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Montag, 30. November 2015

VIDEO: Food is Medicine bei...: Divertikulose/Divertikulitis






Sonntag, 29. November 2015

Darmbakterien beeinflussen ob man schlank oder dick ist


Ich habe von meinem Onkel einen Link zu einem Artikel geschickt bekommen, welcher in Wissenschaft aktuell erschien. Darin geht es darum, dass Forscher jetzt an Mäusen und Ratten raus gefunden haben, warum die Darmflora schuld sein kann, dass manche Menschen schlank und andere Menschen dick sind. Dass dem so ist, weiß man schon länger, daher kann eine Stuhltransplantation durchaus eine Maßnahme zur Gewichtsreduktion sein.

Wie gesagt, weiß man neuerdings, wie die Darmbakterien funktionieren und dass diese dazu in der Lage sind die Körperzellen dazu anzuregen Sättigungsbotenstoffe zu produzieren. Außerdem sollen sie auch in der Lage sein Proteine zu synthetisieren, welche dann im Hirn auf bestimmte Zellen wirken, welche für Sättigung verantwortlich sind. Bleibt diese Proteinsynthese aus, isst man zu viel.

Der Originalartikel der Forscher aus Rouen ist im Cell erschienen und leider nur für Geld einsichtig. Was man aber auch diesem Artikel in Wissenschaft aktuell entnehmen kann ist, dass hier ausschließlich der Darmkeim E. Coli untersucht wurde und auch nur in Mäusen und Ratten.

Ich kannte Wissenschaft aktuell bisher nicht, also musste ich mir erstmal einen Überblick verschaffen, ob da alles mit rechten Dinge zugeht oder eher so wie beim Zentrum der Gesundheit. Und während ich mich auf der Seite so umschaute entdeckte ich gleich einen weiteren Artikel vom selben Autor über die Darmflora. In dem heißt es, dass man jetzt ebenfalls an Ratten und Mäusen raus gefunden habe, dass, wenn man ihre komplette Darmflora mit Hilfe von Antibiotika zerstört, sie Fett abbauen, weil sich beiges Fettgewebe im weißen Fettgewebe bildet und dieses dafür sorgt, dass weiße Fettzellen sich leeren. Und hinzu kommt, dass die Ratten ohne Darmflora dann auch selbst bei fettreicher Ernährung keinen Diabetes entwickelten!

Man hatte drei Gruppen von Tieren, denen man fettreiche Nahrung gab: Normale Tiere, solche die keimfrei aufgewachsen waren und solche denen man mit Hilfe von Antibiotika die Darmflora entfernt hatte. Die normalen Tiere wurden fett und bekamen Diabetes, die Tiere ohne Darmflora nicht.

Das ist haarsträubend, oder? Allein schon sowas zu erforschen? - Man will unbedingt raus finden, wie man das Belohnungssystem auf Teufel komm raus mit Drogen-Nahrung stimulieren kann und dann Medikamente und Methoden entwickeln, wie der Schaden durch diese Stimulation ausgeglichen werden kann. Es ist immer das selbe. Pillen und Pülverchen statt Ernährungsumstellung. Das Belohnungssystem ist sowas von die ultimative Macht in diesem Universum! Das kotzt mich auch an der Naturheilkunde so an. Darin schreibe ich kommende Woche eine Klausur. Naturheilkunde wird gelehrt, weil die Patienten danach verlangen. 80% aller Menschen hätte gerne "was pflanzliches" zu Heilung der Zipperlein. Aber pflanzliche Ernährung wollen sie nicht! - Sie wollen Schrott essen und pflanzliche Pillen und Pülverchen. So geht das aber nicht!

Der Artikel räumt ein, dass Antibiotikagabe zur Gewichtsreduktion für den Menschen niemals eine Option sein wird, da Antibiotika Nebenwirkungen haben und es natürlich auch zu Resistenzen kommt, die Medizinern jetzt schon das Leben schwer machen. Schlussendlich geben aber beide Forschungsergebnisse den Forschern Anlass raus zu finden, welche Darmbakterien sinnvoll sind und welche nicht. Dann könnte man versuchen die schlank machenden zu kultivieren und die dick machenden abzutöten. (Das ist natürlich wesentlich easier als einfach nur andere Sachen zu essen! *Ironiemodus wieder aus*)

In Anbetracht der fettarm, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung zur Therapie von Typ-2-Diabetes machen diese Forschungsergebnisse jedoch auch Sinn, da sich mal wieder bestätigt, dass Fett in den Zellen die Ursache für die Entstehung von Diabetes ist und verursacht, dass Zucker von den Zellen nicht aufgenommen werden kann. Reduziert man das Fett in den Zellen, egal ob mit Ernährung oder wie hier mit Antibiotika, reduziert sich auch der Diabetes.

Ich bin schon oft gefragt worden, ob Probiotika helfen und welche empfehlenswert sind und ich muss freimütig gestehen, ich habe immer noch keine Ahnung von Probiotika. Ich denke die Darmbakterien werden reguliert durch das, was man an Nahrung zu sich nimmt und ich denke, dass Schlanke deshalb eine andere Darmflora haben als Dicke, weil sie anderes essen.

Alles weitere lerne ich vielleicht im True North, denn die verkaufen dort eine bestimmte Sorte Probiotika. Vielleicht weiß dort jemand mehr über die Zusammenhänge. In der Uni kam dazu noch nichts, außer natürlich, dass wir unendlich viele, keine Ahnung, tausende unterschiedliche Spezies an Darmbakterien beherbergen. Die Suche nach den guten und bösen scheint mir eine Suche nach einer Nadel im Heuhaufen zu sein. Daher auch wieder der Appell: Vernünftig essen, dann regelt der Körper das von selbst.

Menü des Tages am 28. November 2015 

Brokkoli, Blumenkohl und Tomaten


Haferflocken mit Banane, Zimt, Paranuss, Leinsamen, Sunwarrior, Lucuma, Granatapfel, Kakaobohnen


1 Banane

Polenta Pizza aus dem 21-Tage-FoodPlan (den gibt's hier)


1 Kaki

Rest Polentapizza


Reisnudeln mit Chilibohnen, Paprika, Zwiebeln und Mais


1 Kaki

Ich war zwischen Mittag- und Abendessen unfassbare 7,5 Stunden satt. Die Pizza war aber auch echt der Hammer! Kann mich gar nicht erinnern, dass ich die so gut kreiert hatte!;-)

Ich kam nicht früher als 19:30 Uhr zum Abendessen, weil ich um 18:25 Uhr einen Auftritt hatte und zu meiner üblichen Abendessenszeit unterwegs war. Wenn man sich satt isst, hat man kein Problem damit, wenn sich die Essenszeit verzögert, wenn man Diät lebt, wird man schwer grantig. Das ist auch echt kein Wunder.

Was mich die letzten 8 Wochen gelehrt haben, seit der letzten Challenge ist, dass ich mit Kalorienzählen endgültig durch bin. Aus mehreren Gründen:

1) Der Körper ist in der Lage Hunger und Sättigung exakt zu regulieren, wenn man die richtige Nahrung wählt
2) Hungern aktiviert das Belohnungssystem dergestalt mehr, dass man ein größeres Bedürfnis nach hochkalorischer Nahrung hat und führt dazu dass die Beschäftigung mit Essen ein zu großes Ausmaß nimmt, was heutzutage nicht mehr Sinn des Lebens sein muss
3) Auf die Dauer fordert Kalorien zählen einem doch sehr viel ab und kostet Nerven.
4) Schlussendlich verändert sich absolut nichts im Leben egal ob man 5 kg mehr oder weniger auf den Rippen hat.

Alles Liebe,

Silke


Donnerstag, 26. November 2015

Die Suchtexpertin Dr. Nora Volkow und das DSM-V



Dr. Nora Volkow war meines Wissens die erste Person, die auf die Idee kam Übergewichtige Menschen in einen PET-Scanner zu legen, ihnen Fotos von Essen zu zeigen und zu schauen, wie ihr Gehirn darauf reagiert. Ein Procedere welches heutzutage an fast jeder Uni vorgenommen wird, so scheint mir (ob das den Wissenschaftlern nicht zu langweilig ist? Mich würde das jedenfalls nicht sonderlich interessieren). Hier sind Dr. Volkows Ergebnisse:


Nora Volkow M.D. ist eine große Nummer im bereich der Hirn- und Suchtforschung. Sie ist derzeit Direktorin des National Institut of Drug Abuse. Dr. Volkow hat einen deutschen Wikipedia Artikel, in welchem erwähnt wird, dass sie 2007 zu den TIMES 100 einflussreichsten Menschen benannt wurde. Im englischen Wikipedia findet man dann noch die Anekdote, dass sie die Urenkelin Leo Trotzkis ist, in dem Haus aufgewachsen ist in welchem dieser erschossen wurde und man findet ein Fotos auf welchem sie u.a. mit dem Dalai Lama abgebildet ist, welches in Indien bei der Mind and Life Conference on Craving, Desire and Addiction. Das fand ich interessant, da sich scheinbar auch in manchen Religionen damit auseinader gesetzt wird, dass neuroendokrine Störungen davon abhalten können, "Erleuchtung" zu erlagen.;-)

Dr. Volkow ist dann aber doch nicht so einflussreich wie das TIME Magazin denkt, denn sie hat 2007 einen Artikel geschrieben, als es darum ging die DSM-V aufzustellen.

