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Mittwoch, 30. Dezember 2015

Ich bin schwanger!



Mich haben in den letzten 6,5 Jahren unglaublich oft Fragen bezüglich Ernährung und Schwangerschaft erreicht. Die meisten davon wusste ich nicht ausgiebig genug zu beantworten, weil ich mich noch nie detailliert mit den Nährstoffbedürfnissen des schwangeren Körpers auseinander gesetzt habe. Das habe ich mir aufgehoben für die Zeit in der ich selber schwanger bin, denn darüber hinaus habe ich genug andere Dinge zu tun, als mich mit Problemen zu beschäftigen, die ich (noch) nicht habe.

Tja, und das hat sich jetzt geändert ;-)

Am Montag blieb meine Regel aus, ich habe einen Schwangerschafttest (oder besser 3 gemacht) und er war positiv (oder besser alle 3).

Nun muss ich dazu sagen, dass das absolut geplant war, auch letzten Monat schon, aber erst diesen Monat habe ich wirklich alles gemacht, was Frau so machen kann und die fruchtbaren Tage zu bestimmen: Zervixschleim, Temperatur, Rechnen und Ovulationstest. Alles 4 hat mich hingegen völlig verwirrt, weil nicht alles am gleichen Tag eindeutig reagiert hat und so dachte ich eigentlich ich wäre diesen Monat zu spät dran mit der Befruchtung. War ich dann wohl doch nicht...:-)

Naja, das Internet weiß, dass es bei Frauen über 35 durchschnittlich ein Jahr dauert, bis sie schwanger werden, auch wenn sie immer in ihrer fruchtbaren Zeit Sex haben. Wenn es länger als ein Jahr dauert soll man einen Arzt aufsuchen und seine und die Fruchtbarkeit des Partners überprüfen lassen. Das hängt meistens damit zusammen, dass es das befruchtete Ei nicht schafft sich in die Gebärmutter einzunisten. Nur in 25% der Fälle gelingt die Einnistung!

Ich hab mir natürlich schon irgendwie gedacht, bzw. ich hegte die Theorie, dass das nicht notwendiger Weise am Alter liegt, sondern daran, dass man seinen Körper schon länger mit Drecksnahrung zugemüllt hat. Ich hab es mir aber auch nicht getraut das laut auszusprechen, denn Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Und in jeder Schwangerschaft kann auch immer noch irgendwas passieren, dass zu einem Abbruch führen. Gezielt versucht habe ich es jetzt jedenfalls 2 Zyklen und im zweiten hat es geklappt.

Nun steht ebenfalls überall, dass man reichlich Folsäure zu sich nehmen soll um schwanger zu werden, weil Folsäure wichtig ist für die Zellteilung und so eine befruchtete Eizelle teilt sich wie bekloppt. Folsäure ist natürlich in Obst, Gemüse und Vollkorngetreide und davon verzehre ich reichlich. Ich halte es auch nicht für erforderlich in der Schwangerschaft Folsäure zu supplementieren. Mein MIR jedenfalls nicht. Möglicherweise noch nicht mal Eisen. Wahrscheinlich aber nur B12.

Ich hab gestern den Chronometer verwendet, der mir folgendes Ergebnis liefert:



Ich nehme an Niacin war einen Hauch zu wenig, weil ich in beiden Mahlzeiten Reis als Stärkequelle hatte.

Und das war das Menü des Tages am 29. Dezember 2015:

Brokkoli und Tomaten



Haferflocken mit Banane, Zimt, Leinsamen, Paranuss, Acai-Pulver, Apfelmark, Mandarine



Reisnudelpfanne mit Möhre, Paprika, Zwiebel und Kichererebsen sowie Gewürze


Banane mit veganer Sahne und Ahornsirup



1 Orange


Salat aus Romana, Reis, Oliven, Mais, Paprika und Tahindressing


Aber es gibt ja noch andere Dinge im Leben. Ich glaube nicht, dass es gut ist, sich ausschließlich auf eine Schwangerschaft auszurichten! - Ich hab Klausuren zu schreiben, meine Amerikareise zu planen und ich will euch auch nicht die nächsten 9 Monate nur mit Babykram vollschwafeln. Ich weiß noch wie ich vor vier  Jahren aufgehört habe die Raw Food World zu schauen, weil es nur noch um das Kind der Monarchs ging und nicht mehr um Ernährung. Ich weiß, für Leute ohne Kind ist das stinklangweilig.

Also, ich werde mir Mühe geben, weiter abwechslungsreich zu bloggen.

Alles Liebe,

Silke

Sonntag, 20. Dezember 2015

Die Psychologie des Fleischessens - Dr. Melanie Joy


Ich hab mich wieder ein bisschen gefangen, nach meinem letzten Beitrag. Hauptsächlich, weil ich dank YouTube nicht das Gefühl habe, dass die Massenmedien uns/mich unterjochen können, sondern dass YouTube ein Werkzeug ist, was auch ich nutzen kann um mein Wissen unter die Leute zu tragen. Es ist ja nicht so, als würde gar nichts gehen, aber irgendwas ich noch kaputt in uns. die Süddeutsche hat es gewagt gestern, 5 Tage vor Weihnachten, dass Thema Zucker ist Teufelszeug aufs Tablett zu bringen. Warum das nicht ankommt, dazu später...Warum nach dem Statement der WHO, dass Wurst krebserregend ist nicht passiert ist? Dazu auch...

Ich habe danach mit der veganen Kochbuchautorin Gabriele Lendle darüber diskutiert, dass Leute, Patienten, einfach nicht hören wollen und dabei ist mir klar geworden, dass mein Anliegen ein völlig anderes ist als das von Veganern. Das wurde dann nochmal bestätigt in einem Gespräch mit unserer Regionalleiterin im Bioladen, die ebenfalls vegan lebt und auch erzählte, man könne Menschen nicht bekehren.

Das weiß ich, das ist nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass es hier nicht um ein ethisch, moralisches, empathisches Gedankengut geht, wenn ein Arzt dem Patienten erzählt er muss mehr Obst und Gemüse essen und weniger tierisches. DAS IST SEIN MEDIKAMENT! - Das muss er machen, wenn er wieder gesund werden will, das ist seine Therapie, das ist physiologisch und biochemisch bewiesen. Medikamente können das nicht bzw. nicht so gut und haben Nebenwirkungen, die wieder neue Krankheiten mit sich bringen. Und je mehr Obst und Gemüse und je weniger Tierisches desto besser! - Dann ist man, wenn man es sehr extrem macht eben ein Veganer, aber nicht aus ethischer Überzeugung sondern um gesund zu bleiben. Der Unterschied ist groß. Der Untereschied im Gedankengut und in der Motivation ist groß. Und ein Patient MUSS verändert werden, er muss sich selbst verändern, damit er wieder gesund wird. Er muss auf seinen Arzt hören!

Dieser Beitrag ist ein 99%iger veganer Beitrag. Kein Gesundheitsbeitrag. Ein bisschen tierschutzmotiviert, aber hauptsächlich geht es um Psychologie. Massenpsychologie!

Die Psychologin Dr. Melanie Joy hat ihren Doktor im Thema "Wissenschaft des Fleischverzehrs" gemacht. Sie hat auch ein Buch geschrieben, was ich nicht gelesen habe: Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen: Karnismus - eine Einführung Ich hab den Titel mal gehört.
Derzeit macht ein neues Video von ihr die runde und ich muss sagen es ist eines der besten Videos, die ich jemals gesehen habe. Ich hatte voll den Aha-Effekt dadurch. Es ist teilweise animiert während sie erzählt was hinter der Psychologie des Fleischverzehrs steckt. Dabei beginnt sie mit der Ausgangsfrage: Warum essen wir bestimmte Tiere und andere nicht.


Stell dir vor du bist auf einer Dinnerparty eingeladen, kostest einen wunderbaren Eintopf, fragst die Gastgeberin nach dem Rezept und die sagt: "Oh, na klar, geb ich dir das Rezept. Das Geheimnis ist das Fleisch. Und zwar brauchst du zunächst mal 3 Pfund...Golden Retriever..." Komischerweise stört jeden Menschen der Gedanke Golden Retriever zu essen, aber nicht Kuh oder Schwein. Warum differenzieren wir so zwischen den Tieren? Das ist total irrational! Regelrecht schwachsinnig! Dennoch machen wir es alle. Die ganze Welt!

Das ist Dr. Joy auch an sich selber aufgefallen nachdem sie sich mit 23 eine bakterielle Infektion durch Fleischverzehr eingefangen hatte und sich fortan vor Fleisch ekelte. Dadurch kam sie ans nachdenken und schreib später ihre Doktorarbeit darüber.

