Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Samstag, 22. November 2014
Abnehmen, nichts leichter als das....
Challenge Tag 9:
Also das erstaunt jetzt sogar mich:
Geplant ist mit diesem Programm pro Woche 500 g zu verlieren. Das ist so der der Schnitt, den sowohl AJ mit ihrem Ultimate Weight Loss als auch McDougall mit seinem Maximum Weight los erreichen. Ich war bisher der Auffassung, dass "essen bis man satt ist" und rotzdem abzunehemen nur bei richtig übergewichtigen oder adipösen Menschen funktioniert.
Aber ich muss zugeben, es ist wirklich das „was“ man isst und besonders der Faktor des Heißhungers der unberechenbar ist, den man aber mit offensichtlich wenigen einfachen Tricks in den Griff bekommen kann. Und das geht von heute auf morgen. Heute einmal Brokkoli gefrühstückt und bereits am selben Tag ist der Heißhunger verschwunden oder geringer.
Ich kann nicht einschätzen wie der Effekt bei einem richtigen Zuckersüchtigen ist, der sich noch nie Gedanken um Ernährung gemacht hat, der nicht weiß was Vollkorn ist etc. Aber der Heißhunger wird auch da zumindest gemildert sein.
Ich hab also seit Beginn der Challenge 1,4 kg abgenommen. 1,5 sollten es sein an Tag 21. Wenn jetzt nicht alles stagniert die nächsten paar Tage finde ich das echt erstaunlich. Vor allem, weil ich so satt war und weil es mir so geschmeckt hat.
Gestern schrieb jemand in den Kommentaren, er könne eh nicht verstehen, wie jemand Probleme mit Übergewicht haben könne. Er könne alles essen und wäre dabei noch fast untergewichtig. So empfinde ich mich gerade auch. Ich kann alles essen und das läuft. Natürlich esse ich aber nicht alles und da liegt vielleicht der Unterschied. Ich frage mich, wissen diese Menschen, die alles essen können und dabei nicht zunehmen überhaupt, wie viele/wenige Kalorien sie essen? Essen sie unbewusst das Richtige einfach weil ihnen das besser schmeckt? Haben sie vielleicht absolut keine Gene für Zuckersensibilität oder kriegen sie ihren Kick von richtigen Drogen? Naja, diese Menschen sind in der Unterzahl und zwar bei weitem: 2/3 aller Menschen in Deutschland haben ein Gewicht über ihrem gesunden BMI. Und damit sind nicht die Bodybuilder gemeint, auf die der BMI nicht angewendet werden kann.
Es ist nicht so, dass der eine halt das Pech hat nur ganz wenig Kalorien essen zu dürfen und der andere ganz viel essen darf. Dahinter verstecken sich schon biochemische Mechanismen und es gibt biochemische Erklärungen. Im Falle der Zuckersensibiliät sind es häufig die Gene. Das geht wahrscheinlich sogar so weit, dass eine Mutter, die in die Schwangerschaft viel Süßkram isst den Boden für die Zuckersensibilität ihres Kindes legt und das wird dann weiter vererbt und wenn wir nicht unser Essen ändern, haben irgendwann alle Menschen in der westlichem Welt diese Gene. Mütter die in der Schwangerschaft Drogen nehmen gebären auch drogensüchtige Kinder.
Eigentlich wollte ich heute aber garnicht darüber schreiben, der Gewichtsverlust hat mich aber aus dem Tritt genbracht. Ich hab ausgeschlafen, was ich eigentlich nicht wollte, daher nennt man das wohl verschlafen, will heute zu meinem Vater zu Besuch fahren und wollte nur schnell die tollste Weihnachtsbauidee der Welt mit euch teilen – Allerdings nur für Menschen aus Köln oder Düsseldorf: Happy Tree
Bei Happy Tree kann man sich einen bio Weihnachtsbaum mieten, der geliefert und dann nach den Feiertagen wieder abgeholt wird und das tolle daran: Er kommt mit Wurzel und wird nach Weihnachten wieder eingepflanzt. Entdeckt habe ich es, weil die Jungs von Happy Tree scheinbar bei uns im Bioladen nachgefragt haben, ob sie einen Werbebaum aufstellen dürfen und nachdem ich mir ihre Homepage angesehen habe, konnte ich nicht widerstehen einen zu kaufen. Der kleinste kostet
65 € und es ist das erste Mal in meinem 39jährigen Leben, dass ich einen eigenen Weihnachtsbaum habe. Das erschien mir vorher alles immer sinnlos und ich hab keine kleinen Kinder, die fordern, dass ich einen Baum habe.
Ich geben mein Geld eh am liebsten für Sachen aus, die nicht im Regal verstauben und die keinen Platz einnehmen. So viel Minimalist steckt doch in mir, dass ich am liebsten gar nichts kaufe, außer Essen. Das tolle an Essen ist, man isst es auf und es ist weg.:-) Ich würde am liebsten alles nur mieten, Ich kaufe auch keine Lehrbücher sondern leihe sie alle aus. Man sammelt so viel Kram an in seinem Leben. Und ich weiß nicht wie viele Leute ihren Weihnachtsbaum noch bis Juni auf dem Balkon stehen haben. Das alles passiert einem mit Happy Tree nicht. Und allein das ist schon das mehr Geld wert, was man für diesen Baum zahlt. Und auch, dass ein Teil des Geldes nach Bethel gespendet wird und auch, dass die beiden Jungs einfach eine großartige Geschäftsidee hatten, zu mietende Tannenbäume anzubieten.
