Alte Zeiten und neue Lösungen...

Hallo Liebes,

Tag 727: Ich bin spät dran. Ich habe bis 2:30 Uhr in der Opernkantine verbracht und mich fast so verhalten wie vor 7 Jahren. Denn da war ich permanent in der Opernkantine. Nach den Vorstellungen und auch tagsüber, denn nirgendwo, so dachte ich, könne man bessere Kontakte knüpfen als dort. Das stimmte auch, aber rückblickend muss ich sagen, das stimmte nur, so lange meine Stimmung auch stimmte.

Gegeben wurde, wich ich gestern schon sagt „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Kurt Weil und Berthold Brecht und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich es bisher noch gar nicht kannte. In Schauspielschulen wird einem eingetrichtert wie großartig Brecht ist, aber irgendwie habe ich mich bisher fast nur mit seiner Theatertheorie auseinandergesetzt. Erstaunlicherweise handelt dieses Stück nur von Geld. Drei Leute, die eine Stadt Gründen versuchen Geld zu verdienen indem sie Nutten und Goldgräber in die Stadt locken, denen sie Alkohol und Spaß verkaufen. Als der Hauptcharakter Jim Mahony seine Schulden nicht bezahlen kann, und ihm auch seine Freunde kein Geld leihen wollen, wird er zum toder verurteilt.

Das war Brechts Kritik am Kapitalismus. Ich bin alles andere als sozialistisch orientiert. Ich finde Kapitalismus gut, will aber auch selber konsumieren ;-)))) Jetzt begreife ich wie Brecht das sah. Wenn man sich nur auf Geld konzentriert und andere Tugenden flöten gehen, ist der Gesellschaft nicht gedient. Auf der anderen Seite ist es ja eigentlich gar nicht so. Gibt ja noch das Gesetz der Anziehung.

Es hat mir gefallen, obwohl es besser hätte sein können, die Inszenierung hatte Längen und bei einem Stück wie dem braucht man eigentlich Darsteller die perfekt singen und spielen können. Solche Leute gibt’s natürlich nicht. Eine Schauspielerin war dabei und man hat gesehen, dass sie eine ist. Das sollte nicht sein, es sollte homogen sein…Aber das interessiert euch wahrscheinlich eh alles nicht.

Ich habe außerdem rausgefunden, warum das mit dem Gesetz der Anziehung manchmal so schwer ist; warum ich visualisieren kann wie blöde, und dann trotzdem eine Absage kriege. Es ist nämlich so: Indem man ein Thema andenkt, denkt man das gesamte Spektrum des Themas an. Abraham erklären das immer so. Man hebt einen Stock auf und auf dem einen Ende steht „Geld“, auf dem anderen Ende steht „kein Geld“. Man hebt aber beides auf bzw. richtet seine Aufmerksamkeit drauf, das ganze widerspricht sich und nichts passiert. Abraham sagen, es sei besser sich überhaupt gar nicht auf das Thema zu fokussieren, sondern nur auf Dankbarkeit, Wertschätzung und Zufriedenheit. Das könnte sein. Und das erklärt dann auch wieder, warum im bevorzugten Seinszustand alles automatisch zu einem kommt.

Ich war tatsächlich gestern in der Videothek in meinem bevorzugten Seinszustand, weil ich die Zeit damit verbracht habe Rovhvolutionvideos zu bearbeiten und hoch zu landen und das, musste ich feststellen, macht eben soviel Spaß wie sie zu filmen. Sollte ich so was öfter machen? Sollte ich so was machen wie einen Rohkostkanal zu moderieren? Kann man da irgendwie Geld mit machen? – Sehr ihr, jetzt bin ich schon wieder bei Geld. Ich gebe mir nicht die Erlaubnis in meinen bevorzugten Seinszustand zu gehen ohne, dass ich Garantien habe, dass man Geld damit machen kann...

Jedenfalls jetzt erst mal das Video von Abraham:





Ich hab die beide schon mal geschaut, aber ich fürchte, es ist normal, wenn man es immer wieder schauen muss, weil es immer noch so kleine Aspekte gibt, die man außer acht lässt.

