Newsletter

Mittwoch, 2. November 2011

Wach sein...

Hallo Liebes,

Tag 942: Ah, ich hab euch gar nicht von Montag erzählt und was passiert ist, als ich von heute auf morgen Grüntee weggelassen habe. Ich hatte erwartet, dass ich mich die ganze Zeit vor der Uni niedergeschlagen fühlen und keinen Elan haben würde. Dem war aber nicht so. Ich war wach, kam auch aus dem Bett, aber der ganze Tag war irgendwie träge. Physik und Chemie konnten meine Aufmerksamkeit nicht so richtig fesseln und ich habe mich in der Vorlesung ein paar Mal beim gedanklichen Abdriften erwischt, was nicht nur am Grüntee liegt, sondern auch an der Trockenheit der Themen. In den abgedunkelten Hörsälen habe ich dann den Grüntee schon ein wenig vermisst als ich leidenschaftlich gähnen musste, aber schlussendlich habe ich es gut durch den Tag geschafft.

Ich habe an der Abendschule raugefunden, dass ich besser denken und mich besser konzentrieren kann, wenn ich ausgeruht bin, was nicht geht, wenn man koffein- oder teeinhaltige Nahrungsmittel oder Getränke zu sich nimmt. Da das jeder macht, weiß kaum jemand, was der Unterschied ist zwischen richtig ausgeruht sein und chronischem Schlafdefizit. Ich glaube, ich habe mit 16 Jahren, oder so, angefangen Kaffee regelmäßig und täglich zu trinken und damit erst mit ca. 30 Jahren aufgehört. Wahnsinn, oder? Mit 16 war ich nicht mal ansatzweise so weit über mich in der Form reflektieren zu können, ob ich gerade gut funktioniere, weil ich Stimulanzien zu mir genommen hatte oder weil ich ausgeruht war.

Auf der Schauspielschule habe ich nebenbei mein Geld im Hotel mit Nachtdienst verdient und da auch Unmengen Kaffee in mich rein geschüttet. Ich musste ja wach bleiben. Und so gab es Kaffee eigentlich immer. Aber den Unterschied zwischen Denken auf Kaffee/Tee und Denken ausgeruht, ist gravierend. Besonders die Konzentration ist ausgeruht besser und auch die Merkfähigkeit. Es gibt nur eins was besser ist als ausgeruht denken und das ist auch das, was uns alle irritiert und auf die Stimulanz reinfallen lässt: Am besten funktioniert ausgeruht Denken mit einem Schuss Stimulanz! Das geht aber dummerweise nicht dauerhaft. Man kann das an einzelnen Tagen machen, bei Klausuren, Wettkämpfen oder wichtigen Terminen, aber eben nicht dauerhaft. Wenn man es dauerhaft macht ist man einfach nur wach, aber nicht geistesgegenwärtig.

Ich werde definitiv in meinem Semester nicht so was wie eine Klassenbeste sein, was am Abendgymnasium schon so war. Meine Kommilitonen sind jetzt aber alles Einser-Abiturienten, abgesehen von den 20% die über ihre Wartesemester an die Uni gekommen sind. Und noch länger habe ich nicht mehr im Unterricht gesessen und nichts kapiert, wie es in der letzten Chemiestunde war. Ich muss dazu sagen, ich hatte zuletzt vor 20 Jahren Chemie in der Schule, als meine Kommilitonen nur in utero existierten oder nicht mal gezeugt waren. Schon erschreckend…Aber es wird hier Sachen geben, die mir Schwierigkeiten bereiten werden. Eine Kommilitonin erzählte, sie habe am Abend der allerersten Party schon mehrere Studenten höherer Semester getroffen, die 6 Mal bereits durch die Chemieprüfung gerasselt seien. Das macht mir, gelinde gesagt, Angst. Nur, dass man dann nicht draußen ist, sondern man die Prüfung immer wieder wiederholen kann. Es geht nur Zeit ins Land. Und wahrscheinlich wird einem irgendwann auch das Bafög gestrichen.

Nun, und weil es mir momentan schwerer fällt zu denken, weil der Stoff schwerer ist als auf der Abendschule, muss ich jegliche Gehirnkapazität rauskratzen, die ich kriegen kann, notfalls eben durch den Verzicht auf Stimulanzien. Was in Ordnung ist, ist ca. 1 TL Kakao morgens. Der richtet nicht viel aus, wenn überhaupt was. Einen TL Kakao tue ich meist in meinen Frühstücksbrei. Ich bilde mir zwar ein, dass er mich wach machen könnte, aber im Gegensatz zu Grüntee hat der keine gefühlte Wirkung.

Rohkost-Buch

Und dann habe ich gestern was gelesen und zwar in den Diabetesunterlagen, die ich von der Uni bekommen habe. Jawohl, von einer Schulmedizinischen Einrichtung und ihr werdet gleich noch sehen, warum ich das so erstaunlich finde.