Ja nach Kultur essen wir unterschiedliche Tiere und halten das für selbstverständlich, während wir ekelig finden welche Tiere die anderen Kulturen essen. Hunde und Katzen werden von uns geliebt und von den Chinesen gegessen. Kühe werden von uns gegessen und von Indern in Frieden gelassen, Schweine werden von uns gegessen und von Muslimen als schmutzig betrachtet und nicht gegesse. Dieses System bestimmtes Fleisch zu essen und anders nicht nennt Melanie Joy "Karnismus" ihre eigene Wortschöpfung.

Die Entscheidung welches Tier gegessen und welches gekuschelt wird, trifft leider nicht der einzelne Mensch sondern das kollektive Unterbewusstsein. Wir sind so konditioniert. Und wir sind nicht nur konditioniert welche Tiere wird essen, sondern dass wir sie überhaupt essen, Wir sind auch konditioniert nicht in der Lage zu sein zu differenzieren, dass ein Schlachtschwein ohne Namen die gleichen Empfindungen hat wie unser Hund Hasso. Und wir sehen Schlachtvieh nicht als Wesen sehen sondern als Objekte. - Auch das ist völlig verrückt! Das ist genau so verrückt wie eine Körperschemastörung oder eine Wahnvorstellung oder die Abspaltung eines Teils seiner Vergangeneheit oder sowas. Das gehört therapiert! - Leider machen es alle...

"Karnismus" benötigt, so Joy, einige Verteidigungstrategien um zu funktionieren. Vor allem das unsichtbar machen und das "normal" machen. Das unsichtbar machen funktioniere hauptsächlich dadurch, dass die Bevölkerung von den Praktiken in Schlachthöfen nichts zu hören und zu sehen kriegt. Was dort passiert auch gar nicht wissen will. Das normal machen funktioniere so, wie bei all den anderen Dingen, die wir mittlerweile abgeschafft haben, die früher normal waren: Rassismus, Sklaverei, Absolutismus, Sexismus, Heterosexismus. All das ist genau so wenig normal wie der Verzehr von manchen Tieren und anderen nicht. Es nicht normal oder natürlich oder notwendig.

Dabei beobachte ich, dass Menschen unterschiedlich sind.

Ich habe einen Freund, der ein großer Tierliebhabe ist, der zwei Katzen sein eigen nennt, der alle Nase lang für Tiere Geld spendet, der die Zustände in der Massentierhaltung grauenvoll findet, aber nicht in der Lage ist aufzuhören Fleisch zu essen....weil es so lecker ist....

Mein Vater hingegen hat von klein auf gelernt, dass Tiere keine Freunde sind sondern zum Nutzen des Menschen gehalten werden. Er isst gerne Fleisch, aber hat absolut keine persönliche oder empathische Beziehung zu Tieren und hätte auch überhaupt kein Problem damit selber eines zu töten. So nehme ich an. Ihm wäre, glaube ich, auch egal, welches Tier er isst. Für ihn sind sie alle gleich. Hunde oder Schweine. Alles eine Suppe.. Er ist nicht Inkonsistent wie unser kollektives Unterbewusstsein im Verhältnis zu Tieren. Das kann ich in gewisser Hinsicht weit mehr respektieren. Hier liegt keine Scheinheiligkeit vor.

Schweine sind so klug wie dreijährige Kinder - meine Nichte wird dieses Jahr drei und die kann Happy Birthday singen! - Da dreht sich mich der Magen um.

Kühe bauen langfristige Beziehungen zu einzelnen Artgenossen auf und trauen lange, wenn sie einen Artgenossen oder ein Kalb verlieren

Hühner können 100 unterschiedliche Gesichter auseinander halten

124 000 Tiere werden weltweit pro Minute geschlachtet

Was mich schockiert ist nicht, dass das passiert. Das wusste ich. Was mich schockiert ist, dass hier eine kollektive Gehirnwäsche passiert ist, die irgendwie nicht hinterfragt wurde und wird. Und das ist dumm! Und diese Gehirnwäsche wird von allen Einrichtugen der Gesellschaft unterstützt: Von der Regierung, der Medizin, dem Schulsystem, dem Gesetzgeber. - NOCH!

Das ist die selbe Gehirnwäsche, die dafür verantwortlich ist, dass die Bildzeitung aufschreit wenn ein Löwe in Simbabwe erschossen wird, aber die Milchkuh Else interessiert keinen.

Und was mich auch schockiert ist, dass ich, obwohl seit 27 Jahren Vegetarier, Teil dieses kollektiven Unterbewusstseins bin. Ich will das Leid der Tiere auch nicht vor Augen geführt kriegen, ich will auch nicht wissen, dass die Wurst, die ich im Bioladen anschneiden musste, weil sie an die Kunden verkostet wurde, von einem lebendigen, leidenden Wesen kam. Ich bin Vegetarier geworden damit ich kein schlechtes Gewissen mehr wegen Tierleid haben muss und wenn mir jetzt wieder jemand das Leid vor Augen führt habe ich ein schlechtes Gewissen. Selbst, wenn ich nichts dazu beitrage!

Aber dass es ein völlig irrationales kollektives Unterbewusstsein in Bezug auf Fleischverzehr offensichtlich gibt, hat mich beeindruckt und es erklärt auch, abgesehen vom Suchtaspekt, warum die Worte eines Arztes, der seinem Patienten sagt, es müsse weniger tierisches und mehr Obst und Gemüse essen, nicht an kommt: Wir sind irgendwie konditioniert auf das was wir essen, unbewusst, und das zu ändern ist schwer. Ein Glaubenssystem einzureißen ist schwer! Es heißt eines Menschen Ernährung zu ändern sei schwerer als seine Religion!

Ernährung ist eigentlich etwas, wobei die Evolution sich gedacht hat, dass solle was sein, dass intuitiv funktioniert. Es ist schließlich wichtig. Das ist was, das man durch nachmachen lernt (was der Hauptgrund ist, warum ich mein Essen hier poste!). Wenn wir es aber dem Werbefernsehen nachmachen, haben wir ein Problem. Wenn wir es Eltern nachmachen, die auf das Werbefernsehen reingefallen sind, auch. Um sich gesund zu ernähren, braucht man eigentlich eine Menge Hintergrundwissen, was die meisten Leute nicht haben. Deshalb MUSS Ernährung, so dachte sich die Natur, intuitiv passieren können. Und dann haben wir uns Nahrung manipuliert. Jetzt funktioniert das System nicht mehr.

Oh Gott, ich weiß schon wieder nicht wo ich anfangen soll die Welt zu verändern. Vielleicht bei mir selbst, dass ich die Augen nicht mehr vor der Verblendung verschließe? Jetzt bin ich erwachsen. Jetzt sollte ich mich den Tatsachen stellen. Mit 13 ging das noch nicht. Da hatte ich nicht die kognitiven Fähigkeiten aber meine Intuition funktionierte, dass wenn ich nicht will das meine Kannninchen gegessen werden ich auch nicht wollen kann, dass andere Tiere gegessen werden.

Vielleicht auch konsequenter sein.

Voll allem aber widert es mich an ein Teil von dieser Verblendung zu sein...genau so wie es mich anwidert durch mein Belohnungsystem fremdgesteuert zu sein. Krasser Scheiß. Die Evolution ist kaputt! Und nun?

Menü des Tages am 19. Dezember 2015

Brokkoli und Tomaten


Haferflocken mit Banane, Acai, Paranuss, Leinsamen, Mandeln, Sunwarrior, Kaki


Gemüsepfanne mit Kichererbsen und Quinoa


2 Bananen


4 Kugeln DAS Eis



Ich habe einen 15 € Gutschein vom Bioladen zu Weihnachten bekommen und den gestern für Dinge verprasst, die ich mir normalerweise nicht gönne, weil ungesund, aber zu Weihnachten schon bis ich raus gefunden habe was der wirkliche Sinn von Weihnachten ist.... Dazu gehörte DAS Eis.

Ich habe es letzten Sommer (2014) zum ersten und einzigen Mal gekauft, als es neu im Sortiment war, mich aber diesen Sommer nur auf Bananeneis berufen. Jetzt zu Weihnachten war mein Traum eigentlich es mit zu meinem Vater zu nehmen, aber das geht leider nicht. Keine Kühltruhe oder Tasche der Welt schafft es das das Eis nicht schmilzt. Double Nut kannte ich schon, das schmeckt nuss- und schokoladig. Vanilla Blueberry Applepie ist aber fast noch besser und hat mich total überrascht. Beide Eissorten sind absolut hervorragend.

