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Sonntag, 19. Juni 2016

IARC: Kaffee nicht einstufbar in Bezug auf Krebs



Kaffee ist irgendwie immer wieder ein Thema. Sogar für mich.

Ich bin faziniert von der Wirkung von Kaffee auf mein Belohnungssystem, wenn ich ihm entwöhnt war und dann eine Tasse trinke. Ich fühle mich soooo wohl währenddessen und danach. Am nächsten Tag bin ich dann aber übermüdet und BRAUCHE wieder eine Tasse Kaffee und dann werde ich süchtig und will ihn dauernd. Jedes Abgewöhnen ist schwer und zwar nicht deshalb, weil sie Sucht so schwer zu durchbrechen ist, sondern die auf den Entzug folgende Müdigkeit so schwer zu ertragen ist. Für Kaffeeentzug braucht man Urlaub oder eine Zeit in der man beruflich nicht sonderlich unter Stress steht.

Kaffee ist auch eines der auf der Welt am häufigsten konsumierten Getränke. Er soll viele Antioxidanzen enthalten, aber auch stimulieren, nicht nur indem er wach macht, sondern auch indem er Stresshormone ausschüttet. Und es wird sich auch immer mal wieder damit beschäftigt, ob er mit Krebs in Verbindung zu bringen ist oder nicht. Jetzt hat eine Arbeitsgruppe bestehend aus 23 Wissenschaftlern in der IARC, der International Agency für Research on Cancer in Lyon zusammen gesetzt um eruieren ob Kaffee krebserregend ist oder nicht. Die letzte Evaluierung war nämlich bereits 1991 und da wurde Kaffee als "wahrscheinlich krebserregend" für Menschen eingestuft. Das ist die selber Einstufung in welcher die IARC letzten Herbst rotes Fleisch eingestuft hat. Verarbeitetes Fleisch ist nicht in dieser Kategorie anzutreffen sondern eine Stufe höher bei klar "krebserregend".

Der Kaffee jedenfalls ist durch die neue Einschätzung von Mai 2016 rehabilitiert wurden. Wie bei der Fleischklassifizierung haben sich mehrere Wissenschaftler zusammengesetzt und 1000 Studien begutachtet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es nicht ausreichend Beweise gibt um Kaffee per se als krebserregend einzustufen. 1991 glaubte man, dass Kaffee in Zusammenhang mit Blasenkrebs gebracht werden könne.

In einer Vorlesung hat ein Kommilitone mal gefragt, ob man weiß woher Bauchspeicheldrüsenkrebs kommt. Der Prof hat erzählt, dass es Studien gäbe, die belegen, dass der Verzehr von mindestens einer Tasse Kaffee am Tag das Risiko an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken senke. Nachdem ich jetzt den Artikel aus dem Deutschen Ärzteblatt gelesen habe und auch die Originalstudie in Lancet Oncology, denke ich, dass der Prof da was vertauscht hat. Dass Kaffee sich protektiv auf Bauchspeicheldrüsenkrebs auswirkt steht da nirgends, aber dass eine Tasse Kaffee pro Tag protektiv bei Leberkrebs sein könne sehr wohl. Ich glaube, der Prof hat das irgendwie verwechselt.

Als "nicht krebserregend" wollen die Wissenschaftlier Kaffee jedoch auch  noch nicht einstufen, daher habe sie sich entschieden ihn als "nicht einstufbar" zu klassifizieren. Na dann...

Allerdings zeigen Studien aus Südamerika, dass Mate-Tee scheinbar eine Auswirkung auf die Entstehung von Speiseröhrenkrebs hat allerdings nur dann, wenn er zu heiß oder heiß getrunken wird. Ich bin mir nicht sicher, ob die Wissenschaftler den Mate-Tee aufgrund seines Koffeingehalts in den selben Topf werfen wie Kaffee. So richtig verstehe ich diesen Zusammenhang nicht.

Ich persönlich finde, Kaffee macht mich bekloppt. Seine Wirkung auf mich ist zu stark. Wenn ich ihn konsumiert habe, stelle ich fest, dass sich eine Abhängigkeit entwickelt. Ich stelle fest, dass er bei mir psychotrope Wirkung hat, dass ich nach ihm greife, wenn ich meine Stimmung aufmöbeln will und dass er mich dazu verführt, dass ich auch noch andere Genussmittel konsumieren will, was ich als am schlimmsten empfinde. Ich teste gerade ob grüner Tee das auch macht, aber dazu gleich...

