Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Montag, 29. Juni 2015
Fettarm, vollwertig, pflanzlich
Ich hab heute morgen bei Facebook mal wieder eine aufreibende Diskussion mit einem Rohköstler führen müssen, der mich vor 2 Tagen oder so angefreundet hat und der irgendwie so eine recht große Nummer in der Szene ist. Der hat mich mal wieder mit all dem Bullshit konfrontiert, den Rohköstler im allgemeinen so erzählen, alles naturwissenschaftlicher Bullshit und hauptsächlich in Erzählungen/Blogs/Vlogs von anderen Rohköstlern aufgeschnappt. - Ein naturwissenschaftliches Lehrbuch hat noch nie einer von denen gelesen und im Biologieunterricht in der Schule haben die meisten scheinbar gepennt oder geschwänzt.
Ich weiß beim besten Willen nicht, warum sich nachdem ich seit 4 Jahren nicht mehr über Rohkost blogge, immernoch Freundschaftsanfragen von Rohköstlern auf FB eintrudeln, die entweder ihren Rohkostscheiß posten, was mich aufregt, oder mich mit dem Rohkostscheiß konfrontieren, den ich hier schon tausendfach wiederlegt hat. Gestern aufs neue.
Schlussendlich hat die Diskussion aber doch was gebracht, leider aber nur mir, weil mir klar geworden ist, warum ich für die Beschreibung meiner Ernährungsweise 3 Wörter brauche, währen andere Leute für ihre einfach nur eines verwenden. Vegan, LowCarb, HighCarb, vegetarisch, onmivore, Rohkost, Paleo. Ich brauche 3 Wörter: Fettarm, vollwertig und pflanzlich und ich sage euch heute wieso.
Fettarm:
Es gibt haufenweise Studien, die fettarme Ernährung mit LowCarb oder mit der Mediterranen Ernährung vergleichen und im allgemeinen schneidet fettarme Ernährung da recht schlecht ab. Das ist für manche Wissenschaftler ein Grund sich gegen fettarme Ernährung auszusprechen. LowCarber nehmen mehr ab und Leute die der Mediterranen Ernährung folgen haben bessere Blutwerte etc.. Mal völlig abgesehen davon, dass in derartigen Studien "fettarm" meistens 25-30% Fett bedeutet, was nicht fettarm ist, sondern das was als "normal" empfohlen wird, enthalten diese fettarmen Ernährungen auch immer Weißmehl und Zucker, Limo etc. Eine derartige Ernährung treibt im Zuge des Blutzuckerspiegel den Insulinspiegel zu hoch, Körperfett wird synthetisiert und die Leber macht aus der Fructose im Zucker Fett. So kann man nicht gesunden. Fettarm ist daher nicht genug.
Vollwertig:
In vollwertiger Ernährung ist alles drin, was wir an Mikro- und Makronährstoffen brauchen. Außerdem ist vollwertig das, was uns die Natur liefert. Sie führt nicht zu überschießenden Insulinreaktion, hat einen niedrigen glykämischen Index, schließt Weißmehl, Öl und Zucker aus.
Vollwertig sind aber auch Eier, Fleisch, Vollfettmilchprodukte, Butter. Vollwertig ist auch Rohkost mit ihren Unmengen an Nüssen. Das alles enthält viel zu viel Fett und führt zu Herzkreislauferkrankungen. Vollwertig alleine ist daher nicht genug,
Pflanzlich:
Pflanzen essen ist gesund. Weiß jeder. Pflanzen enthalten Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe. Man muss nicht 100% pflanzlich Essen um gesund zu bleiben, viele Pflanzen essen reicht aus, aber ausschließlich Pflanzen zu essen macht einen nicht notwendigerweise gesund.
So gibt es da natürlich die Puddingveganer, oder ich nenne sie Oreo-Veganer. Die essen jeden Schrott, so lange er nicht aus tierischen Produkten ist. Die essen Pringles, Zucker, Weißmehl, Agavendicksaft, Öl, Fleischersatzprodukte und eben Oreos. Das Zeug ist alles Gift. Pflanzlich alleine ist daher nicht genug.
Es ist halt alles etwas komplizierter als einfach nur einer Ideologie zu folgen...
