Ich habe gestern das idiotischte Gesetz der Bundesrepublik Deutschland gebrochen und bin dafür bestraft worden und das hat mir völlig und total den Tag versaut! - Und das, obwohl ich es eigentlich besser weiß. Obwohl ich weiß, dass die eigene Stimmung nicht von den äußeren Umständen abhängt, sondern von der eigenen Einstellung zu den äußeren Umständen.
Ich war mit dem Fahrrad auf dem Weg zu Arbeit und die Polizei hat mich angehalten, weil ich während der Fahrt auf das Handy geschaut habe. Ich wollte wissen wie spät es ist und ob ich pünktlich komme. Dummerweise ist es verboten auf sein Handy zu schauen. Auf seine Armbanduhr zu schauen ist nicht verboten.
Der Grund dahinter ist folgender: Es ist der Polizei nicht möglich nachzuweisen warum man sein Handy in die Hand genommen hat. Ob man eine SMS schreiben oder beantworten wollte oder ob man eine Nummer gewählt hat und telefonieren wollte. Und weil es nicht möglich ist es zu beweisen haben die folgendes Gesetz in Kraft gesetzt: Die Aufnahme des Handys während der Fahr ist verboten.
Das wusste ich nicht!
Ich habe in einer Zeit Fahrrad fahren gelernt, als es reichte zu wissen, dass man bei rot nicht fahren darf, dass man links und rechts gucken muss und dass man rechts statt links fahren soll.
Schlussendlich hat mich noch nichtmal das Gesetz so aufgeregt, obwohl es völlig idiotisch ist, dass man bei 20km/h nicht auf sein Handy schauen darf, sich aber bei 130 km/h auf der Autobahn eine Zigarette anstecken darf.
Aufgeregt hat mich der Tonfall und die Art der Polizei. Ich finde sie nämlich immer wieder zum kotzen!
Sie haben mich von hinten überholt gesagt ich solle anhalten, habe ich natürlich gemacht, und dann sagten sie: „Geben Sie mir den Personalausweis, dann sagen wir ihnen auch, was sie falsch gemacht haben.“ -....-
Wie ich es gerne hätte wäre so: „ Entschuldigung, sie haben da eben auf ihr Handy geschaut. Wissen sie nicht, dass das verboten ist. Nein? Nun, jetzt wissen sie’s. So was kann den Straßenverkehr gefährden. Machen sie es bitte nicht wieder sonst kostet es 25 € Strafe.“
Aber nein, Polizei verhält sich immer als sei man 5 Jahre als sei und sie einen erziehen müssten und ich habe wirklich und total ein Problem mit Autoritäten. Autoritäten deren Kompetenz ich bezweifle und deren Regeln in meinen Augen keinen Sinn machen.
Und natürlich weiß ich, dass die Polizei in diesem Fall und in jedem anderen Fall meine „Arschengel“ sind und ich dadurch irgendwas lernen sollte – aber ich kann sie wirklich auf den Tod nicht ausstehen.
Ich fahre viel Fahrrad und ich habe wahrscheinlich auch schon alles falsch gemacht was man falsch machen kann und jedesmal haben sie mich behandelt wie Scheiße und mittlerweile bin ich da reichlich empfindlich. Ich würde ihnen ja aus dem Weg gehen, aber sie drängen sich mir immer auf.
Naja, dieses Gesetz ist jedenfalls reichlich irrational und wahrscheinlich will die Stadt auch nur Geld. 25 € wollten sie von mir, die ich ihnen natürlich nicht geben konnte, weil Ende des Monats ist…
Gelernt habe ich dennoch was….
Seit ich im 2. Semster bin wurde mir bereits 3 Mal beigebracht, dass 5 Mal so viele Leute an Krankheiten sterben, die sie sich immer Krankenhaus eingefangen haben als im Straßenverkehr!!!! 4000 Tote im Straßenverkehr pro Jahr und ca. 20 000 Tote durch Krankheiten, die man sich im Krankenhaus geholt hat.
