Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Donnerstag, 4. September 2014
Dr. Thomas M. Campbell über Smoothies...
Ich hab euch noch nie Dr. Thomas M. Campbell, MD vor gestellt. Er ist Allgemeinmediziner, beschäftigt an der University of Rochester, Mitautor der China Study und Sohn von T. Colin Campbell. Ich bin über einen Artikel von ihm über Smoothies gestolpert, den ich euch nicht vorethalten möchte.
Smoothies sind, finde ich, ziemlich in Mode. Und auch die Grünen Smoothies sind mittlerweile ziemlich bekannt und sie werden sogar in Köln am HBF verkauft, was mit am Wochenende aufgefallen ist, als ich meine Schwester besucht habe.
Vor 4 oder 5 Jahren habe ich auch noch ziemlich viele Smoothies getrunken. Das war noch bevor Victoria Boutenkos Bücher auf Deutsch erschienen waren, das war, als der Begriff 80/10/10 noch nicht von jedem auf alles angewendet wurde und das war als ich noch 100% roh gegessen habe.
Smoothies hatten für mich aber gewisse Haken: Sie machen den Magen zwar sauvoll, aber sie machen nicht zufrieden satt. Ich hab nie begriffen woran das lag. Überall hieß es, Obst sei die optimale Nahrung für die Spezies Mensch und das wurde nicht nur von Doug Graham verbreitet.
Ich hab dann ein bisschen rum experimentiert und festgestellt, dass ich besser satt werde, wenn ich mehr Grünzeug rein tue, aber dauerhaft satt blieb ich dann auch nicht. 80/10/10er sagen dann, man habe nicht genug gegessen, aber wenn der Magen doch so voll ist?! - Das lief darauf hinaus, dass ich quasi stündlich Obst gegessen habe, was entsprechend schlecht für die Zähne ist, sowohl wegen der Säure als auch wegen des Zuckers.
Jetzt wo ich mich mit Biochemie und Physiologie und richtigen Ärzten beschäftige taucht das Thema Smoothies erstaunlicherweise wieder auf, weil sich viele Leute denken, dass man mit Smoothies sehr leicht Obst und Grünzeug in sich rein kriegt. Also wird einfach eine Mahlzeit durch einen Riesensmoothie ersetzt und man hat ein gutes Gewissen. Dennoch kommt auch in der pflanzlichen Vollwertszene die Frage: Was ist eigentlich mit Greensmoothies? Sind die gesund? Wie viel davon?
Tja, und diesem Thema nimmt sich Thomas Campbell in diesem Artikel an. Er beginnt den Artikel sehr schön weil er schreibt, dass er in seiner Zeit als Medizinstudent, als man alles hatte außer Zeit, er immer wenn er das Gefühl hatte nicht genug Grünzeug gegessen zu haben, sich einen Greensmoothie aus Grün und Wasser – sonnst nichts! - gemacht habe. Keinen einzigen Bissen davon habe er genossen, aber das hätte sein Gewissen beruhigt. Heutzutage würden viele Menschen zu Greensmoothies greifen und eine Mahlzeit damit ersetzten. Und obwohl das sicherlich besser sei als was sonst so zu sich genommen wird, würde er nicht empfehlen jeden Tag einen Greensmoothie zu trinken. Dafür zeigt er Gründe auf.
1. Diese Studie habe gezeigt, dass wenn man die selbe Menge an Kalorien in flüssiger und fester Form zu sich nimmt, man nach flüssiger Nahrung im laufe des Tages mehr Kalorien zu sich nimmt, weil die flüssige Nahrung nicht so gut sättige.
2. Durch die mechanische Zerkleinerung des pürierens wird die Nahrung schneller vom Körper zerlegt und geht schneller ins Blut über, was im Falle eines Smoothies, welcher Obst enthält, auch zu einem stärkeren Anstieg des Blutzuckers und damit zu einem darauf folgenden starken Abfall führt, was wiederum schnell wieder hungrig macht.
Zur Folge habe das beides dann, dass man schneller wieder hungrig wird und über den Tag mehr Kalorien isst, als wenn man Obst oder Salat als Ganzes gegessen hat und das alles wirkt sich dann wieder negativ auf das Gewicht, Triglyceride und Diabetes aus.
Und ich wundere mich, warum ich von Smoothies nicht satt werde...Deshalb...
Ich trinke jetzt seit vielen Jahren nicht mehr regelmäßig Smoothies, werde mit Vollkornhaferflocken am Morgen wesentlich satter als von einem Smoothie und auch wesentlich länger. Ich esse auch lieber Salate als Greensmoothies. Allerdings lassen sich Mineralien und Spurenelemente, für die man in der Rohkostszene das Grünzeug essen muss auch mit Getreide und Hülsenfrüchten aufnehmen. Man braucht dann nicht die von Graham und Boutenko empfohlenen 500-1000 g Grünzeug am Tag essen.
Und jetzt komme ich zu meinem Menü des Tages, das geprägt war dadurch, dass ich gestern meine Tage bekommen habe...