Weiterhin gab's Dennree Seitan, den ich meinem Vater wahrscheinlich als Hühnchen unterjubeln kann, außer dass der ja weiß, dass ich kein Hühnchen koche, Sojasahne mit der man sicher irgendwas an den Feiertragen zubereiten kann, Vego-Riegel die beste vegane Schokolade der Welt, weil sie wie Vollmilch schmeckt ohne Milch oder Milchersatz zu enthalten und nicht wie Bitterschockolade. Sie macht alleding hochgradig süchtig.

Ich werde einen FoodHaul dazu drehen. Alle die das interessiert sollten mir auf YouTube folgen.

Alles Liebe,

Silke


Donnerstag, 17. Dezember 2015

Wie, zum Geier, soll ich Patienten ändern, wenn das Werbefernsehen mir Knüppel zwischen die Beine wirft???



Ich bin gerade unfassbar frustriert über ein Problem, was ich eigentlich schon seit Jahren habe. Nur ist jetzt die Uni schuld...

Folgendes:

Die Uni Köln mit ihrem Modellstudiengang für Medizin unterrichtet im 6. Semester das Kompetenzfeld Lebensstil. Es handelt davon, wie man mit seiner Verhaltensweise die wichtigsten Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen mit ihren Vorboten Hypertriglycerdidämie, Bluthochdruck und Hypercholesterinämie aufhalten kann und dass Lebensstilveränderungen wesentlich effektiver sind als jegliche Medikation.

Und so sehr ich es schätze, dass die Uni das lehrt, so sehr bin ich frustriert darüber, dass den Pharmakologen, die damit beauftragt wurden den Studenten dieses Thema nahe zu bringen, nicht klar ist, dass es nicht wirklich möglich ist das Patienten nahe zu bringen. Ich sag mal ca. 95% der Patienten in der Endokrinologie nahmen derartige Aufforderungen ihrer Ärzte absolut nicht an. Egal ob sie nicht konnten oder nicht wollte. Der ein oder andere hingegen war dabei, bei dem es Klick gemacht hat, der seine Ernährung umgestellt hat und anfing Sport zu machen, aber das ist wirklich nur ein Bruchteil der Patienten.

Fast jeder hat ja auch so einen Verwandten, der Diabetiker ist oder unter Bluthochdruck leidet, aber auf Teufel komm raus sein Leben oder seine Ernährung nicht umstellen will.

Ich habe angefangen Medizin zu studieren in der Hoffnung, dass wenn ich Dr. med. bin, die Leute auf mich hören. - Das, meine Lieben, ist Pustekuchen!!!

Genau so oft kriege ich aber E-Mails von Lesern, die mir erzählen: "Ich bin so froh, dass ich dein Blog gefunden habe. Jetzt endlich habe ich mein Cholesterin in den Griff gekriegt. Mein Arzt hat mir nichts davon gesagt, das ich mit Ernährung was daran ändern könnte" oder "Mein Arzt hat mir zu Paleo geraten" - Übrigens jeder Arzt der zu Paleo oder LowCarb in diesem Zusammenhang rät, hält sich nicht an die Lehrmeinung. Die Lehrmeinung kam hier in der Uni auch zur sprache und die sieht so aus: Wenig Fett, viel Obst und Gemüse, salzarm, Eiweiß eher auf pflanzlichen Quellen. Was nicht gesagt wurde ist, je nachdem wie streng man da vorgeht, desto größer sind die Ergebnisse die man erzielen kann. Ist aber eh egal, weil die Patienten eh nicht auf einen hören. - Meine Empfehlungen sind dementsprechend auch sehr streng. Von nichts kommt nichts.

Das führt aber auch bei Ärzten zu Frust. So erzählte mir meine Hausärztin, dass sie sich fast schon nicht mehr trauen würde, einem Diabetiker zu erzählen, dass er seine Ernährung und seinen Zucker- und Fettkonsum ändern müsse. Das sei regelrecht eine Form des Selbstschutzes, sagte sie. Wenn man mit einem Anliegen immer und immer wieder zurückgewiesen wird, bringt man es irgendwann auch nicht mehr an.

Schlussendlich sah ich mich dann aber gestern auch gezwungen, nachdem ich erwähnt habe wie großartig ich es finde, dass das überhaupt gelehrt wird, zu fragen wie ich denn als Arzt in 10 Minuten Gesprächszeit es schaffen soll gegen all die Schokoladenautomaten in der Klinik anzukommen, gegen die Sahnetorte in der Uniklink-Cafeteria, gegen das hundsmieserable und die Krankheit fördernde Krankenhausessen und gegen Krankenschwestern, die dem Diabetiker auf Wunsch eine Flasche Fanta aus der Cafeteria holen, und nicht mal Fanta Zero, denn die schmeckt dem Patient nicht.

Ich sehe mich als Arzt mit diesem Anliegen gegen Windmühlen kämpfen und die größte davon ist das Werbefernsehen. Denn wenn die sagen, dass in Milchschnitte viele wertvolle Zutaten enthalten sind, dann glaubt der Patient lieber das. Und vor allem glaubt er, dass die Dinge, die im Werbefernsehen angepriesen werden, Nahrungsmittel sind. Das sind sie nicht. Da sind viel zu wenig Nährstoffe drin, mit Ausnahme von Kalorien, als dass sie als Nahrungmittel gelten könnten. Das sind ausschließlich Genussmittel! Wofür gewirbt wird ist nicht, was man essen sollte. Das ist was man MAL genießen kann.

Aber Werbung wirkt. Wurde gestern wieder in "Wissenschaftliches Publizieren in der Medizin" von dem lehrenden Psychiater angesprochen. Die Industrie macht Studien darüber dass es funktioniert und die Pharmaindustrie macht sogar Studien darüber, wie Werbung, die auf Ärzte wirken soll, gestaltete werden muss. Wie soll dann Otto Normalverbraucher nicht von Werbefernsehen manipuliert werden.

Ich als Arzt allein, kann hier jedenfalls nichts ausrichten. Ich brauche Unterstützung von der Regierung, wie ich beim Rauchen auch Unterstützung bekomme. Ich brauche für Zucker, Weissmehl, Fett und allen Mischungen daraus Gesetzt, die sie in öffentlichen Einrichtungen, z.B. in Krankenhäusern oder Kindergärten und Schulen verbietet, ich brauche Werbeverbot dafür und ich brauche Plakatkampagnen wie die gegen übermäßigen Alkoholkonsum, wie "Gib AIDS keine Chance" und wie "Stäbchen rein, Spender sein". Ohne hat jeder Versuch Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen zu verhindern keine Chance. Otto Normalverbraucher ist, was Ernährung betrifft, völlig gehirngewaschen durch die Werbung.

Und ich persönlich habe jetzt schon keine Lust mehr zu praktizieren. Das ist für mich völlig frustrierend und für die Patienten verlorene Liebesmüh. Ich glaube ich werde wirklich ausschließlich YouTube Arzt. Alles andere ist total ineffektiv!

Menü des Tages am 16. Dezember 2015 

Brokkoli und Tomaten


Haferflocken mit Banane, Apfelmus, Acai, Paranuss, Leinsamen, Mandeln, Zimt, Mandarine, Sunwarrior


Brokkoli, rote Linsen, Quinoa und Salz


Chocolate Chip Muffin



Salat mit Apfelvinaigrette, rote Linsen und Quinoa


2 Mandarinen
2 Bananen

Ich mache gerade eine Doku bei YouTube darüber wie günstig ich 7 Tage lange vegan und gesund leben kann. Tag 1 habt ihr in meinem letzten Eintrag schon gesehen, wo der vegane Weihnachtsmarkt gefeatured war. Jetzt gibt es Tag 2-4, welches leider doch länger geworden ist als ich dachte. Tag 2 und 3 dauert 6 Minuten und Tag 4 dann auch 6 Minuten. Wer konnte das ahnen!


Ich übe mich gerade in Filmbearbeitung und all so'n Zeug, weil ich davon quasi gar keine Ahnung. Ich weiß, wie es aussehen soll, egal ob YouTube oder Fernsehen, aber ich beherrsche die Werkzeuge nicht. Das ist fast wie ein Instrument lernen! Manchmal mühselig und man macht viele Fehler. Und je älter man wird, desto schwerer wird es auch...

Aber YouTube ist vielleicht das einzige Medium, was mir helfen kann die Patienten wirklich auf die rechte Bahn zu bringen. YouTube kommt zu einem nach Hause, bei YouTube kann man interagieren, bei YouTube werden die Dinge so benannt, wie der Laie sie auch versteht und nicht Fachchinesisch gesprochen und bei YouTube kann ein Arzt seinem Patienten vorleben wie man gesund lebt!

