Newsletter

Mittwoch, 20. Mai 2015

Literaturempfehlungen oder "Wie kam Silke eigentlich zu ihrer Ernährungsweise?"



Ich habe irgendwo als Rat an Blogger gelesen, dass es sehr sinnvoll sein kann sich darauf zu besinnen seinen Lesern das mit auf den Weg zu geben, was für einen selbst offensichtlich ist. Das wurde mir gestern bestätigt, als eine Leserin in den Kommentaren fragte, wie denn meine Ernährungsregeln überhaupt aussehen würden. Für mich ist das offensichtlich: Fettarm, vollwertig, pflanzlich. Für jemand außenstehenden, der meinen Weg nicht schon seit Jahren verflogt, womöglich nicht.

Da das aber alles nicht auf meinem Mist gewachsen ist, sondern ich mich auf gewissen Vorgänger beziehe und auch weil gerade die deutsche Ausgabe von Dr. John McDougalls Starch Solution erschienen ist, dachte ich gibt es heute mal ein paar Literaturempfehlungen. Und zwar die deutsche Variante auch wenn ich ausschließliche die englische Version gelesen habe und es im Englischen noch mehr Bücher von diesen Autoren gibt.

Fangen wir also an mit Dr. John McDougall. Sein Buch The Starch Solution ist soeben unter dem Titel Die High-Carb-Diät: Abnehmen mit den richtigen Kohlenhydraten in Deutschland erschienen. Er empfiehlt eine weitestgehend vollwertige und pflanzliche Ernährung mit einem Fettanteil von ungefähr 7%. Bei McDougall sind kleine Mengen Zucker erlaubt und auch gelegentlich ein paar Nüsse und Avocados. Keine Öle, selten Tofu etc.

McDougall ist der Auffassung, dass man mal an Ostern ein Ei essen darf, oder mal an Thanksgiving etwas Truthahn aber setzt sich grundsätzlich für eine vegane Ernährung ein. Um McDougall ranken sich Gerüchte, dass er nur mit dieser Ernährung den Brustkrebs der Triathletin Ruth Heidrich in den Griff gekriegt hat, die seither rezidivfrei ist und darüber ebenfalls ein Buch geschrieben hat. Thematisiert wird das auch in der großartigen Dokumentation Gabel statt Skalpell.

Mich persönlich hat dann noch ein ,weiteres Werk von McDougall beeinflusst, sein Werk The Mcdougall Program for Maximum Weight Loss. Das ist leider nur auf Englisch erhältlich, beschäftigt sich mit dem optimalen Gewichtsverlust durch eine Ernährung die auch noch alle Mehle, Zucker, jegliche Fette und überschüssiges Obst weglässt. McDougall hat seine Erkenntnisse über Ernährung von dem deuschen Arzt Dr. Walter Kempner der mit einer Ernährung, die Reis und Zucker enthielt, in der Lage war Typ-II-Diabetes rückgängig zu machen, weil die Insulinresistenz, die durch Fett verursacht wurde, beseitigt wurde.

In Gabel statt Skalpell begegnet man dann auch noch meinen anderen Einflussgrößen: T. Colin Campbell, Biochemiker und den Ärzten Dr. Caldwell Esselstyn und Dr. Neal Barnard.

T. Colin Campbell ist bekannt geworden durch die Veröffentlichung der China Study. Jahrelang hat er daran geforscht, wie man den Entwicklungsländern mehr Protein in der Nahrung zur Verfügung stellen konnte, bis er plötzlich feststellte, dass je mehr Protein, desto größer auch das Risiko an Krebs zu erkranken. Im Labor stellte er fest, dass tierisches Protein Krebszellen und Tumoren gedeihen ließ, pflanzliches aber nicht. Der Mechnanismus ist bis heute unbekannt.

Um seine Theorie epidemiologisch zu überprüfen berief er sich auf Daten die ein ehemaliger chinesischer Regent, ich weiß nicht mehr welche Position der Mann hatte oder wie er hier, in China gesammelt hatte, da er selber an Krebs erkrankt war und die Ursache finden wollte. Campbell wertete all diese Daten aus uns stellte signifikante Zusammenhänge zwischen dem Konsum von tierischen Produkten und Krebserkrankungen heraus. In seiner nachfolgenden Publikation vom letzten Jahr, InterEssen: Ernährungswissenschaft zwischen Ökonomie und Gesundheit, In Zusammenarbeit mit Howard Jacobson, legt auch er sein ideales Ernährungskonzept da, nämlich eine vollwertige, pflanzliche Ernährung mit ca. 10% Fett. Zur China Study ist zwischenzeitlich auch zwei Kochbücher erschienen: Das offizielle Kochbuch zur China Study: Über 120 vegane Rezepte und The China Study Cookbook: Over 120 Whole Food, Plant-Based Recipes. Letzteres nur auf Englisch. Autorin ist Leanne Campbell, T.Colin Campbells Tochter, sein Sohn, ein Arzt, hat ebenfalls ein Buch veröffentlicht und ist auch Co-Author der China Study.