Menü des Tages am 18. Juni 2016 

Brokkoli



Tomaten



Haferflocken mit Carob, Banane, Chia, Sunwarrior, Birne, Zimt



Brokkoli, Kichererbsen, Süßkartoffel und Salz



1 Banane
 Packung Erzipan  (Kugeln aus Datteln und Erdmandeln)



Paar Möhren



Gemüsepfanne aus Pack Choy, Tomate, Mais, rote Linsen, Buchweizennudeln, Liquid Smoke, Balsamicoessig, Salz, Pfeffer

Ich habe gerade ein Problem im Bioladen. Als ich vor 4 Jahren anfing dort zu abreiten, kam ich gerade aus meiner chronischen Armut heraus und alles was es dort zu kaufen gab, erschien mir erstrebenswert. Ich habe natürlich nicht alles gekauft und tierische Produkte schon mal gar nicht, aber mein Belohnungssystem hat mir Motivation geschenkt im Bioladen zu arbeiten und ich habe bei den Verkostungen dort immer Sachen ausprobiert und mein Belohnungssystem hat mir gesagt, dass es eine gute Sache ist dort vor Ort zu sein. Ich habe mich immer auf die Arbeit gefreut. Besonders auf die an der Backtheke. Und das geht jetzt gerade weg. Ich nasche nichts dort. Ich esse derzeit kein Zucker, kein Fett, kein Gluten und vegan...

Am Freitag war ich eingeteilt für den Verkostungssstand und es gab Allos Aufstriche Hofgemüse zu probieren, aus Gemüse und Öl, und das ganze auf Weizen-Weißmehl-Brot. Alles vegan und ich habe es nicht gegessen. Leider waren auch kaum Kunden da und ich habe mich zu Tode gelangweilt. Das ist nicht gut, denn die Zeit vergeht dann nicht. Und meine Gedanken schwiffen ab zu Stimulanzen, zu Kaffee, zu Schokolade, ob ich mal wieder eine Flasche Wein kaufen sollte etc. Total bescheuert! Ich war gelangweilt...Und wollte etwas Aufregung!

Ich weiß nicht, ob ich noch lange motiviert sein werde im Bioladen zu arbeiten. Es fühlt sich derzeit wie ein Job an und nicht wie Leidenschaft, wie es sich vorher anfühlte. Das Belohnungssystem ist verrückt...

Rückblickend ist mir klar geworden, dass ich alle meine Scheißjobs, die ich früher hatte, um mich als Schauspielerin über Wasser zu halten, immer dann verloren habe, wenn ich mein Leben gesundheitlich verbessert habe sprich, mein Belohnungssystem nicht mehr betäubt habe. Ohne Drogennnahrung ist mir bewusst geworden wie beschissen der Job war und dass ich damit nicht den Rest meines Lebens zubringen kann. Ich war nicht mehr motiviert da zu arbeiten, habe schlecht gearbeitet und es wurde mir egal ob ich gefeuert werde oder nicht. Schlussendlich wurde ich dann gefeuert...Und so kam es dann über kurz oder lang dazu, dass ich mein Abi nachgeholt habe und jetzt studiere, was natürlich besser ist. Also, meine Belohnungssystem, mein Kompass, meine wahrer Norden hatte Recht! Es konnte mir ohne Drogen den richtigen Weg zeigen.

Jetzt ist die Frage, was wäre denn die Alternative? - Obwohl ich den Bioladen definitiv nicht als schrecklich empfinde, aber als motiviert empfinde ich mich auch nicht mehr. 1. Schwanger werden, aber darauf habe ich keinen Einfluss. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit in einem Zyklus schwanger zu werden, wenn man so alt ist wie ich 8%. Bedeutet binnen eines Jahres sollte das klappen. Ich bin nach der Fehlgeburt in den 5 Zyklen nicht schwanger geworden und habe damit 40% Unwahrscheinlichkeit abgearbeitet. Und noch 42% Unwahrscheinlichkeit vor mir. Aber das sind nur Zahlen. Die andere Option ist mir einen Job im Krankenhaus zu suchen, aber meiner Erfahrung nach ist die Arbeit dort schlimmer als im Bioladen.