Fatal bei YouTube ist nur, dass da auch jeder Dilettant und Vollspacko seinen Senf dazu gibt... aber ein Arzt der Paleo empfiehlt ist ja auch nichts besser...

Alles Liebe,

Silke


Montag, 14. Dezember 2015

Diabetes und Pharmakologie


Ich hatte immer Sorge, dass mich Medizin im klinischen Studienabschnitt nicht mehr interessieren würde. Nachdem in der Vorklinik, die ganzen Grundlagen gelehrt werden, die mir ursprünglich überhaupt Lust auf das Studium gemacht haben, wie Biochemie und Physiologie, dachte ich geht es in der Klinik dann nur noch darum Substanzen kennen zu lernen, die Symptome weg machen. Das ist in vielerlei Hinsicht auch so, allerdings lässt sich davon eben auch oft ableiten was die Ursache der Krankheit ist. Bevor ich Medizin studiert habe glaubte ich, dass die Schulmedizin absolut kein Interesse daran hat die Ursachen zu therapieren. Dem ist nicht so. Warum trotzdem weiterhin die Symptome bekämpft werden und nicht die Ursachen erschließt sich mir hingegen immer noch nicht wirklich.

Ich schreibe in 3,5 Wochen die Klausur in Pharmakologie und vor Pharmakologen hatte ich ursrpünglich besonders große Angst. Die sind Profis in Medikametenkunde und mit Sicherheit, so dachte ich, auch völlig überzeugt von ihren "Wundersubstanzen" - Dem ist nicht so, Die Pharmakologen sind es vielmehr, die so richtig vor Augen haben, welche Nebenwirkungen welches Medikament hat. Ich habe mein vorklinisches wissenschaftliches Projekt über Barnards Heilungsmethode von Typ-II-Diabetes nur mit Essen bei einem Pharmakologen gemacht und dachte, der würde mich dafür sicher auslachen. Dem war auch nicht so. Er fand das Thema sehr interessant und nur deshalb hat er mein Projekt betreut.

Und weil ich gerade Pharmakologie lernen muss und mich gestern mit Diabetes-Medikamenten beschäftigt habe habe ich auch die Vorlesung zum Thema Antidiabetiker von Prof. Mang aus Mainz geschaut.

Ich weiß nicht genau wieso, aber Professor Mang hat sich die Mühe gemacht seine Pharmakologie-Vorlesungen auf YouTube hoch zu landen und so kann man dann einfach im Internet Vorlesungen besuchen und braucht das Haus nicht verlassen, was sehr praktisch ist besonders früh morgens.;-) Diese Vorlesung geht 1:20:00 und ist mit Sicherheit auch sehr anspruchsvoll, aber falls jemand schon immer mal wissen wollte, was man in Pharmakologie in einem Medizinstudium lernt, der kann sich Prof. Mang Vorlesungsreihe gerne anschauen.:-)



Das bezeichnende hierbei ist, dass Mang nicht müde wird immer und immer wieder zu erzählen, dass Typ-II-Diabetes ausschließlich durch zu viel Essen und zu wenig Bewegung verursacht wir und er statt Medikamente zu verschreiben eigentlich viel lieber die Patienten mit einer Peitsche durch die Klinik jagen würde. Er merkt an, dass es keine einzige Studie gäbe, die zeigen konnte, dass Medikamente, dass irgendein Medikament, besser wirken würde als Bewegung!

Das wusste ich eigentlich aber in Anbetracht von 8 Mio Typ-II-Diabetikern in Deutschland und 20% aller Krankenkassenkosten die nur für Typ-II-Diabetes ausgegeben werden schockieren mich die Erkenntnisse immer wieder aufs neue. Typ-II-Diabetiker müssen aufhören zu viel zu essen und sie müssen anfangen sich zu bewegen. Ich glaube nicht, dass die Krankenkassen dafür ihr Geld verprassen sondern für Diabetesmedikamente und vor allem für Blutzuckerteststreifen. Das Zeug ist sauteuer und man braucht sie mehrfach am Tag.

Prof. Mang erzählt auch aus seine eigenen Praxis, von einer Frau welche behauptete sie würde nie Fett essen, aber adipös war. Bei genauerem Hinsehen fiel dann auf, dass die Frau dachte "Fett" sei ausschließlich das weiße am Fleisch. Also die Schwarte. Sie habe behauptet Kuchen, Schokolade und Eis sei fettfrei. - So sind leider viel zu viele Patienten.

Die Medikamente haben darüber hinaus Nebenwirkungen und bei vielen ist es erforderlich, dass der Patient wirklich konkret darauf achtet, wann er das Medikament nimmt und was und wann er isst. Bei falscher Handhabe macht man dann meist mehr kaputt als man hilft.

Diese Krankheit ist echt ein Drama weil es scheinbar sowohl Ärzten als auch Patienten unmöglich ist es zu ändern. - Suchtmechanismus etc. - Ein bisschen was abnehmen lässt sich dann allerdings noch, wenn man Medikamente nimmt, das Liraglutid, die eine Substanz imitieren, welche der Körper aber auch natürlich ausschüttet, wenn man lange kaut und wenn man seinem Dünndarm Volumen zuführt. - Fast alle Diabetesmedikamente machen dick, daher wird dieses gerne in Kombination gegeben.

Aber wie wäre es denn mal mit Kauen und mit dem Verzehr von voluminöser, ballaststoffreicher Nahrung?!

Menü des Tages an 13. Dezember

Blumenkohl und Tomaten
Haferflocken mit Acai, Banane, Leinsamen, Mandeln, Paranuss, Sunwarrior, Zimt, Kaki

Zucchini-Reis-Salat


Bananen-Ananas-Eis


Roh-veganer Kuchen auf veganem Weihnachtsmarkt
1 roh-veganer Dominostein

Rest Zucchini-Reis-Salat

Ich habe niemanden gefunden der mit mir zum veganen Weihnachtsmarkt in Köln geht und habe daher YouTube mitgenommen. Was für ein Reinfall. Das war der mieseste Weihnachtsmarkt jemals!!! - Es hatte mit Weihnachtsmarkt gar nichts zu tun. Es war eher eine Rohkostmesse. Schrecklich!
Ich hatte gehofft es gäbe was veganes weihnachtliches, so Zimtsterne oder Bitterschokoladen-Nikoläuse oder veganer Stollen. Das war alles nicht da. Es gab Crêpes, Döner, Falafel, Rohkostkuchen, Rohkostsüßigkeiten, Ringana, den Vegetarierbund, Wein, Kaffee und das war's. Furchtbar!

Aber seht selbst:



Und heute habe ich die erste Vorlesung im Kompetenzfeld "Lebensstil" - es ist Anwesenheitspflicht - und ich würde mich sehr wundern, wenn ich da was lerne, was ich noch nicht weiß. - Naja, vielleicht doch...

Alles Liebe,

Silke


Freitag, 11. Dezember 2015

Werbung, die Pharmaindustrie und Interessenkonflikte



Ich belege als Wahlpflichtblock in diesem Semester einen Kurs namens "Wissenschaftliches Publizieren in der Medizin" bei einem Prof. der sowohl als Psychiater als auch in leitender Position beim Deutschen Ärzteblatt tätig ist. Ich lerne ne Menge über die "literarische" Seite von Studien, darüber wie man schreibt, dass der Leser leicht versteht worum es geht, darüber wie man sein Thema an den Mann bringt, denn nicht alle Menschen halten mein Studienthema für das interessanteste Thema der Welt und auch, wie man eine geeignete Zeitschrift auswählt etc. Alles sehr, sehr interessant.

In der letzten Kursstunde ging es um das Thema "Interessenkonflikte", was mich in vielerlei Hinsicht zum nachdenken gebracht hat.

Eingeleitet wurde das Thema damit, dass der Prof erzählte, wie sich die Pharmaindustrie noch vor 20-30 Jahren versucht hat mit Ärzten gütlich zu stellen. - Daher kommen also die Gerüchte darüber, dass die Pharmaindustrie immer alles zu manipulieren versucht! - Das ist heute übrigens alles verboten. Die Pharmaindustrie hat damals Einladungen zu Kongressen unter Ärzten verteilt, welche an exotischen Urlaubsorten stattfanden. Der Aufenthalt dort war für den Arzt gratis, er musste sich auf dem Kongress nur einen Vortrag über ein Medikament eines Pharmaherstellers anhören.

