja klar, ich kann dich mitnehmen“.

Wir hatten uns noch nie zuvor gesehen. Nicht mal im Internet. Und auch auf der Messer hatten wir nichts miteinander zu tun. Nachdem die Messe dann beendet war und alles eingeladen war, fielen mir dann Marias Schuhe auf. Sie hatte Vibram Zehenschuhe, die ich auch schon ewig haben will, vor allem die Laufschuhe, die mir aber zu teuer sind. Noch. Sie sagte, sie würde die immer auf der Arbeit tragen. Ich: „Was machst du beruflich?“ Maria: „Ich bin Ärztin.“

Und so kam es, dass ich mit einer Neurologin, die gerade ihren Facharzt macht, zurück nach Köln gefahren bin. Wir hatten viel zu reden, denn Maria war für mich ein super spannender Fall. Sie ist seit 9 Jahren vegan, supplementiert nicht und hat keinen B12 Mangel. Und ja, sie hat alle Blutwerte im Labor überprüfen lassen. Sie hat mir auch noch all die Unterschiede erklärt, aber ich, als noch-Nichtmediziner, habe nicht so 100% folgen können. Ich habe sie dann gefragt, ob sie denn vegane Fertignahrung esse, die ja mit B12 und Co. angereichert ist, was sie verneint hat. Sie würde ziemlich naturbelassen essen, aber nicht 100% roh, das würde sie halt gerne ausprobieren wollen. Nüsse und so würde sie nicht viel essen. Ist aber auch klar, wenn man vegan kocht, hat man nicht solche Lust auf Nüsse. Ich habe sie gefragt womit sie sich das erklärt, dass sie keinen B12 Mangel habe und sie antwortete: „Auf einen funktionierenden Dünndarm.“

Rohkost-Buch

Tja, eigentlich hätte sie nach 3-7 Jahren veganer Ernährung einen B12 –Mangel entwickeln müssen. Hat sie aber nicht. Nach 9 Jahren veganer Ernährung nicht! Cousens schrieb ja, dass 40% alles Fleischesser und 80% aller Veganer und Rohköstler einen B12 Mangel hätten. Maria gehört offensichtlich den 20% an die es nicht haben. Vor 9 Jahren war Maria aber auch erst Anfang 20. Womöglich hat sie früh genug damit angefangen….

Und da bin ich direkt wieder bei Dr. Switzer, der im Interview mit Stefan Hiene erklärt hat, dass häufig ein B12 Mangel von der Verkleisterung des Darms mit Gluten und Kasein herrührt. Video hier!

Und dann lag ich nach 3 anstrengenden Tagen im Bett, war hundemüde, aber konnte meine Augen nicht abwenden von Dr. Switzers Buch. Ich habe zum einen fast das Gefühl, dass er mir nach dem Maul redet, weil er alles bestätigt, was auch ich mir in den letzten 8 Jahren zusammengereimt habe und er greift Dinge auf die ich beobachtet habe, mir aber bisher nicht erklären konnte. Er hat zudem aber auch neue Erkenntnisse für mich.

Zunächst mal schreibt er, dass er eine vegane Rohkosternährungsweise durchaus für erstrebenswert halte, das aber für die meisten Mensch nicht unbedingt möglich oder auch nötig sei, so großen Verzicht zu üben. Er schreibt:

„Es dauert oft viele Jahre um von tierischem Eiweiß weg zu kommen. Hier gibt es eine Faustregel: Je degenerierter der Magen-Darm-Trakt, desto höher der Bedarf an tierischem Eiweiß. Diese Tatsache wird eine vegane Ernährungsweise erschweren.“

Das erklärt vielleicht warum so viele Leute der Meinung sind, dass sie Fleisch brauchen…vielleicht ist es aber auch eine Form der Sucht…

Weiter geht’s mit etwas, das ich noch nie gehört habe:

„Kleine Mengen tierisches Eiweiß können wie ein Katalysator wirken und die Aufnahme von Nährstoffen aus Gemüse, Obst und Wildkräutern steigern, vor allem von Menschen, die an Krankheiten labrorieren. Laut Edgar Cayce, dem berühmten amerikanischen Gesundheitspropheten, kann eine kleine Menge Gelatine die Aufnahme von Nährstoffen aus Gemüse und Obst deutlich steigern. Ein rohes Eigelb, eine Götterspeise aus Gelatine oder Sashimi sind gesunde Quellen von tierischem Eiweiß, die ich meinen Patienten empfehle. Weil sie nicht erhitzt werden, bilden sie während des Verdauungsprozesses kaum Schlacken oder Toxine. Wird tierisches Eiweiß in der Bratpfanne erhitzt, beginnt das Eiweiß zu gerinnen. Der Körper hat schwierigkeiten das Eiweiß zu verwerten, und muss es als Schlacken deponieren. Daraus können Eiweißspeicherkrankheiten entstehen.“

