Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Montag, 17. März 2014
Die Dosis macht das Gift
Es gibt Leute bei Facebook, die kommentarlos irgendwelche Links zu irgendwelchen Seiten im Internet posten, weil natürlich alles, was irgendwer irgendwo im Internet geschrieben hat, auch die Wahrheit sein muss, als wäre es der “Brockhaus” - Meistens interessiert mich das nicht und meistens kenne ich den Inhalt und den (Un)Wahrheitsgehalt der jeweiligen Information schon. Gestern jedoch bin ich auf etwas gestoßen, wovon ich noch nicht gehört habe und das war spannend. Und es passte dazu, dass ich kürzlich über Kokos geschrieben habe.
Der Link besagte: Study: Antioxidants Present in Virgin Coconut Oil Inhibit Inflammation Associated with Arthritis
Fand ich spannend, weil ich noch nie davon gehört habe, dass Kokosöl Antioxidantien enthält, immerhin ist davon in Krebszellen mögen keine Himbeeren keine Rede und meistens sind Antioxidantien bunt oder bitter.. Und ich fand spannend, dass es hier tatsächlich um eine Krankheit geht, nämlich Arthritis, die Entzündung der Gelenke. Ich war neugierig, ob mich diese Studie, die wohl erste ihrer Art, davon überzeugen könnte, dass es eine gute Idee ist viel Kokos zu essen.
Konnte sie nicht. Es stellte sich nämlich heraus, dass nicht Kokosöl verwendet wurde, sondern, dass die Polyphenole aus dem Kokosöl extrahiert worden waren. Aber ich bin mir selbst voraus...
Die Studie wurde an Ratten durchgeführt, nicht am Menschen, und zwar nachdem man bei ihnen künstlich Arthritis erzeugt hat. Dann hat man die Polyphenole aus Kokosöl extrahiert, sie den Ratten injiziert und festgestellt, dass die Polyphenole besser wirken als Arthritismedikamente. Selbstredend ist die Studie nicht von Kokosölherstellern durchgeführt wurden, sondern soll dazu dienen ggf. Polyphenole aus Kokos in Zukunft in Medikamenten unter zu bringen.
Stellt sich die Frage: Kann es Wert haben, wenn man Arthritis hat, Kokosöl vermehrt zu verzehren und dabei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu riskieren? Vielleicht. Möglicherweise ist sowas über einen fest abgesteckten Zeitraum als Therapie eine gute Sache. Möglicherweise hat es, wenn man daraus schließt, dass man sein Leben lang große Mengen Kokos essen soll, aber negative Effekte für die Gesamtgesundheit. Vielleicht macht es aber auch hier Sinn für eine gewisse Zeit ketogen zu leben und zu schauen was passiert und so an Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbei zu kommen. Es ist wirklich nichts komplizierter als Essen!;-))) Vor allem, wenn man es als Medizin verwenden will.
Auf jeden Fall ist nichts absolut und bei allem, Essen und Medikamente, gibt es Wechselwirkungen. Nichts ist absolut gut (außer Gemüse ;-) und nichts ist absolut schlecht. Wir haben Nahrungsmittel in gut und schlecht eingeteilt, weil von manchen Dingen falsche Mengen verzehrt werden. Von Weißmehl, Zucker und Fleisch wird zu viel verzehrt und deshalb ist es schlecht, von Obst, Gemüse und essentiellen Fetten zu wenig und deshalb ist es gut. Schlussendlich macht es im Leben aber immer die Balance.
Ich hab gestern wieder den Fehler gemacht zu versuchen diesen Zusammenhang Rohköstlern bei Facebook zu erklären, aber mit wissenschaftlichen Argumenten kam ich nicht weiter. Also habe ich eine “Für Dummies”-Argumentationsweise angewandt, die scheinbar funktioniert hat, denn dann war die Diksussion beendet.
Ist Wasser gut oder schlecht? - Wenn man Durst hat kann einem Wasser das Leben retten, wenn man schiffbrüchig wird und nicht schwimmen kann, wird es einen umbringen. Die Dosis macht das Gift. Immer. Zu viel von etwas “Gutem” ist keinen Deut besser als zu viel von etwas “Schlechtem”. Sauerstoff ist essentiell für die Versorgung der Zellen und die Energiegewinnung. Sauerstoff ist aber auch ein gefährliches Radikal, welches im Körper Oxidationen vornehmen kann, die ganz und gar nicht gesundheitsförderlich sind. Unsere eingeatmete Luft besteht auch nur zu 20% aus Sauerstoff und zu 78% aus Stickstoff. Daran sind wir optimal angepasst, wie alles Leben auf diesem Planeten. Wenn das Verhältnis nicht stimmt, geht das Leben ein.