Natürlich, so erklärte der Prof., habe auch er sich gedacht: " Haha, ich bin so clever. Ich nehme die Reise an und dann entscheide ich mich später einfach dagegen, dieses Medikament zu verschreiben bzw. ich muss es ja nicht verschreiben" - Rückblickend gestand er aber doch ein, dass sich derartige Maßnahmen der Pharmaindustrie durchaus darauf ausgewirkt haben, welche Medikamente er verschrieben hat und das konnte er ursprünglich nicht absehen OBWOHL er gelernter Psychiater ist. Nun, ich nehme an, wenn sogar ein Psychiater dafür anfällig ist, dann sind wir es ALLE und damit spielt die gesamte Werbeindustrie.

Wir alle denken uns: "Sollen sie mich doch mit Werbung zu dröhnen, ich kaufe das Zeug eh nicht" - Aber das ist egal. Die Industrie würde die Werbung nicht machen, wenn sie keinen Effekt hätte, wenn sich alle Menschen, so wie sie sagen, vor Werbung schützen können. - Ich schaue kein Fernsehen sondern nur Internet und da ist natürlich auch Werbung, aber ich erinnere mich an Momente, wo ich bei meinem Vater war, er Nachrichten schauen wollte und Werbung lief und wie ein Werbespot für ein Auto tatsächlich in der Lage war in mir ein  Bedüfnis nach einem Auto, was ich eigentlich gar nicht habe, hervor zu rufen. Ich dachte plötzlich es sei eine gute Idee ein Auto zu besitzen!

Mein "normaler" Verstand hält es für völlig sinnlos ein Auto zu haben. In Köln braucht man keins, es ist teuer, kostet Versicherung, ist dauernd kaputt und man hat nur Ärger damit. Und so macht natürlich auch die Pharamindustrie Werbung. Ist ja logisch.

Das fatale daran sei allerdings, und das wusste ich auch nicht, leider habe ich die Zahlen dazu nicht, sondern er hat sie nur an die Wand projiziert, dass unglaublich viele Menschen an über-Medikation sterben. Er hatte eine Liste der top Todesursachen. 600 000 starben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 450 000 an Krebs und satte 98 000 an zu vielen Medikamenten und damit war das die 6. Todesursache! - Mist, ich hätte ein Foto davon machen sollen...

Ursächlich Schuld ist aber auch hier nicht die Pharmaindustrie. Klar müssen die auch Werbung machen und klar sind Medikamente auch nötig. Schuld ist hier, die Reziprozitätsregel.

Noch nie gehört? Hatte ich auch nicht.

Die besagt so viel, dass, wenn man was geschenkt kriegt, man auch immer das Bedürfnis hat was zurück zu geben. Das sei die Grundlage jeglichen menschlichen, gesellschaftlichen Handelns. Niemand geht arbeiten, wenn er dafür kein Geld kriegt, oder sonst irgendwas anderes. Wenn man was bekommt, hat man instinktiv das Bedürfnis auch etwas zu geben. Ich mit Sicherheit auch Teil des Belohnungssystems, denn es ist instinktiv, weil es wichtig ist, genau so wie atmen wichtig ist. Ohne Gesellschaft und Rückhalt durch unsere Mittmenschen, gehen wir zugrunde.

Also schenkt die Pharmainstustrie dem Arzt eine Reise und er verschreibt instinktiv die Medikamente des jeweiligen Herstellers.

Eines meiner Hobbies ist gerade bei Ärzten Fotos von den ungesunden Sachen zu machen, die sie in der Praxis stehen haben um Patienten zu werben. Meine Gynäkologin hat Bonbons, mein Zahnarzt Kaffee und WLan, der Gefäßchirurg Kaffee und Zucker und gestern war ich beim Tierarzt um eine Wurmkur für den Kater zu kaufen, nachdem ich bei ihm Würmer diagnostiziert habe nachdem ich in Mikrobiologie alles über Parasitenbefall gelernt habe, und der Tierarzt hatte Nimm2. - Zucker ist einfach die allerbilligste Art diese Reziprozitätsregel umzusetzen, weil Zucker so geil auf das Belohnungssystem wirkt!

Und was macht man jetzt dagegen, von Werbung total eingelullt zu werden?

Also, Werbung ist ja nicht generell schlecht. Auch richtig gute Produkte kann man ohne Werbung nicht an den Mann bringen. Was wäre, wenn Apple keine Werbung machen würde??? Dann wüsste niemand wie gut alles ist, was sie produzieren. Und gute Produkte, weil sie teurer sind, lassen sich schwerer an den Mann bringen als der Billigramsch, der sich alleine deshalb verkauft weil er billig ist.

Aber es gibt halt auch Werbung für Mist, für Sachen die uns krank machen und es gibt das Belohnungssystem was uns irritiert. Und Werbung, die konkret mit unserem Belohnungssystem interagiert.

Persönlich finde ich es immer noch am besten Minimalist zu sein, denn wenn man das ist, dann sieht man Kaufen und Besitz nicht mehr als erstrebenswert an. Was nicht heißt, dass man kein Geld ausgibt. Essen muss jeder kaufen und viele Sachen kann man auch einfach mieten. Und andere Sachen muss man kaufen, weil man sie beruflich braucht oder sie einem das Leben erleichtern. Aber als Minimalist denkt man viel mehr darüber nach, ob ein Kauf jetzt wirklich lohnt und setzt diese Gedanken dem entgegen, was die Werbung  an Gefühlen in einem geweckt hat. Besonders Fernsehwerbung finde ich, ist eine Katastrophe, weil die so völlig ungezielt eingesetzt wird.

Im Internet kriegt man meist Werbung von Produkten vorgesetzt, die man sich angeschaut aber noch nicht gekauft hat oder Sachen, die aus dem eigenen Interessensgebiet sind. Fernsehen setzt mir Autowerbung vor und ich will absolut kein Auto haben!

Das führt dann irgendwann auch dazu, dass man eine Abneigung gegen Werbung und den beauftragenden Hersteller entwickelt. Alle Menschen hassen Pop-up Adds. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer ein Produkt kauft, welches mit Pop-up Adds wirbt, aber es muss ja wirken, sonst würden die Hersteller es nicht so bewerben. - Allerdings werben ja meisten Abzocker-Produkte mit Pop-up Adds, oder?

Menü des Tages am 10. Dezember 2015

Grüne Bohnen und Tomaten


Glutenfreie Haferflocken mit Banane, Paranuss, Leinsamen, Acai, Mandarine, Mandeln



Reis, rote Linsen, Möhren, Erbsen und Sojasauce


2 kleine Bananen

Rest Mittagessen
Rest Essen von vorgestern ;-)
2 Bananen-Eiweiß-Riegel mit Banane


1 Banane
Banane, Haferflocken, Wasser, Zimt

Meine 10 Wochen Nachbeobachtung der Challenge ist morgen rum. Und ich muss leider sagen, dass es mir nicht gelungen ist alle Konditionierungen zu lösen. Dazu müsste ich mich einschließen und die Gesellschaft komplett meiden. Ich fürchte daher, dass das wirklich eine Lebensaufgabe ist.

Die Weihnachtszeit spielt da auch ihre Streiche. Ich weiß nicht so genau was der Sinn von Weihnachten ist. Mein Vater erzählte letztes Wochenende, dass ursprünglich auch die ganze Adventszeit eine Fastenzeit war, wie vor Ostern. Wir leben in einer Welt, in der bei jeder Mahlzeit Weihnachten ist. Morgens, mittags, abends und zwischendurch fettes Fleisch und Zucker. Wie sollen wir das an Weihnachten noch übertrumpfen? Warum probieren wir das überhaupt? Was soll das?

Ich glaube Weihnachten ist für die Leute richtig schön, die ein 13. Monatsgehalt haben, die als Erwachsene somit auch noch richtig was geschenkt bekommen und davon dann wieder weitere Geschenke machen konnten. Leider gehörte ich noch nie zu den Menschen, die ein 13. Monatsgehalt bekamen und so ist Weihnachten eigentlich nur eine Zeit wie alle anderen auch. So ist das, wenn man das ganze Jahr genau so lebt wie an Weihnachten.

Ich bin heilfroh, dass es den Segen des Papstes nur 2 Mal im Jahr, an Ostern und an Weihnachten, gibt und nicht morgens, mittags und abends. Dann wäre er nichts besonderes mehr. ;-)

Alles Liebe,

Silke


Mittwoch, 9. Dezember 2015

VIDEO: Ist es erforderlich bei veganer Ernährung Hülsenfrüchte zu essen?