Dr. Switzer selbst isst und empfiehlt ca. 100-150 g rohe Lachs, isst ganz selten Rohmilchkäse oder Rohmilchkefir, wie oben erwähnt mal etwas rohes Ei und eben auch Gelatine, was mit bisher völlig neu war. Aber eben sehr, sehr wenig tierisches. Er schreibt im Endeffekt seien nicht mal Pferde oder Kühe Veganer, weil auch die Würmer und Insekten mitfressen, wenn sie grasen. Er schreibt er kenne keinen Menschen, der als Veganer 100 Jahre oder älter geworden sei.

„Nur ausnahmsweise habe ich Menschen erlebt, die mit einer rein veganen Ernährung gut klargekommen sind. Während der letzten zehn Jahre habe ich nur eine Patientin bei einer Kur kennen gelernt, die als Veganerin überragend gesund war. Sie litt weder unter degenerativen Erscheinungen noch unter Nährstoffmangel.“ Zudem rät er zur Ergänzung der Rohkost, 20% gekocht oder weniger, zu Ayurvedischen Bohnen- und Linsengerichten. Und noch was, dass ich ebenfalls beobachtet habe greift er auf:

„ Gerade Vegetarier und Veganer können schnell grau und faltig werden. Fehlende Gelatine und organische Spurenelemente können den Alterungsprozess beschleunigen. Ich habe schon 50-jährige Vegetarierinnen erlebt, die fast wie 70 ausgesehen haben. Kleine Mengen Gelatine, luftgetrockneten Bio-Lachs, Wildkräuter-Cocktails, das Weglassen von glutenhaltigen Kohlenhydraten und eine Reduktion von Milcheiweiß können diesen Prozess verlangsamen bzw. stoppen. Hier nutzen all die teuren Cremes nicht.“

Graue Haar schiebt auch er, ebenso wie Dr. Cousens, auf Mineralstoffmangel. Diesen könne man zum einen mit Wildkräutern und zum anderen mit Nahrungsergänzungsmitteln aus organischen Mineralien und Spurenelementen konsumiert werden. Außerdem schreibt er im Rezept für den „Natürlichen Haarfarben-Cocktail“ folgendes:

„Können graue Haare ihre natürliche Haarfarbe wieder gewinnen? In der Literatur gibt es viele Erfahrungberichte von Menschen, die auf die Wirkung von Melasse-Zuckerrübensaft schwören. Einige können ihre grauen Haare wieder vertreiben. Melasse enthält besonders viel Magenesium, Kupfer und den Vitamin B-Komplex. Auch das Fell von Tieren kann durch die Gabe von Melasse profitieren. Wegen ihrer heilkräftigen Wirkung auf die Haare sind Brennnesseln berühmt. Sie enthalten viel Zink, ein Mineral, welches neben Kupfer in Verbindung mit gesunder Haarfarbe gebracht wird. Das Mandelmus enthält eine Reihe von wichtigen Fettsäuren (Omega 3), Lezithin und Vitamin E, die für den Aufbau der Haare wichtig sind. Mandeln enthalten viel Kalzium. Gelatine liefert Chondroitin- und Glucosaminsulfat, wichtige Bausteine für die Haare. Ein rohes Eigelb wurde füher von Großmüttern empfohlen. Die 70+ organische Mineralien und Spurenelemente neutralisieren Säuren, die zu Haarausfall führen können und sorgen für den Aufbau gesunder Haare.“

So, jetzt habe ich fast das ganze Buch zitiert…;-)))

Es ist bestückt mit 170 Rezepten, fast alle mit Wildkräutern und zudem mit ziemlich wenig Fett. Also eigentlich noch viel besser als alles was Cousens so anbietet. Ich fürchte, ich habe einen neuen Guru!;-)))

Was gab’s zu essen?: ....100% roh-vegan und mit ganz viel Fett

Rest von Gabrieles Apfeltaschenfüllung
2 Grüntee
1 Papaya

1 Schokolosus

1 Medjooldattel
1 Apfeltasche Halbe










Packung Durian














1 Gemüsewrap Einige Scheiben Rohkostbrot, das Gabriele auch im Shop verkauft, teilweise mit Cashewkäse
3 Rohkost-Kaffee von Stefan Hiene nach Dr. Switzers Rezept Rest Durian 400 ml Erdmandelmilch, die am Ende der Messe weg musste.

