Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Dienstag, 31. Dezember 2013
Ist Durianrider der dümmste Rohkost-Guru der Welt?
Ich blogge jetzt seit 4 3/4 Jahren an dieser Stelle und ich beobachte immer wieder die selben Trends. Dabei gibt es wirklich nur zwei große, die sich komplett durch alle Ernährungsformen ziehen. Ob omnivor, vegetarisch, vegan, Rohkost. Die Trends sind immer High Carb oder Low Carb. Momentan ist wieder High Carb Mode.
Schöne wäre, wenn die Worte "High Carb" tatsächlich auch irgendwas bedeuten würden. Sie bedeuten aber gar nichts. Damit kann man nicht aussagen was man isst, wie viele Kalorien man isst, welche Nahrungsmittel man isst, welche Nährstoffe man isst, etc.
Ähnliches gilt für eine Bezeichnung wie "80/10/10" - Ein Begriff, der von Douglas Graham geprägt wurde, und der auch nur für seine Ernährung verwendet werden sollte, auch wenn auch in anderen Ernährungsprobrammen (McDougall, Ornish, Esselstyn) die selbe Menge an Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett, nämlich 80% Khd, 10% E, 10% F vorkommen. Denn wirklich etwas aussagen darüber was man isst und wie viel Nährstoffe man aufnimmt, lässt sich damit nicht.
Meines Erachtens funktioniert Obstrohkost, roh-veganes 80/10/10 nur dann, wenn man sich wirklich exakt an alles hält, was Graham sagt, sich an seine Ernährungspläne hält, 500-1000 g Grünzeug täglich verzehrt und ausreichend Sport treibt. DAS ist 80/10/10. Ich habe mich vor Monaten hier schon mal ausgiebig darüber ausgelassen und wundere mich von Zeit zu Zeit, dass da draußen immer noch nicht bekannt ist, dass es einen Unterschied gibt zwischen Obstrohkost und einer vollwertigen, fettarmen, pflanzlichen aber u.a. gekochten Ernährung, wie sie Ärzte wie Esselstyn, Ornish und McDougall empfehlen. In letzter Ernährung fällt es nämlich wesentlich leichter ausreichend von allen Nährstoffen zu bekommen, als bei Obst und grünen Blättern.
Grahams Programm ist plausibel, durchdacht, durchgerechnet und wer sich daran halten kann, kann damit auch Erfolg haben. Ich kann es nicht, weil ich mich nicht zufrieden gesättigt fühle, weil ich dauernd Lust auf was Herzhaftes habe, weil die Menge zu viel ist und die Sättigung dennoch zu wenig und weil so viel Obst sauteuer und häufig einfach nicht in guter Qualtiät zu kriegen ist. Ich sehe daher keinen Grund zu versuchen Grahams Ernährung für mich zum funktionieren zu kriegen. Zudem ruiniert es einem absolut und total die soziale Gesundheit. Vegan ist schon schwer in der Gesellschaft, sowas geht gar nicht.
Ornish, Esselstyn und McDougall sind da plausibler, praktikabler und im Gegensatz zu Graham haben die Herren auch ihren Doktor in Medizin und nicht in Chiropraktik.
Es gibt Ernärhungsweisen, die ich nicht praktiziere, von denen ich aber durchaus glaube, dass man von ihnen nicht krank wird. Instinktive Rohkost z.B., oder auch Grahams Programm, oder auch die Empfehlungen der DGE machen nicht krank so wenig Fleisch und Süßkram da erlaubt ist und der ewige Hinweis auf Vollwertprodukte.
Was ich aber glaube, dass krank macht ist 100% Obstrohkost, sich nur von Bananen und Datteln zu ernähren, kaum Grünzeug zu sich zu nehmen, oder sowas:
Durianrider, ursprünglich mal Graham-Anhänger, der dann mit seiner Freundin Freelee eine neue fettarme Ernährung erfunden hat, die 90% Kohlenhydrate, 5% Fett und 5% Eiweiß enthält, erklärt hier was er macht, wenn er kein Obst in ausreichender Qualtiät auftreiben kann. Er isst Cornflakes, nicht bio, mit fettarmer Sojamilch und gaaaanz viel Zucker!
Man muss nicht Medizin studieren um zu wissen, dass das ganz und gar nicht gut sein kann. Aber Durianrider ist ja ach so charismatisch und viele Leute sind ach so dumm! - Es ist so leicht sich davon blenden zu lassen, vor allem wenn einem jemand erzählt, dass die eigene Lieblingsdroge gesund sei. Durinarider sagt er habe dadurch Energie für seinen Sport und er sei dünn. Das ist so das Hauptargument. Und er sagt auch, dass Obst natürlich besser wäre, weil da Enzyme drin seien. Auch er weiß offensichtlich noch nicht, dass die meisten Enyzme die Magensäure eh nicht überleben, dass das Gute am Obst die Antioxidantien und Vitamine sind.
Könnt ihr euch vorstellen, dass sich Barnard oder Esselstyn vor die Leute stellen und erklären, sie sollten das essen, was sie empfehlen weil sie dünn sind und dadurch Energie für Sport haben? Esselstyn ist gerade 80 geworden und könnte sich tatsächlich so vor die Leute stellen - macht es aber nicht. Durianrider wird die gesundheitlichen Konsequenzen noch zu spüren kriegen. Er ist noch jung. Statt dessen dreht er immer wieder Hassvideos gegen alle möglichen anderen Leute, Wissenschaftler, Biochemiker, Ärzte, andere Rohköstler etc. Hitler hatte ne ähnliche Strategie der Anhängergewinnung. - Ups, das war jetzt aber böse...
Dr. Graham hat sich in einem anderen Video kürzlich explizit von der Ernähung die Durinarider und Feelee praktizieren abgewandt und gesagt, dass das was er empfehle etwas völlig anderes sei und dass man das auf keinen Fall verwechslen solle.
Tja, und so ist das immer wieder und es ermüdet mich das immer wieder und wieder zu erklären. Leider erreuchen mich immer wieder Fragen dazu. Und schlussendlich stellt sich immer wieder heraus, dass das Vokabular einfach nicht klar ist. "80/10/10" ist Graham, "The Starch Solution" ist McDougall, der eben nicht empfiehlt seine Energie aus Saccharose zu beziehen (wie Durianrider) sondern aus Glucose, der Lieblingsnahrung des Stoffwechsels. Und Graham macht auch keine Obstrohkost, sondern legt auch sehr viel Wert auf Gemüse und Grünzeug. Und Esselstyn empfiehl ebenfalls ein Makronährstoffverhältsnis 80-10-10 aber dabei gekochtes, vollwertiges Essen und nur ca. 3 Portionen Obst am Tag, wegen des hohen Fruktosegehalts, der ebenfalls mit hohem Cholesterin in Verbindung gebracht wird. Da sind Unterschiede! Man kann es nicht einfach nur als High Carb oder 80/10/10 bezeichnen.
Und während ich dann gestern so Fettsäuren googelte las ich folgendes bei Wikipedia:
"Sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fettsäuren liefern viel Energie, unterstützen das Immunsystem, vermindern u.a. Depressionen und wirken sich auf viele weitere Stoffwechselprozesse positiv aus. Fette mit hohem Anteil an mittelkettigen Fettsäuren sind einfacher zu verdauen als solche mit langkettigen Fettsäuren.
Zudem hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in einer aktuellen Auswertung von Interventionsstudien mit über 13 600 Teilnehmern herausgefunden, dass ein hoher Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren, zusammen mit einem niedrigen Anteil gesättigter Fettsäuren, das Risiko für koronare Herzkrankheiten (z.B. Herzinfarkt) senkt. [5]"
5 „Mehrfach ungesättigte Fettsäuren senken das Risiko für koronare Herzkrankheiten“ (PDF-Datei; 240 kB).
Und dann wiederum das hier:
"Niedrige Cholesterinspiegel haben sich in verschiedenen Studien als Risikofaktor für das Auftreten von Depressionen herausgestellt. So zeigte sich beispielsweise bei jungen, gesunden Frauen mit einem Gesamtcholesterinspiegel unterhalb von 4,14 mmol/l (160 mg/dl) ein etwa doppelt so hohes Risiko für das Auftreten von Depressionen wie bei Frauen mit mittlerem bis hohem Cholesterinspiegel.[72]
Auch die Einnahme von cholesterinsenkenden Medikamenten begünstigt offenbar die Entstehung von Depressionen. So zeigte sich in einer Studie an 234 älteren, depressiven Patienten, dass diejenigen Patienten, die Cholesterinsenker einnahmen, ein statistisch signifikant um fast 80 % erhöhtes relatives Risiko für das Auftreten eines Rückfalls hatten als Patienten ohne diese Medikation.[73] In einer placebokontrollierten Studie an über 70-jährigen Patienten zeigte sich, dass die Stimmungslage der Patienten in der mit einem Cholesterinsenker behandelten Patientengruppe statistisch signifikant negativ beeinträchtigt war.[74]"
72.W. P. Castelli, K. Anderson, P. W. Wilson, D. Levy: Lipids and risk of coronary heart disease. The Framingham Study. Ann Epidemiol. 1992;2, 23–28.
73. Prospective Studies Collaboration. Cholesterol, diastolic blood pressure, and stroke: 13 000 strokes in 450 000 people in 45 prospective cohorts. Lancet. 1995;346, 1647–1653.
74. M. J. Emond, W. Zareba: Prognostic value of cholesterol in women of different ages. J Women Health 1997;6, 295–307.
Und um nochmal auf die Modetrends zu kommen:
Fasziniert beobachte ich, dass es immer die selben Leute sind, die von High Carb zu Low Carb zu High Carb zu LowCarb wechslen und dann immer wieder mit mir darüber diskutieren wollen.