Tja, und weil ich keine Motivation hatte habe ich dann einen Grünteebeutel für den Samstag morgen, wo ich auch wieder in den Bioladen musste mitgenommen und meine Laune geputscht. Der Freitag Nachmittag, an dem ich den Verkostungsstand hatte, hat da hin geführt, dass ich zur Beseitigung meiner Langeweile eine Süßigkeit von Gobinda ohne Zucker, Nüsse oder Gluten gekauft hatte, was ich noch nie probiert habe, nämlich Erzipan. Hatte ich gestern wieder. Ich hab nicht das Gefühl, dass es triggert obwohl ich von Trockenfrüchten vermehrt Blähungen kriege. DAS hatte ich vergessen.

Tja und beim Grüntee ist es so, dass der nicht so bekloppt macht wie Kaffee. Aus irgendeinem Grund. Ich hab dann noch ne ganze Packung Grüntee gekauft und sitze jetzt gerade bei der vierten Tasse, stelle fest, wie er mein Belohnungssystem aktiviert, mein Magen eigentlich essen will und ich wegen der Belohnungssystemaktivierung "keinen Hunger" habe bzw. nicht motiviert bin mir was zu holen oder nichts richtig wäre. Da stellt sich dann nur die Frage, ob er mich bekloppt macht, wenn ich ihn nicht konsumiere. Oder nicht.

Als ich im True North war, hat Dr. Klaper einen Vortrag gehalten, über den ich auch hier im Blog berichtet habe, in welchem er sagte Grüner Tee sei kein Gesundheitsnahrungmittel, obwohl er wahrscheinlich unschädlich sei. Vor zwei Tagen postete Klaper auf Facebook das:



Das hat mich unter anderem auch dazu verleitet mich dem Grüntee zuzuwenden.

A propos True North: Die Uni Köln hat meine Famulatur dort anerkannt! - YESSSSS!!!

Alles Liebe,

Silke


8 Kommentare:

  1. "Ohne Drogennnahrung ist mir bewusst geworden wie beschissen der Job war und dass ich damit nicht den Rest meines Lebens zubringen kann. Ich war nicht mehr motiviert da zu arbeiten, habe schlecht gearbeitet und es wurde mir egal ob ich gefeuert werde oder nicht."

    Der Satz hat mich stark bewegt und wieder an das Buch 'Teufelskreis der Lust' erinnert. Denn es muss ja nicht unbedingt die Nahrung sein die uns betäubt.... aber ggf. ist es für mich eine zusätzliche Erklärung, ob meine Ernährungsumstellung zumindest auch dazu beigetragen hat das vor ähnlichen Fragen stehe.

    Ggf. ist es aber auch ein zusätzlicher Konflikt mit dem eigenen (geändertem) Wertesystem. Erinnert mich an eine andere (Dir bekannte) Bloggerin, die Ihren Veganen Laden verkauft hat, weil Sie durch Ihre eigene Veränderung nicht mehr hinter den ganzen 'Produkten' stand. Ähnlich ist das bei mir auch... persönliche Weiterentwicklung, Wertesystemänderung und damit ein Konflikt mit dem Wertesystem das der aktuelle Arbeitgeber oder die selbstständige Erwerbsarbeit impliziert.

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  2. P.S.: Bei Grüntee kann ich auch keine 'negativen' Wirkungen berichten. Fixt mich nicht an, tört mich nicht ab und putscht auch nicht auf. Und wenn ich keinen Trinke ist es mir auch egal.

    Am liebsten mag ich grünen Jasmin-Tee (von Lebens...m), trinke aber auch sehr gerne Gunpowder und Sencha. Letzendlich tu's auch Osmosewasser mit einem bisschen feingeraspelten Ingwer... sicherlich das gesündeste angesichts der potentiellen Schwermetallbelastung / Akkumulation in Teeblättern (über die auch Dr. Greger berichtet).

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  3. Also, ich kann aus vollem Leibe sagen, dass es nichts rationales ist bezüglich der "Veränderung des Wertesystems" sondern nur vom Belohnungssystem entschieden. "Ich kriege hier keine Belohnungs mehr, daher muss ich was anderes machen, von dem ich mir verspreche, dass es Belohnung verteilt. Das geht bei Jobs so, aber vor allem auch in Beziehungen. Wenn dann beide Partner nicht glauben, dass man Belohnung aus der selben Sache kriegt (Heiraten, Kinder kriegen) ist ganz schnell die Luft raus. - Mir wäre es an Nicols Stelle auch so gegangen ;-). Nur Röhköstler scheinen es zu schaffen ihr Rohkostbusiness weiter zu betreiben, obwohl sie von der Ernährung schon lange nicht mehr überzeugt sind. Muss der Agavendicksaft, Kakao und das Kokosöl verursachen.;-)

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    1. "Ich kriege hier keine Belohnungs mehr, daher muss ich was anderes machen, von dem ich mir verspreche, dass es Belohnung verteilt."