1 Mouses au Chocolat von Nelly Reinle-Carayon, das ebenfalls weg musst am Ende der Messer

So, jetzt kommen wir zum Kaffee!:-) Stefan hat an seinem Stand Kaffee verkauft aus Getreidekaffee, Xylit, Kakao, Hanf, Maca, einem Nahrungsergänzungsmittel aus 14 medizinischem Pilzen und Shilajit und es schmeckte ungefähr wie sehr leichter Latte Macchiato. Das Rezept dazu findet sich ebenfalls in Dr. Switzers Buch, Stefan hatte es ein wenig abgewandelt, weil er nicht all Zutaten hatte und…ehrlich…ich hatte einfach noch nicht die Zeit mich mit all den ayurvedischen Kräutern und auch den medizinischen Pilzen auseinander zu setzten.

Muss ich aber, weil auch Cousens schreibt, dass Shilajit ungefähr bei jeder Krankheit helfe. Ich kann nur sagen, dass es lecker war und ich finde, dass ich heute früh ziemlich fit, gesund und ausgeruht aussehe. Vielleicht liegt das daran…

Hier noch ein paar Eindrücke:










Alles Liebe,

Silke

Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:


Sonntag, 25. September 2011

Ölmühle Solling und Dr. John Switzer auf der Rohvolution in Speyer...

Hallo Liebes,

Tag 904: Ein ganzer Messetag am Stand an der Rohvolution, und ich mach die Arbeit lieber als jeden anderen Job, den ich in den letzten 12 Monaten gemacht habe. Möglicherweise, weil ich es nur 1-2 Tage mache oder auch, weil es neu ist. Oder weil es so viele so viele nette Leute um einen drum rum gab. Ich hab ca. 100 Gemüsewraps gemacht und mich selbst dann nur an Durian und Booja-Booja Eis vergriffen.

Auf einem meiner Wege in die Küche wurde ich am Stand der Öhlmühle Solling aufgehalten und mehr oder weniger heftig angeregt dort frisch gepresster Leinöl zu kosten, was zugegeben ziemlich lecker, also aromatisch war. Da ich ja nun der Auffassung bin, dass weniger Fett besser ist, habe ich gefragt, was die kleinste Flaschengröße ist, in der es angeboten wird, und mir wurde die Auskunft gegeben, das seien 250 ml. So wie im Laden von Schneekoppe oder so auch. Das Dumme ist aber, dass Leinöl vielleicht ca. 6-8 Wochen haltbar ist und dann ranzig wird. Ich habe der Ölmühle Solling also erzählt, dass es nur wenig Fett essen würde und es deshalb nicht kaufen würde, es sei denn, es gäbe kleinere Flaschen. Daraufhin erzählt mir der nette Herr von der Ölmühle er selber habe seinen Krebs mit Öl geheilt, Fett sei gesund. Dann habe ich argumentiert, dass es doch vielleicht auch daran liegen könne, dass die gesättigten tierischen Fette weggelassen wurden. Nein, er war der Auffassung, es war das Leinöl. Muss man vielleicht auch, wenn man Fette beruflich verkauft.

Rohkost-Buch

Und dann ergab sich die einmalige Gelegenheit mit Dr. John Switzer zu sprechen. Ich hatte gerade meine den ganzen Tag beiseite gelegete Durian gegessen und als Nachtisch dann Booja-Booja-Eis. Dr. Switzer war mit Stefan Hiene am Stand direkt gegenüber von uns, war aber auch die meiste Zeit nicht da und hat wahrscheinlich auch viele Vorträge gehalten.

Und dann habe ich meine Chance genutzt – noch mein Booja-Booja Eis in der Hand und Dr. John Switzer gefragt, wie es seiner Meinung nach mit Fett bestellt ist. Er zeigte auf mein Eis und meinter: „Das ist schon zu viel! So wenig Fett wie möglich sollte man essen. Auch von dem pflanzlichen Fett“ Tadaaaa!!! Ich : „Ja, ich weiß, heute ist einen Ausnahme“. Darauf meinte er, bei ihm sei es auch eine Ausnahme und auch er habe zu viel davon gegessen. Er würde aber auch merken, dass dann seine Geistigkeit, oder Spiritualität, oder wie man es nennen mag, nicht ganz so hoch sei. Ich habe ihm daraufhin erzählt, was ich alles gelesen habe und was ich kurz zuvor bei der Ölmühle Solling gehört habe, worauf er mir erzählte, dass er selber auch gar keine Öle essen würde. Also wie Dr. Esselystyn.

