Newsletter

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Bananen vs. Hirse




Tag 554: Und schon wieder gab es reichlich interessante Kommentare gestern, was mich dazu veranlasst hat mal zu schauen, was eigentlich der Unterschied zwischen Bananen und Hirse ist. Ja, schon klar, das eine ist Obst, das andere Getreide, aber wie sieht es mit den Inhaltstoffen aus? (Ich bin übrigens immer noch davon überzeugt, dass der Mensch eher Kohlenhydrate braucht als Protein – und falls jemand von euch eine Studie finden sollte, die untermauert, dass mehr als 35% Fett gut sei, seid doch so gut und schickt mir einen Link oder die Info)

Eine Leserin kam gestern auf die Idee, dass der Mensch vielleicht gar nicht so viel Kohlenhydrate benötige, wenn es so schwer sei die in unseren Breiten ungekocht zu verzehren. Ganz so schwer ist das nicht, da es ja noch die Pseudogetreide wie Buchweizen gibt, die roh zu verzehren sind, außerdem ist Hafer recht weich und somit roh zu verzehren. Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit die gezüchteten Getreidesorten zu keimen bzw. einzuweichen, was jemand der sich seiner Gegend entsprechend ernähren möchte wahrscheinlich eh nicht essen würde, das es den Ackerbau und die Zucht ja erst seit 10000 Jahren gibt. Aber Buchweizen - den gibt’s schon länger. Hmm, ich gehe mal schnell welchen einweichen damit ich dann damit experimentieren kann und keine Hirse benötiger….

…so, wieder da – abgesehen davon ist, soweit ich das beurteilen kann, immer noch nicht klar inwieweit der Mensch an gekochtes Essen angepasst ist. Ziemlich klar ist, denke ich, dass auch in der Steinzeit vereinzelt gekocht wurde, wenn auch nicht in dem Maße wie wir es heute tun und wahrscheinlich auch hauptsächlich Fleisch.

Und dann fällt mir auf, dass ich viel zu wenig über die Inuit und ihre Ernährungsweise weiß, die ja hauptsächlich von rohem Fisch leben sollen. Ich meine irgendwo gehört zu haben, dass die zwar recht jung stürben, aber dafür astreine Arterien hätten. Ich glaube aber auch, dass sie weitaus mehr Fett verzehren, als überall empfohlen wird.

Aber mal zurück zu Bananen und Hirse.

3 Bananen enthaltern:

330 kcal
3 g Eiweiß
75 g Kohlenhydrate
verschwindend geringe Mengen Fett

Hirse enthält auf 250 g gekocht bzw. 100 g roh:

350 kcal
10 g Eiweiß
70 g Kohlenhydrate
5 g Fett

Die Kalorienmenge ist also fast gleich, die Kohlenhydrate auch, aber die restlichen Werte...Aus Jux und Tollerei schauen wir uns mal die Eisenwerte an:

Banane: 1,98 mg
Hirse: 9 mg - damit ist der tägliche Eisenbedarf fast erfüllt (10 für Männer, 12 für Frauen)

Ich fange an folgendes anzunehmen: Jedes Nahrungsmittel hat seiner Besonderheiten, seine bestimmten Fähigkeiten und Wirkstoffe und jedes Nahrungsmittel hat eine gewisse Berechtigung zu gewissen Zeiten und unter gewissen Umständen. Das gilt nicht für industriell verarbeitete Nahrungsmittel, wohlgemerkt.

Wenn ich also feststelle, dass ich von irgendwas zu wenig habe kann ich durch Kenntnis der Nahrungsmittel gegensteuern, aber dazu muss ich meine Nahrungsmittel scheinbar wirklich durch und durch kennen und das kann von keinem Verbraucher verlangt werden. Hauptsache roh, ist auf jeden Fall nicht die Lösung, roh ist aber ein unglaublich wichtiges Werkzeug zur Heilung und zu Wohlbefinden. Rohkost kann das selbe wie eine Fastenkur, die auch heilt, dennoch würde keiner auf die Idee kommen, weil eine Fastenkur so gut heilt und man sich so wohl dabei fühlt, müsste an sie für immer durchziehen.