Der zweite Hauptdarsteller in Gabel statt Skalpell ist Dr. Caldwell Esselstyn, ein ehemaliger Chirurg der renomierten Cleveland Clinic, der 1999 im American Journal of Cardioloy eine Studie zur Reversibilität von Arteriosklerose bzw. Atherosklerose veröffentlichte die er mit einer fettarmem, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung ohne Öl, ohne Salz und mit Cholesterinsenkern erzielte. Diese Studie habe ich erst vor wenigen Tagen verlinkt, daher mache ich mir jetzt nicht nochmal die Mühe, denn Esselstyn hat darüber auch ein Buch geschrieben: Essen gegen Herzinfarkt: Das revolutionäre Ernährungskonzept. Darin legt er seine Studie dar, erklärt warum das Konzept funktioniert und fügt ettliche Rezepte bei, die seine Frau Ann kreiert hat. Ach ja, zu Gabel statt Skalpell gibt es selbstverständlich auch noch ein Kochbuch: Gabel statt Skalpell: Das Vegan-Kochbuch. Auf Englisch gibt es noch weitere Kochbücher von Ann Esselstyn sowie der Tochter Jane. Zudem hat Esselstyn Sohn, Rip, kein Arzt sondern Feuerwehrmann und Ex-Triathlet eine komplett eigene Fertiggerichtlinie und auch 2 Bücher veröffentlicht namens Engin 2 - Esselstyn ist der Mann der den Ex-Fleischliebhaber und Ex-Präsidenten Bill Clinton mit Hilfe dessen veganer Tochter Chelsea zum Pflanzenesser gemacht hat nachdem er am Herzen operiert wurde und Angst hatte seine Tochter nicht mehr zum Traualtar führen zu können.

Esselstyn wurde zu seinen Forschungarbeiten inspiriert durch Dr. Dean Ornish, der erste, der erstmals nachgewiesen hat, dass man Arteriosklerose/Atherosklerose rückgängig machen kann, Vor 25 Jahre veröffentlichte er seine Studienergebnisse in einem der anerkanntesten Medizinjournale, der Lancet. 
Auch diese Studie habe ich erst vor wenigen Tagen verlinkt. Ornish hat selbstredend auch ein Buch darüber geschrieben Revolution in der Herztherapie: Der Weg zur vollkommenen Gesundheit und forscht seither viel an der Krebsentstehung hat eine Studie zusammen mit der Nobelpreisträgerin Elizabeth Blackburn, die Expertin auf dem Gebiet der Telomere ist, die für die Zellalterung entscheidend zu sein scheinen. Eine fettarme, vollwertige Ernährung soll eine Verlängerung der Telomere der Chromosomen bewirkt haben und damit eine längere Fähigkeit zur Zellteilung und damit ein längeres Leben der Zelle. Ich hab leider nur die Hälfte verstanden, da Molekulargenetik ein reichlich anspruchsvolles Feld ist.

Typ-II- Diabetes rückgängig machen können Dr. Neal Barnard und Dr. Joel Fuhrman. Leider hat der deutsche Markt die Wichtigkeit von Dr. Barnards Arbeiten noch nicht erkennt, da sowohl sein Buch über Diabetes, noch sein Buch über Demenz, noch sein Buch über süchtigmachende Nahrungmittel bisher auf Deutsch erschienen ist. Barnard ist aber eigentlich mein Liebling, weil er nicht so streng ist. Er empfiehlt hingegen streng veganer Ernährung weil er auch ein großer Tierschützer ist, was die anderen Ärzte nicht sind. Außerdem reicht es Barnard, wenn man unter 20% Fett bleibt.