Das ist also der ca. 8. Schulmediziner in meiner Aussagensammlung, der wenig Fett vorzieht und für mich persönlich gibt es da keine Zweifel mehr. Es ist nämlich auch sehr auffällig, dass die ganze Rohkostszene sich nur aus Laien zusammensetzt, die irgendwelche Krankheiten geheilt habe und es ganz wenig richtige Ärzte gibt, die sich mit Rohkost befasst haben.

Dr. Switzer hat aber auch ein Vitalkost-Rezeptbuch geschrieben, was viele Wildkräuter enthält, was ich nun auch unheimlich gerne lesen möchte. Zudem habe ich ihm erzählt, dass ich im Oktober anfange Medizin zu studieren, und dass ich gerne auf ihn zurückkommen würde, falls ich mal ein Praktikum machen muss, was er begrüßt hat :-))) Und Dr. Switzer ist tatsächlich der einzige deutschsprachige Arzt, der sich in der Rohkostszene ist.

Was gab’s zu essen?:

Grüntee

1 Schokolosus, 1 Hazel

1 Banane

Booja-Booja Eis Maple Pecan und Schokolade
1 Gemüsewrap

Durian und nochmal Booja-Booja

2 Rotwein, einige Mandeln

Ach, und Dr. Switzer hat Gabrieles Gemüsewrap gelobt, weil der relativ fettarm ist, im Vergleich zu all den anderen Leckereien dort. Möglich dass der heutige Blogeintrag ein wenige durcheinander wirkt, ich sitze allerdings heute gemeinsam mit Gabriele am Küchentisch und wir haben zwischendurch noch ein wenig gequatscht, was nicht wirklich optimal ist zum Bloggen Verzeiht mir bitte.

Ich wollte auch eigentlich nur diese beiden widersprüchlichen Geschichten loswerden, die mir zeigen, dass Gourmet-Rohkost oder hauptsache 100% roh einfach nicht der Weisheit letzter Schluss ist, was für mich zumindest eindeutig erklärt, warum auch bei 100% Rohkost manche Leute immer noch klitzekleine Gesundheitsdefiziten habe, wie auch ich sie habe. 100% roh als Schublade hält einfach nicht alles was es verspricht. Ich muss los…

Alles Liebe,

Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:


Samstag, 24. September 2011

Cousens Utopie???

Hallo Liebes,

Tag 903: Speyer um 6 Uhr morgens. Ich bin gestern zu vernünftiger Uhrzeit mit dem Zug angereist, was von Köln auch nur ca. 3 Stunden gedauert hat. Und unterdessen habe ich Cousens Buch ausgelesen. Endlich also mal wieder Zeit anständig zu lesen, denn das Buch ist ein ziemlicher Wälzer.

Und jetzt bin ich mir sicher, dass er noch nie die Fettwerte eines typischen Tages ausgerechnet hat. Wie auch Victoria Boutenko und Doug Graham, empfiehlt er 500-1000 g Grünzeug pro Tag. Er empfiehlt es entweder als Salat zu essen, als Suppe mit 1 ganzen Avocado drin püriert oder als obstfreien grünen Smoothie mit 1 Tasse Chia Samen drin. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Er kann einfach keinen blassen Schimmer haben. Das macht mich wiederum sehr skeptisch ebenso wie die nicht vorhandenen Fußnoten über die Max Planck Studie und ich denke mir das irgendwas faul ist. Und immer wenn ich entdecke das irgendwas faul ist, fällt das ganze Kartenhaus-Glaubensgebäude zusammen. Das war auch so, als ich entdeckt habe, wie wenig Silizium in der meisten Rohkost ist.

Allerdings ist ja meistens pflanzliches Fett besser als tierisches, gesättigtes, und ich kann durchaus nachvollziehen, dass man so eine Ernährung wählt um eine Krankheit zu heilen. Ich habe es selber gemacht, mit der Candida. Und ziemlich bald hatte ich dann einen Eisenmangel, was aber natürlich auch daran liegt, dass ich zu wenig Grünzeug gegessen hatte zu er Zeit, weil ich da noch nicht wusste, dass man Greensmoothies auch mit Chia machen kann, und dass ich aus irgendeinem anderen, mir unerklärlichen Grund, keine grünen Säfte getrunken habe.

