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Samstag, 6. August 2011

Rohmilchkäse und Chronometer...




Hallo Liebes,

Tag 854: Ich habe ein neues Spielzeug und zwar den Chronometer, dem ich nicht 100% traue, allein schon, weil er für Hirse andere Werte angibt als in meiner Nährwerttabelle stehen, aber es ist mit ihm wesentlich einfacher Nährwerte zu errechnen. Der Chronometer ist ein Programm, welches man im Internet kostenlos herunterladen kann, was Kalorien, Makronährstoffe, Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und Omegafettsäuren ausrechnet und zudem die Prozentzahlen der Makronährstoffe ausrechnet.

Mit dem Chronometer habe ich schon bestimmen können, dass ich ungefähr nur die Hälfte des täglichen Bedarfs an Kalzium verzehre, wenn ich „nach Gefühl“ vegan esse. Ich habe gestern versucht so viel Sesam wie möglich zu verzehren und dabei bei so wenig Fett wie möglich zu bleiben. Unmöglich!!! Also habe ich auch gestern wieder 40 g Rohmilch-Bergkäse verzehrt. Damit ist es unglaublich leicht den Kalziumbedarf aufzustocken.

Nun hat ja, wie ich gestern schrieb, Fr. Joel Fuhrmann geschrieben, dass die Chinesen nur 200-700 g Kalzium verzehren, also weit unter der empfohlenen Menge und weitaus weniger Osteoporose haben und da komme ich ans denken:

Die Chinesen sind nun nicht gerade ein Volk, welches viele Milchprodukte verzehrt, wie fast alle Asiaten. In Mitteleuropa ist das aber was Anderes. Vielleicht, da wir in Mitteleuropa seltener laktorseintollerant sind, haben wir auch evolutionstechnisch einen höheren Bedarf an Kalzium, wobei ein zu hoher Verzehr an Milchprodukten natürlich wieder den Körper übersäuern kann und so wieder Mineralstoffe abgezogen werden. Darüber hinaus fiel mir ein, dass mein Joggingfreund mir erzählt hat, dass die Japaner alle so schlechte Zähne hätten.

Ich weiß es nicht, aber ich gehe davon aus, dass mir 50 g rohmilchkäse am Tag nicht sonderlich schaden können. Zumal ich damit, laut Chronometer, sogar ganze 27% meiner Tagesdosis B12 aufnehme.

Das heißt dann aber wiederum immer noch nicht, dass der Chronometer nicht trotzdem noch Mängel bei mir festgestellt hätte. Abgesehen vom Vitamin D, von dem ich keines Verzehrt habe, was ich aber auch nicht brauche, weil Sommer ist, habe ich nur 39% meines Vitamin E verzehrt und nur 70% des Selen, was ich bräuchte. Vitamin E ist meistens in Nüssen, aber selbst 20 Mandeln hätten die Bilanz nicht groß verbessert. Sobald ich wieder in Köln bin, versuche ich mal rauszufinden welches Öl am meisten Vitamin E enthält und dann kippe ich das auf meinen Salat. Außerdem muss ich dann wohl auch noch rausfinden welches Lebensmittel Selen enthält und wozu Selen überhaupt gut ist.

Rohkost-Buch

Derzeit bin ich bei meinem Vater und habe keine Nährwerttabelle dabei, aber das ausgerechnet Vitamin E fehlt bei den in der Rohkost üblichen Überdosen Nüsse? Gut, die esse ich auch gerade nicht so viel.

Und dann frage ich mich natürlich wie akkurat die Vorgaben, die der Chronometer bzw. die konservative Ernährungswissenschaft, überhaupt sind. Dr. Fuhrmann schreibt in seinem Buch, dass der Richtwert der Fettprozente mit 20-35 % festgesetzt ist, weil, obwohl weniger Fett günstiger wäre, der Konsument dann weniger tierische Produkte verzehren müsste, und das sei der Fleisch- und Milchindustrie nicht recht.

Man kann also viel behaupten, wenn der Tag lang ist, aber ich frage mich natürlich auch was passiert, wenn ich nicht das tue, was die Rohkostszene propagiert, sondern wenn ich mit dem Wissen der Rohkostszene die Vorgaben der konservativen Ernährungslehre einhalte, die jedenfalls unter 35% Fett empfiehlt! Das ist bei Gourmetrohkost nicht ganz leicht anzustellen und daher, und auch wegen des Siliciums, entscheide ich mich für gekochte Stärke. Tja, und das bisschen Rohmilchkäse.

Jetzt fehlt noch Vitamin E und Selen und dann ist alles in Butter!

Eisen habe ich reichlich aufgenommen und Zink auch. Warum das in Rohkost zu wenig enthalten ist begreife ich nicht, es sei denn Dr. Graham hat recht und der hohe Fett Anteil in der Ernährung reduziert das tatsächliche Vorkommen im Blut.