DSM ist die Abkürzung für Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, sprich ein Katalog, der alle psychischen Erkrankungen einteilt. 2007 wurde darum gebeten, Themenvorschläge für den DSM-V einzureichen, nachdem DSM-IV scheinbar veraltet war und Dr. Volkow stellte das Thema der Adipositas als Hirnerkrankung vor.

Sie weist eingangs darauf hin, dass Adipositas 32% der US-Amerikanischen Bevölkerung betrifft, dass sie den Staat 70-100 Milliarden Dollar kostet und den Betroffenen zwischen 5 und 20 Lebensjahre. Adipositas sei mit standart Interventionsprogrammen wie Sport und Verminderung verarbeiteter Nahrung in den Griff zu kriegen, allerdings sei diese Intervention schwer durchzuhalten. Das hinge damit zusammen, dass Adipositas nicht nur eine metabolische sondern auch eine Hirnerkrankung sei. Dr. Volkow beklagt sich darüber, dass die DSM-IV zwar Anorexie und Bulimie als mentale Krankheiten anerkennt, aber Adipositas nicht, trotz ihrer erschütternden medizinischen und psychologischen Konsequenzen.

Dann geht sie kurz auf die Mechanismen ein, die zu einer Störung im neuroendokrinologischen Gleichgewicht des Hirns führen, dass diese genetisch sein können, durch die Entwicklung bedingt oder durch die Umwelt erworben, dass es mehrere Hirnbereiche gibt, die betroffen sind, neben dem Belohnungssystem auch der Hippokampus, welcher für das Langzeitgedächtnis zuständig ist und sie geht kurz auf den Unterschied zwischen Nahrungsmitteln und Drogen ein, nämlich dass viele Drogen selbst die Substanzen sind, welche an das Belohnungssystem andocken, wohingegen Essen dafür sorgt, dass quasi körpereigene Drogen ausgeschüttet werden, die dann wirken. Durch den Konsum entstehen wiederum Veränderungen im Gehirn, die sich auf andere Abschnitte auswirken und die dazu führen, dass man immer mehr von der jeweiligen Substanz will.

In Anbetracht dessen, dass Adipositas immer weiter um sich greift und die konventionellen Therapien sowas von fast gar nicht helfen, sieht Dr. Volkow die Aufnahme von Adipositas in den Katalog der DSM-V als eine Möglichkeit die Therapiemöglicheiten zu verbessern indem man die Hirnerkrankung hinter der Adipositas ebenfalls klassifiziert.

Wie wir alle wissen ist es dazu nicht gekommen. Die DSM-Kommission hat sich dagegen entschieden Adipositas in den Katalog der mentalen Erkankungen aufzunehmen, vor allem, weil es so unglaublich viele Menschen gibt, die man dann als geisteskrank einstufen müssten und weil man diese Menschen nicht stigmatisieren wollte.

Ich glaube nicht, dass hier die Kopf-in-den-Sand Politik in irgendeiner Weise sinnvoll ist. Die Kosten sind eh da und das Leid auch. So lange man Adipositas und vielleicht sogar Übergewicht nicht in den Katalog der DSM aufnimmt, entgeht einem ein wichtiges Therapiewerkzeug.

Ich persönlich würde da sogar noch viel weiter gehen, nämlich dass das Belohnungssystem bzw. die Nahrung/Drogen, die auf es wirken schuld sind an fast allen Erkrankungen. Genetische und Unfälle fast ausschließlich ausgeschlossen. Die meisten Menschen sterben heutzutage an den Konsequenzen ihres Lebensstils. 40% Herz-Kreislauf, 25% Krebs. Infektionskrankheiten haben wir ausgerottet. Und das müsste überhaupt nicht sein, würde die DSM sich so sperren, hier mal Butter bei die Fische zu geben.

Ich habe ebenfalls gestern einen aktuellen Artikel über Zuckersucht hier gelesen. Es wird alles sehr verständlich erklärt und in Anbetracht der WHO Richtlinien gesagt, wie viel Zucker für den Organismus tolerierbar ist. Im März 2015 hat die WHO dieses Maß von 50 g pro Tag auf 25 g runter gesetzt. Das gilt für jeglichen raffinierten Zucker aber auch für Fruchtsäfte. Und es werden die absoluten Zuckerbomben unter den Fertignahrungsmitteln aufgezählt sowie die alternativen Namen von Zuckern erwähnt, die man ggf. auf der Verpackung findet. Fertignahrung ist leider voll davon! (Und Rohkostriegel sind auch ganz vorne mit dabei!)

Ein  schönes Video ist auch dabei, was ich euch hier verlinken möchte, welches allerdings bereits aus dem Jahr 2011 ist. Hier werden auch die deutschen Nachahmer von Dr. Volkow gezeigt, deutsche Suchtexperten, die Menschen in ein MRT legen und sich ihre Gehirne anschauen.



Menü des Tages am 25. November 2015

Brokkoli und Tomaten


Glutenfreie Haferflocken mit Banane, Zimt, Paranuss, Leinsamen, Sunwarrior, Lucuma, Apfel, Kakaobohnen


11:30 Uhr: Restliche Reispfanne von vorgestern
10 Mandeln
Gemüsepfanne aus Mangold, getrocknete Tomate, Knoblauch, Zwiebel, vegane Mayo, Miso
Kichererbsentofu
Kartoffeln


1 Banane
200 ml Haferdrink

18:30 Uhr: Gemüsemischung mit Kartoffeln, Salz und Kichererbsentofu


2 Kaki


Ich bin die letzten Tage ziemlich gereizt und habe ziemliches Schokoappetit. Der einzige Grund, warum ich dem nicht nachgegeben habe ist, weil ich täglich in der Raus-aus-der-Lustfalle Facebookgruppe darüber berichten müsste, aber ich hab beim Einkaufe mehrfach vor der Bitterschokolade gestanden und sie haben wollen. Ich hab keine Ahnung ob mehr Fett in der Ernährung das triggert oder ob es zyklusabhängig ist. 2 Kakis nach dem Abendessen haben dann aber sehr gut geholfen.

Ein Challengeupdatevideo gab es dann gestern auch noch und zwar zum Thema "Essen und Sport sind nicht der Sinn des Lebens"



Besonders online in Facebookgruppen habe ich das Gefühl, dass sich viele Leute echt für nichts anderes interessieren, als für Essen und Sport oder vielleicht auch "nicht-essen" und Sport oder nur bestimmte Sachen essen und Sport.

Das ist natürlich hochinteressant, weil unterkalorisch leben die Motivation für Essen erhöht, indem man Dopamin ausgeschüttet bekommt, weil der Körper einen damit motiviert sich mit Nahrung zu beschäftigen. Und das andere ist, dass man sich mental in die Zukunft begibt, von seinem tollen zukünftigen Körper träumt und damit einer sinnvollen Aufgabe nachgeht. So fühlt man. Zudem schüttet Sport dann auch noch Endorphine aus. So kann es einem passieren, dass man außer an Sport und Essen an nichts mehr Interesse hat.

Ich hörte eine YouTuberin die sehr viel Sport macht und sehr viel isst schon sagen, dass sie keine Freunde habe, weder Silvester noch ihren Geburtstag feiere, keinen Sexualpartner habe und auch keine Zeit irgendwas anderes zu machen als Essen, Sport, Studieren und YouTube. Ich verstehe was da biochemisch abläuft, ich kann sogar die Gefühle verstehen, denn ich bin auch jemand der dazu neigen kann an so einer Schwelle zu stehen, je nachdem wie sich das Leben gerade zeigt. Aber auch sowas sollte offensichtlich in die DSM aufgenommen werden!