Fleisch, so schreibt Cousens, habe einen relativ hohen glykämischen Index, wie und womit er das erklärt, habe ich leider vergessen und definitiv muss ich das Buch nochmal lesen, weil es wirklich sehr dicht mit Informationen ist. Und das sei bei pflanzlichem Fett eben nicht so. Alle Rezepte in dem Buch sind also überladen mit Fett, außer die gekochten auf Stärke basierenden. Und ich weiß mal wieder nicht, was ich daraus schließen soll, außer, dass es mehr schulmedizinisch ausgebildete Ärzte gibt, die für vegane, vollwertige Ernährung mit niedrigem Fettgehalt votieren, als für Rohkost. Cousens selbst schreibt von sich er sei seit 35 Jahren 100% roh-vegan und wenn ich mir all diese Ärzte rein optisch betrachte, weiß ich auch nicht, wer wohl recht hat. Campbell und Esselstyn sind ein paar Jahre älter als Cousens und Cousens ist noch nicht ergraut. Hängt das mit der Ernährung zusammen, oder doch eher mit den Genen? Er selbst sagt, das hänge mit der Mineralstoffen in der Ernährung zusammen, ob die Haare ihre Farbe verlieren oder nicht. Also muss doch noch mal der Max Planck Studie auf den Grund gegangen werden.

Aber die Sache mit dem Fett verwirrt mich doch schon sehr. Denn wenn Cousens überhaupt gar nicht klar ist, wie viel Fett tatsächlich in einem Tag seiner empfohlenen Ernährung erhalten ist, dann wundert es mich auch gar nicht, dass er so wahnsinnig wenig Zucker empfiehlt, also aus Obst und Trockenfrüchten, denn Zucker macht vor allem mit viel Fett Probleme in der Ernährung.

Rohkost-Buch

Gabriele und ich waren um 15 Uhr an der Messehalle zum Aufbauen des Standes verabredet. Sie hatte noch zwei Aufbauhelfer bestellt und zu viert haben wir den Stand dann aufgebaut. Für Abends war eine Feier von den Veranstaltern geplant und dazwischen hatten wir Zeit und ein wenig zu unterhalten, weil wir auch noch 10 kg Möhren einkaufen musste und noch einen Supermarkt aufgesucht haben.

Gabriele verzichtet momentan auf jeglichen Zucker, denn den Stein der Weisen scheint noch niemand gefunden zu haben. Als wir uns an Sylvester das letzte Mal ausgiebig unterhalten haben, war es umgekehrt. Da habe ich auf jeglichen Zucker verzichtet und sie lebte fettarm. Allerdings weiß ich halt wirklich nicht wie fettarm man bei Rohkost überhaupt sein kann und werde es in den nächsten Tagen mal testen ob es möglich ist 15-20% Fett bei 100% Rohkost satt zu werden.

Lissa (sorry, keine Verlinkung, ich bin kurz angebunden) hat das schon total oft probiert und ist nur dann satt geworden, wenn wie wirklich Unmengen Obst gegessen hat. Fettarm ist eigentlich nur mit was gekochtem leicht. Gabriele sprach mich auch an: „Du kochst aber schon recht viel momentan“, was ich ihr mit allem was ich in den letzten Woche erfahren habe begründet habe. Bei Rohkost gibt es nur Einfachzucker in der Ernährung und die machen vielen Menschen Probleme. Sie hat an sich selber festgestellt, dass sie dann Heißhungerattacken bekommt, wenn sie Obst isst. Also habe ich ihr zunächst mal erzählt, dass bei mir von Hirse die Dellen in den Oberschenkeln weggegangen sind und die Sache mit dem Silizium, das halt in Rohkost kaum drin ist. Und dass, wenn ich 750 g Brokkoli koche, ich eben genau die Mengen Grünzeug zu mir nehme, die empfohlen sind, wenn auch in gekochter Form.

Sie sagte, sie sei Rohkostberaterin und könne dann doch nicht anfangen zu kochen. Verstehe ich voll und ganz, aber Victoria Boutenko hat es schlussendlich auch gemacht. Ich weiß halt aber auch nicht, ob man diese Mengen an Fett empfehlen kann, die in der meisten Gourmetrohkost enthalten sind. Somit ist das alles nicht gerade leicht.

