Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Dienstag, 14. September 2010
Veganismus: Pro und Contra
Hallo Liebes,
Tag 540: Es ist wirklich, wirklich bemerkenswert, welche Konsequenzen das Trennen der Nahrungsmittelgruppen hat. Ich habe zum ersten Mal nach einem Potluck keine völlig verkorkste Verdauung und auch immer noch das Gefühl, dass meine Haut immer besser wird. Sie wurde nach der Umstellung auf Rohkost schon viel besser, aber Mitesser habe ich immer noch gehabt. Ich habe den Eindruck, die lichten sich jetzt und die Haut wird noch weicher. Das hängt, meinen Recherchen zufolge, damit zusammen, dass die komplette Ausscheidung von Giftstoffen jetzt über den Darm laufen kann und nicht die Haut als Ausscheidungsorgan einspringen muss. David Wolfe sagt übrigens in Eating For Beauty, dass Akne damit zusammen hängt, dass die Leber mit der Verstoffwechselung von gekochten Fetten so überlastet ist, dass er sie über die Haut ausscheiden muss. Das mag zum Teil sein, aber sicherlich nicht komplett, denn so hätte ich auch keine Mitesser mehr haben müssen. Ich glaube es hat mit der grundsätzlichen Ausscheidungsfunktion der Haut zu tun.
Also, die Mitesser scheinen zu schwinden und die Blähungen genauso, was ich als sehr positiv empfinde.
Gestern früh rief mich eine Freundin an, die bereits seit 2 Jahren 80/10/10 macht und soeben ihr zweites Kind zur Welt gebracht hat. Sie hat es aufgrund des Stress, den kleine Kinder machen, nicht geschafft sich zwischenzeitlich bei mir zu melden, erzählte aber, dass sie die ganze Zeit mein Blog verfolgt hätte und am liebsten zu so vielen Dinge, über die ich schreibe, etwas gesagt hätte. Auch sie hat immer noch Schwierigkeiten mit B12 und supplementiert, aber alle anderen Werte sind bei ihr völlig im grünen Bereich. Sie hat sie während der Schwangerschaft, zum Schutz des Kindes, mehrfach überprüfen lassen und auch ihr Eisenwert war absolut optimal. Es hängt nicht am Fleisch, soviel ist definitv klar. Und vegan zu leben ist sicherlich definitv möglich, auch wenn es in der Menschheitsgeschichte keine Völker gibt, bei denen Veganismus vor kam. Vorausgesetzt man achtet auf sein B12 und suplementiert gegebenenfalls, ist es aber möglich.
Ich habe gestern dann noch mal Natalia Rose’ Seite durchstöbert und bin auf einen sehr interessanten Blogpost von ihr gestoßen. Er handelt davon, dass auch Veganer nicht von der Verursachung von Tierleid frei sind. Besonders die militanten Vegane sind häufig recht selbstgerecht, weil sie sich als bessere Menschen als die anderen empfinden, weil sie ja selbst kein Tierleid zu verursachen meinen und mit Vorwürfen nur so um sich werfen. Natalia schreibt darüber, dass sehr viel Tierleid und Umweltschäden auch grundsätzlich durch den Ackerbau verursacht werden:
„Most vegetarians have no idea that commercial farming (organic or otherwise, regardless of species of crop, including grain, corn, and soy) decimates animal habitats, kills animals under plow, eradicates plant species as well as millions of microbes and insects, and permanently destroys critical topsoil to the point of infertility. Commercial farming not only cruelly impacts the habitats in the immediate land that’s specifically cleared and groomed for said crops; it also dams up rivers to irrigate and provide power to these farms (often causing chemicals to leach into the water), thereby killing countless species of local fish and birds.”
schreibt sie: Also der Ackerbau zerstört den Lebensraum von Tieren, viele kommen bei der Ernte unterm Pflug ums leben, Pflanzenspezies werden ausgerottet, Millionen Mirkroben und Insekten lassen ihr Leben und natürlich wird auch der ausgelaugte Boden langfristig zerstört.Chemikalien aus Düngemitteln geraten ins Wasser woraufhin auch viele Tiere verenden.