Barnard hat in den USA auch die größte Medienpräsenz und ist am besten organisiert, weil der das PCRM ein Ärztekommitte für verantwortungsbewußte Medizin gegründet hat, in welchem 150 000 Mediziner organisiert sind. Wie gesagt, Deutschland hat ihn leider noch nicht entdeckt, daher kann ich nur ein Buch von ihm hier verlinken: Iß dich fit. Über Barnards Programm zur Rückgängigmachung von Diabetes Typ-II habe ich mein vorklinisches wissenschaftliches Projekt verfasst: http://www.ultimateweightloss.de/mediapool/130/1309065/data/Wiss._Pr.pdf

Fast schon überrepräsentiert auf dem deutschen Markt finde ich hingegen Dr. Joel Fuhrman. Sowohl sein Abnehmkonzept Eat to Live: Das wirkungsvolle, nährstoffreiche Programm für schnelles und nachhaltiges Abnehmen als auch sein Typ-II-Diabetes-Heilungskonzept Diabetes einfach wegessen: Das erfolgreiche Ernährungskonzept gegen Diabetes Typ 2 ist auf Deutsch erschienen obwohl Fuhrman, im Gegensatz zu Barnard und den anderen Ärzten keine eigenen Studien durchgeführt oder veröffentlicht hat. Fuhrman ist der Mann, der empfiehlt nicht mehr als 150 g Fleisch die Woche zu essen. Das erzähle ich meinen nicht-vegan-willigen Verwandten und Bekannten immer, weil ich ja auch kein Tierschützer bin. Wer Fleisch essen will, kann das tun, aber nicht mehr als 150 g die Woche. Übrigens: Wurst zählt auch zu Fleisch, Geflügel zählt auch zu Fleisch. Das wird allzu häufig vergessen.

So und das ist im Grund die Richtung an die ich mich orientiere. Mich beeindruckt zum einen, dass all die Menschen Naturwissenschaftler sind und mich beeindruckt auch, dass dieses Konzept für mich seit 4 Jahren aufgeht, was davor mit Rohkost und allem was von irgendwelchen Laienleuten über Rohkost erzählt und veröffentlicht wurde, nicht auf ging. Die Rohkosttheorie, in jeglicher Form, ist totaler und absoluter Bullshit. Sei es Instinkto oder 80/10/10. 100% Rohkost zu essen ist für Homo Sapiens suboptimal.

Mit ist egal ob jemand unter 25% Fett isst, wie es die WHO empfiehlt oder unter 10%. Ich glaube für gesunde Menschen spielt das keine Rolle, aber wer Herz-Kreislauf-Erkrankungen heilen will, der sollte unter 10% bleiben. Und ich glaube auch nicht, dass man es schaffen kann unter 10% Fett zu essen, wenn man noch tierische Produkte isst. Darüber hinaus finde ich es immer gut, einen möglichst niedrigen glykmischen Index zu haben, vielleicht mit Ausnahme von Kartoffeln, weil die, obwohl sie einen recht hohen Glyx haben gleichzeitig ein natürliches Produkt sind und sehr gut sättigen. Das beinhaltet auch eigentlich kein Weißmehl und möglichst keinen Zucker. Es gibt keinen gesunden Zucker, es gibt nur weniger schädlichen Zucker. Wegen des glykämischen Indexes frühstücke ich auch immer Gemüse. Das sättigt länger.

So und jetzt muss ich mich echt sputen! - Wer hätte gedacht, dass so ein Literaturempfehlungspost so lange dauert...Ich muss heute Patienten in der Onkologie untersuchen lernen!

Menü des Tages am 19. Mai 2015

Zucchini und Paprika


Haferflocken mit Bananen, Chia, Paranuss, Mandeln, Kakaonibs, Reissirup, Zimt


1 Banane

paar Kichererbsen

Mensasalat mit Linsen und Kartoffel
1 Banane
koffeinfreier Kaffee mit Süßstoff

1/2 Banane
Kichererbsen mit Salz
Gefüllte Paprika und Chinagemüse


mehr Kichererbsen
1 Banane

Meine Neuroadaption von Salz weg ist wieder verloren. Ich hab zu viel Salz in den letzten Wochen gegessen. Wenigstens ist mein Frühstück noch salzfrei.

Ich hab mit Süßstoff in Koffeinfreien Kaffee experimentiert und fand nicht, dass der mich auf Süßkram triggert, also nicht so, dass ich den Rest des Tages an Süßkram denken musste, so wie es bei Schokolade ist, aber schon so, dass ich, als die Tasse leer war, eine weitere Tasse wollte. Allein der süße Geschmack auf der Zunge löst eine Endorphinausschüttung aus, aber wahrscheinlich nicht so viel Biochemiekram wie richtiger Zucker, a la Insulin und Cortisol. Also, das war nicht so schlimm, auch nicht ideal, vielleicht mit Obst vergleichbar.

So, das war's! Ich hoffe ihr könnt was mit den Literaturepfehlungen anfangen und die neuen Leser wissen, wonach ich mich so richte.

