Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Samstag, 3. Oktober 2015
Dr. Michael Klapper über Verdauung, Kauen und Sucht nach Fleisch
Dr. Michael Klapper hat für mich bisher keine große Bewandnis gehabt. Wahrscheinlich, weil er kein Buch geschrieben hat, aber es gibt diverse Vorträge auf YouTube von ihm. Er ist Allgemein- und Notfall-Mediziner und ist derzeit am True North in Santa Rosa in Kalifornien beschäftigt, dort wo ich, wenn alles gut geht, meine nächste Famulatur machen werden. Spätestens dann, werde ich gezwungenermaßen keinen Umweg mehr um ihn machen können.
Das True North war es auch, welches diesen Vortrag von ihm auf Facebook gepostet hat:
Der ist aus mehreren Blickwinkeln sehr interessant und besonders der Anfang als auch das Ende haben mich beeindruckt.
Eigentlich heißt dieses Vortrag "Digestion made easy" und tatsächlich ist der Anfang auch eine kleine, fein strukturierte Zusammenfassung der Verdauungsanatomie. Richtig interessant finde ich, wird es aber während er über Mund, Zähne und Pflanzenzellen spricht.
Unsere Zähne bezeichnet er als 32 der weltbesten Entsafter. Sie sind dazu da Pflanzenzellen zu zerstören und nicht dazu Fleisch zu reißen. Dazu haben sie die falsche Form. Pflanzenzellen haben auch eine wesentlich festere Zellmenbran als tierische Zellen, so dass pflanzliche Nahrung besser gekaut werden muss. Das erleichtert die Verdauung. Also, "Gut gekaut ist halb verdaut" - sehr wahr. Und natürlich kann man mit gutem Kauen dann eben auch Blähungen vermeiden, denn im Dünndarm werden diese Pflanzenzellen dann zum Problem, weil sie aus Cellulose bestehen und vom Körper nicht zerlegt werden können. Das müssen dann die Darmbakterien machen und die produzieren dabei Gase. = Blähungen.
Dann redet Klapper noch darüber was man tun kann, wenn man unter Reflux in der Speiseröhre leidet und dass man auf keinen Fall dauerhaft Protonenpumpenblocker nehmen soll. Und was man sonst noch an nicht-medikamentösen Maßnahmen ergreifen kann. Das war für mich weniger interessant, denn ich habe nie Reflux.
Und nach dem Magen kommt er nicht mehr wirklich dazu noch über die restlichen Verdauungsorgan einzugehen, weil die Zeit für den Vortrag nicht reicht, weshalb er empfiehlt sich genau diesen Vortrag, den er auch auf DVD verkauft, zu besorgen, wenn man sich näher dafür interessiert.
Und dann wird es wieder sehr spannend wenn es auf den Schluss zu geht. Klapper spricht darüber warum Menschen morgens, mittags und abends Fleisch essen und das das nicht gesund sei. Nicht mal Berglöwen würden morgens, mittags und abends Fleisch essen.;-) - Er geht darauf ein, dass so manch ein Mensch, wenn er auf Fleisch verzichtet, feststellt, dass er sich nicht mehr so gut fühlt. Wenn er dann aber wieder auf Fleisch zurück greift, würde seine Stimmung wieder ansteigen. - Das, so Klapper, sei ein typisches Merkmal von Sucht. In dem Moment wo ein Raucher Zigaretten bleiben lässt, fühlt er sich gereizt, unwohl, unruhig und einfach mies. Sobald er sich eine Kippe ansteckt, gehen all diese schlechten Gefühle vorbei und man fühlt sich besser, obwohl man sich was schlechtes zuführt. Genau so sei das auch mit Fleisch. Oder um die Worte meiner Mutter zu verwenden: "Ohne Fleisch könnte ich nicht leben".
Ich hab hier schon viel über Esssucht geschrieben, aber selten dabei Fleisch als eine Substanz für Esssucht betrachtet. Vielleicht ist es auch gar nicht das Fleisch sondern die Drogennahrung, die u.a. aus Fleisch gemacht wird und der Süchtige verwechselt das. Andererseits finde ich auch die Vorstellung recht erschreckend für immer ohne Bananen oder Erdnussbutter zu leben! - Und die ruinieren nicht die Gesundheit, den Planeten und machen Tierleid.
Nun ja, Dr. Klapper weist darauf hin, dass man sowas Mal verzehren kann, also Fleisch, weil alles andere medizinisch natürlich nicht gerechtfertigt werden kann, aber man sollte es nun mal nicht jeden Tag essen. Aber da waren wir ja auch schon mehrfach.. Man kann sich entscheiden Veganer zu sein oder eben jemand der weitestgehend pflanzlich aber Mal vegetarisch oder omnivor isst. Man braucht nicht dauerhaft auf was verzichten. Man braucht sich nicht in eine Schublade zu stopfen, die "vegan" oder "vegetarisch" heißt. - Es gibt ja Blutwerte. Sind die ok, ist ok was du isst, sind die mies, musst du was verändern. Wer Blutwerte messen lässt, hat die Chance sich bereits vor Entstehung der Krankheit zu wehren! - Das ist ne tolle Sache!
Menü des Tages am 2. Oktober 2015
Brokkoli und Cherrytomaten
Haferflocken mit Sunwarrior, Chia, Paranuss, Banane, Zimt, Erdnussbutter, Weintrauben, Kakaonibs
Salat mit Reis und Kichererbsen und Dressing aus Cashewmus, Crema die Balsamico und Zitronensaft (Foto vergessen - Asche auf mein Haupt!)
veganer gedeckter Apfelkuchen von Backboard
4 Datteln
1 Cookie Dough Trüffel
1 gefüllte Paprika
Roggenwrap mit Salat, vegane Mayo, Dijonsenf, Avocado, Gewürzen
1 Banane mit Erdnussbutter
4 Cookie Dough Trüffel
Ich hab Geburtstag und dafür die Cookie Dough Trüffel gemacht, Sie bestehen weitestgehend aus Kichererbsen, Erdnussbutter, Sunwarrior, Kokosmehl und Kokoszucker und enthalten Schokotropfen. So richtig überzeugen sie mich leider nicht, obwohl sie Schokolade enthalten und schon nach Cookie Dough schmecken. Sie sind für deine Leckerei aber unglaublich eiweißhaltig.
Heute backe ich mir noch einen Mini- Bananenkuchen und allein gestern war mein Fettverzehr schon höher. Ich muss zusehen, dass ich alles nicht-challengetauglich noch heute verzehre! War gar nicht so leicht die richtige Menge beim Einkau abzupassen. Es gibt Roggen-Tortillas, wie gestern Abend schon, die neu im Sortiment bei Rewe sind und die ich erstmals probiert habe, weil Roggen ein so viel günstigeres Getreide für den Blutzucker ist als Weizen. Lecker waren sie auch.
Und dennoch frage ich mich, warum wir mit Feiern immer assoziieren, ich auch, dass man was konsumieren muss, was auf das Belohnungssystem wirkt, Als würde die Gesellschaft anderer Menschen nicht ausreichen, was ja auch schon auf das Belohnungssystem wirkt. Komische Gesellschaft, die wir da aufgebaut haben...
Alles Liebe,
Silke
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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Hi Silke,
AntwortenLöschenalles Liebe zum Geburtstag!!!
Ja ja schon seltsam, dass Feiern und Konsum irgendwie so fest zusammengehören.
Aber ab morgen gehts ja wieder gesund weiter (bei mir hoffentlich auch...), das ist doch die Hauptsache. Genieß es heute trotzdem.
Liebe Grüße,
Marion
Danke dir!:-)
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