Was ich damit sagen will ist, nur weil 100%ige vegane Rohkost nach 5-10 Jahren vielleicht nicht mehr funktioniert, heißt das nicht, dass sie nicht Myriaden an Beschwerden beseitigen kann und dass man sich deshalb auf Industrienahrung ausruhen kann.

Bärbel Drexel - Nahrungsergänzung

Aber auch ich lerne nie aus: Hirse mag evtl. gut und sinnvoll sein, ist für mich mit Avocado kombiniert aber eine ebenso große Katastrophe wie Nüsse mit frischen Früchten. Ich fühle mich heute genau wie nach einem Potluck bzw. habe mich gestern schon völlig aufgebläht gefühlt.

Wir erinnern uns, dass Avocado wie Stärke kombiniert wir. Ich habe jetzt aber zum 2. Mal festgestellt, dass zumindest mir Avocado mit Stärke in einer Mahlzeit nicht bekommt. Vielleicht kann man unterschiedliche Getreide miteinander mischen, aber nicht Avocado mit Getreide. Zumindest ich nicht. Hab ihr Erfahrungen damit? Es würde mich interessieren, wie das anderen geht. Ansonsten habe ich keine Problem Hirse zu verdauen, ich hatte auch keine Probleme das Sushi zu verdauen. Mittlerweile glaube ich dass es Mumpitz ist, was in der Rohkostszene immer behauptet wird, dass man irgendwann zu rein sei um gekochtes Essen oder Stärke zu verdauen. Ich glaube es liegt allein am Salz und stimme damit Henning Müller-Burzler zu. Wer auf Salz verzichtet hat nicht genug Magensäure um Eiweiße aufzuschließen und wie ihr oben sehen könnt enthält Vollkorngetreide wie Hirse reichlich davon. Mehr als Bananen oder sonstiges Obst und Gemüse.

So, was gab’s also zu essen?:

1 Eisen/B12 Tablette
3 Bananen
13:00 Uhr: Cucumber Meal (Avocado, Gurke, Salz)
14:45 Uhr: Salat aus 250 g Hirse, ½ Avocado, Gurke, Tomate Alfalfasprossen














16.45 Uhr: eine Möhre
17:45 Uhr: 2 Bananen
18:15 Uhr: letztes Stück vom Geburtstagskuchen














20:30 Uhr: 2 Bananen

Also was passiert ist durch diese „falsche“ Hirse Avocado-Mischung ist exakt das gleiche gewesen, wie ich sonst immer mit Nüssen und Früchten erlebe. Dazu dieses Gefühl nicht richtig satt zu sein, noch mehr essen zu wollen obwohl der Bauch eh schon völlig gebläht ist und die Verdauung überlastet. Das kommt mir total mysteriös vor, denn eigentlich müsste ich doch dann das Gefühl haben das Essen besser sein zu lassen. Ist das Masochismus oder liegt es daran, dass ich glaube mir mit Essen was Gutes tun zu können? Was auch immer es ist, seit der „Trennkost“ habe ich dieses Gefühl von Unersättlichkeit nicht mehr und auch bei 80/10/10 hatte ich es nie. Es muss mit dem richtigen Kombinieren zusammen hängen und bedeutet offensichtlich, dass Avocado und Getreide nicht zusammen geht, obwohl Natalia Rose dies nicht explizit ausgeführt hat.

Mit diesem Essen, oder besser, mit der einen Avocado + Torte habe ich wieder mal furchtbare Verhältnisse ausgelöst:

2246 kcal zusammengesetzt aus 8% Eiweiß, 52% Kohlenhydrate und 42% Fett. Ich schätze ich esse auch zu wenig Eiweiß. Werde mal zusehen, wie ich das beseitigen kann. Laut Graham reicht ja 10 % aber ich frage mich auch, wie die Leute deren Stoffwechsel angeblich 40% Eiweiß bedarf dieses zu sich nehmen können, ohne zu viel Fett zu essen? Also, immer noch viele Mysterien zu erforschen…

Alles Liebe,

Silke

Apotheke

6 Kommentare:

  1. ich will ja nicht immer klugscheissen, aber die banane ist eine frucht. die tomate übrigens auch.

    gruß

    Jo

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Jo,

    und wo behaupte ich gegenteiliges????;-))))

    Ich scheibe in Zeile 3-4 "Das eine ist Obst, das andere Getreide". Das die Tomate eine Frucht ist, weiß ich auch...;-)

    Hier geht's um den Vergleich Kalorien/Nährstoffe....