Und wer Lust hat, mal 3 Wochen ohne Zucker und süchtigmachende Nahrung zu verbringen, dem empfehle ich den Raus-aus-der-Lustfalle 21 Tage Food Plan. Den gibt's hier! - Ok, Vorweihnachtszeit ist vielleicht nicht gerade ideal dafür, aber ein neues Jahr mit guten Vorsätzen kommt bestimmt!;-)

Verzeiht mir die viele Werbung für den Food Plan, aber ich habe eine Famulatur und damit 6 Wochen USA zu finanzieren! - Wer mich unterstützen will, kann gerne einen FoodPlan kaufen!:-) Und mich wissen lassen welche Fragen ich versuchen soll Dr. Alan Goldhamer, Dr. Douglas Lisle und Dr. Michael Klaper zu stellen, falls sie Lust haben ein Interviewvideo mit mir zu machen.

Alles Liebe,

Silke


Dienstag, 24. November 2015

Hat das Studium meine Gesundheitsüberzeugungen verändert?



Ich hab überlegt, was sich an meinem eigenen Lifestyle und meinen Überzeugungen verändert hat, seit ich Medizin studiere, was ja mittlerweile 4 Jahre ist. Faszinierender Weise ist das fast gar nichts.

Ich hab ein halbes Jahr vor Beginn des Studium endgültig mit Rohkost aufgehört und lebe seither fettarm, vollwertig und pflanzlich und  genau das deckt sich halt mit allem, was ich im Studium auch vermittelt bekomme. Das ist vielleicht aber auch logisch, da die fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung auch von vielen Ärzten verbreitet und unterstützt wird. Zugegeben hauptsächlich amerikanischen Ärzten, aber die Amerikaner sind uns in fast allem voraus.

Wenn ich überhaupt etwas im Studium dazu gelernt habe, dann wie ich besser für die Ernährung argumentieren kann. Allerdings scheren die meisten Menschen die meisten Argumente eh nicht. Deren Belohnungssystem diktiert ihnen nicht so essen zu wollen und viele checken dann gar nicht, wie irrational ihre Gegenargumente sind. Und das passiert sogar klugen Leuten! Damit habe ich mich weitgehend abgefunden.

Darüber hinaus habe ich im Studium auch noch bestätigt bekommen, dass man Medikamente, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, besser nicht nehmen sollte, denn alles was eine Wirkung hat, hat auch eine Nebenwirkung. Klar gibt es Situationen, in denen das unumgänglich ist, wir müssen schon dankbar sein, dass es Medikamente gibt,  aber für die meisten Dinge halte ich Medikamente wenn nicht für Überflüsse so dann doch für oft wesentlich ineffektiver als eine Umstellung des Verhaltens. Und zudem für mit Nebenwirkungen behaftet, welche eine Änderung des Lebensstils nicht hat.

Ich war in diesen 4 Jahren natürlich kein einziges Mal ernsthaft krank. Ich werde auch nicht krank. Seit Jahrzehnten nicht. Es kann sein, dass ich mich mal erkälte und dann warte ich, bis die Erkältung vorbei ist. Das dauert so 4-5 Tage. Und sie geht von selbst vorbei ohne Medikamente. Ich bin auch immer noch so gepolt, dass ich denke, dass das Beste, was man im Krankheitsfall machen kann ist, viel zu trinken und sich ins Bett zu legen, ggf. Fasten, wenn man keinen Appetit hat,  bis die Krankheit vorbei ist. Abgesehen von einer Ernährungsumstellung natürlich, welche ich fast IMMER als Grundlage für eine Therapie sehe. Was mit Ernährungsumstellung nicht weg geht sollte man dann noch psychosomatisch behandeln und was dann noch da ist medikamentös. Ich glaube hingegen nicht, dass dann noch viel Krankheit da ist!

Das sah ich vor dem Studium so und ich habe an der Uni nichts beobachtet, was mich eines anderen belehrt hat. Es hat mich eher darin bestätigt. Was ich nicht so ganz begreife ist, warum das von anderen Leuten nicht erkannt wird?!

Und gleichzeitig bin ich teilweise geschockt, was in Naturheilkunde gelehrt wird!

So fragte in einer Stunde einer der Studenten, was es mit der WHO-Erklärung auf sich hätte, dass rotes Fleisch krebserregend sei und der Dozent hat gesagt, dass ja die Dosis das Gift mache und dass diese Warnung vor rotem Fleisch jetzt wahrscheinlich nur dazu führen würde, dass die Leute mehr Geflügel essen, dabei sei Geflügel vollgestopft mit Antibiotika und Fisch voll mit Schwermetallen und es sei in keinster Weise gesünder das zu essen. - Während er das erzählte, hat es aber bei dem Dozenten in keinster Weise KLICK gemacht, während ich dacht; "Leute, klingelt da nichts? Wenn man dieses Hintergrundwissen hat muss einem doch klar werden, dass es keine gesundheitlich förderliche Wirkung hat irgendwelche Tiere zu essen und man den Verzehr am besten komplett meiden sollte" - Es ist nicht erforderlich es zu essen und es macht ggf sogar krank, Da kann mir keiner erzählen, dass es sein rationaler Verstand ist, der ihm zum Fleischverzehr rät.

Andererseits wurde dann eine komplette Vorlesung  über TCM, Traditionelle Chinesische Medizin, gehalten und ich hätte vor Unwissenschaftlichkeit kotzen können.;-) Die Dozentin war eine chinesische Dr. med, die lange in Deutschland in der Forschung gearbeitet hat, dann aber Lust auf Patientenkontakt hatte und zurück nach China gegangen ist, TCM studiert hat und jetzt wieder hier ist.

Theoretisch ist TCM voll meins, weil die Therapie Nahrungsmittel, Gewürze, Akkupunktur,  und Sport ist, was alles schön nicht-invasiv ist. Aber die theoretische Lehre dahinter ist pure Esoterik. Nichts anderes. Da gibt es 5 Elemente, die 5 Jahreszeiten zugeordnet werden, die unterschiedlichen Organen zugeordnet werden und das alles ist völlig wahllos. Die einzelnen Organe sollen nach der Lehre dann jeweils Einfluss aufeinander nehmen und auch das ist pure Esoterik, denn entsprechende Zytokine oder Neurotransmitter oder Hormone hat man bis dato nicht entdecken können um diese Wirkungsweise zu bestätigten. Quelle Das selbe gilt in meinen Augen auch für Ayurveda.

Damit bleibt es beim Placeboeffekt. Wenn TCM-Arzt und TCM-Patient dran glaube, soll es wohl helfen. Ich war jedenfalls entsetzt, dass Wissenschaftler in der Lage sind sowas zu glauben, aber nicht die Einsicht haben Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation umzusetzen.

Menü des Tages am 23. November 2015

Blumenkohl mit Tomaten


Glutenfreie Haferflocken mit Banane, Apfel, Zimt, Sunwarrior, Paranuss, Leinsamen, Lucuma, Kakaobohnen, Carob


 Rest Eintopf vom Vortag


10 Mandeln
Gemüsepfanne aus roten Linsen, Sellerie, Zwiebel, Vollkornreis, getrocknete Tomaten


1 Banane mit Erdnussmus


 Rest Gemüsepfanne von mittags
1 Banane
3 alkoholhaltige Biere und zwei ohne Alkohol

Ich war bei einem Freund zu Besuch und hatte den Rest der Gemüsepfanne mitgenommen, weil ich direkt aus der Uni kam und ich hab seit 2 Tagen tierische Lust auf Schokolade. Das lässt sich mit Bananen meist gut bremsen, aber ich esse ja zwischen den Mahlzeiten nicht. Also trinke ich was, wenn die Lust auf Schokolade kommt, aber sie ist echt penetrant.

Ich frage mich jetzt schon wieder ob das irgendwie hormonell bedingt ist, also zyklusabhängig, denn ich glaube nicht, dass es gehirnbiochemisch ist. Es fühlt sich anders an. Vielleicht kann man da ja auch noch Zusammenhänge finden, wie welches Hormon auf Schokogelüste wirkt. Denn ich glaube fast jede Frau kennt das mit den Gelüsten vor der Regel aber ob bisher eine evidenzbasiert medizinische Ursache dafür gefunden ist oder ob man es einfach nur darauf schiebt, dass man in der Zeit "emotionaler" ist. Ich weiß es nicht...

Alles Liebe,

Silke

Sonntag, 22. November 2015

Vegane Ernährung schützt vor Prostatakrebs



Wie lange ist es her, dass ich zuletzt über Prostatakrebs geschrieben habe? Zwei Jahre oder so? - Jedenfalls sehr, sehr lange. Fast schon so lange. dass sich keiner mehr daran erinnern kann, dass sich Ernährung auf Prostatakrebs auswirkt zumal die WHO Prostatakrebs auch gar nicht erwähnt hat, als es darum ging, dass Fleisch krebserregend ist. Und auch in Anbetracht dessen, dass Prostatakrebs das häufigste Krebsleiden bei Männern darstellt.

