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Sonntag, 18. Mai 2014

Die 15 größten Fehler bei der Umstellung aus Rohkost (oder dem Versuch NUR von Rohkost leben zu wollen)...



Ich bin gestern bei Facebook über ein Video gestolpert, welches Nadine Hagen gepostet hat. Darin geht sie auf die 15 Fehler ein, die die meisten Menschen bei Umstellung auf Rohkosternährung machen. Ich war gespannt, was sie dabei wohl aufzeigen würde und ob es sich mal wieder um Rohkost-Bullshit handeln würde, wie man ihn so oft hört und liest, aber tatsächlich muss ich ihr in fast allen 15 Dingen recht geben, wenn die Begründung, die sie liefert, dafür auch teilweise biochemisch nicht wirklich exakt ist. Die Begründungenn sich recht laienhaft formuliert, entsprechend aber den Erfahrung die man im allgemeinen damit macht.



Dabei sind die Fehler, laut Nadine, folgende:

1. Zu viel Obst
2. Zu wenig Gemüse
3. Zu viele Nüsse und Trockenfrüchte (wegen mangelnder Sättigung durch Rohkost)
4. Zu weniges Trinken
5. Zu viele Smoothies
6. Ständiges Essen, den ganzen Tag über
7. Zu wenig (Wild)-Grün
8. Zu viele Gewürze/Salz
9. Zu viel Gourmetrohkost mit zu vielen Zutaten
10. Der Versuch Ersatzprodukte für vorherige Lieblingsnahrung wie Fleisch, Käse, Brot etc. zu finden
11. Der Glaube teure, pulverisierte Lebensmittel in seine Nahrung aufnehmen zu müssen
12. Zu wenig “normale” natürbelassene Nahrung
13. Zu viel Missionieren und andere Bekehren
14. Zu wenig Hintergrundwissen
15. Zu viel Dogmatismus

Ich stimme ihr darin weitestgehend zu, außer, dass ich nicht ganz verstehe was am Würzen falsch sein kann. Klar, zu viel Salz ist nicht gut, aber ich finde nicht, dass man es an Kräutern irgendwie übertreiben kann. Ob zu wenig getrunken wird, also Wasser, weiß ich auch nicht zu beurteilen. Das Thema Wasser, kam aber auch in Physiologie gerade dran und auch da wurde gesagt, dass man ausreichend Wasser konsumieren muss, eben etwa 1,5 Liter, wobei angenommen wird, dass man 0,8 l aus der Nahrung zu sich nimmt. Jemand, der hauptsächlich Rohkost isst nimmte jedoch sicherlich weitaus wasserhaltigere Nahrung zu sich und müsste daher dann eigentlich weniger trinken. Während einer Abnehm- oder Entgiftungsphase mag das durchaus anders sein, wenn wenn man Fett verliert setzt man auch im Fett gespeicherter Giftstoffe frei und diese müssen mit reichlich Wasser ausgespült werden. Um zu testen ob man dehydriert ist empfehlen die Physiologen an der Uni die Haut seines Handrückens mit zwei Fingern hoch zu ziehen und zu schauen, wie schnell sie wieder die glatte, ursprüngliche Form annimmt. Meine tut das sofort, daher gehe ich nicht davon aus, dass ich dehydriert bin. Man darf aber auch nicht vergessen, dass sowohl Kohlenhydrate als auch Salz Wasser im Körper binden und ein Verzehr von beidem somit auch für bessere Hydrierung sorgt.

Zu viel Obst halte auch ich für einen Fehler, weil es zu wenig Mineralstoffe und Eiweiß enthält und sehr viel Fructose. 3-5 Stück Obst am Tag sind aureichend. Es wird, da stimme ich auch zu, im Verhältnis zu wenig Gemüse gegessen und Gemüse ist leider genau die Nahrung, die uns Homo Sapiens Gesundheit verschafft. Es enhält Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Ballaststoffe und Eiweiß. Es enthält aber auch sehr wenig Kalorien und gerade roh kann man nicht allzu große Mengen davon essen, weshalb man bei Rohkost nie richtig satt wird und dann auf die Idee kommt seinen Kalorienbedarf mit Nüssen und Trockenfrüchten zu decken und den ganzen Tag über davon zu essen. Daher ist es in meinen Augen besser auch gekochtes Gemüse und gekochtes Getreide zusätzlich zu essen und keine 100%-Rohkost zu machen. Es ist fast nicht möglich nur mit Rohkost seinen Nährstoff und Kalorienbedarf ausgewogen zu decken. Mit veganer Vollwertkost mit hohem Rohkostanteil jedoch schon. Die einzige andere Alternative wäre noch omnivore Rohkost weil Fleisch dort die die Kalorien liefert aber ich weiß nicht abzusehen, wie da die langfristigen Folgen sind.