Meinem Vater habe ich Salat mit Hirse aufgetischt und der war absolut köstlich und er war froh, dass mein Salat auch mal satt macht. Das gibt es heute wieder! Hat ein bisschen gedauert, bis ich im dörfischen Supermarkt Hirse gefunden hatte. Le Gryère, der Rohmilchkäse, war dafür ziemlich leicht zu finden. Wenn es den hier gibt, gibt es ihn überall.

Und irgendwie komme ich auch nicht umhin zu bemerken, dass ich wieder mal mehr und mehr in die Richtung der Ernährungsempfehlungen von Natalia Rose drifte, die mir eh am symathischten sind, weil sie das richtige Leben in Gesellschaft in einer Großstadt mitberücksichtigen und nicht einen auf Ur-Irgendwas machen, was wahrscheinlich für den Menschen von heute sowieso nicht mehr optimal ist!

Von allen anderen Nährstoffen habe ich reichlich gegessen, aber ich habe auch zu viele Kalorien verzehrt. Fast nur Kohlenhydrate, von denen ich hoffe, dass die sich als Glykogen in meinen Muskeln ablagern damit ich davon Joggen kann und nicht etwa als Fett!

Dabei waren es 86 g Eiweiß! Super ! - und nur 47 g Fett!

Soweit so gut.

Was gab’s zu essen?:

Püree aus Bananen, Buchweizenkeimen, Sesam und Zimt
2 Rooibostee

9:30 Uhr: 150g Hirse mit Palmöl, Zwiebel, Salz und gekeimten Schwarzen Augenbohnen

10:50 Uhr: 10 Chlorella

11:30 Uhr: 250 g Kirschen
1 Banane

13 Uhr: 3 gekochte Kartoffeln mit Schale und Salz

17 Uhr: Bananeneis mit 1 EL Sesam














10 Datteln
2 Bergpfirsiche
30 g Rohmilchkäse

18:30 Uhr: Alkoholfreies Erdinger

19:30 Uhr: Salat aus Hirse, Romana, Gurke, Salz, Öl, Peperoni, Knoblauch, Dill und Honig














10 g Rohmilchkäse

2 Erdinger Alkoholfrei

Mit dem Kalzium habe ich gegen Abend wieder nachgesteuert. Heute habe ich es anders gemacht. Ich habe direkt den Rohmilchkäse gegessen. Die 50 g reichen aus. Möglicherweise koche ich auch eines Tages mal 500 g Brokkoli. Momentan fühlt sich der Käse für mich an wie ein Nahrungsergänzungsmittel.

Und ja, womöglich kann man sich 100% roh-vegan ernähren und dann auch supplementieren. Es fehlen in veganer Rohkost aber definitiv einige Nährstoffe und allen deswegen geht die Theorie nicht auf. Ich persönlich glaube aber, dass es besser ist seine Nährstoffe aus Nahrung und nicht aus Pillen oder gefriergetrockneten Früchten, Gemüsen und Beeren zu beziehen. Ich glaube eher, dass in unseren Breiten und bei meinen Vorfahren durchaus Milch und Getreide und vielleicht auch Fleisch verzehrt wurden. Die Menge macht‘s aber! In so großen Mengen, wie es in der zivilisierten Welt verzehrt wird, halte ich es für ungesund und in Kombination mit Fertignahrung für katastrophal. Ich erfülle vorerst die Wünsche des Chronometers, so lange es mir noch Spaß macht!

Alles Liebe,

Silke

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4 Kommentare:

  1. Hi Silke,

    Weizenkeimöl ist soweit ich weiß, das mit dem höchsten Vit.-E-Gehalt. Es schmeckt sehr nach Getreide. Aber auch Sonnenblumen-, Mandel- und Avocadoöl haben gute Gehalte.

    Selen ist v.a. in Kokos und Paranüssen in größeren Mengen enthalten und u.a. sehr wichtig in der Krebsvorbeugung und -behandlung.

    Grüße
    C.

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  2. Hi Silke,
    zum Kalzium - da hast Du voellig Recht, dass Milch dem Koerper mehr Mineralien entzieht als zufuegt; ich war letztes Jahr bei einem Talk vom David Wolfe und er hat auch darueber gesprochen. Oder hab ich es doch woanders gelesen? In Frage kaemen da noch juicefeasting.com und ein Don Tolman Talk. Ausserdem sagt Herr Wolfe auch dass zum Knochenbau Magnesium und Silicium notwendig ist.. http://www.superfoodliving.com/silicon-is-an-abundant-trace-mineral-in-nature

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  3. Liebe Silke, wo finde ich diesen Chronometer ? Finde ihn nicht :-((
    lg Anja

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  4. Liebe Anja,

    hier ist der Link:

    http://cron-o-meter.en.softonic.com/

    LG Silke

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