    LG Silke

    AntwortenLöschen
  3. ich meine, ich hätte gemüse gelesen.


    pardon

    Jo

    AntwortenLöschen
  4. Hui mir wird ja zur Zeit etwas schwindelig wenn ich deine Beiträge lese *g*.
    Ich beschädtige mich ja auch schon seit Jahren mit diversen Ernährungsformen - Ayurvedisch, 5 Elementeernährung , Rohkost, Makrobiotisch, Fit for Life Trennkost, basische Ernährung usw.
    Ich glaube ja das es nicht DIE Ernährungsform für alle Menschen gibt. Ich denke wichtig ist das der Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen wird mit der Ernährung, das wir viel Gemüse und Obst zu uns nehmen und mäßig mit tierischen Fetten & Eiweissen umgehen. Eine Ernährung mit hohem Rohkostanteil halte ich auch für gesund.
    Was für mich die richtige Ernährung ist habe ich leider noch nicht rausgefunden. Ich bin ja schon gespannt auf mein Detox4Women Experiment, aber dafür muss erstmal mein Umzug über die Bühne sein und ich muss genug Geld zur Verfügung haben auch die ganzen frischen Sachen zu kaufen. Ich erhoffe mir von der richtigen Ernährung für mich Gewichtsabnahme, das meine unreine Haut besser wird, meine Haare nichtmehr so schnell nachfetten, dass ich mich fitter, wacher und gesünder fühle. Mal schaun ob ich diese Ernährung jemals finden werde ;)
    Ich bin was Essen angeht sehr "süchtig". Ich kann manche Essensgelüste/Triebe manchmal schwer kontrollieren. Deswegen fällt es mir oft schwer bestimmte Ernährungsumstellungen durchzuziehen über deinen langen Zeitraum.
    Ausserdem könnte ich mich nie SO intensiv mit Ernärhung, Inhaltsstoffen, wie sich was wie auf mich auswirkt usw. beschäftigen wie du. Das würde mir den ganzen Spass am Essen nehmen, es wäre so zwanghaft für mich das es bei mir einer Essstörung gleichen würde, ähnlich als würde ich ständig bei jedem Gericht die Kalorien zählen und auflisten und zusammenrechnen und mir immer Gedanken darum machen was ich essen darf und was nicht und ob ich mich grade gut oder schlecht verhalten habe...
    LG
    Karmi

    AntwortenLöschen
  5. “Ich erhoffe mir von der richtigen Ernährung für mich Gewichtsabnahme, das meine unreine Haut besser wird, meine Haare nichtmehr so schnell nachfetten, dass ich mich fitter, wacher und gesünder fühle”

    Na dann habe ich wohl die richtige Ernährung für mich entdeckt. Gewichtsabnahme durch ausgewogene Ernährung plus Sport, keine unreine Haut, niemals gehabt. fit, wach! und ohne mich zu sehr mit essen zu beschäftigen.

    vielleicht hängt das auch alles mit der psyche zusammen, solltet ihr mal überlegen, ich hab da einige erfahrunge. das essen allein wird nicht das leben verändern.

    ich denke auch dass so eine intesive beschäftigung mit dem essen eher ein “nebenkriegschauplatz” ist. eine sucht wie jede andere.

    LG

    Jo

    AntwortenLöschen
  6. Wieso liest du denn dann hier, lieber Jo?;-))))

    Nichts für ungut, aber man hat an anderen immer das auszusetzten, was auf einen selber zutrifft....;-)

    LG Silke

    AntwortenLöschen