Die ersten 10 Fehler hängen also quasi damit zusammen, dass man durch zu geringen Nährstoffgehalt von Rohkost dauernd Hunger hat und dann zu viel falsche Rohkost isst. Ach ja, das gilt auch für den zu großen Verzehr von Smoothies. Zu wenig Eiweiß und zu viel Fructose und so kommt es biochemisch zu keine Sättigung aber zu einem Überfüllegefühl im Magen.

“Supplements” mag man bei 100%iger veganer Rohkost durchaus benötigen, aber man kann, wenn man auch kocht und Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte verzehr,t auch locker auf rohe Nahrungergänzungsmittel verzichten.

Und die letzten 3 Punkte, die treffen nicht nur auf Rohkostanfänger zu, sondern auch auf viele langjährige Rohköstler, die nicht eine Spur Ahnung, von den Vorgängen im menschlichen Körper haben, die das WWW von ihrer Ansicht über Rohkost überzeugen wollen und die strenger mit sich selbst sind, als es ihrer Psyche gut tut. Krankheiten resultieren aber nicht nur aus körperlichen, sondern auch aus psychischen Fehlern, die man macht.

Menu des Tages am 17. Mai

Matcha Frühstücksbrei mit Sojajoghurt, Heidelbeeren, Haselnüssen, Paranuss, Chia


1 Matcha mit Stevia

1 gedeckter Apfelkuchen
2 Grüntee

Multikornbrot mit Kinderstreich von Zwergenwiese, Räuchertofu und Paprika

Brokkoli mit Seitansbraten, Spargel, Sojacuisine, Salz und Pfeffer


Ombar kokos
Alles mögliche gestern beim Workshop zwischendurch

Gemüsepfanne aus Möhre, Pastinake, Austernpilze, Paprika, Aubergine, Salz, Pfeffer, Ingwer, Sellerie, Walnusspaté


Sojajoghurt limette
1 Rotwein

Ich muss zu meiner Verteidigung sagen, der gedeckte Apfelkuchen, den ich gefrühstückt habe, war aus Vollkorndinkelmehl und vegan. Er ist am Abend vorher im Bioladen nicht verkauft worden und daher blieb er für mich. - Es hat Vorteile eine Bäckerei schmeißen zu müssen, aber es hat echt auch Nachteile. Ich erliege der Versuchung irgendeinen Kuchen zu essen einfach viel zu oft und wenn ich mal einen Weißmehl-Kuchen esse, habe ich nach einem Stück so ein schlechtes Gefühl im Magen...oder so einen Art Sodbrennen. Das weiß ich und dennoch passiert es mir immer mal wieder...Ich hoffe immer noch, dass die Zeit das richten wird und ich irgendwann keine Lust mehr darauf habe.

Darüber hinaus bin ich derzeit sehr stolz auf die Gesundheit meines Vater. Der hatte gerade einen Termin zur Darmspiegelung, den er eigentlich schon vor 7 Jahren hätte wahrnehmen müssen, den er damals aber wegen Scheidungsstress abgesagt hat und jetzt endlich wahrgenommen hat. Der Arzt hat einen einzigen Polypen entfernt, den er ins Labor eingeschickt hat, was womöglich aber auch nur dazu gedacht war an dieser Untersuchung etwas mehr Geld verdienen zu können. Darüber hinaus sind alle Blutwerte meines Vaters völlig in Ordnung, was sie vor 7 Jahren nicht waren. Da hatte er einen zu hohen Cholesterinspiegel. Mein jahrelanges Einreden und Bekochen hat scheinbar doch ein paar Spuren hinterlassen :-) und obwohl er immer noch Fleisch isst und Milch trinkt, hat er doch auch große Mengen Gemüse und Salat in seine Ernährung integriert und ich schiebe es darauf, dass seine Blutwerte und seine Gesundheit mit 67 Jahren so gut sind.;-)

Alles Liebe,

Silke




2 Kommentare:

  1. Was am Würzen falsch sein kann? Zu viel/zu stark würzen heißt Nahrungsmittel essen, die eigentlich nicht schmecken. Das hat schon einen Grund warum die nicht schmecken.

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  2. Und damit wären wir wieder beim Rohkost-Bullshit!

    Kräuter zu essen und zwar in kleinen Mengen, wie sie als Würzmittel verwendet werden, ist nachweislich ausgesprochen gesundheitsförderlich. Man hat raus gefunden, dass je nach Kultur, bestimmte Kräuter und Gewürze in der Nahrungszubereitung verwendet werden, weil sie vor dort verbreiteten Krankheiten schützen. Das gilt für die scharfen Gewürze im Orient ebenso wie für unsere heimischen Kräuter

    Die Evolution brachte es mit sich, dass wir sie in unsere Esskultur integriert habe, weil sie unserer Gesundheit förderlich sind und daran ändern auch blödsinnige Roh-oder Urkosttheorien nichts.

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