Was gab’s zu essen?:

Kakao aus Erdmandelmilch, Kakaopulver, Agavendicksaft und Sojalecithin
15 g Paranüsse
10 eingeweichte Datteln

9:30 Uhr: ca. 250g Weintrauben

11:15 Uhr: 2 Kartoffeln, kalt, mit Salz
250 g Weintrauben

12:30 Uhr: 2 Kartoffeln, kalt mit Salz

13:45 Uhr: 1 Banane

15 Uhr: 2 Bananen 3 Curry-Kraut und Chia Cracker

18 Uhr: 5 Scheiben von Gabrieles Rohkostbrot – köstlich

20 Uhr: 3 Feigen
Buffet aus jeglicher Rohkost, wobei ein Gericht nach gerösteten Nüssen schmeckte, dazu Chi und Smoothie aus Wassermelone und Bananen.

Das Buffet war lecker, aber zu viel durcheinander für meinen Verdauungstrakt. Obst, Gemüse und Nüsse durcheinander ist fast nie eine gute Idee.

Ca. um 10 Uhr waren wir wieder in unserer Wohnung und haben noch Erdmandeln in Tüten gefüllt, die heute mit zur Messe müssen und dort verkauft werden sollen.

Und zu allem Überfluss, habe ich dann auch schnell nochmal meine Tage bekommen. Hatte ich völlig vergessen und habe auch nichts dafür mitgebracht. Ich muss es also irgendwie schaffen noch einen Supermarkt aufzusuchen, bevor die Messe beginnt. Das ist wirklich ein ungünstiges Wochenende für sowas…C’est la vie…

Tja, aber das gestern, war auf jeden Fall zu viel Fett, auch wenn das Brot zu einem Großteil aus Buchweizen besteht. Mir persönlich fällt 100% Rohkost ziemlich leicht, wenn ich reichlich Nüsse und Avocados esse. Aber wenn ich dies nicht darf, werde ich nicht satt. So einfach ist das Spielchen. Was ist das kleinere Übel? Es kann mit einem Eiweißmangel in Rohkost zu tun haben, oder einem Nährstoffmangel, oder auch mit einem Kalorienmangel. Wissen tue ich das bisher auch nicht.

Alles Liebe,

Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:


Freitag, 23. September 2011

Koreanischer Sesam-Romana-Salat...

Hallo Liebes,

Tag 902: Ein Tag mit ausreichend Methionin aber gleichzeitig mit zu viel Fett. Wie also ist es bitte möglich alle Regeln zu befolgen? Ne, ich weiß schon, laut der nicht auffindbaren Max-Planck-Eiweißstudie bräuchte ich eh nur die Hälfte der Aminosäure Methionen….Also, ich muss die Studie finden.

Darüber hinaus findet sich in There Is a Cure for Diabetes: The Tree of Life 21-Day+ Program ein Rezept für Brokkoli mit Paprika und Käse, was wie folgt geht und ein ziemlich typisches Rezept ist:

2 Tassen Brokkoli
1 Tasse rote Paprika

Für den Käse:

1 Tasse Sonnenblumenkerne
¼ Tasse Olivenöl
2 EL Zitronensaft
½ TL schwarzen Pfeffer
¼ TL Himalayasalz
Ein halber Büschel Koriander
¼ TL Cayenne
¼ TL Hing
2 TL Kreuzkümmel

Die Käsezutaten im Blender pürieren und mit dem Gemüse vermischen.

Für 1-2 Personen

So, ich wette das ist total lecker, aber wie soll man mit 1 Tasse Sonnenblumenkernen und ¼ Tasse Olivenöl eine Bilanz von15-20% Fett an Kalorien erreichen. In diesem Rezept alleine sind schon 80% Fett. – ca….

So langsam denke ich, dass Cousens Visionen ebenso utopisch sind wie die von Graham. Man kann mit Grahams Ernährung alle Nährstoffe zu sich nehmen, vorrausgesetzt man isst 3000 kcal aus Obst 1000 kcal aus Gemüse und Grünzeug und 25 g Nüsse. Ich kann das im Alltag nicht. Im Alltag kann ich aber auch nicht mit solchen Rezepten nur 15-20% Fett erreichen. Es ist allerdings schon schon möglich auf die Weise wie es Esselstyn, Ornish und Barnard empfehlen, mit gekochten Hülsenfrüchten und Stärke.