Ich witzele immer mit meinem Chef im Bioladen darüber, dass sein Joghurt das Prostatakrebsrisiko steigert, bzw. ich habe das ein Mal erwähnt, seither spricht er mich immer wieder darauf an, dass er sein Prostatakrebsrisiko wieder gesteigert hätte. Somit ist das derzeit noch lange kein Allgemeinwissen.

Derzeit geht man davon aus, dass ein zu hoher Verzehr an Kalzium, also an Milchprodukten, das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken steigert. So berichtet hier die Medizinsche Fakultät Harvard.

Eine neue Studie im American Journal of Clinical Nutrition hat demgegenüber jetzt kürzlich erst gezeigt, dass eine vegane Ernährung vor Prostatakrebs schützen kann.

Leider kann ich den Artikel im American Journal of Clinical Nutrition nicht verlinken, da das gute Journal Geld dafür haben will. Ich habe nur die Zusammenfassung aus PubMed, in welcher es heißt, dass Veganer weniger an Prostatakrebs erkranken und die Veröffentlichung vom PCRM, dass eine vegane Ernährung das Risiko zu erkranken um 35% senke auch verglichen mit einer vegetarischen Ernährung. Macht ja auch Sinn, wenn man den Zusammenhang beim Kalzium sucht.

Und wie kamen die Wissenschaftler jetzt zu diesem Schluss? Mal wieder mit Hilfe der 7. Tags Adventisten in Loma Linda in Kalifornien, einer Sekte, welche sich gegen das Rauchen und Aölkohol und für pflanzliche Ernährung ausspricht, sowie für regelmäßige körperliche Betätigung und sich unter deren Mitgliedern sich sowohl Vegetarier als auch Veganer befinden und welche dafür sorgen, dass Loma Linda mit einer der langlebigsten Bevölkerungen der Erde aufweist, ähnlich Okinawa und Ecuador.

Männliche 7. Tags Adventisten werden im Schnitt 7,3 Jahre älter als "normale" kalifornische Männer; die Frauen leben 4,4 Jahre länger.
An den Adventisten konnte man studieren, dass ein verringerter Verzehr an rotem Fleisch mit geringerem Darmkrebsrisiko einher geht.
An ihnen konnte man feststellen, dass ein vermehrter Konsum von Hülsenfrüchten vor Darmkrebs schützt.
Sie zeigten, dass mehrmals die Woche Nüsse zu essen, das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden um 50% senken konnte
An ihnen wurde beobachtet, dass der Verzehr von Vollkorn- im Gegensatz zu weißem Brot das Risiko Herzkrank zu werden um 45% senkte.
Man stellte fest, dass 5 oder mehr Gläser Wasser zu trinken, das Herzkrankheitsrisiko um 50% senkte.
Männer die viele Tomaten essen, konnten in der Adventistenstudie zeigen, dass ihr Prostatakrebs-Risiko um 40% sank und die die Sojamilch statt Kuhmilch tranken hatten ein um 70% reduziertes Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Quelle

Die Studien an den Adventisten wurden durchgeführt von der Universität in Loma Linda und die Sekte unterstütz die Uni tatkräftig, schließlich liegt es ihnen nahe ihre Sache nach vorne zu bringen.
Man beobachtet die Adventisten seit 1960 und derzeit läuft die Adventist Health Study 2, auf deren Grundlage auch die aktuelle Studie zu Prostatakrebs und veganer Ernährung beruht. Sie schließt 26346 Teilnehmer ein und wird finanziert vom National Cancer Institute.

Off Topic:

Ich werde ja alle Nase lang mit Leuten konfrontiert, die sich gegen Chemotherapie und Pharmaindustrie aussprechen. Gestern erneut von der Bezirksleiterin bei mir im Bioladen, die irgendwo 1. aufgeschnappt hatte, dass McDougall Krebs alleine mit Ernährung heilt (was nicht stimmt, auch McDougall empfiehlt Patienten Chemo zu machen, je nach Krebsart aber danach dann die Ernährung umzustellen, damit der Krebs nicht zurück kommt), 2. das Chemotherapie überhaupt nicht wirkt und nur Geldmacherei sei und 3. sie während sie mir das erzähle genüsslich einen roten Heringssalat verspeiste und dabei sagte, dass sie Mayonnaise so liebe! - Ich verstehe nicht, warum sich Menschen die BWL studiert haben sich überhaupt trauen sich ein Urteil über Onkologie zu bilden! Und dass gerade die Menschen die die Pharmaindustrie und Chemotherapie zu verurteilen am wenigsten ihre Ernährung umstellen wollen. Das ging so weit, dass ich ihr sagen musste: "Sie glauben auch echt jeden Scheiß, der irgendwo steht!" Wohlgemerkt zu meiner Vorgesetzten! Aber es ging echt gar nicht...Schuster, bleib bei deinen Leisten!

Und das andere, was mich nervt, was ich aber besser verstehe (leider) ist eine Schlagzeile, die ich gelesen habe: Fleisch ist krebserregend, die Deutschen stört's nicht. - Den meisten Menschen ist es wirklich scheißegal, ob das was sie essen sie krank macht, so lange sie noch gesund sind. Und wenn sie dann krank sind jammern sie rum, dass ohne Gesundheit alles nichts wert ist. Oder meine Mutter die in einem Satz folgendes von sich geben kann: "Ohne Fleisch kann ich nicht leben!" und "Ich hasse alle gesunden Menschen!". - Da gibt es Ursache und Wirkung!

Es wird Zeit dass absolut jeder Mensch über sein Belohnungssystem informiert wird und wie es einen dominiert! Wenigstens weiß ich jetzt wo der Ansatzpunkt ist, nach jahrelangem Grübeln warum Menschen ihre Ernährung nicht verändern wollen/können. Jetzt muss ich nur noch raus finden, wie man das Belohnungssystem von anderen Menschen manipulieren kann! Und dabei ethisch korrekt zu bleiben.;-)

Menü des Tages am 20. November 2015

5:00 Uhr: Blumenkohl und Tomate


Glutenfreie Haferflocken, Banane, Apfel, Zimt, Sunwarrior, Lucuma, Paranuss, Leinsamen,, Kakaobohnen


11:00. Uhr: Eintopf aus Linsen, Kartoffeln, Spinat, Sellerie, Shiitake, Rosenkohl, Zwiebel


1 Apfel

17:00 Uhr: Salat aus Eisberg, Tomate, Frühlingszwiebel, Apfel und Cashewdressing
2 Scheiben Dinkel-Roggen-Gold mit Tomatenaufstrich


Rest Eintopf von mittags


1 Apfel

Ich versuche gerade zu sparen, weil ich ja im Februar in die USA will und jetzt alles amtlich ist und ich einen sauteuren Flug gebucht habe! Ich hab daher die Woche über hauptsächlich Sachen gegessen, die ich aus dem Foodsharing Schrank habe oder Sachen, die der Bioladen nicht mehr verkaufen wollte. Das hatte tatsächlich zur Folge, dass ich nicht immer das gegessen habe worauf ich Lust hatte sondern häufig was, das halt da war. Essen zum satt werden, nicht zur Lustgewinnung! Das führte mich zu Gefühlen meine Kindheit zurück wo ich gegessen habe, weil gegessen wurde und auch nur das, was auf den Tisch kam und nicht das, was am leckersten war. Kann es tatsächlich zum Nachteil sein, dass jederzeit alles verfügbar ist, was das Herz begehrt?

Das ist auf jeden Fall sehr seltsam zu beobachten. Was noch passierte war, dass meine Haferflockenportionen morgens kleiner werden. Während der Challenge habe ich immer so 100 g in einer Mahlzeit gegessen. Jetzt ist es die Hälfte, weil ich im Laufe der Zeit festgestellt habe, dass ich diese Mengen nicht runter kriege. Ich habe derzeit kein Kaloriendefizit.

Und im Bioladen gestern habe ich ewig hin und her überlegt, ob ich einen Schokoriegel kaufen sollte oder nicht. Ich wollte irgendwie, aber irgendwie hatte ich auch keinen richtigen Hunger oder Appetit darauf. Ich wollte nur zwei Bissen, aber nicht einen Ganzen und tatsächlich habe ich es im Endeffekt gelassen. Auch das kam mir seltsam vor und auch das schiebe ich darauf, dass ich derzeit kein Kaloriendefzit habe. Ich bin satt...

Alles Liebe,

Silke

Freitag, 20. November 2015

Wenn Kinder nur 9 Tage den Ernährungsempfehlungen für Zucker folgen...



Ich muss mich entschuldigen, dass ihr so lange nichts von mir gehört habt. Entweder hatte ich keine Zeit zu bloggen, weil ich Frühschicht im Bioladen habe oder mein PC war kaputt. Nämlich das ganze Wochenende über. Jetzt sollte vorerst aber alles wieder besser werden, da ich meine Stunden im Bioladen für diesen Monat bereits voll habe und der Computer jetzt wieder läuft.