Und wenn man, wie Lynn Grabhorn es sagt, einfach die ganze Zeit nur auf seine Stimmung achtet und überhaupt gar keine Stöcker aufhebt, hat man die Möglichkeit immer in seine bevorzugten Seinszustand zu sein und auch, indem man dem Lustprinzip folgt und das tut was einem Spaß macht und wozu man inspiriert ist und dann bin ich wieder bei dem was Heidi am Wochenende erzählt hat. Bevorzugter Seinszustand = alles was du dir wünscht kommt zu die.

Und trotzdem traue ich mich nicht einfach nur in meinem bevorzugten Seinzustand zu sein….Tztztztz….

Aber dann gibt’s ja auch noch das Video was ich gestern geschnitten habe. Rohvolution und Ralf Brosius nimmt Kirstins, Monikas, Megumis und meine Vorschläge an, wie der momentan von ihm herzustellende Blender werden soll. Das war lustig und wir sind übermüdet :-))) Und diesmal habe ich auch sofort Bild und Ton auf die Reihe gekriegt. Das nächste Video ist über Christan Härtelt von myveganworld.de aber am meisten freue ich mich auf das von rawliving.eu, weil es das erste ist, was ich auf Englisch geführt habe und es bisher auch noch nicht angeschaut habe.



Und nach der Videothek bin ich dann also direkt in die Oper gehetzt und hab mich danach an der Pforte mit meinem Joggingfreund getroffen, der mich dann mitgenommen hat in die Kantine, denn Außenstehende dürfen da eigentlich nicht rein und wie gesagt war ich dort seit 6 Jahren nicht mehr gewesen. Da kamen Erinnerungen hoch und irgendwie fühlte es sich dann doch auch so an, als seien erst 2 Wochen vergangen. Und um der alten Zeiten willen habe ich dann auch ein Bier getrunken, woraus dann 3 wurden und der Alkohol ist mir zu Kopf gestiegen, aber es war ein sehr netter Abend und wie früher war ich auch wieder eine der letzten in der Kantine. Im Gegensatz zu meinem Joggingfreund, der seit über 10 Jahren an der Oper singt und noch nie der letzte in der Kantine war. Schauspieler sind einfach ganz anders als Sänger. Außer uns beiden waren dann noch ein Techniker und ein Regieassistent da, aber keine weiteren Sänger.

Was gab’s zu essen?:

2 Grüntee mit Honig
9:30 Uhr

13:15 Uhr: 10 Datteln
1,5 Miniromana
3 handvoll Mandeln

17 Uhr: 3 Möhren
2 handvoll Mandeln

23 Uhr: 3 Reissdorf Kölsch

Und heute fühle ich mich wie nach Kochkost. Unispiriert und habe keine Lust und das obwohl ich bis halb 10 geschlafen habe.

Um 10 war dann unser Hausmeister da um zu messen wie viel Feuchtigkeit noch in der Luft hängt. Vor einer Woche waren es 70%, heute sind es 50% normal sind wohl 30%. Er sagt also, dass es wohl noch eine Woche dauern wird bis alles trocken genug ist und dann muss man weitersehen. Er hat sich aber schon so weit schlau gemacht, dass er weiß, dass neuer Boden und in dem Fall Laminat ca. 1000 € kostet. Nur das Material. Und da meine Mitbewohnerin auszieht und ich dazu tendiere wohnen zu bleiben, vorerst, ist die Frage: Was passiert weiter? Ich könnte Hauptmieter werden, was dann wahrscheinlich zum 1. Mai wäre und damit wäre sie fein raus aus der Nachmietersuche und ich muss jemanden auftreiben. Momentan ist das aber noch Zukunftsmusik für mich, da ich kaum werde denken können bis Ferien sind, was Mitte April der Fall ist. Wird sich schon alles fügen.

Falls jemand unter euch ein WG-Zimmer in Köln sucht für ca. 350 € warm, oder jemanden kennt, kann er sich gerne bei mir melden: silke@rohelust.com

Alles Liebe,

Silke

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