Und deshalb kann man nicht davon ausgehen, nur weil 100% Rohkost essen anfänglich den Gesundheitszustand gravierend verbessert, weil man mehr von dem isst was vorher fehlte und weniger von dem was vorher zu viel war, es automatisch für immer die optimale Nahrung ist. Kann sie sein, wenn man es schafft alle Nährstoffe damit zu bekommen, was – das weiß ich aus Erfahrung – sauschwer ist und mit Mischkost viel leichter und genussvollwer sowie sozial verträglicher. Die meisten kriegen es roh nicht auf die Ketter und kriegen Mängel oder anderweitige Probleme. Wie auch, wenn man mit Rohkost 1 kg Grünzeug pro Tag essen muss um mit Eiweiß und Mineralstoffen versorgt zu sein?!
Menu des Tages am 16. März
2 Kaffee mit Stevia
Frischkornbrei aus Buchweizen, Banane, Sunwarrior, Blaubeerriegel, Paranuss, wilde Mango
16 g Ombar dark
Vollkornbrötchen mit Cashewcreme und Banane
2 Bananen und 2 TL Cashewcreme nach dem Joggen
Dinkel-Vollkornnudeln mit Zucchini, Möhren und 2 TL Basilikumpesto
1 Banane
1 Latte Macchiato
Salat aus Resten vom Workshop: Zucchinipasta, Guacamole, Blattsalat, Tomate, Möhre, Frühlingszwiebel, Paprika
2 Bananen
8 g Ombar
1 Blaubeerriegel
5 Möhren
Glas Rotwein
Ich hab mich nach Jahren mal wieder mit einem langjährigen Freund getroffen und war Kaffee trinken. 4 Stunden lang! Starbucks war voll, also blieb nur der Laden daneben und ich war auf Latte Macchiato eingestellt. Ein Problem, was man hat, wenn man sich an vegane Ersatzprodukte gewöhnt hat ist, dass man, wenn man sie doch nicht bekommt, die Einschränkung machen muss, was anderes zu bestellen und das macht keinen Spaß. Hilft nur totale Entwöhnung von allem, was evtl. nicht vegan verfügbar ist. Es gibt so viele Kaffeeläden, die Sojamilch haben, dass ich entsetzt bin, wenn es jemand nicht anbietet. Na, was solls....Wird wahrscheinlich immer mehr werden und die Dosis macht das Gift.
Dann war ich joggen und hab mich, wie gesagt, bei Facebook rum getrieben. Ein typischer Sonntagsfehler. Der Rest war Lernen...und jetzt ist der eine freie Tag schon wieder vorbei! - Ich bin jetzt aber wirklich zuversichtlich, dass es ruhiger wird, der Bioladen mich nicht mehr dauernd braucht und ich nicht auf Teufel komm raus panisch lernen muss, es sind nämlich Semesterferien.
Alles Liebe,
Silke
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Rohköstler
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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Hallo Silke,
AntwortenLöschenich habe mal (wieder ;-)) eine Frage an dich: Warum verwendest du Proteinpulver? Ist es, weil du der Auffassung bist, ohne nicht genug Protein aufzunehmen? Würdest du das jedem Veganer empfehlen? Ist nur Sunwarrior zu empfehlen?
Liebe Grüße
Anna
Sehr gute Frage, Anna!
AntwortenLöschenMan kann als Veganer selbstverständlich alles Eiweiß aus Pflanzen beziehen. Ich persönlich mag aber nicht so viel Soja verzehren, weil meine Tage dann zu früh kommen und von Hülsenfrüchten kriege ich zu leicht Blähungen. Daher kommen 10 g meines täglichen Eiweißbedarfs aus Proteinpulver. Ich denke es ist besser, wenn man die Menge von 1 g pro kg Körpergewicht einhält. Zumindest ich fühle mich damit sportlich leistungsfähiger. Absolute Mindestmenge zum Überleben sind allerdings nur 0,5 g pro kg Körpergewicht. Ich würde es nicht unbedingt jedem Veganer empfehlen, aber schon denen die Sport treiben und vor allem denen, die Kraftsport betreiben und Muskeln aufbauen wollen. Ich würde es definitiv jedem Rohköstler empfehlen.
Sunwarrior find ich einfach lecker!:-)
LG Silke
Danke für deine Antwort Silke! :)
AntwortenLöschenIch schleiche auch schon eine Weile um das Sunwarrior herum (einfach, um mal zu experimentieren), aber das ist ja wahnsinnig teuer. o_O Ich glaube, ich werde es mal mit einem Hanfproteinpulver versuchen.
LG Anna
Super geschrieben:-) ich bin auch der Meining das man instinktiv Essen sollte, am besten alles selber Pflanzt wie zbs.Kartoffen, Möhren, Kräuter, Tomaten und Obst, Wasser sich irgendwo aus dem Brunnen hollt und so wenig wie möglich im Supermarkt das Giftzeug kauft. Dann kann man vielleicht länger und gesünder "über"leben. In meiner Umgebung sind aber nahezu alle irgendwie krank, auch schon die jüngeren Leute, mir geht es mit meinen 40 Jahren noch relativ super. Ich versuche so gut es geht Supermärkte zu meiden. Esse viel selbst angebautes und gutes Wasser ist sehr wichtig. LG Maja
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