Wir erinnern uns, dass es Typ I und Typ II Diabetes gibt. Typ II ist der der von Zivilisationsnahrung kommt und der den Cousens, Graham, Barnard, Ornish und Co. heilen können. Mit Essen statt mit Medikamenten. Der Typ II Diabetiker produziert noch eigenes Insulin aber nicht genug. Beim Typ I Diabetiker sind die Zellen, die das Insulin produzieren zerstört worden. Aus irgendeinem Grund. Und dazu habe ich dann gestern folgendes gelesen:

„Neben Erbfaktoren spielen wahrscheinlich Virusinfektionen, frühes Abgestilltwerden, Kuhmilchernährung im frühen Säuglingsalter und Kaffeekonsum der Mutter in der Schwangerschaft eine Rolle.“

Kaffee und Kuhmilch. Ach, und natürlich wieder die Viren.

In Bio habe ich gelernt, das ca. 20% aller Krebserkrankungen auf einen Virus zurück gehen. Das hängt damit zusammen, dass Viren das Erbgut einer Zelle verändern, die sich daraufhin nicht mehr so wie sie soll vermehrt und somit kommt es zu einer Entartung und einem Tumor. Viren werden aber wiederum vom Immunsystem zerstört, wenn dieses funktioniert und sie können auch zerstört werden, wenn die Zelle ordentlich funktioniert und selbstständig den Zelltod einleitet. Und wisst ihr, was ich glaube, womit das zusammen hängt: Obst und Gemüse. Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Ich glaube sie schützen exakt deshalb vor Krebs! Und mal wieder muss ich wiederholen, dass sekundäre Pflanzenstoffe in tierischer Nahrung nicht drin sind und daher glaube ich nach wie vor dass eine auf Pflanzen basierende Ernährung mit, wenn überhaupt, sehr geringem Anteil an tierischen Produkten, die beste Variante ist.

Nebenbei habe ich mir auch die Mühe gemacht zu kochen und zwar Risotto. Ich hatte ja keinen Schimmer, dass Risottoreis so schnell durch ist. Und ich bin immer mal wieder erstaunt über meine Kochkünste. Vor Rohkost konnte ich nicht mal ansatzweise so gut kochen wie jetzt. Das Rezept habe ich aus der Schrot und Korn abgekupfert, es veganisiert und entfettet und es war köstlich. Ich nehme ein wenig davon heute mit in die Uni, der Rest bleibt im Kühlschrank für die nächsten Tage, denn ich will ja nur 20% gekocht essen. Es ging so:

Risotto mit Austernpilzen

250 g Risotto-Vollkornreis
50 g rote Zwiebeln
125 ml Weißwein
600 ml Wasser
200 g Austernpilze
Salz, Pfeffer
150 g Tierfkühl-Erbsen
50 g Paranussparmesan

1. Etwas Wasser in einem Topf erwärmen und den Reis darin auf kleiner Flamme 2 Minuten dünsten. Zwiebeln würfeln und zu dem Reis geben. Mit Wein ablöschen.
2. Sobald der Wein vom Reis aufgenommen wurde, 200 ml Wasser mit einem halben TL Salz zugeben. Auf kleinster Flamme köcheln lassen. Oft umrühren. Mit dem restlichen Wasser ebenso verfahren.
3. Austernpilze putzen und in einer Pfanne mit etwas Wasser dünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
4. Erbsen zugeben und kurz erwärmen, bis sie aufgetaut und gar sind.
5. Alles zusammenrühren und Paranussparmesan unter alles heben.

FOTO FOLGT

Was gab’s zu essen?:

8:30 Uhr: Porridge aus Buchweizen, Paranüssen, Zimt, Banane, Braunhirse, Kokosmehl und Kakao

11 Uhr: 100 g Linsen, gekocht

12 Uhr: Banane mit Mandelpüree
2 Feigen

16 Uhr: 750 g Brokkoli mit Knoblauch, Salz und Pfeffer. Gekocht.
1 St. Apfelkuchen
12 g Cashews

17:15 Uhr: 2 Bananen
1 TL Rawtella

18:50 Uhr: 9 g Paranüsse
125 ml Weißwein
100 g Risotto mit Austernpilzen
70g Linsen, gekocht

Das waren mehr als ich wollte Kalorien, nämlich 2183 aber wieder ziemlich exakt 20% gekocht. Brokkoli, Linsen und das Risotto. Ich musste leider nach dem Risotto feststellen, dass ich erst 94% Methionin verzehrt hatte und habe daher noch Linsen nachgelegt, was super funktioniert hat und ich hatte vergessen die 9 g Paranüsse einzugeben, was ich heute früh nachträglich gemacht habe und jetzt stehe ich da…;-)

83 g Eiweiß, 47 g Fett und 66/14/20. Ich bin zufrieden, denke ich…

Auf in die Uni, es wird wieder knapp!!!

Alles Liebe,

Silke Wenn du deine Wertschätzung für dieses Blog auf materiellem Wege ausdrücken möchtest, kannst du dies hier gerne tun:


2 Kommentare:

  1. Hallo Silke, ich habe heute abend deine Cashew-Vinaigrette gemacht. Sie schmeckt köstlich! Ich könnte sie pur löffeln und bräuchte gar keinen Salat dazu. Vielen Dank für das Rezept, wird es nun öfter bei mir geben!
    Nimmst du dazu eigentlich rohe Cashews oder auch mal normale aus dem Supermarkt? Die in Rohkostqualität sind ja leider ziemlich teuer.

    LG
    Cindy

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Cindy,

    ich nehme jeweils die, die ich mir gerade leisten kann. Auch die Normalen...Danke für die Blumen!:-)

    LG Silke

    AntwortenLöschen