Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 16. April 2015
Fortschritte in der Diabetestherapie
Meistens bin ich ja der Meinung, dass ich in einer Welt voll Ignoranz und Sucht lebe und dass man niemals jemals müde werden darf, die Botschaft zu verbreiten wie positiv sich eine pflanzliche Ernährung auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt. Und manchmal bin ich auch regelrecht schockiert über die Ignoranz innerhalb der gesundheitsfördernden Gesellschaft, über Krankenhausessen, über die Lehrmeinung zu Milchprodukten und über Ansichten von Kommilitonen, die in der Mensa Steak mit Kräuterbutter bestellen und dann ohne Argumente oder Studien zur Grundlage zu nehmen versuchen mir zu erzählen vegane Ernährung sei ungesund wegen des B12-Fehlens – obwohl uns natürlich auch in der Uni gelehrt wurde, dass Fleisch zu Darmkrebs, zu hohen Cholesterinwerten und zu hohen Triglyceriden führt und das Ballaststoffe gesund sind. Fleisch enthält tatsächlich auch nach Lehrmeinung mehr ungesundes als gesundes.
Aber manchmal denke ich auch, dass wir echt schon weit gekommen sind. Zumindest seit ich mich mit Gesundheit beschäftige und auch seit ich blogge. Vor ein paar Jahren musste man noch beweisen, dass fettarme, vollwertige, pflanzliche Ernährung Typ-II-Diabetes besser in den Griff kriegt als jede andere Ernährung. Heute macht man Studien darüber, wie und ob die auf pflanzen basierende Ernährung in der Diabetes-Community angekommen ist und praktiziert wird und definiert was eine „auf pflanzen basierende“ Ernährung überhaupt ist.
So erschienen letzten Monat im Journal of Nutrition and Metabolisme. Die Kanadier haben sich Gedanken darüber gemacht seit 2013 deren Richtlinien zur Ernährung bei Typ-II-Diabetes geändert wurden und nun eine pflanzliche Ernährung bei Typ-II-Diabetes empfehlen. - Nochmal zur Erinnerung: Diabetes betrifft weltweit 371 Mio. Menschen und kostet 490 Billionen Dollar, das sind 490 000 000 000 000 $ (!) - Das ist teuer und nervig und man möchte es mit möglichst günstigen Mitteln eindämmen.
Also machen die Kanadier eine Studie mit 98 Patienten und 25 Gesundheitsdienstleistern und lassen Fragebögen ausfüllen über Ernährungsgewohnheiten und Wissensstand etc. Heraus kam, das 9% der Diabetiker einer pflanzlichen Ernährung folgen, 66% erklärten sich bereit eine pflanzlichen Ernährung für 3 Wochen auszuprobieren (was in Barnards Studie ausgereicht hat, dass 75% aller Typ-II-Diabetiker ihre Medikamente komplett weglassen konnte. Der Rest konnte sie reduzieren). 72% der Gesundheitsanbieter gaben an von den Vorzügen einer pflanzlichen Ernährung bei Typ-II-Diabetes zu wissen, sie aber als Therapie kaum praktizieren. Als Hemmschwellen wurden die Ernährung innerhalb der Familie und die schlechten Fähigkeiten pflanzliche Mahlzeiten zu planen genannt.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass wenn die Bereitschaft diese Ernährung auszuprobieren so hoch sei, man mehr tun müsse sie dem Diabetiker zu vermitteln. - Genau was ich sage, die Menschen müssen einfach kochen lernen! - Oder auch nicht, wenn man sich meine derzeitige Ernährung anschaut, die so einfach, unkompliziert und befriedigend ist.
Andererseits ging es gestern in der Pathologie Vorlesung um Glutenintoleranz, wo wir gelernt haben, dass Hartz 4-Empfängern, weil glutenfreie Ernährung so teuer ist, ein Zuschuss von von 70 € im Monat gewährt wird. Als Beispiel diente normales 6-Pack Bier für 3,30 € vs. glutenfreies Bier für 9 €. Also ehrlich, Bier ist doch kein Grundnahrungsmittel! Und: Ist überhaupt klar, dass Bananen, Möhren, Brokkoli, Kartoffeln, Hirse. Linse und Reis kein Gluten enthalten? Das erinnerte mich schwer an meine Mutter, die glutenintolerant ist, aber auf Teufel komm raus Brot essen will! - Es gibt genug glutenfreie, natürliche, gesunde und auch billige Nahrungsmittel, da braucht niemand 70 € vom Staat zu bekommen um sich glutenfreies Bier zu kaufen!
Menü des Tages am 15. April
Brokkoli und Tomate
Haferflocken mit Banane, Heidelbeeren, Sunwarrior, Zimt, Wasser
1 Banane
10 Uhr: 1 Banane
1 Apfel
12:30 Uhr: Mungbohnen, Bärlauch, Couscous, Rosenkohl
1 Banane
16:15 Uhr: 2 Kohlrabi, roh
1 Banane
1 Apfel
18:30 Uhr: Salat aus Romana, Couscous, Bärlauch, Tomate
mit grünen Linsen und vollkorn Basmatireis
Ich bin grad durch und durch zufrieden mit meinem Leben. Alles läuft bestens, ich kriege alles auf die Reihe, ich langweile mich nicht zu Tode beim Lernen sondern genieße den neuen Stoff und das herrliche Wetter. Zudem bin ich abgrundtief dankbar, dass jetzt mein Ipad endlich seiner Bestimmung zugeführt wird und ich auch in der Sonne Dinge lernen kann, die nur im Internet stehen und mich anderenfalls an meinen PC in der Wohnung gefesselt haben. Das wird ein toller Sommer!;-)
Ich hab zudem ein kleines Schlafdefizit, aber heute nur 3 Stunden Vorlesung und da findet sich womöglich Zeit für Mittagsschlaf.
Alles Liebe,
Silke
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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