Dr. Neal Barnard hat seine Studie zu Typ-II- Diabetes und dessen Heilung durch fettarme, vollwertige. pflanzliche Ernährung in seinem Buch Dr. Neal Barnard's Program for Reversing Diabetes: The Scientifically Proven System for Reversing Diabetes Without Drugs festgehalten. In dieser Studie wurde gezeigt, dass nur binnen 3 Wochen 75% aller Studienteilnehmer ihre Diabetes-Medikation einstellen konnten und der Rest seine Medikation reduzieren konnte.

Dr. Robert Lustig hat jetzt eine ähnlich kurze und beeindruckende Studie allerdings an Kindern gemacht. Und er hat eine andere Ernährung verwendet, aber auch sehr krasse Ergebnisse erzielt. Diese wurden im Oktober 2015 in der Zeitschrift Obesity veröffentlicht.

Lustig, der im Internet berühmt ist durch seinen fantastischen Vortrag "Sugar -  The bitter Truth" ist von Haus aus Kinderarzt und hat sich sehr mit Neuroendokrinologie beschäftigt. Sein Schwerpunkt sind übergewichtige Kinder und die Wirkungen von Fructose auf den Körper, besonders raffinierte Fructose. Lustig wird gerne von der LowCarb Bewegung angeführt aber tatsächlich liegt Lustig nichts ferner als LowCarb, denn gegen vollwertige Kohlenhydrate und Obst hat er absolut nichts einzuwenden. Sein Feind ist der Zucker und speziell die Softdrinks. Seine Kalorien zu trinken ist übrigens nie eine gute Idee.

Seine aktuelle Studie ging über 9 Tage, hauptsächlich weil man nicht das Geld hatte die länger durchzuziehen.;-)

43 Kinder im Alter zwischen 13 und 18, alle schwarz oder hispanisch, wurden  auf eine Diät gesetzt, welche nicht mehr Zucker enthielt als die FDA empfiehlt. Das hatte zur Folge, dass der Zuckerkonsum der Kinder von 28% auf 10% sank. Dabei bekamen die Kinder exakt die selber Kalorienmenge zu essen wie vorher, nur eben nicht aus Zucker sondern aus vollwertigen Kohlenhydraten.

Wer sich jetzt fragt, warum hier ausschließlich auf schwarze und hispanische Kinder als Probanden zurückgegriffen wurden, der sei darüber informiert, dass diese Populationen ein größeres Risiko aufweisen an Zivilisationerkrankungen wie Diabetes zu erkranken. Ich nehme an, das hängt vor allem damit zusammen, dass derartige Populationen zu schnell und zu intensiv mit Zivilisationsnahrung konfrontiert wurden. Der weiße Mann hatte Zeit sich über mehrere Generationen an mehr und mehr Zucker zu "gewöhnen". Unter den Pima Indianern, einem Volk amerikanischer Ureinwohner, welches bis vor kurzem gar keine Instustrienahrung verzehrten und welches genetisch an eine Wüstenregion angepasst ist, heute jedoch in Reservaten lebt, arbeitslos ist und viel Fett und Zucker verzehrt, findet sich wahrscheinlich höchste Typ-II-Diabetesrate der Welt.

Nun gut, schlussendlich spielt das keine Rolle. Also Lustig gab diesen 43 Kindern 9 Tage lang nur die empfohlene Menge an Zucker und nicht die Unmengen, die sie normalerweise essen. Die Ergebnisse waren, dass trotz gleichem Kalorienkonsum sowohl Blutdruck, Laktat, Triglyceride und LDL-Cholesterin sanken. Die Glucosetoleranz verbesserte sich ebenso wie die Insulinsensitivität. Zudem nahmen die Kinder ab: Sowohl Gewicht, als auch Körperfett!

Erinnert ihr euch noch an den Bericht von dem Journalisten, der im Selbstversuch komplett auf Zucker verzichtete und genau so viele Kalorien aß und dabei abnahm? Das ist krass...

Und dabei ist das noch nicht mal die beste Ernährung, die man so machen kann. Man kann den Zucker noch von 10% auf 0% reduzieren und man kann auch noch weiteren Mist weglassen!

Menü des Tages am 19. November

5 Uhr: Brokkoli und Tomaten


Glutenfreie Haferflocken, Banane, Maracuja, Zimt, Sunwarrior, Lucuma,  Paranuss, Leinsamen, Mandeln, Kakaobohnen


Vivani White Nougat Riegel

13 Uhr: Mensasalat mit Süßkartoffel und schwarzen Bohnen


17 Uhr: Zweite Hälfte meiner Frühstückshaferflocken
2 Scheiben Dinkel-Roggen-Gold mit Tomatenaufstrich und Senf
Eintopf aus den diversesten Resten


3 Scheiben Ananas


Ich hatte heute morgen um 5 nicht ausreichend Hunger meine Haferflocken komplett aufzuessen und habe den Rest mitgenommen zur Arbeit um ihn später zu essen. Das ging dann aber nicht, weil unsere Bezirksleiterin vor Ort war und ich mich nicht getraut habe neben der Arbeit zu essen, was dazu führte, dass ich um 11 Uhr dem White Nougat Riegel nicht widerstehen konnte.

Erstaunlicherweise konnte ich danach aufhören, was ich derzeit darauf schiebe, dass ich kein Kaloriendefizit  mit mir rum schleppe. Das hat mir aber auch wieder gezeigt wie wichtig es ist satt zu bleiben, wenn man derartige Sachen nicht essen möchte. Es war jetzt nicht wirklich katastrophal, weil ich eben aufhören konnte, aber: Wehret den Anfängen!

Am Mittwoch gab's ein Challenge-Update-Video:



Und den Raus-aus-der-Lustfalle 21 Tage Food Plan gibt es hier

Alles Liebe,

Silke

Mittwoch, 11. November 2015

Gesättigtes Fett senkt die Serotoninproduktion und steigert den Zuckerkonsum bei Ratten



Ich wurde durch den Newsletter von Kathleen DesMaisons auf eine Studie aufmerksam gemacht, die nicht mehr ganz neu ist, von 2002, und die sich mit der Auswirkung von Fett auf das Belohnungssystem auseinander setzt.

Ein französisches Forscherteam hat Ratten mit Schmalz gefüttert und dabei festgestellt, dass die Ausschüttung von Serotonin bei den Versuchstieren nach der Mahlzeit längerfristig verringert war. Dieses Ergebnis wurde verglichen mit der Serotoninausschüttung nach Kohlenhydrat und nach Eiweißkonsum. Beim Eiweißkonsum (Kasein) verhielt sich die Serotoninausschüttung ähnlich, sie sank ebenfalls, beim Konsum von Kohlehydraten hingegen stieg die Serotoninkonzentration.

Von Serotonin wird angenommen, dass es ein wichtiger Faktor bei der Sättigung ist, daher kann man mit Serotoninwiederaufnahmehemmern eine Gewichtsreduktion erlangen, welche über die Gehirnbiochemie agiert und auch der Grund ist, warum Antidepressiva auch zu Gewichtsreduktion führen können. Serotinin regt die Zufriedenheit an und stärkt darüber die Impulskontrolle.

In dieser darauffolgenden Studie hat man versucht zu schauen, ob die Art des Fetts, welches die Ratten verzehrt haben, eine Auswirkung auf das Serotonin hat. Schmalz besteht bekannter Weise aus gesättigtem Fett.

Man hat also 3 Sorten Margarine genommen, sie an die Ratten verfüttert und dann geschaut wie der Serotoninspiegel der Ratten darauf reagiert. Eine Margarine mit viel gesättigtem Fett zeigte die selben Auswirkungen wie das Schmalz und senkte den Serotoninspiegel. Margarinen, welche mit Sonnenblumen- oder Olivenöl angereichert waren, wirkten sich hingegen nicht auf die Serotoninproduktion aus.  Dennoch zeigten sich auch die Pflanzenmagarinen nicht als sonderlich gut sättigend. Die Olivenölmargerine löste bei den Ratten Aufgewühltsein aus und Schmalz steigerte ihren Saccharose, als Zuckerkonsum.

Und die Moral von der Geschicht? - Fett sättigt schlecht und wirkt sich nicht gut auf die Gehirnbiochemie in Bezug auf Zufriedenheit aus. Gesättigtes Fett steigert den Verzehr bzw. die Lust auf Zucker und Kohlenhydrate, besonders vollwertige steigern die Serotoninproduktion und wirken sich positiv auf Zufriedenheit, Impulskontrolle und Sättigung aus.