Sie führt weiter aus, dass der Kreislauf des Lebens leider nun mal so ist und selbstverständlich die Lösung auch nicht sein kann „Breatharian“ zu werden, also daran zu arbeiten nach Möglichkeit immer weniger Nahrung zu sich zu nehmen bis man irgendwann gar keine mehr braucht. Auch so was soll es ja geben. Sie schlägt vor das Leben und das Sterben als natürlich Kreislauf zu akzeptieren und es wertzuschätzen.
Solche Positionen findet man normalerweise kaum in der Rohkostbewegung und ich glaube auch der Name Natalia Rose sagt vielen Rohköstlern nichts, weil sie nicht so progressiv Werbung mach wie Davit Wolfe und weil sie ihren Schwerpunkt auf Entgiftung und nicht pauschal auf „Rohes Essen“ verlegt. Sie macht außerdem keinen auf Superfoods und Dogmen und schreibt unglaublich verständnisvoll besonders für Leute denen Rohkost einfach „zu krass“ erscheint. Sie vermittelt jedem das Gefühl, das Babyschritte völlig in Ordnung sind und das gefällt mir ganz großartig, weil ich weiß wie ich mich vor 7 Jahren gefühlt habe, als ich die Rohkost zum ersten Mal entdeckt habe.
Ich fand es großartig was man alles rohköstlich imitieren kann, aber es ist ja nicht nur das Essen, was einem Probleme bereiten kann, wenn man versucht seine Ernährung zu verbessern. Da ist auch noch die Gesellschaft und das ganze Emotionale. Kindheitserinnerungen, die man mit bestimmten Nahrungsmitteln verbindet und ganz schlichte Gelüste, die einen überfallen, ohne dass man weiß, woher die wirklich rühren. Und dann gibt es auch noch die Angst vor Rezepten, die eigentlich eher eine Unsicherheit ist, weil man keine Routine in der Zubereitung hat. Ich verstehe das alles, ich kann mich gut daran erinnern und Natalias Herangehensweise finde ich großartig, zumal sie sogar Recht zu behalten scheint, da sie meine Blähungen tatsächlich beseitigt hat ;-)
Wer aber wirklich vegan ohne Tierleid und B12 Mangel leben will, dem schlage ich vor als Selbstversorger in den Süden zu ziehen und reichlich Erde zu essen. Das müsste funktionieren.
Aber wer kann das schon? Und will man es wirklich?
In der Zwischenzeit sollten wir vielleicht nachsichtiger miteinander umgehen.
Unterdessen vermute ich, dass mein Kater, in der Zeit wo ich auf der Arbeit bin, angefangen hat mein Blog zu lesen ;-)))
Er fängt an Dosenfutter zu verweigern, besonders das mit Rind, weil ja auch Katzen keine natürlichen Feinde von Rindern sind ;-)
Er hat am Wochenende 200 g rohe Hühnerherzen verdrück aber das Dosenfutter stehen lassen. Gestern lag er mir schon wieder in den Ohren, weil er das Dosenfutter nicht wollte, also habe ich ihm geräucherte Forellenfilets von Lidl gekauft, eine 125 g Packung, die er auch komplett leer gefuttert hat. Zum Vergleich: ich habe letzte Woche nur 88 g Fisch gegessen!!! – so ist der Kreislauf des Lebens. Fressen und gefressen werden. Die Kunst besteht darin die Umwelt nicht komplett ihrer Resourcen zu berauben, was bei Massentierhaltung und industrieller Großproduktion natürlich passiert. Auch die Lidl-Forelle war sicherlich aus Massentierhaltung. Hindernisse die es zu überwinden gibt, gibt es in der Gesellschaft sicherlich immer noch genug!