Warum immer in solche Extreme gehen? Ist es nicht faszinierend, dass keine einzige Ernährungsinstitution der Welt entweder High Carb oder LowCarb empfiehlt? Und das ist angesichts obiger Studienlage auch kein Wunder.Hingegen sind sie sich einig, dass man nicht mehr als 30% der "erlaubten" Kalorien aus Fett verzehren sollte, dabei jeweils ein Drittel aus gesättigte, einfach- und mehrfachungesättigten Fettsäuren.
Aber weg von Durianrider und hin zu mir.
Menu des Tages am 30. Dezember 2013
1 Ro(h)cher
Gekochter Amaranth mit Trockenpflaumen, Banane, Sunwarrior Vanille, Zimt, roh-vegane Zimtschnecke
Kaffee mit Sojamilch und Stevia
Essener Dinkelbrot mit Cashew Creme
100 g Kichererbsen, gekocht
2 TL Zartbitter Creme
Salat aus Spinat, Kartoffeln, mariniertem Tofu und Tahinidressing
3 getrocknete Aprikosen
5 frisch geknackte Mandeln
170 g Möhren, roh
2 TL Zartbitter Creme
Indonesische Nudelpfanne
Waren 2150 kcal, 25% Fett (60 g), 67 g Eiweiß, alles joot.
Der gute Dr. Barnard hat in der Zwischenzeit einen Artikel aus der New York Time von 1907 raus gekramt, in welchem steht, dass die Krebsrate mit dem Fleischkonsum ansteigt. Studien an Einwanderern hätten gezeigt, dass der, durch die Einwanderung in die USA gesteigerte Fleischkonsum, damit in Zusammenhang gebracht würde, dass die Einwanderer mehr Krebs hätten, als die Menschen in den Ursprungländern!
Also, vor über 100 Jahren schon. Man wusste bereits, als Rauchen noch für gesund gehalten wurde, dass Fleisch zu Krebs führt!!
Also, wen da draußen kann ich überreden 2014 weniger Fleisch zu essen und vor allem auch weniger Milchprodukte? Die führen zu Prostatakrebs und ihr niedriger Ballaststoffgehalt trägt zu Darmkrebs bei.
In diesem Sinne, feiert schön, lasst die Sau raus, kommt gut rein und nehmt euch was Schönes für nächstes Jahr vor. Und denkt dran, manchmal muss man auch einfach nur seinen Arsch hoch kriegen! Disziplinierte Menschen sind glücklicher (Serotonin und so...)
Alles Liebe,
Silke
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Montag, 30. Dezember 2013
Blog-Post #1400: Rohes Rocher und Fettsäureverhältnisse...
Heute früh trage ich mich mit zwei Luxusproblemen: Ich habe gestern sooooo geile rohe Rocher nach einem Rezept von Matthew Kenney aus seinem Buch Raw Chocolate (welches ich bestellt hatte, bevor ich mich mit Schokolade als Droge auseinander gesetzt hatte) gemacht, welche jetzt in meinem Kühlschrank liegen, 150 kcal pro Kugel haben und waaahhhhnsinnig lecker sind.
Und ich bin dem Kaffee wieder auf den Leim gegangen. Kaffee hat für mich den Vorteil, dass ich den ganzen Tag über wach bin und mich konzentrieren kann. Das ist wichtig für's Lernen. Wenn ich keinen Kaffee trinke, muss ich Siesta machen. Fast jeden Tag. Ich sitze und lerne, begebe mich irgendwann in die Horizontale, weil ich denke: "Im Liegen lernt es sich auch gut" und stelle dann dabei fest, dass ich total müde werde und komme auf die Idee ein Nickerchen zu machen. Ist das normal? Ist das der typische menschliche Rhythmus, wenn man nicht in Verpflichtungen eingebunden ist?
Der Nachteil ist ganz klar folgender: Wenn morgens um 5 Uhr mein Wecker klingelt, bin ich zu müde um aufzustehen. Diese Müdigkeit kann man dann hingegen wieder mit Kaffee bezwingen und schwupp, sitzt man in dem Teufelskreis. Das wird auch jetzt die Tage schwer, weil ja Silvester ist, ich lange wach bleibe und am 2. Januar, dann wieder um 4:30 Uhr raus muss. Ich denke ich werde mir grünen Tee kaufen, der ist nicht ganz so heftig wie Kaffee und gesünder, aber, um ehrlich zu sein, am glücklichsten bin ich wirklich, wenn ich keinerlei Stimulanzien nehme UND ausgeruht bin.
Ohne die Möglichkeit ausgeruht zu sein, ist das Ganze auch nichts wert. Und warum? Weil man dann mies gelaunt ist. Wenn man aber mies gelaunt ist, zieht man nur doofe Dinge in sein Leben und dadurch wird die Laune noch mieser und man begibt sich in eine Abwärtsspirale... Da ist es dann doch besser, wenn man absolut nicht die Gelegenheit hat auszuruhen, irgendwelche Stimulanzien zu nehmen. Das setzt allerdings voraus, dass man sich selbst fest verspricht das Ausruhen nachzuholen. Wenn man das nicht macht, braucht man immer mehr der Stimulanz.
Das gleiche gilt auch für alle anderen Drogen, aber dabei waren wir ja schon...Was ich aber rückblickend nicht verstehe ist, warum Barnard Käse, Schokolade, Zucker und Fleisch als süchtig machend ansieht, aber z.B. Kartoffeln nicht? Schlussendlich sorgt das Ernähren an sich ja für eine Ausschüttung von Belohnungsbotenstoffen. Man kann auch in Stress oder Müdigkeit z.B. nach Vollkornbrot oder Kartoffeln greifen und sich dadurch die Stimmung aufhellen. Süchtig machen kann alles, was einem die Stimmung aufhellt. Vor allem auch Bananen!
Daher ist wahrscheinlich gar nicht die Lösung Käse, Schokolade, Zucker und Fleisch zu verbieten sondern die Menschen anzuhalten sehr bewußt mit sich und ihren Gefühlen umzugehen. Wahrscheinlich sterben wir nämlich an Zivilisationkrankheiten nicht, weil wir gewisse Nahrungsmittel erfunden haben und sie konsumieren, sondern weil wir sie aus den falschen Gründen konsumieren. Nicht um uns zu nähren, sondern um unsere Stimmung anzuheben. Wer sich ernährt um sich zu nähren, müsste nämlich immer zu Grünzeug greifen, denn das ist am nährstoffhaltigsten. Und dann braucht man leider noch irgendeine Kalorienquelle und da geht es mit den Belohnungsbotenstoffen schon los...
Schlussendlich ist es müßig darüber zu diskutieren, denn wir sind nun mal Wesen, die gemeinsam in Gesellschaft die Gaumenfreuden genießen. Wir machen es auch alleine. Aber wenn das Seelenheil nicht beachtet wird, kann das Prinzip sehr leicht kippen.
Was wollte ich sagen? Ach ja, Ro(h)cher poste ich heute noch auf Silkes Süßen, aber seid vorsichtig. Mächtig - diese Kugel!;-)))
Menu des Tages am 29. Dezember
Amaranth, gekocht, mit restlichem Orangeat vom Stollenbacken, Banane, Sunwarrior Vanille, 10 g roh-vegane Zimtschnecke
2 Macadamianüsse
Brennnesseltee
Kaffee mit Stevia und Sojamilch
1 TL Cashew Creme
Pilzpfanne aus 400 g gemischte Pilze, Knoblauch, Petersilie, Salz, Pfeffer und 1 TL Tahini
20 g vegane weiße Schoko
1 Banane
Chinakohl mit Mandarine und Tahinidressing
8 g weiße vegane Schoko
1 TL Cashew Creme
Kohlrabiblätter, grüne Paprika und Kartoffeln gedünstet mit Tahinidressing.
Ich denke das Tahini hat mein Omega 3:6-Verhältnis auf dem Gewissen, denn das war 1:8.
Dazu habe ich kürzlich übrigens den Wikipedia-Artikel gelesen. Da heißt es:
"Bei Kleinkindern wird die Verwertung von Omega-3-Fettsäuren im menschlichen Organismus u. a. auch durch die Konzentration von Omega-6-Fettsäuren beeinflusst, da diese in einigen biochemischen Vorgängen konkurrieren.[32] Es wird daher diskutiert, welchen Einfluss das Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung auf die menschliche Gesundheit hat. Dieses Verhältnis liegt heute je nach Quelle bei 15:1 bis 30:1 in Ländern wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Dies wird oft als ungünstig bewertet und ein niedrigeres Verhältnis empfohlen.[33] Die DGE empfiehlt ein Verhältnis von 5 zu 1. [34]
Im Fleisch von Nutztieren ist das Verhältnis verschoben, da heutige auf Getreide basierende Kraftnahrung einen deutlich höheren Anteil an Omega-6-Fettsäuren aufweist als die natürliche, auf Grünpflanzen basierende Nahrung.
Den mit Abstand höchsten relativen Anteil an Omega-3-Fettsäuren enthält Leinöl mit einem Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 von etwa 1:3. Es enthält als eines der wenigen Speiseöle – neben Leindotteröl, Chiaöl und Perillaöl – mehr Omega-3-Fettsäuren (in Form von α-Linolensäure) als Omega-6-Fettsäuren. Weitere Speiseöle mit hohem relativen Omega-3-Gehalt sind Rapsöl (2:1), Hanföl (3:1), Walnuss-, Weizenkeim- und Sojaöl (6:1) sowie Olivenöl (8:1). Maiskeimöl weist hingegen ein Verhältnis von ca. 50:1 auf, Sonnenblumenöl 120:1 und Distelöl 150:1.