Alles Liebe,

Silke

10 Kommentare:

  1. Danke liebe Silke für den sehr informativen langen Beitrag! Ich lese zwar auch schon lange bei dir mit aber noch einmal alles so kompakt auf einer Seite zu lesen ist toll. Ich hab mich schon gefragt ob du zum jetzt neu auf deutsch erschienen Buch von McDougall etwas berichtest. Hab es mir schon bestellt und freu mich schon aufs lesen!
    Was mich noch sehr interessieren würde wie man denn Muskeln mit dieser Ernährungsweise aufbauen kann - gibt es da ein Fitness-Buch welches du empfehlen könntest? lg

    AntwortenLöschen
  2. Hallo :)
    Wie ist ihre grundsätzliche Meinung eigentlich zu den gängigen Süßstoffen unabhängig von dem gewöhnungs Effekt etc sondern rein auf Schädlichkeit für den Körper an sich ? Um so mehr man sich reinliest in die gängigen Süßstoffe um so mehr bekomme ich das Gefühl dass zumindest körperlich in normalen Dosen nichts schlimmes dran ist - was meinen Sie ?

    AntwortenLöschen
  3. Ich denke die Langzeitauswirkungen sind nur schwer zu bestimmen und jeder Stoff ist da anders. Wenn, dann ziehe ich Stevia vor, aber am besten ist es als einziges Süßes frisches Obst zu verzehren.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Jetzt sogar Coca Cola Stevia entdeckt: Coke Life heißt sie...

      Löschen
    2. Das brauchst du hier nicht zu posten! - Das weiß jeder! - Die Werbung hängt überall!!!

      Löschen
  4. Hei Silke,
    vielen lieben Dank für Deinen ausdauernden Einsatz für gesunde Ernährung und die vielen interessanten Infos dazu. Das hat meinen täglichen Speiseplan positiv verändert :) (weniger Fett, mehr Getreide und Hülsenfrüchte)
    Ich liebe auch die pflanzliche vollwertige Küche. Esse durch eine Fruktoseintoleranz aber wenig Obst, dafür viel Gemüse und ich bevorzuge einen großen Rohkostanteil (mit viel Gemüse, Salaten, Getreide- und Linsensprossen)…. Viele Wildkräuter und fruktosearme Smoothies helfen mir gegen den"Süßhunger".
    Schade Silke, dass du mit Rohkost keine so guten Erfahrungen gemacht hast. Ich meine aber, dass es (wie bei der veganen Ernährung) eine breites Spektrum gibt, sich gesund oder ungesund roh zu ernähren. Mal von sozialen und vielleicht geschmacklichen Aspekten abgesehen, könnte man sich doch theoretisch auch von Rohkost (Getreide und Hülsenfrüchte in Form von Sprossen) challangenah ernähren, oder?
    Dr. T. Colin Campbell schreibt über Rohkost im Vorwort von "Wunderlebensmittel" von Dr. Brian Clement: "Vieles von dem, was wir in Bezug auf Gesundheit und Ernährung für wahr halten, bedürfte eigentlich eine gründlicheren Überprüfung durch die Wissenschaft..... Nichtsdestotrotz bin ich beeindruckt von der unglaublichen Fülle an Indizien, die auf einen höheren gesundheitlichen Wert roher Nahrungsmittel hindeuten..... deshalb bin ich auch der Meinung, dass, sollte es tatsächlich einen besseren Weg zur Gesundheit geben, als ich ihn vertrete, dieser über das Hippocrates-Gesundheitsprogramm (Dr. Brian Clement) führen könnte. Wie Brian bin ich mir durchaus der Gefahren bewusst, die sich abseits der Hauptstraßen der Wissenschaft ergeben noch gefährlicher allerdings scheint mir nicht über den eigenen Tellerrand zu schauen. Angesichts der Fülle an Daten die für eine positive Wirkung roher Lebensmittel auf unsere Gesundheit sprechen, scheint es mir durch aus möglich, dass Rohkost die für den menschlichen Körper beste und gesündeste Form der Ernährung sein könnte."
    PS: Auch Kimberly Snyder und ihr „Entwöhnungsprogramm“ ist empfehlenswert :-)
    Liebe Grüße
    A.

    AntwortenLöschen
  5. Mir macht eigentlich größere Sorgen, dass Brian Clement seinen Doktortitel nur gekauft hat und selber nichts naturwissenschaftliches Studiert hat!

    Ich denke das challengenächste ist schon 80/10/10, nach Graham und nicht nach Freelee und Durianrider. Graham bezieht sich in seiner Argumention auch auf Campbell und Esselstyn. Ohne Obst und Fett kriegst du aber nicht genug Kalorien und Sprossen und Keime haben auch nicht genug Stärke verglichen mit Getreide und Hülsenfrüchten.

