Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Mittwoch, 15. September 2010
Getreide...
Hallo Liebes,
Tag 542: Diese Haferkekse machen mich bekloppt!!! Auch mit Agavendicksaft kam wieder dieser gegorene Geschmack auf. Direkt nachdem sie frisch zubereitet sind, ist alles in bester Ordnung und lecker und nachdem sie über Nacht im Kühlschrank gelagert waren, sind sie gegoren. Ist es wirklich so leicht Alkohol herzustellen?
Es gibt in der Rohkostbewegung die unterschiedlichsten Theorien zum Thema Getreide, aber die meisten sind sich einig, dass Getreide nicht das optimale Essen für die menschliche Spezies ist, besonders die glutenhaltigen Sorten wie Hafer, Weizen, Gerste, auch Dinkel obwohl er weniger verzüchtet ist. Getreide gilt als Notfallnahrungsmittel für den Menschen und die Theorie besagt, dass man es am besten im gekeimten Zustand verzehrt. Von Nomadenvölkern wird berichtet, dass sie Getreide mit auf Reise nehmen und es dann ankeimen lassen, verarbeiten und in der Sonne trocken und das so das Essener Brot entstanden ist. In ungekeimtem Zustand sei es eigentlich nicht verdaulich. Ihm wird nachgesagt, dass es im Körper gärt und so Alkohol entstehe, welcher die selben Folgen habe, wie herkömmlicher Alkohol auch und dass viele Leute, die häufig Getreide,verzehren, somit quasi auch Alkoholiker sind. Außerdem soll es Opiate enthalten, was zu Folge habe, dass viele Leute ganz schwer von Getreide lassen können, weil sie süchtig danach seien.
Ich weiß nicht ob das wirklich so ist. Diese Theorien kursieren hauptsächlich in der Rohkostszene, aber Fakt ist, dass aufgrund der Glutenintolleranz, viele Menschen Probleme mit vielen Getreidesorten haben.
Ebenso entsetzt bin ich, dass sogar der Nackthafer, den ich ins Keimglas gegeben habe, nicht zu keimen scheint. Hafer ist noch speziell in Bezug darauf, dass er sehr leicht verderblich ist, wenn er gedroschen ist und deshalb, wenn er als Haferflocken angeboten wird, meist zur Haltbarmachung gedämpft werden muss, weshalb man eben keine rohen Haferflocken kaufen kann. Der Nackthafer gilt als keimfähig aber auch da werde ich gerade eines besseren belehrt. Es ist also sehr schwer rohen Hafer zu bekommen, obwohl mir auch das schon mal gelungen ist, in einem Tierfutterhandel bei uns auf dem Dorf. Der war aber noch nicht gedroschen und ich hatte keine Lust jedes einzelne Korn noch zu puhlen. (Ich hab leider keinen Schimmer, wie die Hülle heißt in der sich das Korn befinded – so viel Ahnung von Landwirtschaft habe ich leider auch nicht)
Somit werde ich den Haferkeksplan erstmal ad acta legen und eine neue Variante mit Buchweizen und Möhren versuchen. Das Bedürfnis nach einem Leckerli habe ich aber nach Salat häufig doch. Und nach einem Stärke- oder Avocadohaltigen Salat geht als Dessert nur Honig oder Avoadopudding. Ich denke aber auch über Kekse für den Onlineshop nach. Mit Datteln als Süßungsmittel für Haferkekse gab es nach Ani Phyos Rezept allerdings keine Probleme – nur sind Hafer und Trockenfrüchte nicht kombinierbar.
Dass das Nahrunsmittel Trennen aber totalen Sinn macht, wird mir immer klarer. Die Blähungen werden von Tag zu Tag weniger, und gestern gab es fast gar keine mehr. Dennoch fühle ich mich voll gesättigt und zufrieden, habe aber gerade aufgrund dessen, dass ich ja auch Arbeiten gehe, wieder neue Probleme. Zeitmangel!
Gestern war ein Tag, an dem ich einfach alles in die Küchenmaschine gegeben habe, weil das so schrecklich praktisch ist. Danach muss man allerdings spülen – kann das aber länger aufschieben. Morgens früh habe ich, bevor ich in die Videothek musste, wieder Blumenkohlfastfood gemacht aus ½ Blumenkohl, welcher reichlich ist, und gestern Abend nach der Schule, um 22 Uhr habe ich Salat, Avocado, Alfalfa und Salz gemeinsam in die Küchenmaschine gegeben. Grüne Pampe – aber es geht schnell, ist richtig kombiniert, mit wenigen Zutaten und leicht verdaulich und auch wenn es nicht besonders hübsch war.