Ein hohes Omega-6-zu-Omega-3-Verhältnis wird in einigen Arbeiten mit entzündlichen Vorgängen in Verbindung gebracht.
In einer US-amerikanischen Studie wurde zwar der positive Einfluss von Nahrung mit höherem Omega-3-Fettsäuregehalt bei Herzerkrankungen bestätigt, aber keine nennenswerte Beeinträchtigung durch die Omega-6-Aufnahme festgestellt.[35]"
32. C. Hoyos, C. Almqvist, F. Garden, W. Xuan, W. H. Oddy, G. B. Marks, K. L. Webb: Effect of omega 3 and omega 6 fatty acid intakes from diet and supplements on plasma fatty acid levels in the first 3 years of life In: Asia Pac J Clin Nutr 17, 2008, S. 552–557 PMID 19114389.
33. Rapsöl Information aus Wissenschaft und Forschung. Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V., S. 6, PDF-Datei mit 1.34MB und 9 Seiten
34.DGE-special 02/2003 vom 29.04.2003 - Neuer Bericht einer WHO-/FAO-Expertengruppe zum Thema Gesundheit veröffentlicht Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
35. D. Mozaffarian, A. Ascherio, F. B. Hu, M. J. Stampfer, W. C. Willett, D. S. Siscovick, E. B. Rimm: Interplay between different polyunsaturated fatty acids and risk of coronary heart disease in men In: Circulation 111, 2005, S. 157–164 PMID 15630029 PMC 120140 (freier Volltext)
Also, mir war bis dato nicht bewußt, dass die Wichtigkeit des Omega 3:6 Verhältnisses nur bei Kleinkinder nachweislich negativen Einfluss haben kann. Und auch der letzte Satz ist interessant, dass bisher keine negativen Einflüsse von hohem Omega 6 Gehalt auf Herz-Kreislauferkrankungen nachgewiesen werden konnten, auch wenn John McDougall da offensichtlich andere Quellen hat.
Das schöne an Wikipedia ist, dass auch dort alle Quellen präsentiert werden müssen und einfach wissenschaftlich professionell gearbeitet wird. Anders als Rohkost-Laien-Autoren. Auf solchen Grundlagen kann man weigstens diskutieren.
Welche Rückschlüsse ich daraus ziehe, ist mir jedoch auch heute nicht klar... Das könnte aber Dr. Gabriel Cousens mal wieder zu Gute kommen!;-)
Naja, ich war ne Stunde Joggen, habe 510 kcal laut meiner neuen Pulsuhr dabei verbrannt und hatte dementsprechend kein schlechtes Gewissen wegen des Ro(h)cher was ich genascht habe.
Und ich habe da auch noch folgende Theorie, die w stimmt: ahrscheinlich stimmt:
Wenn man genau die Menge an Kalorien und Nährstoffen aufnimmt, die der Körper benötigt, also nicht zu viel und nicht zu wenig ist alles in Butter!
Fakt ist, dass der Körper Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett in Energie verwandeln kann. Wenn er zu wenig Kohlenhydate bekommt, greift er seine Glykogenreserven an und löst Fette aus den Fettspeichern oder verwendet welche aus der Nahrung, die er in der Beta-Oxidation in Acetyl-CoA verwandelt, welche er in den Citratcyklus einspeist, wobei Reduktionsäquivalente entstehen, welche in der Atmungskette zu ATP werden. Und davon kann man dann Leistung erbringen. Wenn zu viel von irgendwas da ist, dann gibt es Probleme. Macht Sinn oder nicht? - Ach ja, sowas schreibt ein Akademiker ja nicht, auch wenn die MediLearn-Autoren diesen Ausdruck ebenfalls verwenden...Ist plausibel, oder nicht? So machen auch sich widersprechende Studien Sinn? - Verdammt, schon wieder....So sind auch sich widersprechende Studien plausibel!!!;-)))
Alles Liebe,
Silke
Schnäppchen des Monats Dezember 2013:
Ombar
Acai & Blueberry 38 g - 2,49 € statt 2,89
€
Lovechock Pur/Kakaonibs 40 g - 2,59 € statt 2,99 €
Lovechock Pur/Kakaonibs 40 g - 2,59 € statt 2,99 €
Rohe Bio Kakaobohnen 100 g - 5,95 € statt 6,95
€
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Rocher,
roh,
selber machen
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Sonntag, 29. Dezember 2013
Tahini, Krebs und Vorsätze 2014
Also, ich habe Blut geleckt! - Nachdem das mit der Cashewmusherstellung so gut geklappt hat, habe ich mich gestern mal an Tahini versucht, weil mein Glas zur Neige geht und ich für ein Rezept neues brauche. Beim Kauf des Sesams fiel mir auf, dass es gravierende Vorteile hat sein Tahini selber zu machen:
1. Es ist billiger
2. Man kann dafür Sesam in Demeterqualität von Rapunzel kaufen.
Praktischerweise kann man dafür gleich eine 500 g Packung kaufen und hat dann reichlich Tahini und unterstützt Tiere und Planeten!
Das war genau so leicht wie mit dem Cashewmus, aber Sesam wird, weil er ungeschält ist, nicht ganz so fein. Das macht aber nichts, da das fertige Tahini aus dem Glas auch nicht superfein ist.
Der einzige Nachteil mit dem ich mich gerade konfrontiert sehe ist, dass ich nicht genug alte Gläser rumstehen habe um so viel Nussmus zu lagern. Ein weiterer Faktor ist, dass ich nicht weiß, wie lange es sich hält und ob ich es im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur lagern sollte.
Das Cashewmus - 400 g davon - hab ich leider über Weihnachten komplett aufgegessen als Cashew Creme und ich finde sie immernoch einfach göttlich! Ich sollte irgendwie mal damit und mit Kakaobutter weiße Schokolade herstellen. Ich glaub, das ginge besser als mit Lucumapulver...Spätere Sorge...
Heute mal zu meinen Vorsätzen für 2014:
Wie bereits angedeutet, will ich 90 Tage lang wirklich konsequent und 100% vegan leben, um mir einfach mal daran zu gewöhnen in gesellschaftlichen Situation keine Ausnahmen zu machen. Weder bei Dreharbeiten noch bei Kaffeeklatsch mit der Verwandtschaft noch bei Dates. Jedem wird konsequent aufgetischt, dass ich "derzeit" komplett vegan lebe. - Warum nicht 30 oder 60 Tage? Keine Ahnung, fühlt sich zu kurz für ich an. Die Herausforderung ist nicht groß genug!:-)
Und was ich dann noch will ist das, was alle wollen am 1. Januar. Der alle häufigste Vorsatz in der westlichen Welt überhaupt: Abnehmen. Ich schätze ich habe seit dem Sommer 3 kg zu genommen, hauptsächlich dadurch, dass ich hungerunterdrückende Nikotinkaugummis abgesetzt habe und durch Ernährungsexperimente. Ach, und durch Weihnachten! Und natürlich dadurch, dass ich meine Joggingroutine nicht wieder gefunden habe - Allerdings, war ich nach Weihnachten noch nicht auf der Waage und werde dieses Jahr auch nicht mehr gehen. Gestern und vorgestern habe ich 1700 unf 1800 kcal gegessen und an Silverster steht noch mal Sushi-Essen an. Auch davon werde ich zumindest 90 Tage lang Abstand nehmen und nur vegans Sushi essen. Auch wenn ich mir bis heute einfach nicht sicher bin, ob man DHA supplementieren sollte oder nicht...Über so viele Dinge bin ich mir bis heute nicht sicher...Wie gut, dass ich noch sehr am Anfang meine wissenschaftlichen Karriere stehe!;-)
Ich plane so viel Fett zu essen wie gestern und vorgestern auch, 50 g am Tag, was bei ca. 25-30% liegt, bei dieser Kalorienmenge. Davon bleibe ich gesättigt, das funktioniert und im Zuge dessen plane ich auch mal wieder mehr Rohkost zu essen. Bei fettarmem gekochten Essen, egal was die Biochemie da an Studien vorlegt, ist meine Haut schlechter als bei 70% oder so Rohkost. Es ist einfach so und es hat irgendwas zu bedeuten. Auch das weiß ich nicht...Wenn die Kalorienmenge rauf geht, sollte das Fettanteil dann weiterhin bei 50 g bleiben. Das wäre Vorteilhaft mit ausreichend Omega 3 und 6 aber nicht zu viel davon.
Wer mag ist herzlich eingeladen an der 90-Tage-Challenge mit zu machen. Wer noch Inspiration braucht, für den habe ich hier wieder eine schöne Studie bereit gestellt über den Zusammenhang von Fleisch und Krebs:
In der Zeitschrift Nutrients wurde jetzt ein Artikel veröffentlicht welcher 21 Krebsarten in 157 Ländern (nicht nur China!) mit den Lebensumständen der Patienten bezüglich Nahrung, Alkohol, Rauchen, Mangel an Bewegung und Mangel an Vitamin D verglich. Dort heißt es:
"The factors found to correlate strongly with multiple types of cancer were lung cancer (direct correlation with 12 types of cancer), energy derived from animal products (direct correlation with 12 types of cancer, inverse with two), latitude (direct correlation with six types, inverse correlation with three), and per capita gross national product (five types). Life expectancy and sweeteners directly correlated with three cancers, animal fat with two, and alcohol with one. Consumption of animal products correlated with cancer incidence with a lag time of 15–25 years. Types of cancer which correlated strongly with animal product consumption, tended to correlate weakly with latitude; this occurred for 11 cancers for the entire set of countries. Regression results were somewhat different for the 87 high-quality country data set and the 157-country set. Single-country ecological studies have inversely correlated nearly all of these cancers with solar ultraviolet-B doses. These results can provide guidance for prevention of cancer."