Und falls man Kinder hat, kann man ihnen dann die Geschichte vom „Tannenbäumchen“ vorlesen, die mich als Kind immer zum heulen gebracht hat, weil das Tannenbäumchen nachdem es ein Weihnachtsbaum war, ja sterben muss. Dann könnt ihr sagen: „Das passiert unserem Tannenbäumchen nicht“ - und das ist doch viel gesünder für die Kleinen, als dieses ganze Zuckerzeug was eh nur das Belohnungssystem durcheinander bringt und nicht glücklich macht! Glaubt mir, ich hab das letztes Jahr ausprobiert....
Menü des Tages am 21. November 2014
5 Uhr: Brokkoli mit Salz und Pfeffer
Ingwer-Zitronengras-Tee
Haferflocken, Banane, Lucuma, Sunwarrior vanille, Traubenkernmehl, Zimt, Pflaumen
dann war ich Joggen, was scheinbar schuld war daran, dass ich sehr bald wieder Hunger hatte
8:30 Uhr: 2 Bananen
10 Uhr: 2/3 gebackene Süßkartoffel
ca. 13 Uhr: Salat vom Vortag
1 Bananen
Nachmittags an der Backtheke: 1 Mandarine, 1 Banane
16:15 Uhr: 400 g Brokkoli aus Mikrowelle mit Salz
Abends an der Backtheke: 100 g Instant Tabouleh
2 Bananen
Das war ein super-ungünstiger Tag: 9 Uhr Vorlesung, 11:30 Termin in der Wiso-Fakultät, 14 Uhr Bioladen – es war Freitag, wo immer viel los ist, daher musste ich meine Pause bereits um 16 Uhr machen, als ich noch keinen Hunger hatte aber siehe da, auch das geht.
Ich habe häufig Reste von Mahlzeiten, weil ich scheinbar schneller oder besser satt werde, so dass auch immer noch was im Kühlschrank ist, was ich an solchen Tagen mitnehmen kann, Früher musste ich immer was extra kochen. Ihr seht, das läuft alles völlig reibungslos.
Ach ja, ich kriege auch manchmal, zwar sehr selten und ausschließlich von Männern, die Frage gestellt, wie sie denn zunehmen könnten: Macht einfach das Gegenteil: Fetthaltig und möglichst raffinierte Produkte. Und wer sein Gewicht halten will: Einfach ein Mittelding.
Alles Liebe,
Silke
PS: Fast vergessen: Das Kichererbsen-Vinaigrette-Rezept ist online. Auch danach wurde ich vielfach gefragt...
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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oh, das ist ja eine super Idee mit den Weihnachtsbäumen. Als Kind war ich deswegen früher immer ganz traurig. Leide geht sowas bei mir nicht, aufgrund meiner Mukoviszidose. Die Keime in dem Töpfchen mit Erde könnten mir gefährlich werden, sehr schade :( Das ist leider eine Erkrankung gegen die man rein gar nichts tun kann, essenstechnisch gesehen. Deshalb hab ich mir als Kind immer Krebs gewünscht, weil man da ja nur einmal für ganz lange ins KH muss und dann ist alles wieder gut ;) Na ja, so einfach ist es leider doch nicht. Ach ja, ich liebe deinen Blog. Er ist so unfassbar informativ.
AntwortenLöschen"Ach ja, ich kriege auch manchmal, zwar sehr selten und ausschließlich von Männern, die Frage gestellt, wie sie denn zunehmen könnten: Macht einfach das Gegenteil: Fetthaltig und möglichst raffinierte Produkte. Und wer sein Gewicht halten will: Einfach ein Mittelding."
AntwortenLöschenHmm... weil ich auch ein Fragesteller war... also "raffinierte Produkte" sind meiner Ansicht nach zu vermeiden... ich möchte "gesund und Vital zunehmen" bzw. gerne auch abnehmen unter einen BMI von 19 - aber ohne mich "schlapp" zu fühlen :-)
Das mit den Fetten mache ich grade... und ich bin gespannt... weil insg. ist es jetzt ja auch kälter und ich verbrate auch einiges mehr an Kal. pro Tag. Und was Du schreibst macht Sinn und wird ja auch von Brazier bestätigt: Wenn das Fett am letztendlich über Tätigkeit oder Grundumsatz verballert wird... dann passts ja. Ich kombiniere Fett nur nicht früh mit Früchten - sondern eher später und dann mit dem Gemüse.
Ist schon alles eine spannende Reise.... gibt so viel zu erfahren, auszuprobieren - dann wieder zu lesen - etc. pp. Aktuell, also wenn sich das mit dem mehr Fett bestätigen sollte, dann tendiere ich immer mehr zu dem was Dr. Jacobs schreibt.... bzw. in seinem Buch empfiehlt.... der ist mit den Leitlinien und Empfehlungen flexibler/adaptiver als McDougal, Barnard & Co. Er spannt einen Rahmen auf in dem je nach Ziel und Konstitution/Statur die (Veganen) Essensgruppen in Ihren Gewichtungen adaptiert werden können.