Ich hatte am Montag ein Vorstellungsgespräch im  Max Planck Institut für Stoffwechselforschung für eine Doktorarbeit, an welches ich durch unermüdliches Nachfragen bei diversen Leuten gekommen bin. Aber genau da bin ich wohl richtig. Sie müssen sich jetzt nur noch dafür entscheiden mich zu nehmen!

Die Arbeitsgruppe dort beschäftigt sich damit neuroendokrinologische Forschungergebnisse aus Tierversuchen auf den Menschen zu übertragen. Also, wie in diesem Beispiel zu überprüfen, ob sich der Verzehr von gesättigten Fetten beim Menschen genau so auswirkt wie bei den Ratten. Das wäre absolut und exakt genau das was mich interessiert! Das wäre genau das womit ich mich in meiner Doktorarbeit beschäftigen wollen würde.

Aber wie das immer so ist, heißt es jetzt erstmal wieder abwarten...

Menü des Tages am 10. November 2015

6:00: Uhr Brokkoli und Tomaten


Glutenfreie Haferflocken, Banane, Mandarine, Zimt, Leinsamen, Paranuss, Weizenkeime, Mandeln, Kakaobohnen, Lucuma, Sunwarrior


12:30 Uhr: Basmatreis, weiße Bohnen und Mais Medley



18:30 Uhr: 2 rohe Möhren
Linseneintopf



Ich hatte extrem wenig Hunger. Habe kein Dessert nach dem Mittagessen gewollt und hatte auch abends keinen großen Hunger. Entweder Zufall oder es verändert sich was bei meiner Haltung. Ich kann es derzeit noch nicht einschätzen.

Aber das Leben überfordert mich gerade auch ein bisschen. Ich hab die Bestätigung für meine Famulatur im True North bekommen, gleich den Flug gebucht nur um dann festzustellen, dass ich mich vor lauter Aufregung verbucht habe. Die Umbuchung hat mich dann nochmal ordentlich Geld gekostet, aber was sollte ich machen! - War meine erste Onlinebuchung, und da macht man ja meistens was falsch. Man zahlt immer Lehrgeld...

Und jetzt bin ich aufgeregt und auch etwas schissig. Ich muss die Katze für 6 Wochen zu meinem Vater bringen, und die hasst ihr Körbchen und ich hasse die Auseinandersetzung mit der Katze, aber das ist eine einmalige Gelegenheit ersten Amerika mal zu sehen, sowohl Los Angeles, San Francisco und New York und auch Dr. Alan Goldhamer, Dr. Douglas Lisle und Dr. Michael Klaper kennen zu lernen. Und jetzt kriege ich Angst dass mein Geld nicht reicht und dass ich alleine in einem völlig fremden Land bin!;-) - Wo ich es aufschreibe klingt es weniger dramatisch, aber ich stelle fest je älter man wird, desto unbequemer wird es außerhalb der Komfortzone. Mit 20 hätte mich das weniger geschreckt. - Naja, wenigstens beherrsche ich die Sprache!:-) - Eine Kommilitonin von mir will unbedingt nach Norwegen und muss noch Norwegisch lernen!

Und wenn sich meine Angst beruhigt hat hoffe ich freue mich auch wieder darauf aus den Staaten für euch zu berichten, Videos zu drehen, vielleicht Interviews mit den Herren zu führen und neue Erfahrungen zu sammeln.

Das Hauptproblem ist hingegen die Katze...;-)

Alles Liebe,

Silke

Den Raus-aus-der-Lustfalle Food Plan gibt es hier




Sonntag, 8. November 2015

Inke Jochims' "Süchtig nach Süßem"



Ich habe mir vor ein paar Wochen Inke Jochims Buch Süchtig nach Süßem?: So schaffen Sie den Ausstieg aus der Zuckersucht bestellt, weil Amazon mich darauf aufmerksam gemacht hat mit der Werbung "So schaffen Sie den Ausstieg aus der Zuckersucht in nur 10 Wochen" - Das hat mich angesprochen, weil ich dachte: Ach, das ist ja interessant. Hat sie die selben 2-3 Monate zur Heilung ausgemacht, wie der Arzt in dem Video der Suchthilfe, der behauptet es seien 2-3 Monate erforderlich bis man von der Alkoholsucht wirklich weg ist?

Ich war von dem Buch, gelinde gesagt, sehr enttäuscht, denn erstens wird auf 10 Wochen überhaupt nicht eingegangen und zweitens ist es im Vergleich zu ihrem Buch Zucker und Bulimie: Wie richtige Ernährung hilft, aus Bulimie und Binge Eating auszusteigen einfach ziemlich schlecht. Der Verlag hat gerade eine neue Auflage raus gebracht und im Vorwort der Autorin heißt es, dass die bisherige Ausgabe überarbeitet werden musst. (Ich frage mich wie mies der Vorgänger wohl war...!!!) Wobei der Verlag sich mit dem Design dieser Ausgabe echt Mühe gemacht hat. Es ist sehr schön gestaltet, aber der Inhalt ist halt mies. Ich hatte mir vorgestellt, dass es eine Anleitung über 10 Wochen Selbsttherapie wäre oder sowas. Statt dessen sind es ein Paar sehr kurze Kapitel die sehr oberflächlich diverse Themen angehen, ohne eine einzige Quellenangabe woher die Autorin diese Behauptung nimmt. Das ist vor allem zu bemängeln.

Allerdings hat die Autorin ihre Idee einer optimalen Ernährung, die sie in Zucker und Bulimie vorstellt, scheinbar über den Haufen geworfen. In Zucker und Bulimie werden Eier noch als sehr gesund angepriesen, was aufgrund ihres Fett- und Cholesteringehalts selbstredend nicht behauptet werden kann sowie aufgrund der 40% Herztode in der westlichen Welt.

Sie ist nämlich in der zwischenzeitlich auf Dr. Joel Fuhrman, dessen Buch Eat to Live ich letzten Monat verlost habe und der seit er dieses Buch geschrieben hat sich ebenfalls mit dem Thema "Essen als Sucht" beschäftigt hat. Er sieht eine häufige Ursache neben dem Belohnungssystem auch darin, dass wir zu wenig Mikronährstoffe verzehren, daher empfiehlt auch Inke Jochims jetzt vollwertige Nahrungsmittel. Sie räumt außerdem ein, dass sie beim Thema Insulin und Kohlenhydraten zuvor eine falsche Ansicht vertreten habe, dass es sowohl gute als auch schlechte Kohlenhydrate gebe und dass vollwertige Kohlenhydrate ein Schlüsselwerkzeug seien um Zuckersucht zu heilen. Die LowCarb Theorie sei falsch. - Ich hab 3 Kreuze gemacht!!!.

Aber sie schreibt auch Blödsinn: So erklärt sie, dass Spaghetti Bolognese deshalb so lecker sei, weil in ihm konzentriertes Tomatenmark drin sei und konzentrierte Produkte seien nicht gut. Ich dachte ich spinne! - Das schreibt sie nachdem sie darauf eingegangen ist dass Fett, Kasomorphine und Opiate aus der Glutenverstoffwechselung auch auf das Belohnungssystem wirken und kommt nicht auf die Idee, dass Fett, Gluten und Weißmehl viel extremer auf das Belohnungssystem wirken als Tomatenmark! - Ich habe 450 Leute in der Raus-aus-der-Lustfalle Facebookgruppe und kein einziger hat jemals ein Problem mit Tomatenmark gehabt. Mich triggert es auch absolut NULL. Ich finde es auch eher bitter als süß.

Sie behauptet es habe einen hohen Fructosegehalt und da Fructose süßer sei als Glucose und dann eben im Tomatenmark konzentriert, würde es die Zuckersucht erhalten.

Sie schreibt in dem Buch auch über ihre FB-Gruppe, die sie gegründet hat für Teilnehmer ihres Onlinekurses zur Zuckerentwöhnung. Über diese Gruppe habe ich sie kontaktiert und das Thema Tomatenmark angesprochen und keine konkrete Antwort bekommen, außer dass der Glyx nicht alles ist, was sie auch im Buch schreibt, da Fructose ja einen niedrigen glykämischen Index hat und dass natürlich Fett und Weißmehl auch eine Rolle dabei spielen, dass Spaghetti Bolognese so lecker sei. Es meldete sich in der Gruppe, die nur 23 Mitglieder enthält ;-) und in die ich eigentlich gar nicht hätte rein gehen können, weil ich ihren Onlinekurs ja gar nicht belege ;-) eine Frau, welche erklärte, dass alles, was Tomaten enthält, sie unglaublich triggern würde. Sie hätte dabei den totalen Kontrollverlust! - Ich kann mir nicht erklären welche Substanz dafür verantwortlich sein soll!