Lungenkrebs ist damit ein Einflußfaktor für 12 weitere Krebsarten (!), Kalorien aus Fleisch korreliert mit 12 Krebsarten, der Breitengrad korreliert mit 6 Krebsarten und invers mit 3 (hier kommt der Vitamin D Mangel ins Spiel), das Bruttosozialprodukt(!) ist ein Einflussfaktor für 5 Krebsarten, Lebenserwartung und Süßungsmittel mit 3 Krebsarten, tierisches Fett mit 2 und Alkohol nur mit einem. Ich vermute, dass ist Leberkrebs...Fleischkonsum führt etwa 15-25 Jahre später zu Krebs. Krebsarten, die mit Fleisch zusammen hängen, hängen nur wenig mit dem Breitengrad (Vitamin D) zusammen.
Hier noch ein kleines Fotos über Eierstockkrebs und die Menge an verzehrtem Fleisch:
Wer sich die ganze Studie durchlesen möchte, kann die 27 Seiten auch auf Englisch herunter laden.
Menu des Tages am 28. Dezember
Roh-Linge von Govinda mit Banane, Sunwarrior Vanille, Walnüsse, Leinsamen, Zimt, Wasser, 1/2 Apfel
Kaffee mit Stevia
Clif Bar Chocolate Almond Fudge Riegel
400 g Brokkoli (Mikrowelle) mit Salz
250 ml Sojajoghurt mit Stevia
1 Banane
16 g Ombar Acai
Essener Brot mit Cashewziegenkäse und Salat
9 g NaturataWeiße Stracciatella Kirsch
1 TL Cashew Creme
1 Kartoffel
Salatmix mit Cashew Vinaigrette
2 Trockenpflaumen
Ich hab schlecht geschlafen und konnte dem Kaffee im Bioladen nicht widerstehen. Die Roh-Linge von Govinda ergeben ein sehr gutes Rohkost-Instant-Müsli mit ziemlich wenig Fett, weil sie hauptsächlich aus Buchweizen bestehen und der Rest war mein übliches Bioladenessen. Ich stelle fest, ich bin im Bioladen glücklicher als mit Schokolade vorm Fernseher! Aha!:-))) - Merken für die Zukunf! Außerdem gibt's da mehr Packete auszupacken als jemals zu Weihnachten!
Zum Beispiel das Härdtner Bio Esener Dinkelbrot, was ich endlich mal ausprobiert habe. Es ist aus Dinkel und so richtig aufmerksam wurde ich darauf auch erst, als ich im Veganz in München war. Vor allem darauf, dass der Hersteller auch noch ganz viele andere Essener Brote im Sortiment hat. Es hat natürlich keine Rohkostqualität, aber ist bei niedrigerern Temperaturen gebacken und enthält weniger Gluten dadurch, dass das Getreide angekeimt ist. Ich find's gut, obwohl ich eigentlich immer noch mal selber ein gutes Essener Brot selber machen möchte, wo ich einfach mehr über die Hintergründe der Herstellung weiß. Andererseits halte ich gutes Vollkornbrot für gesünder als Rohkostbrot aus Nüssen.
Hier ein typisches Gourmet-Rohkostmenü: Nüsse auf Nüsse mit Nusssauce und Nüssen garniert! Das ist nicht gesund. Punkt. 50 g Nüsse am Tag sind mehr als genug. Da kann man an Weihnachten auch gleich nen Braten essen.
Also, was habt ihr für Vorsätze?
Alles Liebe,
Silke
Schnäppchen des Monats Dezember 2013:
Ombar
Acai & Blueberry 38 g - 2,49 € statt 2,89
€
Lovechock Pur/Kakaonibs 40 g - 2,59 € statt 2,99 €
Rohe Bio Kakaobohnen 100 g - 5,95 € statt 6,95 €
Lovechock Pur/Kakaonibs 40 g - 2,59 € statt 2,99 €
Rohe Bio Kakaobohnen 100 g - 5,95 € statt 6,95 €
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Diät,
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Tahini selber machen,
tierische Produkte,
Vorsätze
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Freitag, 27. Dezember 2013
Besinnlichkeit, oder???
So, Weihnachten ist vorbei. - In meiner Welt bestand Weihnachten dieses Jahr vor allem daraus mit Drogen zu experimentieren und im wahrsten Sinne des Wortes aus Besinnlichkeit. Ich musste richtig viel Nachdenken über was das alles soll, über mich, mein Leben, die Welt, den Sinn des Lebens, den Sinn von Weihnachten, den Sinn von Geld, Konsum, Essen und Geschenken, den Sinn von Glücksbotenstoffen und den Unterschieden von Glücksbotenstoffen. Und über Hoffnung, über Tiere, über das Geben, über Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen und über meinen Beitrag zu all dem. Was mich jetzt gerade vor die schwere Aufgabe stellt zu überlegen, wo ich mit meiner Erörterung überhaupt mal anfangen soll....
Zunächst mal war dies das erste Weihnachten im meinem Leben, an dem ich nicht arm war. Ich konnte Geschenke kaufen und mir selbst auch alles kaufen, was ich wollte, aber sollte ich das?
Immerhin weiß ich ja auch, dass Geschenke bzw. Kaufrausch auch nur maximal 5 Minuten glücklich machen und dann will man gleich mehr. Hinzu kommt, dass auch mein Vater alles hat und alles Geld sich zu kaufen, was er haben möchte. Also: Geschenke sind irgendwie nicht der wahre Sinn von Weihnachten. Menschen, und kleinen Menschen was zu schenken, die es sich nicht selber kaufen können, bereitet dann sicherlich durchaus Freude, sprich, lässt Glücksbotenstoffe sprudeln, aber Menschen, die alles haben, was zu schenken und dann noch zu befürchten, dass es das Falsche ist, ist sicherlich nicht Sinn von all dem.
Naja, mein Vater bekam das Gabel statt Skalpell-Kochbuch, eine Ingwerreibe, einen Hammer aus Schokolade und ein Geschenkset Socken. Ich bekam neue Laufschuhe, die wir natürlich noch am 23. kaufen mussten, weil ich natürlich auch noch anprobieren musste. Zum Auspacken bekam ich also gar nichts. Keine Überraschung, keinen Glücksbotenstoffkick, aber die Vorfreude auf den Kauf einer zusätzlichen Pulsuhr, die dann aber enttäuscht wurde, weil mein Vater auf Teufel komm raus nicht in die Osnabrücker Innenstadt fahren wollte um nach einer Pulsuhr zu suchen. Also bekam ich 100 € und darf mir heute selber eine kaufen. Weihnachtglück bis zum 27. also...
Daher ruhte meine weitere Hoffnung auf Glücksgefühle, die stärker sind als sonst immer im Jahr auf meinen veganen Süßigkeiten und Alkohol, von denen ich von morgens bis abends gegessen habe. Ich kannte wirklich kein Ende, möchte die Kalorien nicht mal ansatzweise wissen und an und für sich war das auch ganz schön, außer dass ich an mir selbst feststellte, dass ich im Süßigkeitenrausch auch auf nix anderes mehr Lust habe, als mich vom Fernseher berieseln zu lassen, was an Weihnachten ganz gut geht.
Allerdings habe ich auch mein Sportprogramm eingehalten und war am 25. Dezember 40 Minuten joggen und konnte so hautnah erfahren, dass Glücksbotenstoffe aus Schokolade im vegleich zu körpereigenen Endorphinen echt armselig sind. Es kam mir vor als sei das alles nur 2D-Glück, während körpereigene Endorphine 3D sind. Während ich lief dachte ich über Gott und die Welt nach, über meine Wünsche für die Zukunft, meine Vorsätze für 2014, was sich alles 2013 verändert hatte und das hat Spaß gemacht. Wenn man seine Glücksbotenstoffe aus Schokolade bezieht hat man das nicht und braucht als Ersatz den Fernseher...
Aber im Fernseher war dann auch die Weihnachtsansprache des Papstes und des Bindespräsidenten. Ich dachte,vielleicht könnte ich da was über den Sinn von Weihnachten lernen. Dem war nicht so, wenn ich auch die Ansprache des Bundespräsidenten sinnvoller als die des Papstes fand. Der Bundespräsident hat dazu aufgerufen tollerant gegenüber Flüchtlingen zu sein und auf sein Herz zu hören, der Papst hat zu Frieden aufgerufen. In meiner Welt gibt es weder Flüchtlinge noch Kriege also wieder nichts wozu ich meinen Beitrag leisten könnte...Wieder kein Sinn für Weihnachten...
Praktischerweise fiel mir dann aber Tolstoi ein der sagte:
"So lange es noch Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben."
Die frohste Botschaft von Weihnachten 2013 und das tollste Geschenk überhaupt und der Kick und die Hoffnung, die ich damit verbinde ist nämlich folgendes:
Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland das Töten männlicher Küken verboten. Das war Anfang der Woche. Der Grüne-Minister Johannes Remmel sagte folgendes: "Die grausame Praxis des Tötens von Küken aus reinen Renditegründen ist seit Jahrzehnten einfach hingenommen worden. Künftig wird diese Praxis ein Ende haben. Tiere sind Lebewesen und keine Abfallprodukte landwirtschaftlichr Produktionsprozesse." Peta schätzt, dass jährlich ca. 50 Mio Küken direkt nacht dem Schlüpfen umgebracht werden. Die Staatsanwaltschaft Münster hat jetzt entschieden, dass das Töten der Küken als ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gewertet werden kann weil kein "vernünftiger Grund" dafür vorliegt. Den aber fordere das Gesetz. Die Züchter müssen jetzt nach neuen Möglichkeiten der Entsorgung suchen und nach Geschlechtsbestimmung im Ei etc. - aber ehrlich, wenn das jetzt ein Präzedenzfall wird, dass ein "vernünftiger Grund" für das Töten von Tieren vorliegen muss und es sonst gegen das Tierschutzgesetzt verstößt, wo bitte ist dann der vernüftige Grund für das Töten von Tieren als Nahrung für den Menschen???? ----????? - Ich muss so viele Fragezeichen machen, denn es ist vor allem noch unvernünftiger, da wir davon schwer krank werden und sterben!
Auf der Rückseite des Artikels über die Küken in der Neuen Osnabrücker Zeitung war ein Bericht über die vegane Weihnachtesfeier einiger Osnabrücker Studenten. Und ich bewundere diese 20jähren so für die Kraft und den Glauben den sie noch haben. Ein bisschen von dem Glauben habe ich an Weihnachten wieder bekommen.:-) Ich hatte den veganen Gedanken erstmals vor 25 Jahren. Da gab es Sojajoghurt, Sojamilch, veganen Käse, Tofuwurst und Schnitzel noch nirgends zu kaufen. Niemand wusste was "vegan" ist. Ich war sehr schnell disillusioniert. Ich war damals auch der einzige Vegetarier, den ich kannte. Die jetzt 20jährigen Veganer leben erst ein paar Monate so und haben noch gaaaaanz viel Idealismus, und irgendwer scheint da auf sie zu hören. Vielleicht auch irgendwelche Grüne Politiker, die vor 25 Jahren Vegetarier wurden und nichts verändern konnten...Man weiß es nicht.
Und dann am 2 Weihnachtstag war ich mit meinem Vater bei seinem Bruder zu Besuch und da nahm das Drama wieder seinen Lauf. Alle Hoffnung war verflogen, denn beim Bruder meines Vaters leben auch 60 Milchkühe. Ich hab mir den Stall angeschaut, wie die Kühe Leben, wie der Melkroboter funktioniert zu dem die Kühe, immer dann wenn sie Druck auf dem Euter kriegen, selber hin laufen, der dockt dann an das Euter an und die Kuh frisst während sie gemolken wird Kraftfutter. Der Roboter misst auch die Vitalzeichen der Kühe und die Kühe laufen unterdessen alle frei im Stall rum. Das sind schon mal bessere Lebensbedingungen als sie hatten, als ich ein Kind war und einfach nur an ihrem Platz im Stall standen, wenn sie nicht auf der Weide waren.
Also zwei Dinge habe ich einzuwenden gegen die Milchwirtschaft:
1.Milch macht Prostatakrebs, den häufigsten Krebs bei Männern in der westlichen Welt!
2. Die männlichen Kälber! - die haben kein so großes Problem wie die männlichen Küken, die werden nicht vergast und geschreddert, aber auch die haben das Problem, dass sie nichts wert sind.
Über Weihnachten sind 2 Kälber auf dem Hof meines Onkels geboren worden. Im Kälberstall bin ich den beiden begegnet und sie waren soooo süß. Da jetzt geradeder Zuckerpegel in meinem Körper abfällt rinnen mir Tränen, während ich das schreibe. Die Kälber wurden also geborten, waren ein paar Stunden bei der Mutter, wurden von ihnen sauber geleckt und kommen dann in den Kälberstall, wo all die anderen Kälber unterschiedlichsten Alters auch sind. Das ist vielleicht alles noch ok so. Die Weibchen werden ganz normal aufgezogen und werden selber Milchkühe wenn sie erwachsen sind, weil sie Gene für gute Milchkühe haben, aber mit den Männchen kann man nicht viel tun. Vereinzelt werden sie zur Zucht eingesetzt, aber meistens nicht. Wie die männlichen Küken sezten sie auch nicht schnell genug Fleisch an, um in die Fleischproduktion zu gehen. So ein männliches Kalb kann man für 50 € verkaufen. Ich war echt kurz davor es nach Köln mit zu nehmen, denn das Kälbchen säugte an meinem Finger wie an der Zitze seiner Mutter, als ich es brührte. Es war aber gerade nicht Fütterungszeit, also gab es keine Milch für das Kalb. Für uns Menschen zum Kaffeeklatsch gab es hingegen welche. Überhaupt guckten mich alle Kälber mit so großen Augen an, als ich den Stall betrat...Ob die das bei jedem machen?
Naja und last but not least darf ich berichten, dass meine Schwester überhaupt keine Schokolade für Weihnachten gekauft hatte und alle ihre Glücksgefühle aus der Mutterschaft bezogen hat. (Fließende Überleitung von den Kälbern zu meiner supersüßen Nichte!) Auch nicht schlecht, vielleicht sollte ich schwanger werden und dann alles auf die Kinder projizieren, was mir an Weihnachtsglück verloren gegangen ist, seit ich quasi jeden Tag Weihnachten habe, weil ich mittlerweile durch so viele andere Tätigkeiten Glücksbotenstoffe ausschütte. Herrgott, es breitet mir Freude im Bioladen zu arbeiten! Die Freude besteht bei mir auch nicht darin, 3 Tage am Stück frei zu haben, von der Jagt des Lebens. Auch das habe ich das ganze Jahr über. Ich habe es geschafft, das ganze Jahr über Weihnachten zu haben und was mache ich jetzt mit diesen 3 Tagen?
Ich habe also gelernt, dass ich glücklicher bin wenn ich weniger habe, weniger esse und liebe um des Liebens willen. Geben ist seliger denn nehmen. Ich hab's jetzt kapiert. Erleuchtung ist, wenn die äußerden Umstände egal sind. Glück ist ausschließlich in Gedanken und mehr nicht.
Ich spiele jetzt mit dem Gedanken, nächstes Jahr Weihnachten zu fasten, oder Obdachlose zu bekochen oder Kälber zu retten oder mich vor einen Schlachterei zu ketten, wie das ein Tierschützer in Husum über die Feiertage getan hat, oder einfach Geld zu sammeln und es zu spenden. Leider werde ich durch Schokolade nicht glücklich, vielleicht aber durch Liebe, das muss ich 2014 mal testen.
Und natürlich durch joggen, daher freue ich mich durchaus über meine neuen Joggingschuhe, die sogar vegan sind! Danke, Adidas!
Alles Liebe,
Silke
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Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Montag, 23. Dezember 2013
Do-it-yourself: Nussmus
So, ich hab's getan, ich hab mich getraut und hatte gestern die Muße, nachdem ich den Bianco Blender seit Anfang des Jahres habe, damit auch mal selber Nussmus herzustellen.
Vor Monaten bereits hatte ich mit dem Hersteller besprochen wie das theoretisch funktioniert, dass man aber viel Zeit dafür einplanen muss, am besten einen ganzen Sonntag Nachmittag und dass Nussmus die "Königsklasse" der Rohkostzubereitung sei.
Es stellte sich alles als halb so wild raus und als ein eigentlich super einfacher Prozess, den man aber wirklich nur an Tagen machen sollte, wo man größtenteils zuhause ist. Aber viel Arbeit war es streng genommen nicht.
Gemacht habe ich es gestern überhaupt nur, weil mich genervt hat, dass auf der Cashew Creme von Dennree natürlich nicht alle Nährwertinformationen drauf stehen und weil in dem Verkostungsglas, was ich geschenkt bekommen hatte, auch nur noch ein kleiner Rest drin war. Ich aber so scharf darauf war mehr davon zu essen und ich von der Käsezubereitung noch reichlich Cashews hatte.
Lange Rede kurzer Sinn, wer einen High Speed Blender oder einen Thermomix hat, kann mit Leichtigkeit sein eigenes Nussmus herstellen, allerdings muss man ein paar Dinge beachten:
1. Man muss eine ausreichende Menge Nüsse verwenden, am besten ca. 500 g, da die Messer sonst nicht ausreichend arbeiten, weil der Stampfer nicht weit genug runter pressen kann und die Masse an den Seiten kleben bleibt.
2. Ich glaube nicht, dass man NUR Nüsse verwenden kann, sondern man muss, so wurde mir gesagt, ca. 1 EL Öl hinzu geben. Ich habe Leinöl verwendet, weil das sehr geschmacksneutral ist, möglicherweise kann man es aber auch weglassen. Das muss ich mal ausprobieren. Vielleicht ist es aber auch nicht verkehrt etwas Leinöl hinzu zu geben um ein paar Omega 3 Fette rein zu kriegen.
3. Man sollte die Nüsse vorab fein mahlen und nicht dem High Speed Blender auch noch die Mahlarbeit überlassen. Eine Nuss- oder Kaffeemühle kann das viel besser.
Naja, und dann die 500 g gemahlenen Nüsse mit ca. 1 EL Öl in den Mixer geben und 2-4 Minuten mixen. Beim Bianco und beim Thermomix kann man nach Temperatur gehen, beim Vitamix muss man sich leider auf sein Gefühl verlassen und fühlen wie heiß die Nussmasse nach 2-4 Minuten ist. Das ist aber eigentlich auch nur wichtig wenn man in Rohkostqualität arbeiten will. Wem das schnuppe ist, der kann locker bis 70°C rauf gehen und hat sein Nussmus dann schneller zubereitet. Wer in Rohkostqualität arbeiten will, sollte den Mixer, sobald er 42°C erreicht hat abkühlen lassen und zwar ca. 30 Minuten - je nach Außentemperatur etc.
Und im Laufe des Tages wird aus dem Nussmehl so eine Nusscreme und ich war wirklich verblüfft von der Feinheit des Mus.
Tja und dann habe ich es mit Agave und Kokoszucker gemischt um die Cashew Creme von Dennree zu imitieren, aber der Kokoszucker war ein Fehler. Das funktioniert nicht sehr gut, denn der ist zu gröbkörnig und zu dunkel um ein ansprechendes Resultat zu gewährleisten.
Bei meinem zweiten Versuch habe ich dann 75% Cashewmus mit 25 % Agave gemischt und das war dann optimal.
Das geile an dieser Cashewcreme ist halt, dass sie schmeckt wie der weiße Schokoaufstrich aus der Kindheit. Ich hab den früher schon mal imitiert indem ich einfach Cashewmehl genommen habe, aber diese Variante ist noch um einiges besser.
Mine Variante hat sogar noch weniger Kalorien als die von Dennree...
Man kann sicher auch noch andere Flüssigzucker wie Reissirup, Ahornsirup oder Kokossirup nehmen, nur hat Agave halt die hellste Farbe und liefert daher das optisch ansprechendste Ergebnis. Auch, und weil ich auch immer wieder gefragt werde, ob man auch Honig verwenden kann: Ja, kann man. Am besten Akazienhonig. Honig ist weder vegan noch in irgendwelcher Weise gesünder als Zucker, das ist Agave allerdings auch nicht, aber dafür vegan. Den perfekten Zucker habe auch ich bisher noch nicht ausmachen können...
Frohe Weihnachten, lasst euch reich beschenken, genießt alles, was euch aufgetischt wird egal ob gesund oder nicht. Der 1. Januar kommt bestimmt und früh genug...
Alles Liebe,
Silke
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Sonntag, 22. Dezember 2013
Dicke Veganer, Rohköstler und Vollwertköstler...
Ich fühle mich gerade auf reichlich hohem Niveau verwirrt und weiß nicht, woher ich Antworten kriegen kann. Das Thema, oder besser die Themen, sind Sucht, Diät und Psychosomatik in Form des Gesetztes der Anziehung.
Ich bin verwirrt darüber, dass ich so viele Veganer kenne, oder Rohköstler kenne oder Vollwertköstler kenne, hauptsächlich über Facbook, die Gewicht verlieren wollen. (Sogar 80/10/10er auf die das zutrifft kenne ich!) Keiner ist adipös, leidet unter Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder so, aber viele fühlen sich 5-10 kg zu schwer. Wie kann einfach nur vegan essen dünn machen? Klar, Studien zeigen immer wieder, dass Vegetarier dünner sind als Omnivore und Veganer dünner als Vegetarier, aber ich kenne sooooo viele Veganer, die mit ihrem Gewicht unzufrieden sind. Ich kenne allerdings auch sehr wenige fette Veganer, viel mehr fette Omnivore, das stimmt schon.,,
In gewisser Hinsicht macht es daher auch Sinn, dass bei Barnards Studien alle Leute beim Umstieg auf vegane, vollwertig Ernährung abnehmen, was mehrere Gründe hat. Zunächst mal, nehmen diese Menschen vielleicht zum ersten Mal ihn ihrem Leben Nahrung mit Nährstoffen auf! Der Körper ist leichter zufrieden zu stellen, weil er daran gewöhnt ist wenig Nährstoffe zu kriegen und man ist schneller satt. Was passiert mit diesen Menschen jedoch nach mehreren Jahren? Nehmen die wieder zu?
Das selbe gilt für Attila Hildmanns Arbeit. Der Challenger nimmt erstmals in seinem Leben vollwertiges Essen zu sich und nimmt dabei ab. Faktisch enthält Attilas Essen aber viel zu viel Fett. Auch für die DGE!
Victoria Boutenko hat mit Rohkost erst sehr viel abgenommen und dann nach Jahren wieder zugelegt, obwohl ihre Ernährung immer salz- und fettärmer wurde. Da wird dann immer behauptet, dass der Körper im Laufe der Jahre weniger Kalorien benötige, aber einen wissenschaftlichen Grund sehe ich nicht da hinter.
Und damit komme ich zum Thema Sucht. Ist die Sucht vielleicht doch nicht ausgeschaltet, bzw. der Mechanismus bei schlechten Gefühle zu essen? Ich glaube es war Alan Goldhammer der sagte, dass viele Rohköstler ihre Essstörung mit Rohkost verstecken könnten.
Weil ich gerade auch beim Gesetz der Anziehung bin, wenn auch aus anderen Gründen, habe ich auch ein paar Abraham-Videos zum Thema Sucht und vor allem Esssucht geschaut. Abraham haben auch ein paar sehr interessante Ansätze zu dem Thema, durch die ich auch erstmal durchsteigen musste. Zum einen, dass es völlig egal ist, was man isst, so lange man es in guter Stimmung isst, gleichzeitig aber auch, dass der menschliche Körper durchaus bei Nahrung besser gedeiht die natürlich und lebendig ist, was einen aber nicht davon abhalten soll auch mal was Ungesundes zu essen. Der Glaube, dass etwas ungesund sei würde es vor allem erst ungesund machen. Faktisch habe die Wissenschaft auch noch an keinem Lebensmittel nicht auch irgendwas Negatives gefunden, also dürften wir eigentlich nichts essen! Und was wirklich psychosomatisch krank mache sei nicht, dass wir einen negativen Gedanken damit verdrängen, dass wir was essen, was uns Glücksbotenstoffe ausschüttet, sondern dass wir uns Schuldgefühle machen und damit wieder aus unserer guten Stimmung raus katapultiert werden. Wir sollten uns lieber beglückwünschen dafür, dass wir es geschafft hätten uns von einem negativen Gedanken ab zu lenken, statt einen neuen negativen Gedanken zu kreieren.
Und dann lese ich gerade das Buch des Psychotherapeuten und Philosophen Dr. phil. Mathias Jung Seele, Sucht, Sehnsucht: Wege zur Klarheit in welchem alle möglichen Süchte sowohl vom Therapeuten als auch von den Betroffenen selber geschildert werden: Arbeitssucht, Beziehungssucht, Sexsucht, Helfersucht, Leidenssucht, Kaufsucht, Fernseh- und Spielsucht, Süßigkeitensucht, Esssucht, Bulimie und Magersucht, Nikotinsucht, Alokoholsucht, Tablettensucht und Co-Abhängigkeit. - Ich war wie vom Donner gerührt wie beschissen es in so vielen Menschen innerlich aussieht und bin jetzt noch überzeugter davon, dass jeder Herz-Kreislaufpatient und Diabetiker definitiv auch noch eine Psychotherapie braucht, während eine Ernährungsumstellung als Heilmittel angewendet wird. Komisch, dass Sportsucht nicht besprochen wird...Naja, schlussendlich kann alles süchtig machen und schlussendlich werden bei allen Süchten die selben Glücksbotenstoffe ausgeschüttet und die Grundlage bei allen Süchten ist immer die Flucht vor einem negativen Gedanken in die Sucht und da frage ich mich wieder: Haben Abraham nicht Recht und man kann alle Probleme lösen indem man versucht einen sich besser anfühlenden Gedanken zu finden? Können Depressive auch bewusst nach sich besser anfühlenden Gedanken greifen?
Ich glaube, ja, aber das ist schwerer, als nach einer Sucht zu greifen und es ist auch schwerer den negativen Gedanken konkret zu greifen! Man muss schon sehr reflektiert sein um das konsequent hin zu kriegen. Allerdings muss man dann auch nicht sofort und perfekt und man hat auch ein ganzes Leben dafür Zeit sich weiter zu entwickeln. "You can never get it right and you can never get it done" - Also braucht entweder jeder eine Psychotherapie um reflektiert genug zu werden oder jeder sollte sich mal das Gesetz der Anziehung The Law of Attraction genauer anschauen. Es kann wahrlich Wunder bewirken, ich hab es erlebt.
Menu des Tages am 21. Dezember
Amaranth-Creme (frei nach Vegan for Youth was ich wohl auch noch an dieser Stelle besprechen muss, aber Attila zu besprechen ist immer so müßig...) mit Sunwarrior Vanille und Mango - ich wollte vor allem Amaranth verbrauchten und hasse es das zu kochen, weil es immer über kocht...
Brennnesseltee
Dinkel-Vollkorntoast mit Cashew-Ziegenkäse und Tomate
Tomaten aus der Dose mit Zwiebel, Gerstengraupen, Salz, Garam Masala, Pfeffer und 1 TL Tahin
8 g Milchschokoladennikolaus
Clif Bar White Chocolate Macadamia Riegel
400 g Brokkoli
250 g Sojajoghurt mit Stevia
1 Mandarin
2 Lebkuchen
1 TL Zartbitter Creme
5 TL Cashew Creme
Also Dosentomaten mit Gerstengraupen und Tahini schmeckte wie Spaghetti mit Tomatensauce - so wie es als Kind immer schmeckte. Meine Mutter hat immer Weißmehlspaghetti mit Tütentomatensauce gemacht! - Da muss man sich echt an den Kopf fassen! Wie kann man seinen Kindern so einen Schrott zu essen geben! Das oder Ravioli aus der Dose. Ich wundere mich, dass wir beide noch leben, obwohl meine Schwester auch kurz davor war zu sterben, möchte ich mal sagen...
Naja, Gerstengraupen mit Dosentomaten und vor allem das Tahini hat mich daran erinnert....
Der Clif Bar war interessant, da er vegan und "white Chocolate" war. Wie habe die das gemacht? Naja, ein Clif Bar ist zwar vegan und mit Vitaminen angereichert, aber schon ziemliche Industrienahrung, wie ich finde. Da sind so Soja Crispies und Soja Kakaobutter Chips und so ein Zeug drin. Als Süßungsmittel Reissirup.
Tja und dann war da noch die Streichcreme, die mein Chef neu auf den Markt gebracht hat und die gerade im Angebot ist. Es gibt Cashew, Zartbitter, Mandel und Macadamia, aber Macadamia enthält Milchpulver, Mandel hatte ich nicht zur Verkostung da baer Cashew hat es mit angetan: 60% Cashews, Rest Rohrzucker und Sonnenblumenöl. Nicht gesund, keine Frage, aber oh mein Gott: Köstlich!!!
Genau die Mischung die voll die Dröhnung Glücksbotenstoffe ausschüttet: Häfte Zucker, Hälfte Fett...Meine Güte, es ist Weihnachten...Nächstes Jahr wird alles wieder gut...
Morgen fahre ich über die Feiertage zu meinem Vater und bin am 26. abends wieder da...
Alles Liebe,
Silke
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Samstag, 21. Dezember 2013
Wie baut der Körper eigentlich "Glücksbotenstoffe"?
Da ich mich für Biochemie gerade mal wieder mit Proteinen und Aminosäuren rumschlage, möchte ich euch heute ein paar interessante Sachen darüber erzählen, wie der Körper überhaupt "Glücksbotenstoffe" herstellt und was er zur Grundlage braucht. Denn erforderlich sind die in jedem Fall, wenn in unserer "zivilisierten" Welt die meisten Leute ihre Botenstoffe bei Süchten ausschütten und weniger während sie ihren Leidenschaften und Lieben folgen. Natürlich braucht man sie aber für beides und je mehr man für den Drogenkonsum verschwendet, desto weniger bleibt einem für den Sinn des Lebens...
Also, zwei superwichtige Grundlagen gibt es damit das Labor "Menschlicher Körper" Glücksbotenstoffe herstellen kann. Das sind zwei Aminosäuren, genauer gesagt, zwei essentielle Aminosäuren, nämlich Phenylalanin und Tryptophan. Sie MÜSSEN mit der Nahrung in ausreichender Menge aufgenommen werden und ich hege die Vermutung dass hier der Grund liegt weshalb Chris Masterjohn in Don't eat anything with a face behauptet von Veganismus oder Vegetarismus könne man Depressionen bekommen. Kann man sicher, wenn man zu wenig essentielle Aminosäuren, wie diese beiden, konsumiert. Das kann der Fall sein, wenn man einer von den Veganern ist die sich einseitig ernähren oder einfach nur Zivilisationskost konsumieren wie Weißmehl, Zucker, Fertignahrung und wenig Vollkorn, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse.
Aus Phenylalanin macht der Körper die nicht essentielle Aminosäure Thyrosin. Thyrosin ist wiederum die Synthersevorstufe von Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin, Melanin und dem Schilddrüsenhormon Thyrosin. was wiederum die Vorstufe von Trijodthyonin ist (T3) welches bei Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion zu wenig gebildet wird. Aus Melanin werden die Pigmente von Haut und Augen gebildet. Ich kenne persönlich Obstrohköstler die eine Hypothyreose, eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt haben, und ich weiß auch von einer Obstrohköstlerin, die behauptet durch den "Reinigungsvorgang" des Obstes, seien ihre Augen heller geworden. Ich hege die Theorie, dass eine Mangelnde Synthese von Pigmenten eher die Ursache dafür ist, als die Reiningungswirkung des Obstes. Zu wenig Dopamin kann dazu führen, dass man am Sex keine Freude mehr hat, was auch von Chris Masterjohn erwähnt wird, aber auch an vielen anderen Dingen, die einem Lust schenken.
Die andere Aminosäure ist das Tryptophan. Tryptophan ist die Synthesevorstufe für Serotonin, Melatonin und Nicotinsäure. Serotonin ist zuständig für eine durchgängige Zufridenheit, ist wichtig für die Entspannung der glatten Eingeweidemuskulatur, für die Blutgerinnung und für das zentrale Nervensystem. Melatonin ist das Hormon der Zirbeldrüse, der Epiphyse, und ist zuständig für den Tag-Nacht-Rhythmus. Melatonin wirkt außerdem als Antioxidans und sorgt dafür, dass nachts das Wachstumshormon Somatropin ausgeschüttet wird, was unseren Körper erneuert. Nicotinsäure kommt "nur" in dem sehr wichtigen Coenzym NAD vor, aber nicht als Glücksbotenstoff.
Wegen der Wirkung auf das Melatonin haben Diätexperten früher immer geraten, dass man abends Eiweiß essen sollte. Diese Auffassung ist mittlerweile jedoch widerlegt, weil erwiesen ist, dass abends gegessenes Eiweiß noch keinen Einfluss auf das Melatonin der darauf folgenden Nacht hat. Heute rät man dazu serotoninausschüttende Nahrungmittel zu empfehlen wie die diversen Kohlenhydrate.
Wo kriegt man das jetzt her? Also Phenylalanin und Tryptophan?
Zunächst mal sagte mir der Cronometer gestern, dass ich 404% der Tagsdosis Phenylalanin gegessen habe, 3,1 g, und 311% Tryptophan, 0,3 g. Ich persönlich finde den Cronometer aber sehr großzügig, wenn ich mir im Vergleich dazu die Wikipedia-Vorgaben für Aminosäuren ansehe. Also schauen wir mal
Phenylalanin: 38-52 mg pro Körpergewicht, macht für eine 60 kg schwere Person 2,28 g - 3,12 g
Tryptophan: 3,5 - 6 mg - also für mich: 0,21g - 0,36 g - Und damit absolut optimal.
Wikipedia nennt auch ein paar Quellen, aber darauf braucht ihr m.E. nicht viel zu geben:
Phenylalanin ist viel in Erbsen, Hühnchen, Ei und Milch
Tryptophan viel in Soja, Cashews, Kakao und Haferflocken.
Ich habe gestern folgendes gegessen:
Haferflocken mit Banane, roh-vegane Zimtschneck, Zimt, Sunwarrior Vanille, Traubenkernmehl, Kokosraspeln und Sonnenknuspis
Brennnesseltee
8 g Ombar Acai
Dinkel-Vollkorntoast mit roh-veganem Cashew-Ziegenkäse und Tomate
Brokkoli, gedünstet mit Tofu-Schillerlocken, Salz und Pfeffer
13 g Milchschokolade
2 Dinkelstollen-Happen
+ beim Backen vom Teig genascht...
1 Banane
Salat aus Endivie, Zwiebel, Sellerie mit Mangodressing (nächstes Jahr im Newsletter)
Waren 1720 kcal, einzige Nährstoffmängel bei Vitamin A mit 86% und Vitamin E mit 91% des Tagesbedarfs. Omega 3:6 war 1:5, 18,7 g gesättigte Fette und damit 92% des Tagesbedarfs. Omega 3 war 1,2. 57,6 g Fett = 28,9%.
Ich war ziemlich gut gesättigt, hab 40 Minuten gejoggt und mich danach dennoch nicht einem Fressflash ausgesetzt gesehen und fühle mich so einfach wohler. Sogar von Kuchen werde ich so besser satt als von etlichen Kalorien aus Obst. Weiß der Geier wieso. Kann sein, dass sich das entwickelt, im Laufe der Zeit, dass ich jetzt gerade Schwierigkeiten habe Fett zu reduzieren und nicht zu gaaaaaanz viel Kohlenhydraten greifen zu wollen...
Hat eigentlich mal jemand ausgerechnet ob die gleiche Kalorienanzahl aus Fett, die gleiche Menge Glücksbotenstoffe, bei der selben Anzahl Kalorien aus Kohlenhdraten ausschüttet???
Gefühlt ist es für mich so, dass 100 kcal Fett genau so zufrieden machen wie 500 kcal Kohlenhydraten. Kann das sein??? Oh, je, nachher muss ich doch noch einen Doktorarbeit über den Sättigungsmechanismus schreiben und nicht über die Heilung von Zivilisationskrankheiten...
Alles Liebe,
Silke
Schnäppchen des Monats Dezember 2013:
Ombar
Acai & Blueberry 38 g - 2,49 € statt 2,89
€
Lovechock Pur/Kakaonibs 40 g - 2,59 € statt 2,99 €
Rohe Bio Kakaobohnen 100 g - 5,95 € statt 6,95 €
Lovechock Pur/Kakaonibs 40 g - 2,59 € statt 2,99 €
Rohe Bio Kakaobohnen 100 g - 5,95 € statt 6,95 €
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Tryptophan
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
Freitag, 20. Dezember 2013
Veganz, Weihnachten, Fett und Vorsätze...
Leider muss ich sagen, dass das Gratitude und ich wohl keine Freunde werden. Wieder mal hatte ich mich sehr auf den Besuch gefreut, online die Karte studiert, den Weg vom Hotel zur Türkenstrasse 55 rausgesucht und als ich dann Dienstag Abend endlich da war, wurde mir nur mitgeteilt, dass alle Plätze reserviert waren und nicht mal ein einziger Stuhl für mich frei war. Ich denke das war's jetzt... Im Februar war ich am Ruhetag da, am Dienstag war alles ausgebucht. Ich habe keine Lust mehr auf das Gratitude... Ist ja auch nicht so als könnte ich nicht selber vegan kochen und Rohkost-Cheesecake herstellen! Muss ich denn 20 € in einem Restaurant lassen, wo ich Unmengen Fett in mich rein stopfe? Vielleicht war sogar das der Grund, warum das Schicksal es nicht gut meint mit mir und dem Gratitude. Das Fett. So phänomenal scheinen die Gerichte auf der Karte eh nicht zu sein, Salat oder Zucchinispaghetti! - Sowas wie Pizza, Eis, Burger oder sonstiges Fastfood als Rohkostvariante haben die eh nicht mal im Menu. Muss man dafür wirklich das Gratitude aufsuchen?