Haferflocken, Banane ½ Pfirsich, 4 Datteln, Zimt, Leinsamen, 2 Paranüsse, Wasser
3 Grüntee
½ Pfirsich
Vivani Dark Nougat
Rest Salat mit Kichererbsen und Ingwer-Mandel-Dressing (gestern im Newsletter)
Vivani White Nougat Crisp
Roobar Chocolate
Ich hatte Spätschicht im Bioladen und vorher keinen Hunger. 1,5 Stunden hat es gedauert, bis ich meiner Lust auf Schokolade nicht mehr standhalten konnte. Ich hab es die letzten 2 Tage schon gemerkt und mich gewundert, dass ich Lust auf Schokolade habe, die ich sonst nicht habe, wenn ich genug Kohlenhydrate esse...Was, zum Geier, ist eigentlich in Schokoladen, dass sie mit der Menstruation korreliert? Barnard erwähnt da zwar zwei, drei Sachen, aber so richtig Sinn macht das für mich nicht. Hormonschwankungen, ok, aber wie wirkt sich Schokolade darauf aus? Liegt es an ihrer Qualität als Multifunktionsdroge?
Na, egal, Ich bin eigentlich kein Nougat Fan, aber mein Instinkt sagte ganz klar Nougat. Die White Crisp ist eine der besten veganen Schokoladen die ich kenne und die Roobars sind neu im Bioladensortiment. Hat mich nicht überzeugt und ich fand sogar, dass der leicht gegoren schmeckte. Ne Mischung aus Nüssen, Trockenfrüchten und Schokolade und möglicherweise war der Sommer einfach zu heißt für derartige Produkte.
Alles Liebe,
Silke
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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Ich verstehe deinen und Campbells Standpunkt, teile ihn aber nicht vollends. Ich habe selbst den ganzen Sommer über meine Früchte am liebsten pur und ganz gegessen, weil sie gerade im Sommer pur am besten sind. :)
AntwortenLöschenAber jetzt möchte ich wieder meinen Frühstücks-Green-Smoothie integrieren. Mich macht er immer schön satt (z.B. 4 Bananen, eine Handvoll Beeren, Wildkräuter), aber meine Mum z.B. gar nicht. Sie frühstückt nachdem immer noch "normal", also Flocken oder Brot (allerdings nimmt sie auch weniger Obst, also z.B. eine Banane, eine Birne, ein paar Beeren + Grün).
Bist du echt der Meinung, dass Grünzeug bei nicht-roher Ernährung nicht so wichtig ist? Ich bin der Auffassung, dass Grünes immer ein zentraler Bestandteil jeder Ernährungsform sein sollte und das auch in größeren Mengen. Wenn ich mal keinen riesigen Salat essen kann, kriege ich schon fast Entzugserscheinungen! ;-)
Ja, ich bin der Meinung, dass man bei nicht roher Ernährung weniger Grünzeug essen muss. Man kommt mit Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte auf viele Mineralstoffe, die man bei roher Ernährung vielfach nur aus Grünem beziehen kann. Rohe Ernährung erfordert tatsächlich, dass man 500 g Grünzeug pro Tag isst. Hinzukommen könnte, dass eine Ernährung die reich an einfachen Zuckern, wie z.B. Obst dazu führen kann, dass Mineralstoffe aus dem Körper gespült werden könnten. Es hängt halt alles, wie immer, von dem gesamten Ernährungsspektrum und vom derzeitigen Zustand des Körpers ab.
AntwortenLöschenDanke für deine Antwort. :)
AntwortenLöschenKannst du mir vielleicht auch noch erklären, wie "eine Ernährung die reich an einfachen Zuckern, wie z.B. Obst" ist, Mineralstoffe aus dem Körper spülen kann? Bei isolierten Kohlenhydraten kann ich das ja nachvollziehen, aber bei vollwertigen Lebensmitteln, bei Obst?
Kann ich nicht, da es in Biochemie nicht dran kam und die Quellen, die ich kenne, die das behaupten nicht wirklich wissenschaftlich sind.
AntwortenLöschenEs könnte damit zusammen hängen, dass Zucker osmotisch aktiv ist und mit Wasser auch mehr Mineralien ausgeschieden werden. Die Behauptung könnte aber auch daher komme, dass Zucker kaum Mineralien enthält, was aber auch für Obst gilt. Es ist zwar reich an Vitaminen, enthält aber nur wenig Mineralstoffe. Oder es wird damit erklärt, dass im Glucosestoffwechsel B1 in der Pyruvatdehydrogenasereaktion verbraucht wir und B- Vitamine auch hauptsächlich in Vollkorngetreide vorkommen. Vielleicht auch alles zusammen. Vieleicht ist aber auch hier das Verhältnis entscheidend.
Na... ich bild mir das also nicht ein. Ich trinke schon lange keine Smoothies mehr, weil ich damit einfach zu viel Kalorien zu mir nehme ohne satt zu werden.;-)
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