Auf die Biochemie der Sucht wird auch nicht tief genug eingegangen, was ich schade finde für alle Leute die Zucker und Bulimie nicht gelesen haben. Auf die Gefühle und die Konditionierung die man im Laufe seines Lebens erworben hat auch nicht. Es wird quasi nur gesagt, dass man zum einen das Essen verändern m unüssed zum anderen durch Achtsamkeit darauf achten soll, welche Gefühle man hat, wenn man Gelüste bekommt. Mir hat sie geraten immer wenn ich Gelüste bekomme diese zu notieren.

Persönlich finde ich das sehr schwer, denn in dem Moment wo ICH Gelüste bekomme sind mir die Gefühle absolut nicht bewusst. Deshalb - so denke ich - bekomme ich die Gelüste. Es ist psychosomatisch! Nachdem ich sie aber befriedigt habe und mein Belohnungssystem nicht mehr die treibende Kraft ist, wird mir erst klar, was da emotional los war und ich kann über die Gefühle reflektieren und dann beim nächsten Mal der Situation anders begegnen. Von einer Pychologin hätte ich da auch mehr erwartet...

So war ich am Donnerstag persönlich enttäuscht, davor aber sehr aufgeregt, weil ich auf etwas gehofft hatte, was dann aber nicht eingetreten ist und dann eben enttäuscht war und gleichzeitig standen meine Tage an. Und gleichzeitig war Kokos-Mandel-Creme im Bioladen im Angebot. Ich habe mich weder mit der Aufregung noch mit der Enttäuschumg auseinader gesetzt, hab sie gar nicht gespürt, noch mit PMS sondern habe Kokos-Mandel-Creme gekauft. Tatsächlich war mir nicht mal bewusst, dass ich aufgeregt und später dann enttäuscht war. Weder vorm Kauf der Creme noch danach. JETZT ist es mir bewusst, weil ich bei der Creme zu sehr zugeschlagen habe und wie beim Alkohol einem erst nachher auffällt, dass das keine Lösung war und die Probleme danach noch viel bewusste sind. Ich glaube daher, dass derartige Ausrutscher durchaus ein Schrittt auf dem Weg sind.

Möglicherweise ist dieses Buch vor allem dazu geeignet dem Leser ein Defizit zu lassen so dass er an ihrem Online-Kurs teilnimmt. Schlussendlich ist sie aber mit dieser Ernährungstheorie, die sie jetzt fährt näher an meine Challengeernährung ran gerückt, was mir sehr zusagt und mich bestätigt. Der Kauf des Buchs lohnt sich hingegen nicht für 14,95 €. Dann doch lieber Die Lustfalle: Warum Gesundsein so schwerfällt und was Sie dafür tun können oder Zucker und Bulimie, wenn man ein deutsches Buch zu dem Thema sucht. Auf Englisch ist immer noch Kathleen DesMaisons die ungeschlagene Königing der Zuckersuchtbücher!

Ach und über meinen 21-Tage Food Plan hat die liebe Maisy auf ihrem Blog Becoming Alice berichtet. Sie hat nicht nur viele Rezepte daraus nach gekocht und fotografiert! Sie hat auch ihren Freund dazu gekriegt mit zu essen, was für viele Frauen in unserer FB-Gruppe ein Problem ist, welches immer und immer wieder angesprochen wird. Hier geht's zu Maisys Review: http://be-alice.blogspot.de/2015/11/21-tage-raus-aus-der-lustfalle-food.html

Und wenn du auch ein Blog oder ein YouTube Account hast und die Challenge ausprobieren und vorstellen möchtest, schick mir eine E-Mail, dann überlasse ich dir den Plan kostenlos!.-)
silke-rosenbusch@web.de

Menü des Tages am 7. November 2015

Brokkoli und Tomaten


Glutenfreie Haferflocken, Banane,, Ananas, Zimt, Leinsamen, Paranuss, Mandeln,Kakaobohnen, Lucuma, Sunwarrior


11:30 Uhr: Rest vom Abendessen des Vortag
etwas Tabouleh-Salat
4 Snackmöhren


18 Uhr: Wok-Mix, Kicherebsen, Reisnudeln mit Zwiebelpulver und Gewürzen


1 Banane
2 TL Kokos-Mandel-Creme

Ich war von 8 bis 16 Uhr im Bioladen und muss zu meinem Leidwesen gestehen, dass ich die ganze Zeit zwischendurch Schokolade genascht habe. Ich denke ich habe eine fatale Assoziation mit dem Bioladen. Eine, die wir auch gezielt mit allen Verkostungen beim Kunden erwecken wollten!;-)

Als Schauspielerin war ich immer so arm, dass ich mir Bioladenware nicht leisten konnte. Als ich dort anfing zu arbeiten, war für mich jegliches Warenauspacken wie Weihnachten. Ich wollte alles mal kosten und ausprobieren und habe schlussendlich nur einen Bruchteil jemals probiert und viele Sachen würde ich auch niemals kaufen, weil sie so fetthaltig sind. Oder nicht vollwertig. Aber in den mehr als drei Jahren, die ich da arbeite hat mein Belohnungssystem wohl auch die Assoziation zwischen leckerer Verkostungsware und Spaß beim Arbeiten hergestellt und so bin ich immer motiviert zur Arbeit zu fahren, weil es da was Leckeres zu naschen gibt. Ich glaube, diese Assoziation sollte ich mal lösen und den Job als das sehen was es ist: Geld verdienen mit netten Kollegen und nicht naschen an der Backtheke. Vor allem, weil das nebenbei passiert und nicht gezielt als Dessert nach einer Mahlzeit, was ja viel fataler ist. Daher nehme ich mir vor, das Naschen dort in Zukunft zu unterlassen um diese Assoziation zu löschen. Mal sehen wie das läuft...

Gestern Abend fühlt ich mich niedergeschlagen und bin mir ziemlich sicher, dass das nicht mit einem schlechten Gewissen zusammen hängt. Das hab ich nicht, weil ich weiß, dass ein bisschen Schokolade nicht krank machen kann. Ich glaube es liegt daran, dass der Zucker ab fällt!

Eine Kollegin, mit der ich über die Regel sprach (weil sie ihre gerade auch hat) sowie über Schokolade, sagte mir auf den Kopf zu: "Dann ist es ja kein Wunder, wenn du die Kokos-Mandel-Creme gekauft hast!" Ich glaube da hat sie Recht. Ich glaube nicht, dass ich die Kokos-Mandel-Creme gekauft hab, weil sie im Angebot war, sondern weil sie mich mehr reizte, weil ich meine Tage bekam. Und weil ich diverse Gefühle hatte, die mir nicht bewusst waren. Wäre mal interessant zu eruieren: Neigen Frauen zu Schokolade, weil sie Frauen sind oder ist der Serotoninspiegel vor der Regel niedriger? Haben Frauen wirklich einen niedrigeren Serotoninspiegel als Männer oder ist die Schokolade Selbstmedikation durch Endorphine? Darauf hab ich derzeit keine Antworten...

In der Raus-aus-der-Lustfalle FB-Gruppe sind locker 95% Frauen! - Was ist da los? Reflektieren nur Frauen über ihr Essverhalten, weil sie eine Diätvergangenheit haben, wegen der Schönheitsideale? Stimmt es was Kathleen DesMaisons sagt, dass Männer eher zu Alkoholismus neigen als zur Schokosucht?

Ich habe morgen eine Vorstellungsgespräch am Max Planck Institut für Stoffwechselforschung für eine Doktorarbeit. Ich hoffe es ist nichts, wo man Ratten mit Fructose füttern muss, die Löcher in ihren Mägen haben um zu testen ob der süße Geschmack allein über die Geschmacksknospen wirkt, weil die Nahrung ja nie im Verdauungstrakt ankommt! - Ich will am liebsten was mit esssuchterkrankten, fetten Menschen machen und die untersuchen und nicht mit Versuchstieren.
Find ich auch ethisch korrekter...na, ich bin mal gespannt!

Alles Liebe,

Silke

Donnerstag, 5. November 2015

Darf ich vorstellen: Mariana C. Stern von der IARC im Interview mit dem Los Angeles Magazin



Also letzte Woche Mittwoch die WHO verkündet hat, dass Fleisch krebserregend ist war die Presse voll von Sensationsnachrichten. Das hat mir zwar gefallen und ich fand es sehr witzig, wie die Presse es dargestellt hat, aber natürlich hat es auch die Opposition auf den Plan gebracht. Für jede Zeitung die verkündet hat, dass Fleisch so schlimm sei wie Zigaretten und Asbest schrie Udo Pollmer ein weiteres Mal nach Verschwörung.;-)

Und natürlich gibt es eine differenziertere Meinung dazu, die Fleisch in keinster Weise verharmlosen will, es aber auch nicht auf die selbe Stufe stellt wie Asbest, denn natürlich macht die Dosis das Gift. Wenn man sich die Stellungname der IARC dazu durchliest, eine 5seitige Fragen und Antworten-Erklärung, wird auch sehr schnell klar, wie differenziert die Wissenschaftlicher vorgegangen sind. Sie haben nur das beurteilt, was sie beurteilen können und wofür die die Daten vorliegen haben. Über alles andere machen sie keinerlei Aussagen und auch sie sind der Auffassung, dass nur weil 2 Substanzen in die selbe Gruppe einsortiert werden, ihr Potential Krebs zu erregen gleich groß ist. Es gibt bisher 900 Substanzen und nur 5 Gruppen in welche sie eingeteilt sind. Ist logisch, oder?