    Nein, ich denke, 100% Rohkost ist IMMER suboptimal. Man kann 50-70% Rohkost essen und alles ist gut, aber nicht 100%. Ich habe das Jahrelang gemacht und weiß wirklich wovon ich spreche. Und ich bin auch kein Einzelfall.

    AntwortenLöschen
  6. "Und ich glaube auch nicht, dass man es schaffen kann unter 10% Fett zu essen, wenn man noch tierische Produkte isst. "

    Es gibt so einige eiweißreiche und gleichzeitig fettarme tierische Produkte, womit man ganz gut unter 10% Fett bleiben kann.

    Viel spannender fand ich ein Forschungsergebnis bei Mäusen, die bei der Fütterung von gekochten Süßkartoffeln mehr Energie hatten, sie liefen fast 2h länger in ihrem Laufrad und nahmen trotzdem noch an Gewicht zu, im Gegensatz dazu als sie nur mit roher Süßkartoffel gefüttert wurden. Bei Mäusen ist gekochte Stärke quasi ein Mastmittel. (Dieses Experiment wurde mal bei einer Doku gezeigt, wo es darum ging, ob uns gekochte Nahrung schlauer gemacht hat.)

    Zudem gibt es ganz individuelle Stoffwechsel - eine Erfahrungswissenschaft, die unter dem Fachbegriff Metabolic Typing bekannt geworden ist. Grob unterteilt gibt es den KH-Typ, EW-Typ und den Mischtyp. Wenn z.B. ein EW-Typ "highcarb" ißt, wird er krank werden. Von daher kann man keine einheitliche Ernährung für alle anbieten und deshalb ist der Markt wohl auch voll mit den verschiedenen widersprüchlichen Diätformen. Der eine Stoffwechsel fährt mit KH gut, der andere mit Fett oder mit EW. Die beste Lösung ist, so wie Du es ja auch gemacht hast, einfach zu testen, womit sich der Körper am wohlsten fühlt.

    Ich bin z.B. ein Mischtyp, hasse aber rotes Fleisch schon seit meiner Kindheit. Nachdem ich 5 Jahre vegan und ein Rohkostjahr hinter mich gebracht habe, wodurch ich wirklich krank geworden bin, esse ich seit 2 Jahren wieder Mischkost, von allem etwas außer rotes Fleisch und ich fühle mich wieder topfit und gesund.

    LG

    AntwortenLöschen
  7. Wenn man sich mit Kasein, sprich Magerquark zustopft, ja dann kann man auch mit tierischen Produkten unter 10% bleiben. Da fährt man vielleicht besser mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen aber sicher nicht mit Krebs.

    Das man von gekochtem Essen mehr Kalorien aufnimmt als von roher Nahrung habe ich hier auch schon geschrieben. Es gibt eine bestimmte Zucht von Mäusen, die C57 Mäuse, die auf Zucker und Alkohol süchtig reagieren und die nehmen trotz Sport mehr zu als normale Mäuse.

    Ich glaube nicht an Stoffwechseltypen, aber an insulinrestistente und nicht insulinresistente Menschen. Also kranke und gesunde. Der Insulinresistente ist das was du den Eiweißtyp nennst. Wenn der fettarm isst und Sport treibt geht die Insulinresistenz weg und er kann Kohlenhydrate wieder gut verstoffwechseln und dann ist er auch kein Eiweißtyp mehr.

    Metabolic Typing ist keine Wissenschaft und über Link zu wissenschaftlichen Publikationen zu deinen Thesen würde ich mich freuen, aber nicht über Pseudowissenschaft und Fernsehsendungen.

    Zudem wehre ich mich auch gegen das Wort "highcarb". Zucker und Weißmehl hat in der Ernährung nichts zu suchen und derartige Ernährungen bringen eine fettarme und kohlenhydratreiche Ernährung in Studien immer wieder in die falsche Ecke, wenn man sie mit LowCarb vergleicht.

    Bisher hat nur eine einzige Ernährungsform, unabhängig von so einem Blödsinn wie Metabolic Typing Atheroskelrose rückgängig gemacht und zwar einen fettarme, vollwertige und pflanzliche Ernährung.

    LG

    AntwortenLöschen
  8. http://de.wikipedia.org/wiki/Metabolic_Typing

    Die Verbraucherzentrale Bayern kritisierte derartige Methoden:

    „Bislang gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Existenz bestimmter Stoffwechsel-Typen und Rückschlüsse auf die Ernährung“

    AntwortenLöschen