Hier mein Video von Gestern statt Menü des Tages:
Und ein Foto von meinem Mittagessen, damit wenigstens ein Bild angezeigt wird, wenn ich diesen Eintrag verlinke ;-) Christians fantastischer Kartoffelsalat und mein Linsen "Everything" Salad mit Maisdressing
Alles Liebe,
Silke
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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Man kann, aber die URL bleibt dann gleich. Wenn ich ein neues Blog aufmache, sind meine Abonenten und 1400000 Seitenzugriffe weg.
AntwortenLöschenRohe Lust bedeutet nicht mehr roh zu essen, sondern durch Naturbelassene Nahrungsmittel seinem Belohnungssystem Lust zu verschaffen!;-)
Ich erwarte von Leuten, die mich anfreunden schon, dass sie wenigstens einen halbwegs aktuellen Blogeintrag gelesen haben!
Anscheinend wirst du auch immer noch weiterempfohlen, schau mal bei den Kommentaren: https://www.youtube.com/watch?v=lz7npN38FoY
AntwortenLöschen"Weißt du zufällig, ob da schon eine Übersetzung (Barnard) in Arbeit ist?""mir ist noch nichts zur ohren gekommen. bis jetzt gibt es nur die zusammenfassung von dem blog rohe lust auf deutsch."
Keine Ahnung. Aber ich weiß auch nicht alles. Ich wusste auch nicht, dass die Starch Solution auf Deutsch kommen sollte!
AntwortenLöschenIch habe mal eine ernährungstechnische Frage. Wenn es um den Vergleich high Carb, low Carb beim Thema abnehmen geht, dann schneidet low carb ja (auf kurze Sicht gesehen), meist besser ab, weil die Leute oft schneller Erfolge habe bzw. in einem kurzen Zeitraum mehr abnehmen. Ist diese Mehrabnahme ausschließlich auf den Wasserverlust zurückzuführen, den man bei low carb hat, oder nimmt man mit low carb auch mehr Fett ab als bei high carb (bei gleicher Kalorienmenge)?
AntwortenLöschenBei gleicher Kalorienmenge nimmt man nur Wasser ab.
AntwortenLöschenManche Leute die mit LowCarb anfangen, reduzieren aber durch den Ausstieg aus der Zuckersucht auch ihre Kalorien, was natürlich die Abnahme dann abkurbelt.
Ich hab eine etwas spezielle Frage und auf deinem Blog rumgesucht, Antwort nicht gefunden und weiß auch nicht an welcher Stelle ich das am besten platziere, fand diesen etwas programmatischen Eintrag, wenn auch schon alt, am ehesten passend.
AntwortenLöschenMeine Frage ist, ob du in deiner Nährstoffbilanz auf eine hinreichende Aufnahme von Zink achtest/mal geachtet hast, und wenn ja, wie die bei deiner Ernährungsweise beispielsweise zustande kommt.
Die Empfehlungen über die angemessene Tagesdosis zwischen der DGE und der WHO weichen recht stark voneinander ab, DGE sagt 7mg für Frauen/10mg für Männer, die WHO empfiehlt 12 resp. 15mg. Vielleicht weißt du das zu beurteilen, inwiefern das medizinisch plausibel ist?
Bei Zink hat der Cronometer bei mir noch kein einziges Mal gemeckert. Ich verzehre im Schnitt um die 15 mg daher beider Richtwerte erfüllt. - Ob die Richtwerte medizinisch plausibel sind weiß ich nicht. Ich finde allerdings nicht, dass Zink ein Mineral ist, was bei veganer, vollwertiger Ernährung knapp ist und weil es kein Thema ist, hast du wohl auch keinen Eintrag darüber gefunden. Ich hab noch nie über Zink geschrieben. Eisen und Kalzium sind ein Thema, Zink nicht. Zink bekomme ich hauptsächlich aus Gemüse, Hülsenfrüchten und Getreide.
AntwortenLöschenverstehe. danke dir. mir kam, als ich mal darauf geschaut habe, der Gehalt in diversen pflanzlichen Quellen gering vor, aber da ich noch nie meinen Nahrungsmittelkonsum "gezählt" habe, hab ich kein Gefühl dafür, ob und wie über den Tag 10 oder 15mg zustande kommen.
AntwortenLöschengibt es bei dir einen (geeigneteren) Platz für so allgemeine ernährungsfragen, die sich nicht auf einen (aktuellen) Eintrag beziehen?
Völlig egal. Bei 1600 Blogposts habe weder ich noch ein Leser irgendeinen Überblick.:-)
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