Montag, 7. Dezember 2015

Vegetarier sparen 750 € pro Jahr



Wer hätte nicht gerne 750 € mehr pro Jahr!

Stellt euch das vor: Es ist kurz vor Weihnachten und man hat sich das ganze Jahr über so verhalten, dass man jetzt 750 € zusätzlich hat von denen man jetzt Unmengen Geschenke kaufen kann.
Oder stellt euch vor es ist Sommer! - Von 750 € kann man eine Woche, oder auch Länger Urlaub in Vollpension machen.

Eine Studie durchgeführt vom Miriam Hospital in Rhode Island und der Rhode Island Community Food Bank hat jetzt ausgerechnet, dass eine vegetarische Ernährung verglichen mit den Empfehlungen des US Department of Agriculture 750$ pro Jahr einsparen kann. Verglichen wurde dabei eine Ernährung mit fettarmem Fleisch mit einer mehr oder weniger mediterranen aber vegetarischen Ernährung, also einer Ernährung mit Olivenöl. In beiden Fällen wurde darauf geachtet, dass 2000 kcal pro Tag zusammen kamen.

Man meint immer, dass vegetarische Ernährung aufgrund der Mengen an Obst und Gemüse, welches verhältnismäßig teuer ist, grundsätzlich auch teurer sei. Ich weiß nicht, warum niemandem auffällt wie teuer Fleisch ist. Oder kaufen die Leute alle nur Billigfleisch?

Pro Woche kostete die omnivore, vom Department of Agriculture empfohlene Ernährung 53,11 $ und die vegetarische 38,75 $

Weiterhin hat diese Studie ermitteln können, dass die vegetarischen Ernährung 25 Portionen mehr Gemüse lieferte, 8 Portionen mehr Obst und 14 Portionen mehr Vollkorngetreide. Und da darin die sekundären Pflanzenstoffe, die Vitamine, die Ballaststoffe und dafür kaum Fett und kein Cholesterin steckt kann man davon ausgehen, dass die vegetarische Ernährung die gesündere war.

Das PCRM hat bereits im Oktober über diese Studie berichtet und abgesehen von der jährlichen Ersparnis, die jeder einzelne pro Jahr davon hat, dem gegenübergestellt, was Krankheiten so kosten - in Deutschland zahlen natürlich meistens die Krankenkasse und nicht den einzelnen.
Ich weiß nicht woher die Zahlen sind und ob die stimmen, aber sie sind erschütternd:



Krankheit                                                Kosten pro Person

Übergewicht                                            $92,235 (lebenslang)
Herz-Kreislauf-Erkrankung                    $423,000 (lebenslang)
Herzinfarkt                                              $760,000 (ein einzelner Herzinfarkt)
Diabetes                                                  $124,600 (lebenslang)
Brustkrebs                                               $23,078 (im ersten Jahr nach der Diagnose)
                                                                $2,207 (jährliche Kosten zwischen Diagnose und Tod)
Postatakrebs                                            $19,710 (im ersten Jahr nach der Diagnosis)
                                                                $3,201(jährliche Kosten zwischen Diagnose und Tod)
Darmkrebs Frauen:                                 $51,327 (im ersten Jahr nach Diagnose)      
                                                                $3,159(jährliche Kosten zwischen Diagnose und Tod)
Darmkrebs Männer:                                $51,812 (im ersten Jahr nach Diagnose)      
                                                                $4,595 (jährliche Kosten zwischen Diagnose und Tod)

Das sind alles Krankheiten die mit dem Verzehr von tierischen Produkten einher gehen bzw. von ihnen verursacht werden, daher stellt das PCRM diese Zahlen einander gegenüber.

Menü des Tages am 5. Dezember 2015 

Tomaten


Haferflocken mit Banane, Zimt, Paranuss, Leinsamen, Sunwarrior, Schokotropfen, Weizenkeime


6 rohe Möhre, Linsen, 1 Banane
1 Glühwein

Vollkornpizza


Rotwein

Ich war zu Besuch bei meinem Vater, habe Vollkorn-Pizza gebacken ohne zusätzliches Fett aber Avocado statt Käse, was sehr gut funktionierte. Hatte vergesse Brokkoli zu kaufen, daher gab es nur Tomaten zum Frühstück. Auf seine Hälfte der Pizza gab es noch Salami und auf meiner war Tofu. Und ja, auch die Pizza kam mal wieder sehr gut an.:-)

Mein Vater hat jetzt im Fernsehen erfahren, dass Öl ja gar nicht gesund ist und vor allem Sonnenblumenöl. Er hat mich gefragt woran das liege, wo man doch sonst immer gelesen hat, dass Pflanzenöl so gesund sei und erforderlich um Vitamine aufzunehmen etc.

Ich bin regelrecht erstaunt, wie gut er seine Ernährung auf die Reihe kriegt, denn obwohl er immer noch Fleisch in sein Essen gibt, macht er sonst fast alles so wie ich: Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide in eine Pfanne geben, kochen, fertig. Oder einen Eintopf auf die selbe Art zuzubereiten. Und damit ist seine Ernährung jetzt um Längen besser als sie war als meine Mutter noch zuhause gelebt und gekocht hat. Sie schluckt jetzt Beta-Blocker und ist völlig degeneriert, während er fit wie ein Turnschuh ist und mit 68 keine Medikamente nimmt. Alles Ursache und Wirkung.

Alles Liebe,

Silke


Samstag, 5. Dezember 2015

Wenn andere Leute challengen...



Als der Raus-aus-der-Lustfalle 21-Tage Food Plan veröffentlicht wurde, hab ich angeboten ihn gratis Bloggern oder YouTuber zu überlassen, die Lust haben die Challenge auszuprobieren und darüber zu berichten. (Das Angebot gilt übrigens immer noch!)

Gemeldet hat sich u.a. Paulina Kristina, die zum 1. Dezember 2015 ihre Challenge begonnen hat und auf YouTube darüber berichtet.

Ich möchte sie euch nicht nur deshalb ans Herz legen, weil sie über die Challenge berichtet sondern auch, weil sie dass sehr klug tut. Sie hat ihrer eigenen Recherchen gemacht, ist sehr reflektiert über sich und ihr Verhalten und hat jeden Tag eine Priorität gesetzt. An einem Tag ist es der Bericht über Weizen, aber anderen Tag der über Kaffee usw. Außerdem ist sie unglaublich sympathisch.:-)

Hier ist ihr Challengetag 1:



Alles Liebe,

Silke


Freitag, 4. Dezember 2015

23 000 Personen in den US-Notaufnahmen durch Nahrungsergänzungsmittel



Dem geneigten Leser mag in den letzten 6,5 Jahren aufgefallen sein, dass ich, mit Ausnahme der Einnahme von B12 für Veganer, nichts davon halte Vitamine oder sonstige Supplemente zu nehmen. Ich halte das bei einer fettarmen, vollwertigen, pflanzlichen und gleichzeitig ausgewogenen Ernährung nicht für nötig.

Es gibt diverseste Studien, die Vitaminentabletten nicht die selben Fähigkeiten zusprechen, wie echten Nahrungsmitteln, was wahrscheinlich auch damit zusammen hängt, dass in Nahrungsmitteln erstens die passende Dosis drin ist und zweitens noch weitere Kofaktoren oder ähnliches drin sind, die die Effeltivität steigern. So geht man evidenzbasiert medizinisch nicht davon aus, dass Vitamine irgendwas zur Krebsprophylaxe beitragen können, die richtige Nahrungsauswahl hingegen schon!

Ich habe gestern die Naturheilkunde-Klausur geschrieben. Ich glaube es kamen 3 Fragen zu dem Thema dran, eine ob man bei ausgewogener Ernährung noch Vitaminetabletten braucht, was nicht so ist, dann eine Frage dazu, dass Vitamine nur unter ärztlicher Aufsicht verabreicht werden sollten und drittens, dass die Einnahme von Vitaminen durch Krebspatienten evidenzbasiert keinen Vorteil zeigen konnte.

Kürzlich stieß ich auf eine Studie im New England Journal of Medicine, welche in einem Zeitraum von 2004 bis 2013 zu ca. 23 005 Besuchen pro Jahr in Notaufnahmen kam, welche durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln verursacht worden waren.