Schuld daran ist mangelnde Hygiene. Es wird nicht genug darauf geachtet, dass man wirklich vor und nach jedem Kontakt mit Patienten oder seiner Umgebung die Hände desinfiziert und hauptsächlich wird es, wie ich diese Woche in Individualhygiene gelernt habe, von Oberärzten nicht beachtet.
Die Pflege ist da ziemlich gut drin.
Wenn die Polizei also wirklich Leben retten will, dann sollten sie vielleicht nicht Fahrradfahrer anhalten, die auf ihr Handy schauen, sondern sie sollten Oberärzten beim Händedesinfizieren auf die Finger schauen und wenn das nicht einwandfrei gemacht wird dort 25 € kassieren. Oberärzten tut das Geld auch nicht so weh wie mir. Daran erkennt man wieder in was für einer verrückten Welt wir leben.
Ah, aber sonst war die Woche toll. Psychoonkologie stand auf dem Programm und Anämie. Und jetzt ist mir auch klar geworden, warum Ärzte weder Ahnung von Psychosomatik haben noch von Eisenmangel. Sie schwänzen die Vorlesung dazu, weil sie der Meinung sind, es gäbe wichtigere Dinge zu lernen. 4/5 aller Studenten waren nicht da.
Psychoonkolgie war supercool, denn es ging um die Entstehung von Krebs durch negative Gefühle. Louise L. Hay sagt immer, dass die psychosomatische Ursache für Krebs Groll sei. Schlussendlich kommt das wahrscheinlich auf das selber heraus. Stesshormone, Adrenalin und Noradrenalin, sind tatsächlich in zu hoher Dosis krebserregend. Genauso wie Zigarettenrauch und sonstige Karzinogene. Es gibt Studien darüber, dass z.B. 5-6 Jahre nach dem
Balkankrieg ein weit höheres Krebsaufkommen in der kroatischen Bevölkerung bestand als jemals davor oder als momentan.
Ich hab nachgefragt, ob Sport tatsächlich Stresshormone effektiv abbaue oder ob es sich nur so anfühle und der Professor ist fast in die Luft gesprungen vor Freude aufgrund dieser tollen Frage: „Ja, ja, das ist wirklich so!“ sagte er voller Begeisterung. „Das funktioniert sogar noch in der Paliativmedizin“ (also bei Patienten, die bereits im Sterben liegen denen nicht mehr zu helfen ist) „Wir haben Studien gemacht mit Paliativpatienten von denen einige zu sportlicher Betätigung angeregt wurden und andere nicht. Die mit der sportlichen Betätigung haben weitaus länger gelebt.“
Am Tag drauf ging es dann konkret um Psychosomatik oder um somatoforme Störungen oder was für Abstufungen es da auch immer noch geben mag, zwischen organisch und psychisch bedingt. Das eine bedingt das andere und umgekehrt. Zum einen haben 4/5 der Studenten die Vorlesung geschwänzt, zum anderen gibt es nach dem 2. Semster wohl auch keine Fächer mehr, die sich mit Psychologie beschäftigen. Leider, leider…
Ach ja, und dann gab‘s da noch Anämie, also Blutarmut, wenigstens mal eine Krankheit die ich schon mal hatte!:-) Die häufigste Form der Anämie in Deutschland ist die Eisenmangelanämie. „Kriegen strenge Vegetarier häufig“ – Gemeint damit sind Veganer. Das liegt aber schlicht und ergreifend daran, dass sie Tierschutzveganer sind und nicht etwa Gesundheitsveganer. Es ist nicht sonderlich schwer Eisen auch mit veganer Nahrung aufzunehmen, aber es wird eine ziemliche Herausforderung, wenn man das mit Rohkost zu erreichen versucht, denn dann muss man reichlich Grünzeug zu sich nehmen. Die üblichen 500 g pro Tag. Mit Getreide und Hülsenfrüchten ist das weniger problematisch.