Nun sind ja auch gekochte Rezepte in Cousens Buch und da sieht die Fettbilanz natürlich besser aus. Er verlangt aber auch 80% Rohkost in der Ernährung und mit solchen Rezepten wie oben geht das nicht. Außerdem ist Cousens der einzige Schulmediziner, der so große Mengen Rohkost empfiehlt. Wie kommt das? Haben Ornish, Barnard und Esselstyn noch nie davon gehört? Ich glaube nicht. Ich glaube diese Empfehlung ist einfach utopisch. Also versuche ich irgendwie eine Mischung zu finden. Vielleicht klappt das nicht mir 15-20% Fett aber mit 25% kann ich zumindest laut Chronometer alle Nährwertvorgaben erreichten. Vielleicht ist das mit 300-350 g Fisch dann auch noch leichter. Evtl. müsste ich das mal testen.

Vorerst habe ich aber erstmal ein neues Salatrezept gemacht. Es ist inspiriert durch ein Rezept aus Ani Phyos Buch Ani's Raw Food Asia: Easy East-West Fusion Recipes was ich verschlankt habe und was köstlich war. Ani verwendet eigentlich geröstetes Sesamöl und zwar ganze 3 EL davon 36 g Fett, was fast die Tagesdosis ist. Ich habe einfach 2 EL Sesamsamen genommen, was somit Vollwert ist, weniger Fett enthielt und absolut köstlich war, auch wenn es sehr simpel aussieht. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.

Koreanischer Sesam-Romana-Salat

250 g Romana, zerpflückt
20 g weiße oder gelbe Zwiebel in dünne Scheiben geschnitten

Gemüse in eine Schüssel geben.

Für das Dressing:

2 EL Sesam, gemahlen
1 EL Nama Shoyu oder Sojasauce
1 EL Agavendicksaft oder Honig
Cayennepfeffer nach Geschmack
25 ml Wasser

Alles in eine kleine Schüssel geben, mit der Gabel vermengen und über den Salat verteilen. Ergibt immer noch 9 g Fett, dafür sehr wertvolles mit zusätzlichem Kalzium und ohne raffiniert zu sein. 10 g Fett pro Mahlzeit ist zudem ziemlich optimal. Damit kann man kaum was falsch machen.

Rohkost-Buch

Gestern Nachmittag war ich dann erneut bei einem Vorstellungsgespräch. Schlagartig, weil ich jetzt Bafög bekomme und nicht mehr auf der Suche nach einem Job bin, kommen Jobs zu mir. Ich hasse das Gesetz der Anziehung.

Die Managerin meines Joggingfreundes meldete sich am Wochenende bei mir, weil eine Freundin von ihr immer mal wieder Studenten für ihre Arbeit braucht. Wie sich rausstellte macht sie Benimmtraining in Schulen und zahlt 200 € pro Tag. Sie hat auch noch andere Tätigkeiten für die sie für 2 Stunden 60 € zahlt. Ich bin fast vom Glauben abgefallen, während sie sich fast geschämt hat, mir so einen niedrigen Lohn anzubieten. Hallo??? Ich habe in der Videothek für 5,50 € gestanden!!!

Nun ist es nicht so, dass dieser Job als ich in der Videothek stand noch nicht existiert hätte und es ist auch nicht so, dass ich die Managerin meines Joggingfreundes damals noch nicht kannte. Nein, es liegt schlicht und ergreifend an dem Studentenstatus und damit erfüllt sich dann wiederum die Prophezeiung meiner Freundin, die mir erzählt hatte, dass auch sie, bevor sie studierte, keine anständig bezahlten Jobs gefunden habe.

Ich bin überhaupt kein andere Mensch, ich bin nicht klüger oder sonst was. Aber jetzt plötzlich scheine ich mehr Wert zu sein, als als Schauspielerin.

Nun ja, ich habe zunächst viel Bewunderung für den Abischnitt von 1,2 geerntet und ebenso dafür dass ich das Abitur an der Abendschule nachgemacht habe. Irgendwie assoziieren die Leute immer, dass das noch schwerer sei, obwohl ich finde, dass es viel leichter ist ein gutes Abi zu machen, wenn man entsprechend älter ist.