Damit ist nicht gleich gesagt, dass Nahrungsergänzungsmittel so schädlich sind, dass man damit zum Notfall wird sondern vielmehr waren 21,2 % der Fälle Kinder, die unbeaufsichtigt Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen hatten, 28% waren junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren. Nach Abzug der Kinder in der Statistik blieben noch 65,9% welche durch die Einnahme von Kräutern oder komplementärmedizinschen Produkten eingeliefert wurden, 31,8% durch die Einnahme von Mirkonährstoffen. Dabei waren die Kräutern oder komplementärmedizinischen Produkte hauptsächlich Diät- oder Energy-Produkte, welche zu Herzrasen oder Brustschmerz geführt haben. Bei älteren Menschen führte häufig allein dass sie sich daran verschluckt hatten, zur Aufnahme in die Notaufnahme. 10% der Fälle, die wegen Nahrungsergänzungsmitteln in der Notaufnahme waren, wurde daraufhin stationär aufgenommen.

Leider ist die Studie nicht transparent genug um zu schauen, was wirklich wie zusammen hängt. Ob es hier zu Wechselwirkunken zwischen Medikamenten, die die Patienten eh nahmen, und dem Nahrungsergänzungsmittel kam oder ob überdosiert wurde, oder aber auch ob, weil sie frei verkäuflich sind, die FDA nicht überprüft hat ob die Nahrungsergänzungsmittel vielleicht doch schädlich waren.

Wie dem auch sei: Bei einer ausgewogener Ernährung bedarf es eh keine Ergänzung durch Mikro- oder sonstiger Nährstoffe. - Mit Ausnahme von B12, wenn man vegan lebt, daher brauchen derartige Artikel einen eigentlich nicht scheren,:-)

Menü des Tages am 3. Dezember 2015 

Brokkoli und Tomaten


Haferflocken mit Banane, Zimt, Paranuss, Leinsamen, Sunwarrior, Kaki, Weizenkeime


Grüne Linsen Curry mit Vollkorn Basmatireis


1 Kaki

ca. 3 St. Schokolade und etwas Kuchen in der Cafeterria der Uniklinik

Grüne Linsen Curry mit Vollkorn Basmatireis


1 Kaki



3 Mahlzeiten hat mein Grüne Linsen Curry mit Basmatireis abdecken können. Und es war gar nicht langweilig.

Zwischen Mikrobiologie-Praktikum und Kausur war ich mit Kommilioninnen in der Cafeteria der Uniklinik und eine hatte "Celebration" mitgebracht. Ich hab 3 Stück gegessen und da war es wieder: Ich wollte noch mehr!!! - Ich war es nicht mehr gewöhnt. Hatte vergessen, wie sich das anfühlt. Es gab aber kein mehr mehr, denn wir waren zu viert und es blieben nur ein paar für jeden. Also echt, krasser Scheiß, was da mit einem passiert. Was da mit mir passiert.

Aber mein Umgang damit ist um Längen besser geworderden in Verlauf dieses Jahres vor allem, weil ich jetzt das Hintergrundwissen über das Belohnungssystem etc. habe und auch, weil ich relativ konsequent die Prioritäten innerhalb meiner Ernährung durchziehe: Ausreichend Eiweiß, Gemüse zum Frühstück, 3 Mahlzeiten, Süßes als Dessert. An 365 Tagen im Jahr gab es vielleicht 20 Tage an denen ich mich nicht so verhalten habe. Das reicht mir als Erfolg eigentlich...denke ich...

Alles Liebe,

Silke


Mittwoch, 2. Dezember 2015

Zucker macht dumm!



Hab ihr euch eigentlich auch schon mal gefragt warum Durianrider sowie seine deutschen Klone es sich trauen sich vor das YouTube Publikum zu stellen ohne jegliches Hintergrundwissen über Biochemie und behaupten Zucker sei gesund?

Hab ihr euch auch schon gefragt warum diese Leute absolut kein Problem darin erkennen können 150 g Zucker in einer Mahlzeit zu essen obwohl die WHO nur maximal 25 g empfiehlt?

Hab ihr euch auch schon gefragt, warum diese Leute für Saccharose (Haushaltszucker) einem Molekül aus eine Molekül Fructose und einem Molekül Glucose, die selben Aussagen treffen wie für Glucose? - Nämlich, dass alle Körperzellen es als Energielieferant verwenden können.

Ich hab schon tausend mal darüber geschrieben, dass Fructose und Glucose nicht gleich verstoffwechselt werden, und mittlerweile ist das in der alternativen Gesundheitsszene auch weitestgehend angekommen. Fructose muss über die Leber verstoffwechselt werden, welche, falls Glykogenreserven nicht mehr vorhanden sind, Glucose aus ihr macht, wenn die Glykogenreserven voll sind, wird Fett aus der Fructose gemacht und dieses geht dann in den Körperkreislauf und bei Überangebot in die Fettzellen.

Durianrider und seine Klone wissen das nicht mal ansatzweise! Sie halten offensichtlich auch nichts von der WHO und sie sind dümmer als Kindergartenkinder, denn die wissen alle, dass Zucker Karies macht. Und dass Zucker süchtig machen kann gehört mittlerweile auch fast zum Allgemeinwissen.

Ich fragte mich daher die ganze Zeit: Wie kann jemand keine Ahnung von Biochemie haben, keine Ahnung von Neuroanatomie, Rezeptoren und Transmittern und aus irgendeinem wahnsinnigen Grund auch nichts von der WHO hält, wenn ihre Empfehlungen ihm nicht passen, so dumm sein sich vor YouTube zu stellen und erzählen raffinierter Zucker sei eine wunderbare Energiequelle?!

Jetzt kenne ich die Antwort. Zucker macht dumm!. Ratten und Menschen. Ich habe das hier schon mal ansatzweise erwähnt aber ich habe noch keine Studien dazu vorgelegt. Das mache ich heute.

Studie 1:

Die Neuropharmakologin Margaret Morris von der Universität von New South Wales in Australien hat an Ratten untersucht wie schnell kognitive Fähigkeiten unter Zuckerkonsum abnehmen. Dass sie abnehmen wusste man eh, aber nicht wie schnell das gehen kann. Man hat Ratten eine Ernährung mit typischer Cafeterria Nahrung gegeben, also sehr fett und zuckerhaltig und sie dann mit normal gefütterten Ratten vergleichen und zwar nach 5, 11 und 20 Tagen und dabei festgestellt, dass die Ratten, die Zucker bekommen hatten, Objekte zwar immer noch genau so gut erkennen konnte aber ihre Fähigkeit sich im Raum zu orientieren gelitten hatte und zwar bereits nach den ersten 5 Tagen. Das erinnert mich daran, dass ein Durianrider sich nicht innerhalb von Allgemeinwissen orientieren kann und behauptet eine Mahlezeit mit Cornflakes, Zucker und Sojamilch sei gleich die nächstgesündere Variante nach frischem Obst. - Orientierung unmöglich.

Man hat die Ratten natürlich auch untersucht und festgestellt, dass sie neben oxidativen Stress, welcher als Ursache für frühes Altern und Schädigung der DNA verantwortlich ist, die Ratten entzündete Areale in ihrem Hippocampus aufwiesen. Das ist der Bereich im Gehirn der für Lernen und für das Langzeitgedächtnis verantwortlich ist. Demnach macht Zucker dumm und beeinträchtigt die Lernfähigkeit enorm.

Jetzt könnte man argumentieren: Ja, bei Ratten mag das so sein, aber nicht bei Menschen!

Studie 2:

Prof. Dr. med. Agnes Flöel von der Berliner Charité hat Bewohner eines Seniorenheims untersucht, ihre Merkfähigkeit überprüft und einen Zusammenhang zwischen Blutzuckerspiegel und Gedächtnisleistung festgestellt. Je niedriger der Blutzucker desto besser das Gehirn. Ihre Ergebnisse hat sie in der Zeitschrift Neurology veröffentlicht.

141 Senioren sollten sich 30 Minuten lang 15 Wörter auf eine Liste merken. Hierbei schnitten die Senioren besser ab, welche den niedrigeren Blutzuckerspiegel hatten. Darüber hinaus wurden der Hippocampus der Probanden in einem Kernspintomographen unter die Lupe genommen und es zeigte sich, dass dieser verkleinert war und schlechtere Strukturen aufwies, wenn der Proband ein Zuckerliebhaber war.

Ich frage mich also nicht mehr, warum es derartig dumme Leute wie Durianrider und seine deutschen Klone gibt, sondern ich bedaure, dass es sie gibt und dass sie immer dümmer werden und noch dümmere Leute sich ihre Lehren dann auch noch anhören.

Ich weiß aber auch, dass die Wahrheit immer ans Licht kommt und das die Menschen danach streben sich und ihr Wissen zu erweitern aber meistens erst dann, wenn sie irgendeine Not haben. Irgendwann wird die Gesundheit degenerieren. Ich habe mich seit ich blogge, seit 6,5 Jahren mit vielen Menschen unterhalten und mich kritisieren lassen, die anderer Meinung waren als ich. Die sind alle nicht mehr da!