      So weit habe ich das ganze noch gar nicht gesponnen.... aber letztendlich... also wenn das alles was mit "Leidenschaft", "Passion", "Sinn", etc. pp. betitelt wird nur das ist was Dopamin und ggf. Oxytocin, Adrenalin, etc. ausschüttet...

      ...dann ist die Frage aber für mich trotzdem noch, wie wir zu der individuellen Ausdifferenzierung kommen und in wie weit unsere (u.a. in der Kindheit und später ) angelernten/antrainierten Muster und Glaubenssätze uns beeinflussen.

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    2. Also, sogar meine antrainierten Muster und Glaubenssätze aus der Kindheit, die nicht förderlich für mich sind, schütten keine Belohnung aus. Das kann ich kompensieren indem ich, wenn diese Dinge hoch kommen, Drogen(nahrung) nehme. - Sprich: Das Belohnungssystem kann dir sogar sagen, dass das, was du gelernt hast falsch ist. Auseinandersetzen musst du dich dann aber selber damit. Dich fragen warum dir dieser Glaubenssatz nicht gut tut und einen besseren finden.

      Kaputt ist das System nur, wenn man es manipuliert. Wenn nicht, führt es einen dahin seine Bestimmung zu erfüllen und den Sinn des Lebens zu finden.:-)

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  4. Geht das nicht ganz vielen vegan/vegetarisch lebenden Menschen so? Der Großteil lebt ja nicht einfach nur fleischfrei, sondern fängt auch an, viel bewusster zu werden und viele Dinge zu hinterfragen.

    Mir fällt nur gerade bei den letzten Blogbeiträgen auf, dass sich fast alles nur noch ums Triggern oder Nicht-Triggern dreht. Du sagst zwar immer, du hältst nichts von Kalorienrestriktionen und Kalorienzählen, machst aber, indem du alles nach seinen süchtigmachenden Fähigkeiten beurteilst, im Grunde doch psychologisch fast dasselbe.
    Habe für mich festgestellt, dass es leichter ist, wenn ich die Zügel in Bezug auf Ernährung locker lasse, aber mich triggert Kaffee auch nicht wirklich. Vielleicht haben wir da ein unterschiedlich sensibles Belohungssystem.
    Viel Erfolg noch auf deinem Weg.

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  5. Ich verstehe nicht, warum Kalorien zählen und Vermeidung süchtig machender Nahrungsmittel für dich psychologisch das gleiche ist. - Ich esse mich immer satt und lasse damit meinen Körper entscheiden wann er aufhören will zu essen und wann nicht. Nicht mein Belohnungssystem und auch nicht meinen rationalen Verstand der zählen kann. Das sind für mich himmelweiter Unteschiede, denn man gewöhnt sich nicht das Hören auf seine Körpersignale ab.

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  6. Mich beschäftigt ja das Kaffeethema.

    Vorallem weil wieder Lernphase ist.

    Krass finde ich, dass bei mir die erste Tasse nach mehrtägigem Entzug ( der mir immer nur in den Semesterferien gelingt ) genau diese unglaubliche Wirkung hat die du beschrieben hast : schmeckt einmalig, aktiviert einmalig, ich fühle mich grossartig.

    Und danach gehts steil bergab.
    Ich brauche ihn, er tut mir nicht mal gut und ich trink ihn trotzdem.

    Das erinnert ja schon an das was Heroinkonsumenten beschreiben !

    Und hiesse für mich: ich sollte mich für immer vom Kaffee fernhalten.

    Oh man.
    Süsses ist nicht mein Ding, Wunschgewicht halten kein Problem ( ich wurde als Kleinkind und in der Schwangerschaft zuckerfrei ernährt, makrobiotische Hippiemutter ...obs daran liegt ?), aber Kaffee ??

    Da esse selbst ich mal Schokolade und vorallem bin ich zwischendurch matt.

    Oh man, das wird hart !

    Liebe Grüsse dir !
    Steffi

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