Vielleicht kommt mein Kater, mit 9,5 Jahren jetzt aber auch langsam in ein Alter, in dem es auch ihm nicht mehr leicht fällt Dosennahrung zu fressen und er spürt wie gut ihm Frischfleisch/fisch tut. Ich versuche seinen Bedürfnissen nach zu kommen, zumal er sich auf seine Intuition offensichtlich wirklich verlassen kann. Ich erinnere an seine 16-Tage-Fastenkur vor 2 Jahren, wo er sich selbst von seiner Krankheitgeheilt hat, in dem er 16 Tage nichts gefressen hat. Er war am Schluss völlig abgemagert und kraftlos, aber wieder gesund. Seither hatte er nichts mehr, aber seither bekommt er auch regelmäßig Rohkost.
Und während somit einerseits Leben vernichtet wurde, habe ich, glaube ich, auch neues geschaffen.
Ich hatte doch diese wunderbaren Haferkekse kreiert, sie getrocknet und dann im Kühlschrank aufbewahrt. – Gestern schmeckten sie irgendwie vergoren und ich habe keinen Schimmer woran das liegt! Ich habe es gegoogelt und nicht darüber gefunden, dass roher Honig und rohes Getreide irgendwie miteinander reagiert. Ich schiebe es auf die antibakteriellen Eigenschaften des Honig, habe es mit Agavendicksaft probiert, aber komisch riechen tun die Kekse schon wieder. Was ist das nur mit dem Getreide, was ich normalerweise ja gar nicht esse? Ich glaube Bier wird aber auch so hergestellt und das beeindruckende daran war, dass mein Kater plötzlich großes Interesse an den Keksen zeigt!!! Total skuriel: Er hat Krümel davon gefressen. Am Vortag war das für ihn völlig uninteressant. Ich habe sie nach 1,5 Kekse beiseite gelegt und weggeworfen….Blähungen gan's aber auch davon nicht!
Was gab’s zu essen?:
2 Grüntee
1 Eisen/B12 Tablette
2 Bananen
13:45 Uhr: 7 Pfirsiche
15:00 Uhr: Blumenkohlfastfood
17:00 Uhr: 1 Banane, 6 Datteln
20:00 Uhr: Salat aus 1 Kopfsalat, Möhre, Amaranth + Dressing aus Kokosöl, Stevia, Apfelessig, Cayenne und Salz
Matt Monarchs Cucumber-Meal aus 1 Gurke, 1 Avocado und Salz gemeinsam in die Küchenmaschine
1,5 Kekse plus zusätzlichen Keksteig
Ich scheine seit langem endlich mal wieder richtige Mahlzeiten zu haben und nicht einfach nur zu snacken, was wohl auch damit zusammen hängt, dass ich recht viel Fett esse und mich auch wirklich satt esse. Ich höre nicht an irgendeinem, durch Punkte bestimmten Punkt, auf. Ich schätze aber auch die Mono-Fruchmahlzeiten sehr, die einen irgendwie wirklich in einen meditativen Zustand zu versetzten scheinen weil man irgendwie Eins wird mit der Nahrung. Sehr seltsam!
Ich habe gestern bei PureRaw die Kakaozutaten bestellt, die ich für den Rezeptwettbewerb brauche. Norbert Wilms hat auch noch etwas zum Preis beigesteuert, nämlich die Teilnahme an seinem Seminar. Da wartet jetzt wirklich ein großes Packet auf den Gewinner. Danke, Kirstin!!!
Auch für ihre Zuverlässigkeit möchte ich mich sehr bedanken, denn das Packet war heute morgen vor meiner Tür. Keine 18 Stunden hat es gedauert, bis das Päckchen geliefert wurde. Das ist preußische Zuverlässigkeit wie ich sie mag und zu schätzen weiß. Schön so etwas auch noch anzutreffen!:-)
Alles Liebe,
Silke
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Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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