Was als schlichtes Rohkosttagebuch anfing hat sich zu einer Dokumentation über die wahrhaft gesündeste Ernährung für die Spezies Mensch entwickelt. Mein Medizinstudium ermöglicht mir seit 2011 die Zusammenhänge von Nahrung und Gesundheit wissenschaftlich zu erkennen sowie Studien objektiv zu beurteilen. Klar ist: Die optimale Ernährung für die Spezies Mensch ist vollwertig und weitestgehend pflanzlich. Anekdotisch und wissenschaftlich zugleich! - Viel Spaß beim Lesen!:-)
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Samstag, 16. Januar 2010
Die beste Diät der Welt...
Hallo Liebes,
Tag 299: Das hier ist echt die leichteste Diät zum abnehmen überhaupt. Seit ich 13 bin, hadere ich schon mit meinem Gewicht. Damals hat eine Schulkrankenschwester mir gesagt ich solle etwas abnehmen und mir dabei einen Diätplan in die Hand gedrückt, den ich meiner Mutter geben sollte. Damit hat ein Diät und Essstörungskreislauf angefangen, den ich erst mit 29 Jahren, durch Zufall, durchbrochen habe, weil ich mich da ganz schrecklich verliebt habe und unter totaler Appetitlosigkeit litt. Damals habe ich dann nichts mehr gegessen, außer Kaffee, Zigaretten und Bier und so ein normales Gewicht erlangt. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich normalgewichtig war. Als Teenager habe ich, bei einer Grüße von 1,69 m, auch mal ganze 80 kg auf die Waage gebracht.
Jede Diät hat reversible Psychologie ausgelost. Nach 3 Wochen hab ich nicht mehr genug Disziplin gehabt sie durchzuhalten, Schokolade war zu verführerisch und dann kommt plötzlich die „Scheiß egal“-Einstellung: „Jetzt ist eh alles verbockt“. Alle Diäten finde ich nach 3 Wochen schwer und so bin ich irgendwann zur Rohkost gekommen.
Als ich dann aber auch noch aufgehört habe zu Rauchen, habe ich zugenommen. Auch bei Rohkost, was tatsächlich sehr leicht ist bei Nüssen und Trockenfrüchten als Snack den ganzen Tag. Also hab ich angefangen zu laufen und für einen Marathon zu trainieren, weil mir völlig klar war, dass man das nicht tun kann ohne ab zu nehmen. Auch das hat funktioniert.
Ich habe aber im letzten Jahr 3 Mal gefastet und dadurch meinen Stoffwechsel so weit runter gefahren, dass jedes Zuviel jetzt sofort zu Buche schlägt, und somit habe ich über Weihnachten, was eine absolute Ausnahmeerscheinung war, gewaltig zu gelegt. Ich weiß nicht wie viel, da ich seit Jahren schon nicht mehr kontinuierlich eine Waage betrete, da das wie Psychoterror auf mich wirkt. Aber ganz klar so viel, dass ich es gravierend bemerke.
Und jetzt, mit 80/10/10 fällt das alles ohne Probleme von mir ab. Und es bedarf noch nicht mal großer Disziplin, mich an diese Ernährung zu halten. Gar keiner eigentlich. Gut, ich habe die 3 Wochen Marke auch noch nicht erreicht, aber ich kann mich nicht erinnern, jemals so leicht überhaupt irgendeinen Diätplan eingehalten zu habe. Nun, das soll ja eine dauerhafte Umstellung sein und keine Diät. Aber ich begreife irgendwie nicht wie es so leicht sein kann. Selbst in meiner Vorstellung…wenn ich mir Vorstelle nur Obst und Gemüse zu essen, kann ich mir das nicht genussvoll vorstellen und doch ist es das. Ich fühle mich fast schizophren. Total irre. Ich versuche zu vermitteln warum das so leicht ist, aber es gelingt mir nicht….Vielleicht hängt es doch mit Sucht zusammen….So fühlt es sich an..
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Der Clou ist natürlich, dass man wissen muss, was man sich zu Essen machen kann wenn Hunger auf kommt und dazu muss man erstmal rum experimentiert haben. Smoothie- und Greensmoothievariationen sind immer eine gute Alternative, gehen schnell, sind leicht verdaulich und sättigen. Der absolute Durchbruch war bei mir aber auch die Entdeckung der Herstellung eines fett- und salzfreien Salats. Dazu kommt wahrscheinlich auch noch Grünzeug als Priorität im Salat und auch in der Ernährung.
Mein Gefühl sagt mir, dass da die entscheidenden Nährstoffe drin sind, welche in anderem Gemüse nicht in der Menge vorhanden sind. Ich bin nämlich satt nach einem Kopf Salat, was bedeuten muss, dass ich genug Nährstoffe erhalten habe.
Ich war gestern nicht joggen, weil die Entgiftungserscheinungen noch andauerten, dafür bin ich aber auch 20 km mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Ich hatte immer noch unglaublich viel Durst gestern und heute geht’s mir wieder normal.
Heute Abend ist Vorstellung und ich bin mal gespannt was da auf mich zu kommt. Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass mein Unterbewusstsein bei dieser Ernährung auch so extrem reagiert wie bisher, sprich, momentan glaube ich nicht, dass ich bei dieser Ernährung heute Abend auch Zigaretten und Bier will. Überhaupt hatte ich das ganze Jahr noch keine Gelüste auf Zigaretten und Bier, aber Theater ist der ultimative Test.
Was gab’s zu essen?:
6 Mandarinen
Ruccola-Mandarinen-Smoothie
2 Bananen
Salat aus 1 Kopf Romanasalat, ½ Frühlingszwiebel, Buchweizensprossen und ½ Granatapfel mit einem Dressing aus 1 Orange und 1 EL Kürbiskernen
2 Bananen
3 Mandarinen
Ruccola-Mandarinen-Smoothie
8 Datteln
Völlig irre. Das waren nur Mandarinen, Bananen, Datteln und Grünzeug. Fast jedenfalls. Ich habe aber auch hauptsächlich Lust auf Mandarinen, weil ich auch so viel Durst habe und die so schön saftig sind. Dr. Graham sagt, dass es wichtig ist über einen längeren Zeitraum abwechslungsreich zu essen und nicht an einem Tag möglichst viele verschiedene Nahrungsmittel zu konsumieren. Somit soll wohl nicht viel Falsches daran sein. Ich bin also mal sehr gespannt was heute Abend so passiert aber ich glaube nicht viel. Ich fühle mich nämlich zum ersten Mal seit Wochen nicht gestresst und das ist eine große Erleichterung.
Alles Liebe,
Silke
Seit 25 Jahren beschäftige ich mich mit Ernährung, seit 2009 blogge ich darüber und seit 2011 studiere ich Medizin.
Ich ernähre mich fettarm, vollwertig und pflanzlich.
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