Und dann fragte sie mich in welche Richtung ich denn medizinisch gehen wolle, worauf ich geantwortet habe: „Möglichst alternativ, aber das kann man leider nicht studieren.“

Und darauf kam sie mit: „Dann weiß ich einen Arzt der sie unterrichten kann. Allerdings praktiziert der in Heidelberg. Der ist 66, hat die klassische Ochsentour hinter sich, vom Assistenzarzt zum Oberarzt zum Chefarzt. Jetzt hat er eine eigen Praxis und will die, auf Teufel komm raus, nicht aufgeben, weil er sagt: „Jetzt erst, jetzt endlich kann ich heilen. Das ging vorher nicht!““

Ich war fasziniert. Sie erzählte mir er habe sie selbst von einer sehr schweren Krankheit geheilt und ich kam nicht umhin zu fragen von welcher denn. Natürlich war es Krebs. Geheilt völlig ohne Chemotherapie, Bestrahlung oder OP.

Sie habe ihn gebeten ein Buch über seine Heilmethoden zu schreiben, was er verweigert habe, weil ihm die Pharmaindustrie dann die Hölle heiß mache, ebenso wie die Krankenkassen, da er teilweise Wege gefunden habe, die Krankenkassen zahlen zu lassen für Dinge, die sie normalerweise nicht tragen.

So geht das! Der Robin Hood der Medizin! Ich behalte ihn schwer im Hinterkopf für irgendwelche Praktika….

Was gab’s zu essen?:

Kakao aus Erdmandelmilch, Kakaopulver, Stevia, Agave und Sojalecithin

19 g Paranüsse Ruccola Greensmoothie aus Banane, Ruccola, Zitronensaft und Stevia
10 g Paranüsse

12:30 Uhr: 4 frische Feigen
Koreanischer Sesam-Romana-Salat s.o.
1 Banane

15:30 Uhr: 750 g Brokkoli, gekocht, mit Knoblauch, Salz und Pfeffer

19 Uhr: 2. Hälfte des Greensmoothie

19:30 Uhr: 500 g Kartoffeln, gekocht mit fettarmer Spanischer Mandelsauce und Paranuss Parmesan
10 eingeweichte Datteln

Ich brauche definitiv nach jeder Mahlzeit was Süßes, aber Bananen und Datteln reichen mir voll und ganz dafür. In vielen Diätbüchern gibt es immer so den Tipp, dass man, wenn man Lust auf was Süßes bekommt, immer einen Apfel bereit halten sollte. Nein. Ein Apfel tut’s einfach nicht, aber eine Banane tut es sehr wohl. Und Trockenfrüchte ebenso. Daher würde ich empfehlen immer eine Banane parat zu haben.

Das waren also 2414 kcal, davon 79 g Eiweiß, 62 g Fett und 66/11/23, also einen Hauch zu viel Fett. Dafür 107% der Tagesdosis Methionin!!!

Alles andere war auch in Überfülle vorhanden, außer natürlich B12 und D. Was ich damit mache, weiß ich auch noch nicht. Mich selbst ein Mal die Woche zum Sushi einladen oder sowas wie einen Fischtag einlegen, oder es drauf ankommen lassen, dass mein Köper mir schon rechtzeitig Bescheid gibt, wenn es wieder Zeit für rohen Fisch ist? Keine Ahnung. Möglich könnte auch noch sein, dass Lachs tatsächlich eine bessere Methioninquelle ist als Paranüsse und auch das müsste ich in der Praxis mal testen. Denn Lachs ist weniger fetthaltig als Paranüsse.

Und die nächstens zwei Tage werde ich wahrscheinlich wieder alle Regeln brechen und nichts mitrechnen können, denn gleich geht es auf nach Speyer zu Rohvolution. Ich hoffe ich sehe euch alle am Stand von Gabriele Weiss und ihrer Rohkostbar - ich bin ihre Standhilfe. Sie hat die großartigste Süßigkeit überhaupt, den Schokolosus, der so eine Art sehr reichhaltiger Schokomuffin ist und einfach köstlich. Ich stehe also 2 Tage lang nur am Stand und werde kaum die Zeit finden mich dort umzuschauen.

Allerdings ist ja auch irgendwie immer alles gleich auf der Rohvolution. Man muss wieder rechtzeitig zusehen, dass man Durian bei Orkos bekommt, denn sonntags ist die meist schon ausverkauft, daher immer am Samstag zuschlagen und ansonsten bin ich natürlich erstmals auf der Feier für Messeteilnehme, heute Abend, weil ich früher nicht Teilnehmer, sondern nur Besucher war. Als Gabrieles Standhilfe bin ich Teilnehmer! Ich freu mich!

Alles Liebe,

Silke
Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun: