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Samstag, 21. Dezember 2013

Wie baut der Körper eigentlich "Glücksbotenstoffe"?



Da ich mich für Biochemie gerade mal wieder mit Proteinen und Aminosäuren rumschlage, möchte ich euch heute ein paar interessante Sachen darüber erzählen, wie der Körper überhaupt "Glücksbotenstoffe" herstellt und was er zur Grundlage braucht. Denn erforderlich sind die in jedem Fall, wenn  in unserer "zivilisierten" Welt die meisten Leute ihre Botenstoffe bei Süchten ausschütten und weniger während sie ihren Leidenschaften und Lieben folgen. Natürlich braucht man sie aber für beides und je mehr man für den Drogenkonsum verschwendet, desto weniger bleibt einem für den Sinn des Lebens...

Also, zwei superwichtige Grundlagen gibt es damit das Labor "Menschlicher Körper" Glücksbotenstoffe herstellen kann. Das sind zwei Aminosäuren, genauer gesagt, zwei essentielle Aminosäuren, nämlich Phenylalanin und Tryptophan. Sie MÜSSEN mit der Nahrung in ausreichender Menge aufgenommen werden und ich hege die Vermutung dass hier der Grund liegt weshalb Chris Masterjohn in Don't eat anything with a face behauptet von Veganismus oder Vegetarismus könne man Depressionen bekommen. Kann man sicher, wenn man zu wenig essentielle Aminosäuren, wie diese beiden, konsumiert. Das kann der Fall sein, wenn man einer von den Veganern ist die sich einseitig ernähren oder einfach nur Zivilisationskost konsumieren wie Weißmehl, Zucker, Fertignahrung und wenig Vollkorn, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse.

Aus Phenylalanin macht der Körper die nicht essentielle Aminosäure Thyrosin. Thyrosin ist wiederum die Synthersevorstufe von Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin, Melanin und dem Schilddrüsenhormon Thyrosin. was wiederum die Vorstufe von Trijodthyonin ist (T3) welches bei Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion zu wenig gebildet wird. Aus Melanin werden die Pigmente von Haut und Augen gebildet. Ich kenne persönlich Obstrohköstler die eine Hypothyreose, eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt haben, und ich weiß auch von einer Obstrohköstlerin, die behauptet durch den "Reinigungsvorgang" des Obstes, seien ihre Augen heller geworden. Ich hege die Theorie, dass eine Mangelnde Synthese von Pigmenten eher die Ursache dafür ist, als die Reiningungswirkung des Obstes. Zu wenig Dopamin kann dazu führen, dass man am Sex keine Freude mehr hat, was auch von Chris Masterjohn erwähnt wird, aber auch an vielen anderen Dingen, die einem Lust schenken.

Die andere Aminosäure ist das Tryptophan. Tryptophan ist die Synthesevorstufe für Serotonin, Melatonin und Nicotinsäure. Serotonin ist zuständig für eine durchgängige Zufridenheit,  ist wichtig für die Entspannung der glatten Eingeweidemuskulatur, für die Blutgerinnung und für das zentrale Nervensystem. Melatonin ist das Hormon der Zirbeldrüse, der Epiphyse, und ist zuständig für den Tag-Nacht-Rhythmus. Melatonin wirkt außerdem als Antioxidans und sorgt dafür, dass nachts das Wachstumshormon  Somatropin ausgeschüttet wird, was unseren Körper erneuert. Nicotinsäure kommt "nur" in dem sehr wichtigen Coenzym NAD vor, aber nicht als Glücksbotenstoff.

Wegen der Wirkung auf das Melatonin haben Diätexperten früher immer geraten, dass man abends Eiweiß essen sollte. Diese Auffassung ist mittlerweile jedoch widerlegt, weil erwiesen ist, dass abends gegessenes Eiweiß noch keinen Einfluss auf das Melatonin der darauf folgenden Nacht hat. Heute rät man dazu serotoninausschüttende Nahrungmittel zu empfehlen wie die diversen Kohlenhydrate.

Wo kriegt man das jetzt her? Also Phenylalanin und Tryptophan?

Zunächst mal sagte mir der Cronometer gestern, dass ich 404% der Tagsdosis Phenylalanin gegessen habe, 3,1 g, und 311% Tryptophan, 0,3 g. Ich persönlich finde den Cronometer aber sehr großzügig, wenn ich mir im Vergleich dazu die Wikipedia-Vorgaben für Aminosäuren ansehe. Also schauen wir mal

Phenylalanin: 38-52 mg pro Körpergewicht, macht für eine 60 kg schwere Person 2,28 g - 3,12 g
Tryptophan: 3,5 - 6 mg - also für mich: 0,21g - 0,36 g - Und damit absolut optimal.

Wikipedia nennt auch ein paar Quellen, aber darauf braucht ihr m.E. nicht viel zu geben:

Phenylalanin ist viel in Erbsen, Hühnchen, Ei und Milch
Tryptophan viel in Soja, Cashews, Kakao und Haferflocken.

Ich habe gestern folgendes gegessen:

Haferflocken mit Banane, roh-vegane Zimtschneck, Zimt, Sunwarrior Vanille, Traubenkernmehl, Kokosraspeln und Sonnenknuspis


Brennnesseltee

8 g Ombar Acai
Dinkel-Vollkorntoast mit roh-veganem Cashew-Ziegenkäse und Tomate

Brokkoli, gedünstet mit Tofu-Schillerlocken, Salz und Pfeffer


13 g Milchschokolade

2 Dinkelstollen-Happen



+ beim Backen vom Teig genascht...
1 Banane

Salat aus Endivie, Zwiebel, Sellerie mit Mangodressing (nächstes Jahr im Newsletter)


Waren 1720 kcal, einzige Nährstoffmängel bei Vitamin A mit 86% und Vitamin E mit 91% des Tagesbedarfs. Omega 3:6 war 1:5, 18,7 g gesättigte Fette und damit 92% des Tagesbedarfs. Omega 3 war 1,2. 57,6 g Fett = 28,9%.

Ich war ziemlich gut gesättigt, hab 40 Minuten gejoggt und mich danach dennoch nicht einem Fressflash ausgesetzt gesehen und fühle mich so einfach wohler. Sogar von Kuchen werde ich so besser satt als von etlichen Kalorien aus Obst. Weiß der Geier wieso. Kann sein, dass sich das entwickelt, im Laufe der Zeit, dass ich jetzt gerade Schwierigkeiten habe Fett zu reduzieren und nicht zu gaaaaaanz viel Kohlenhydraten greifen zu wollen...

Hat eigentlich mal jemand ausgerechnet ob die gleiche Kalorienanzahl aus Fett, die gleiche Menge Glücksbotenstoffe, bei der selben Anzahl Kalorien aus Kohlenhdraten ausschüttet???

 Gefühlt ist es für mich so, dass 100 kcal Fett genau so zufrieden machen wie 500 kcal Kohlenhydraten. Kann das sein??? Oh, je, nachher muss ich doch noch einen Doktorarbeit über den Sättigungsmechanismus schreiben und nicht über die Heilung von Zivilisationskrankheiten...

Alles Liebe,

Silke

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1 Kommentar:

  1. Das Thema Tyrptophan finde ich auch sehr interessant. Da ich seit 15 Jahren unter Depressionen leide, habe ich letzes Jahr über 2 Monate LTryptophan Tabletten genommen. Es ging mir noch nie so gut wie zu dieser Zeit in meinem Leben. Es hatte eine derart intensive positive Wirkung.
    Diverse Antidepressiva halfen nie , in keinster Weise, und hier kam auf einmal das Glück.
    Beim Absetzen jedoch hatte ich jedoch ganz große Probleme, alle positive Wirkung wendete sich ins Negative. Ich hatte sehr schwer zu kämpfen.
    Heutzutage achte ich auf meinem Tryptophan Haushalt indem ich oft einen Schokobrei esse bestehend aus rohen Kakaonipps, Banane, Cashews, Ingwer(mit einem Schluck Wasser alles pürieren).
    Liebe Grüße
    Ulrike

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