Dafür werden das Veganz und ich Freunde, was letzten Samstag in München eröffnet hat.
Gott sei Dank habe ich das zufällig über Facebook erfahren und weil ich gestern früh erst um 11 Uhr von meinem Fahrer im Hotel abgeholt wurde, habe ich mich um 9 Uhr morgens zum neuen Veganz aufgemacht. Und ich war nicht alleine. Da war locker genau so viel Kundschaft wie bei mir im Bioladen. Direkt am Eingang erwartete mich ein ziemlich großes Regal mit Rohkostprodukten. Nichts, was man da nicht bekommen könnte! Der Münchner braucht ab sofort wirklich keinerlei Rohkost mehr im Internet bestellen, was ich total faszinierend finde. Wer hätte das gedacht!
Ich habe rund um mich zu gekauft und zwar alles für die Weihnachtstage. Ich hab es aufgegeben an Weihnachten nicht auf Drogen sein zu wollen und habe diese "Convenience" mal genossen nicht ein Label darauf untersuchen zu müssen.ob es vegan ist. Dabei habe ich gleichzeitig Produkte entdeckt, die mein Bioladen auch hat, die vegan sind, von denen ich das gar nicht wusste! - Natürlich wusste ich das nicht, denn das sind ja auch Weißmehl-und-Zucker-Produkte, die ich eh nicht kaufe, aber jetzt für Weihnachten, mache ich mal ne Ausnahme und werde wie der Rest der Gesellschaft high sein. Gute Vorsätze habe ich eh schon gefasst, aber dazu komme ich gleicht...
Das war meine Ausbeute beim Veganz:
Im Veganz gab's auch diesen wahnsinnig verführerisch drein schauenden Schoko-Cupcake:
Eigentlich hatte ich auch nicht Kirschbomben dabei, aber die scheine ich leider im Hotel vergessen zu haben, dabei waren die die, auf die ich mich am meisten gefreut habe und um die ich am meisten Angst hatte, dass sie in der Reisetasche zerquetschen.
Als Eröffnungsgeschenk gab es dann noch Sojajoghurt und Sojacréme fraiche von einer Firma, die ich noch nicht kannt, aber beides hat mich nicht sonderlich überzeugt bzw. geschmeckt. Ich bin mit Provamel, Alpro und Soyade echt besser zufrieden:
Darüber hinaus hadere ich gerade mit mir in Bezug auf 2 Dinge:
Der Drehtag Montag war offensichtlich eine rümliche Ausnahme, denn am Dienstag war ich in keinster Weise in der Lage, dem Süßigkeitenangebot zu widerstehen. Ich hatte Ombar dabei, habe es auch bis Mittag geschafft damit der Süßkramoffensive zu widerstehen, aber von Erreichen des Sets, bis nach Mittag riefen sie mich wie Sirenen. Das hatte ich noch nie erlebt!!! Mittagessen war wieder bei einem Chinesen, welcher als Dessert schokolierte Rosinen anbot, von denen ich ein paar gegessen habe und danach brachen alle Dämme...Ich habe dem Süßkram nachgegeben und am Mittwoch auch. Schließlich ist es schwer derzeit Gründe zu finden, warum man das nicht tun sollte: Ist doch Weihnachten, nächste Woche wird eh zu viel gegessen, gute Vorsätze kann man ab 1.1. wieder haben etc. - Ich habe mich mit einer Kostümbildnerin darüber unterhalten, die das selbe Problem hatte. Also kommen wir zu meinen guten Vorsätzen für 2014:
90 Tage lang 100% vegan leben, damit ich mich daran gewöhnen kann kein nicht-veganen Ausnahmen zu machen, denn ich denke, wenn ich moralische Bedenken hätte bei Dreharbeiten zu Süßigkeiten zu greifen, könnte ich leichter widerstehen. Ist einen Versuch wert es auszutesten.
Zweiter Punkt mit dem ich hadere: Ich werde mit fettarmem Essen nicht satt. Punkt. Ich bin nicht in der Lage dauerhaft wenig Kalorien und wenig Fett gleichzeitig zu essen und raffe nicht woran das liegt, wenn es die Kalorien sind, nach denen der Körper entscheidet ob er satt ist (und natürlich die Magendehnung und Nährstoffe) In fettarmem Essen sind mehr Nährstoffe und mehr Ballaststoffe drin und dennoch macht es mich nicht dauerhaft satt. Dafür könnte es 2 Gründe geben:
1. Die Mahlzeit bleibt mit mehr Fett einfach länger im Magen.
2. Möglicherweise ist es doch die Glücksbotenstoffausschüttung, die auch dann noch gewährleistet ist, wenn Fett in den Blutkreislauf abgegeben. Das ist aber nur eine Theorie von mir, nichts was bisher rausgefunden wurde. Faktisch braucht der Mensch nur ein paar essentielle Fettsäuren aber sonst nichts!
Allerdings muss ich satt sein. Ich hasse es hungrig zu sein. Ich kann mich dann nicht konzentrieren, werde unleidig und rastlos und fühle mich einfach nicht wohl. Gestern gab es 1700 kcal und 51 g Fett = 25%. Letzen Freitag, als ich Brokkoli zu Frühstück hatte waren es bei 1700 kcal 36,2 g =18%. Und ich will, Schande auf mein Haupt, lieber satt sein, als sonst irgendwas. Ich bin auch nicht in der Lage zu glauben, dass man bei 51 g Fettverzehr pro Tag Arteriosklerose und hohes Cholesterin bekommt, wenn man nur 7,1 g gesättigte Fette verzehrt und ein Omega 3:6 Verhältnis von 1:3 hat mit Omega 3 von 1 g. Und außerdem glaube ich, dass ein 80/10/10er der 3000 kcal verzehrt auch irgendwo zwischen 30 und 50g Fett verzehrt. Mein Gefühl ist sogar der Meinung, dass ich, egal wie viele Kalorien, erst nach einer gewissen Fettmenge satt bin...
Also entscheide ich mich mal wieder für etwas mehr Fett: Zum satt bleiben, für Vitamin E und für eine schönere Haut. So beeindurckend die Studienlage zu sehr fettarmer Ernährung auch sein mag, mein Körper sagt mir anderes. Das kann aber auch damit zusammen hängen, dass ich einfach völlig anders bin. Eben nicht metabolisch gestört, übergewichtig, alt und krank wie die Studienteilnehmer sondern fit, gesund, schlank und jung.
Viele Medikamente werden zum Beispiel ein 25 jährigen Männern getestet, bevor sie auf den Markt kommen. Junge Studenten, die das Geld brauchen und sich als Probanden zur Verfügung stellen. Die Medikamente leisten in den Tests dann gute Dienste, werden für den Markt zugelassen und dann z.B. Frauen in den Wechseljahren verschrieben und führen da zu gravierenden Nebenwirkungen! - Ich ziehe also das Sattsein mit moderatem Fettanteil dem Hungern mit wenig Fett vor. Möglicherweise kriege ich dann mit 105 Jahren einen Schlaganfall anstatt mit 110 an Herzversagen zu sterben, aber dafür war ich dann wenigstens satt und dünn. Vielleicht entdecke ich bis dahin auch noch einen Mittelweg oder die Studienlage ändert sich...
Menu des Tages am 19. Dezember
300 g Sojajoghurt mit Haferflocken, Banane, Kokosraspeln, Stevia und roh-vegane Zimtschnecke
Clif Bar Chocolate Chip
400g Brokkoli
250 g Sojajghurt mit Stevia
2 Mandarinen
Dinkelvollkorntoast mit veganem Ziegenfrischkäse, Tomaten und Zwiebelpulver
Brokkoli, Zuckerschoten, Wanderlustgewürz, Kirchererbsen, 1 TL Erdnussbutter, Pfeffer und Salz
Es ist also beim besten Willen nicht so, dass ich unmengen Öl in meine Essen kippen würde, sondern einfach das ein oder andere fetthaltige Lebensmittel integriert habe. Der Clif Bar war aus dem Veganz und er ist angereichert mit B12 daher hatte ich gestern glatt 38% des Tagesbedarfs an B12 gegessen. Vitamin D sind 20% drin.
Mein neues Lieblingsessen im Bioladen ist Brokkoli aus der Mikrowelle mit Salz dazu Sojajoghurt und irgendein Obst. Ich bin zwar alles andere als ein Mikrowellen-Fan, aber ich weiß sonst nicht, wie ich da gesund satt werden soll, denn Salatschalen haben wir nicht im Verkauf...
Ach ja, und dann gab es gestern noch einen Gutschein als Weihnachtsgeschenk vom Bioladen, den ich auch wider nur für Süßkram ausgegeben habe, der vegan ist. Wenn man schon die Weihnachtstage auf Drogen sein will, kann man es vielleicht wenigstens so gestalten, dass man selber als einziger Schaden nimmt und nicht auch noch Tiere und Planet. Die können ja nichts dafür, dass wir die Geburt des Erlösers feiern indem wir auf Drogen unserem Körper schaden! - Ich bin nur froh, dass es auch Selbstheilungskräfte gibt, dass es Neujahrsvorsätze gibt und dass wir zum Tode des Erlösers auch eine 40-tägige Fastenzeit in unserer Kultur eingebaut haben...
Alles Liebe,
Silke
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Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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