Und dann wollte ich noch das Video von Melanie Maria mit euch teilen. Es hat mich in vielerlei Hinsicht bewegt und verstört, denn die schwere Operation, der sie sich unterziehen musste war tatsächlich eine Krebs-OP. Sie hatte Zungenkrebs, den man normalerweise nur bekommt, wenn man im fortgeschrittenen Alter ist und sein Leben lang geraucht und getrunken hat. Sie erzählt wie sie es zunächst mit Naturheilmethonden verusucht hat und mit positivem Denken, mit Yoga und last but not least mit Rohkost. Schließlich ist sie ja auch noch Heilpraktikerin. Das macht mich zum einen dankbar, dass sich mir die Tür der Schulmedizin geöffnet hat und zum anderen entsetzt es mich, dass so ein Krebs so verdammt unberechenbar sein kann!
Vielleicht hat sich der ein oder andere gefragt, wie meine eigene Ernährung gerade aussieht. Ich habe vor 3 Wochen bei dem Theaterstück 3 Packungen Haferflocken geschenkt bekommen. Sie waren Teil der Requisite und hätte ich sie nicht genommen, wären sie im Müll gelandet. Also gab es jetzt jeden Tag statt Porridge Haferflocken, die natürlich nicht 100% roh sind sondern bei 70-80 Grad gedämpft wurden und dadurch hat sich mein Rohkostanteil vermindert. Ich spüre allerdings nichts davon, daher hat es wohl auch keine große Relevanz. Und Haferflocken sind zudem so superbillig und ebenso wie Hirse voll von Silicium und auch mit Eisen!!! Gutes Nahrungsmittel also, trotz der Dämpfung!
Brokkoli gibt es zu selten. Salat gibt es auch zu selten. Ich versuche zu sparen wo es geht. Ich weiß, dass ich nährstofftechnisch unterversorgt bin, aber ich hatte nicht die Zeit mich intensiver damit zu befassen. Tage die von 8 Uhr morgens bis 21 Uhr abends gehen, sind da eine ganz schöne Herausforderung. Ich habe gelegentlich Brot gegessen, Vollkornbrot und auch Hirse, Linsen, Quinoa und solche Sachen. In der Mensa werde ich nach wie vor nicht satt und wenn ich sie zu oft besuche kriege ich Pickel.
Ach, aber die tollsten beiden Dinge der Woche habe ich ja noch gar nicht erzählt…
Zunächst mal habe ich Blutabnehmen gelernt, was supergeil war und bei mir voll den Adrenalinkick ausgelöst hat. In einen Menschen reinstechen und sein Blut rausholen. Ein Kommilitone hat sich dafür zur Verfügung gestellt und ich bin sehr dankbar dafür. Man möchte ja nicht am Patienten üben.
Das andere war: Ich habe dem Kompetenzfeldleiter von „Diabetes“ eine Mail geschrieben mit der Idee für mein wissenschafltiches Projekt, was ich bis zum 4. Semster machen muss. Das wissenschaftliche Projekt kann eine Grundlage für eine spätere Doktorarbeit sein und mich interessiert am meisten was ich von Cousens und Barnard über Diabetes gelesen habe.
Ich war ein bisschen ängstlich, da der Kompetenzfeldleiter für „Diabetes“ Pharmakologe ist, also Spezialist für Medikamente. Und dann komme ich daher und frage ob ich ein wissenschaftliches Projekt über die Heilung von Diabetes nur durch Ernährungsumstellung machen könnte. – Im Laufe der Woche bekam ich Antwort von ihm: Normalerweise würde er nur wissenschafltiche Projekte aus seinem eigenen Forschungsbereich verteilen, meine Idee klinge allerdings sehr interessant, daher solle ich mich telefonisch bei ihm melden um einen Termin zu vereinbaren.
Jetzt darf ich mich für die Uni mit Gabriel Cousens und Neal Barnard beschäftigen! So geil! Habe mich super gefreut darüber. War ne tolle Woche, angesehen von gestern. Aber alles wo man seine Aufmerksamkeit drauf richtet vermehrt sich, daher entscheide ich mich jetzt zu vergessen, dass es die Polizei gibt und schaue nie wieder während der Fahrt auf mein Handy.
Alles Liebe,
Silke
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Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Sonntag, 29. April 2012
Arschengel und Hormone....
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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