A propos Schule: Wir hatten eine Infoveranstaltung dazu, wie sich der NC beim Abitur zusammen setzt. Danach habe ich dann gestern Abend noch berechnet was wohl passiert, wenn ich die Noten, die ich jetzt habe, halten kann und danach ergibt das einen NC von 1,2! Danach sollte ein Studienplatz für Medizin kein großes Problem werden. Das ist jetzt wieder ein kleiner Arschtritt gewesen, da ich momentan so gar keine Lust auf Schule habe. Eigentlich habe ich nie so richtig Lust darauf. Außerdem kann ich mich momentan nicht konzentrieren weil ich so viele Baustellen habe. Den Onlineshop, die Videothek, das Blog, die Flyer verteilen und zu allem Überfluss auch noch der Ärger den ich seit dem Potluckdesaster mit mir rum trage.
Der Ärger war so groß, dass es mir nicht gereicht hat einfach nur ein paar Zigaretten zu schnorren, ich musste auch Sonntag Abend noch eine ganze Schachtel kaufen – und gestern dann noch eine und weil mich das schon wieder sooo geärgert hat, habe ich auch wieder Nikotinkaugummis gekauft um davon wieder los zu kommen.
Ich schwöre, dafür brauche ich eine Therapie, nicht für Orthorexie oder so was…
Es kann doch nicht sein, dass ich nicht in der Lage bin, meine Schwester zu besuchen ohne Nikotin zu mir zu nehmen? Aber es ist so. so ein Besuch löst ganz gruselige Gefühle in mir aus, die ich in Köln nicht habe. Die schlimmsten Gefühle überhaupt. Muss ein Kindheitstrauma sein, anders kann ich es mir echt nicht erklären aber man kann doch auch nicht zu seiner Schwester sagen: „Du, ich kann nicht zu Besuch kommen, weil ich bei dir negative Gefühle haben, die mich zu Rauchen anstiften.“ Da muss man doch irgendwie anders mit umgehen können!?! Ich habe mich gestern ernsthaft gefragt, ob an so was ein Therapeut was ändern kann. Ich glaube ja nicht. Im Endeffekt halte ich ja nichts von Psychotherapie, weil die Leute ja eigentlich eh nur hingehen damit ihnen jemand nach dem Maul redet und ihnen sagt, dass sie, so wie sie, sind ok sind. Sowas können echte Freunde doch eigentlich besser, oder?
Was gab’s zu essen?:
3 Grüntee
1 Eisen/B12 Tablette
2 Bananen
4 Pflaumen
¾ Melone
12:45 Uhr: Blumenkohlfastfood
14:15 Uhr: ¼ Melone
15:15 Uhr: 4 Datteln
16:00 Uhr: Blumenkohlfastfood
19:00 Uhr: 4 Bananen
200 g Tomaten
22:00 Uhr: Püree aus 1 Avocado, 2 Miniromana, Alfalfa und Salz
Ich habe mich gestern, wahrscheinlich durch die Zigaretten bedingt, nicht ganz auf der Höhe gefühlt. Irgendwie benebelt, was Zigaretten ja gut können. Dazu sind sie ja auch da. Ich hatte aber auch das Gefühl mich nicht richtig konzentrieren zu können und dieser Zustand gefiel mir gar nicht. Der geht auch, bei mehreren Baustellen im Leben nicht.
Ich werde aber immer besser in der Leinsamencracker-Zubereitung und kann jetzt fast genau abschätzen, wann sie den perfekten Trockenzustand erreicht haben um sie zu zerschneiden und so die perfekte Form zu erzielen. Aber es dauert echt lange eine Packung mit 200 g fertig zu stellen. Keimling hat ja 250 g Packungen, Lifefoods verkauft sie in 90 g Packungen. Ich finde 200 g müssen es schon sein, damit sich eine Bestellung überhaupt lohnt. 200 g brauchen aber schon ca. 2 Tage in der Produktion. Wahnsinn, oder? Sie sind halt sehr leicht. Dafür aber unendlich lange haltbar, können also auf Vorrat produziert werden, was praktisch ist. Ich habe allerdings noch nicht genug Vorrat und probiere noch an einer vierten Sorte rum, von der ich noch nicht so richtig überzeugt bin. Es soll eine Art asiatische Geschmacksrichtung sein und ich glaube ich hab zu viel Koriander rein getan und der ist, für viele Leute, im Geschmack sehr speziell. Beim Potluck kamen aber die italienischen am besten an, die vom Geschmack an Pizza erinnern. Ist ja auch logisch, besonders zum Abgewöhnen herkömmlicher Pizza.
Alles Liebe,
Silke
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Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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