Menü des Tages am 1. Dezember 2015

Brokkoli mit Tomate


Haferflocken mit Banane, Zimt, Paranuss, Leinsamen, Mandeln. Sunwarrior, Granatapfel, Weizenkeime


Wok-Mix, Kartoffel, Linsen und Salz


2 Bananen

Grüne Bohnen, Linsen, Kartoffel


1 Banane

Ich hab meine Tage bekommen und hab die letzten Tage vorher extra explizit beobachtet: Ich hatte keine Süßgelüste die Tage vorher, aber Anfang letzter Woche ganz extrem. Also, wie Zyklusbedingt das war kann ich mir so nicht erklären. Vielleicht ist das doch alles Bullshit.

Alles Liebe,

Silke


Montag, 30. November 2015

VIDEO: Food is Medicine bei...: Divertikulose/Divertikulitis






Sonntag, 29. November 2015

Darmbakterien beeinflussen ob man schlank oder dick ist


Ich habe von meinem Onkel einen Link zu einem Artikel geschickt bekommen, welcher in Wissenschaft aktuell erschien. Darin geht es darum, dass Forscher jetzt an Mäusen und Ratten raus gefunden haben, warum die Darmflora schuld sein kann, dass manche Menschen schlank und andere Menschen dick sind. Dass dem so ist, weiß man schon länger, daher kann eine Stuhltransplantation durchaus eine Maßnahme zur Gewichtsreduktion sein.

Wie gesagt, weiß man neuerdings, wie die Darmbakterien funktionieren und dass diese dazu in der Lage sind die Körperzellen dazu anzuregen Sättigungsbotenstoffe zu produzieren. Außerdem sollen sie auch in der Lage sein Proteine zu synthetisieren, welche dann im Hirn auf bestimmte Zellen wirken, welche für Sättigung verantwortlich sind. Bleibt diese Proteinsynthese aus, isst man zu viel.

Der Originalartikel der Forscher aus Rouen ist im Cell erschienen und leider nur für Geld einsichtig. Was man aber auch diesem Artikel in Wissenschaft aktuell entnehmen kann ist, dass hier ausschließlich der Darmkeim E. Coli untersucht wurde und auch nur in Mäusen und Ratten.

Ich kannte Wissenschaft aktuell bisher nicht, also musste ich mir erstmal einen Überblick verschaffen, ob da alles mit rechten Dinge zugeht oder eher so wie beim Zentrum der Gesundheit. Und während ich mich auf der Seite so umschaute entdeckte ich gleich einen weiteren Artikel vom selben Autor über die Darmflora. In dem heißt es, dass man jetzt ebenfalls an Ratten und Mäusen raus gefunden habe, dass, wenn man ihre komplette Darmflora mit Hilfe von Antibiotika zerstört, sie Fett abbauen, weil sich beiges Fettgewebe im weißen Fettgewebe bildet und dieses dafür sorgt, dass weiße Fettzellen sich leeren. Und hinzu kommt, dass die Ratten ohne Darmflora dann auch selbst bei fettreicher Ernährung keinen Diabetes entwickelten!

Man hatte drei Gruppen von Tieren, denen man fettreiche Nahrung gab: Normale Tiere, solche die keimfrei aufgewachsen waren und solche denen man mit Hilfe von Antibiotika die Darmflora entfernt hatte. Die normalen Tiere wurden fett und bekamen Diabetes, die Tiere ohne Darmflora nicht.

Das ist haarsträubend, oder? Allein schon sowas zu erforschen? - Man will unbedingt raus finden, wie man das Belohnungssystem auf Teufel komm raus mit Drogen-Nahrung stimulieren kann und dann Medikamente und Methoden entwickeln, wie der Schaden durch diese Stimulation ausgeglichen werden kann. Es ist immer das selbe. Pillen und Pülverchen statt Ernährungsumstellung. Das Belohnungssystem ist sowas von die ultimative Macht in diesem Universum! Das kotzt mich auch an der Naturheilkunde so an. Darin schreibe ich kommende Woche eine Klausur. Naturheilkunde wird gelehrt, weil die Patienten danach verlangen. 80% aller Menschen hätte gerne "was pflanzliches" zu Heilung der Zipperlein. Aber pflanzliche Ernährung wollen sie nicht! - Sie wollen Schrott essen und pflanzliche Pillen und Pülverchen. So geht das aber nicht!

Der Artikel räumt ein, dass Antibiotikagabe zur Gewichtsreduktion für den Menschen niemals eine Option sein wird, da Antibiotika Nebenwirkungen haben und es natürlich auch zu Resistenzen kommt, die Medizinern jetzt schon das Leben schwer machen. Schlussendlich geben aber beide Forschungsergebnisse den Forschern Anlass raus zu finden, welche Darmbakterien sinnvoll sind und welche nicht. Dann könnte man versuchen die schlank machenden zu kultivieren und die dick machenden abzutöten. (Das ist natürlich wesentlich easier als einfach nur andere Sachen zu essen! *Ironiemodus wieder aus*)

In Anbetracht der fettarm, vollwertigen, pflanzlichen Ernährung zur Therapie von Typ-2-Diabetes machen diese Forschungsergebnisse jedoch auch Sinn, da sich mal wieder bestätigt, dass Fett in den Zellen die Ursache für die Entstehung von Diabetes ist und verursacht, dass Zucker von den Zellen nicht aufgenommen werden kann. Reduziert man das Fett in den Zellen, egal ob mit Ernährung oder wie hier mit Antibiotika, reduziert sich auch der Diabetes.

Ich bin schon oft gefragt worden, ob Probiotika helfen und welche empfehlenswert sind und ich muss freimütig gestehen, ich habe immer noch keine Ahnung von Probiotika. Ich denke die Darmbakterien werden reguliert durch das, was man an Nahrung zu sich nimmt und ich denke, dass Schlanke deshalb eine andere Darmflora haben als Dicke, weil sie anderes essen.

Alles weitere lerne ich vielleicht im True North, denn die verkaufen dort eine bestimmte Sorte Probiotika. Vielleicht weiß dort jemand mehr über die Zusammenhänge. In der Uni kam dazu noch nichts, außer natürlich, dass wir unendlich viele, keine Ahnung, tausende unterschiedliche Spezies an Darmbakterien beherbergen. Die Suche nach den guten und bösen scheint mir eine Suche nach einer Nadel im Heuhaufen zu sein. Daher auch wieder der Appell: Vernünftig essen, dann regelt der Körper das von selbst.

Menü des Tages am 28. November 2015 

Brokkoli, Blumenkohl und Tomaten


Haferflocken mit Banane, Zimt, Paranuss, Leinsamen, Sunwarrior, Lucuma, Granatapfel, Kakaobohnen


1 Banane

Polenta Pizza aus dem 21-Tage-FoodPlan (den gibt's hier)


1 Kaki

Rest Polentapizza


Reisnudeln mit Chilibohnen, Paprika, Zwiebeln und Mais


1 Kaki

Ich war zwischen Mittag- und Abendessen unfassbare 7,5 Stunden satt. Die Pizza war aber auch echt der Hammer! Kann mich gar nicht erinnern, dass ich die so gut kreiert hatte!;-)

Ich kam nicht früher als 19:30 Uhr zum Abendessen, weil ich um 18:25 Uhr einen Auftritt hatte und zu meiner üblichen Abendessenszeit unterwegs war. Wenn man sich satt isst, hat man kein Problem damit, wenn sich die Essenszeit verzögert, wenn man Diät lebt, wird man schwer grantig. Das ist auch echt kein Wunder.

Was mich die letzten 8 Wochen gelehrt haben, seit der letzten Challenge ist, dass ich mit Kalorienzählen endgültig durch bin. Aus mehreren Gründen:

1) Der Körper ist in der Lage Hunger und Sättigung exakt zu regulieren, wenn man die richtige Nahrung wählt
2) Hungern aktiviert das Belohnungssystem dergestalt mehr, dass man ein größeres Bedürfnis nach hochkalorischer Nahrung hat und führt dazu dass die Beschäftigung mit Essen ein zu großes Ausmaß nimmt, was heutzutage nicht mehr Sinn des Lebens sein muss
3) Auf die Dauer fordert Kalorien zählen einem doch sehr viel ab und kostet Nerven.
4) Schlussendlich verändert sich absolut nichts im Leben egal ob man 5 kg mehr oder weniger auf den Rippen hat.

Alles Liebe,

Silke