Naja, 2 Tage nach dem Erscheinen der WHO-Einschätzung brachte das Los Angeles Magazin ein Interview mit einer der Wissenschaftlerinnen, die Teil der IARC-Kommission war. Das ist die Biologin Mariana C. Stern, Professorin an der Universität Süd Kalifornien, die seit 10 Jahren im Bereich Präventivmedizin über die Biologie der Krebsentstehung forscht und auch 1997 darüber promoviert hat.

Ich hab mir das Interview mit ihr durchgelesen, wohl wissend, dass es eine Relativierung der Klatschpresse sein würde, aber was nützt es einem Wissenschaftler die Bild zu zitieren! - Tatsächlich habe ich gedacht, sie würde den Sachverhalt für meine Begriffe ZU WEIT runter spielen. ;-)
Es klang aber alles sehr vernünftig.

Sie räumt ein, dass Zigarettenrauch ein größeres Krebsrisiko mit sich bringen würde als Wurst und dass es durchaus stimme, dass die Öffentlichkeit jetzt nicht panisch reagieren brauche. Dennoch sei die Ernährung der zweite Risikofaktor, den man, neben dem Rauchen, beeinflussen könne um sich vor Krebs zu schützen. Derzeit würde man annehmen, dass bis zu 30% aller Krebserkrankungen durch die Ernährung verursacht würden, daher könne man seine Krebslast senken, wenn man seine Ernährung verbessert.

Im Zuge des Interviews erklärt sie dann, was unter verarbeitetem Fleisch überhaupt verstanden wird und was die Risikofaktoren bei rotem Fleisch sind und das erkläre ich auch hier in diesem Video und mag es nicht nochmal schriftlich wiederholen. Es gibt interessantere neuere Aspekte, die im Interview folgen.

Dann kommt nämlich der Kleinkram, auf den die Klatschpresse nicht eingegangen ist:

Der Interviewer fragt, ob denn auch Biofleisch und mit ökologischen Nitraten verarbeitetes Fleisch krebserregend sei. Ein prominenter Bio-Wurst-Hersteller in den USA nimmt Nitrate aus Sellerie und verkauft diese als "gesund". Fr. Dr. Stern entgegnet, dass es für unseren Körper keinen Unterschied macht ob die Nitrate aus Sellerie kämen oder woanders her.

Auch die Frage ob grasgefüttertes Fleisch gesünder sei wird angesprochen und dem ist natürlich, auch laut Fr. Dr. Stern nicht so, da das Häm-Eisen einer der Faktoren ist, die krebserregend wirken, und dieses ist in allen Kühen drin, ob diese Kraftfutter bekommen oder Gras.

Dann wird die gefragt, ob, wenn man seine Wurst zuhause selber herstelle, diese dann gesünder sei, bzw. wenn man einen Hersteller aufsucht, der nicht industriell produziert. Fr. Dr. Stern entgegnet, dass es gesünder sei, wenn man weniger Nitrat verwenden würde, wenn nicht, dann nicht.

Als nächstes spricht der Interviewer sie auf die Restaurants an, die sich damit brüsten über offenem Feuer ihre Steaks zu grillen. Ob das der Gesundheit schaden könnte. Ja, sagt Fr. Dr. Stern, denn dabei entstünden Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe sowie Heterozyklische Amine.

Auf die Frage wie man sich denn nun ernähren solle antwortet sie, dass diese Erklärung der WHO nicht irgendwelche Diätrichtlinien habe aufstellen wollen, sondern dass man nach dieser Erklärung abwarten müsse, wie die Ernährungsgesellschaften dieses werten. Bis dato sei die Empfehlung nicht mehr als 500 g Fleisch pro Woche zu essen und davon so wenig wie möglich verarbeitetes Fleisch. Das seien etwa 70-80 g am Tag, etwa die Menge eines Burgers.

Schlussendlich wird Fr. Dr. Stern auch nach ihren eigenen Ernährungsgewohnheiten befragt. Sie sei aus Argentinien, ein Land, das berühmt sein für seine Steaks. Nach 10 Jahren Forschung im Bereich Ernährung und Krebs, wie sei da ihre persönliche Konsequenz: Sie erklärt, ihre Forschung habe sich durchaus auf ihre Ernährung ausgewirkt. Sie sei derzeit Veganerin.

Eine weitere spannende Frage wird ihr gestellt zu den Reaktionen der Fleisch-Lobby, welche natürlich gleich die Erklärungen der WHO zurückzudrängen versucht hat mit der Behauptung, dass sie die Daten manipuliert habe, was nicht stimme. Jede einzelne Studie da draußen sei systematisch evaluiert worden und zwar nach einem System was standardisiert sei und welches sei Jahrzehnten von der WHO bzw. der IARC verwendet wurde um alle 900 Substanzen zu evaluieren welche man auf ihr Krebsrisiko untersucht habe. Abgesehen davon seien alle 22 Wissenschaftler unabhängig und ohne Interessenkonflikt. Es seien sogar Mitglieder der Fleisch-Industrie zugegen gewesen um zu beobachten mit welchen Mitteln evaluiert wurde.

Und dann kommt die alles entscheidende Frage der Laien, wie denn etwas krebserreregend sein könne, was der omnivore Mensch sei Jahrtausenden verzehrt?!
Sie sei keine Evolutionsbiologin, aber unsere Vorfahren aßen Fleisch weitaus seltener und in weniger großen Mengen als wir es tun. Sie waren darüber hinaus sehr aktiv, liefen 10-15 km am Tag und brauchten vor allem Kohlenhydrate um dies tun zu können.

Ich hatte diese Diskussion kürzlich auf YouTube! Schlussendlich ist es bei Krebs genau so wie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Beides kriegt man erst im Alter. Würde man es mit 15 kriegen und sterben könnte man sich nicht fortpflanzen und Leute, die von Fleisch Krebs oder Herzkrankheiten bekommen, würden diesen genetischen Nachteil nicht vererben. Wir pflanzen uns aber fort bevor wir davon krank werden, daher kann die Natur nicht die Individuen bevorzugen, welche nicht krank werden. Früher wurde man nicht so alt wie heute, daher bildeten sich diese Krankheiten nicht aus, So einfach ist das eigentlich...

Menü des Tages am 4. November 2015 

5:00 Brokkoli und Tomaten


Haferflocken, Banane, Apfel-Cassis-Mark, Heidelbeeren, Zimt, Leinsamen, Paranuss, Mandeln,, Kakaobohnen, Lucuma, Weizenkleie



12:30 Uhr: Restepfanne mit Lupinengeschnetzelem



Banane mit Kokos-Mandel-Creme



18:45 Uhr: 2 Kohlrabi


Reispasta mit Pilzsauce


3 Scheiben glutenfreies Brot mit Tartex, Senf und Tomate


2 Bananen

Das war ein Tag mit unglaublichem Hunger. Nicht Appetit, sondern Hunger. Ich glaube es liegt daran, dass ich meine Regel kriege. Die Alternative wäre, dass es an Nahrung liegt, die nicht in der Challengeernährung vor kommt. Ich muss mal schauen ob sich da ein Muster abzeichnet. Bisher hab ich nie darauf geachtet.

Lupinengeschnetzeltes ist bei Denns im Angebot genau so wie die Kokos-Mandel-Creme. Das Zeug ist gefährlich. Und es steht Vegan drauf. Was nichts über seinen gesundheitlichen Aspekt aussagt. Es ist viel, viel Fett. Zucker, Mandeln, Kokos und Bio-Palmfett soll drin sein aus nachhaltigem Anbau oder so. Ich hab mich mit der Palm-Öl-Debatte nie wirklich auseinandergesetzt, daher kann ich das nicht beurteilen.

Mit der Kokos-Mandel-Creme wird es wahrscheinlich laufen wie mit allem leckeren, veganen, was ich so ausprobiere: Ich mach das ein Mal, stelle fest, es ist gefährlich für mich und kaufe es dann nie wieder. Aber wenigstens habe ich es mal ausprobiert!-)

Alles Liebe.

Silke