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Dienstag, 12. April 2011

Co-Erschaffen...!




Hallo Liebes,

Tag 738: Gestern war ein seltsamer Tag, ich habe irgendwie völlig anders reagiert als ich es normalerweise tue. Zunächst mal habe ich mich auf gemacht in das Hotel, um meine Bewerbung abzugeben und einen möglichst guten Eindruck dort zu hinterlassen. Im Gegensatz zu allen Hotels die ich bisher kannte, hatte das aber zu und es befindet sich in einer Straße in der es scheinbar nur Hotels gibt. Es befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs und das scheint auch die Begründung dafür zu sein.

Ich musste klingeln um eingelassen zu werden und habe dem Herren, der mir öffnete gesagt, dass ich bereits am Samstag angerufen hätte bezüglich des Nachtportiersjob. Er hat mich eingelassen und ich habe erzählt, dass man mir gesagt habe, die Chefin sei da und dass ich gerne eine Bewerbung abgeben würde. Die Chefin kam auch sofort angerauscht, machte einen netten Eindruck und nahm meine Bewerbung in Empfang. Ich sagte, ich sei wirklich sehr, sehr, sehr interessiert an dem Job und sie sagte mir, sie würde sich die Bewerbung anschauen. Das war’s dann auch schon. Mehr zu sagen ist mir nicht eingefallen und sie hatte auch kein Interesse daran, die Bewerbung sofort in Augenschein zu nehmen.. Also bin ich wieder abgedüst um, als ich wieder zuhause war mal wieder mein Fahrrad zu reparieren, das schon wieder Luft verloren hat. Diesmal habe ich es nicht geflickt sondern gleich den Schlauch gewechselt. Der Reifen hatte nämlich schon 2 Flicken. Das hat gereicht, habe ich mir gedacht. Außerdem ging es schneller. Ich kriege mittlerweile so richtig Übung im Reifen reparieren und es hat höchstens 20 Minuten gedauert.

Danach habe ich mein Zimmer zu Ende gestrichen, denn der Wasserschaden war ein guter Anlass dies zu tun. Ich musste nicht extra zum Streichen alle Möbel verrücken, denn die stehen eh schon kreuz und quer. Oder besser standen, nachdem die Farbe getrocknet ist, habe ich alles wieder richtig gerückt und jetzt sieht es wieder halbwegs normal aus. Nur eben ohne Teppich.

Und dann ging es in die Videothek. Unterwegs dahin bin ich einer Stammkundin begegnet, die gerade von dort kam und mir erzählte, der Chef sei stinksauer. Sie kenne ihn seit 25 Jahren und so sauer habe sie ihn noch nie erlebt. Ein Hund habe quer vor den Eingang der Videothek geschissen. Na, das war ja super! Meine Lust dort hin zu gehen, wurde sofort gemindert. Aber während ich gestrichen hatte, habe ich nebenbei ein Abraham Video laufen lassen, was davon handelt, dass immer, wenn man etwas machen muss, was nicht unbedingt Spaß macht, man irgendwie versuchen solle, da Spaß rein zu bekommen. Dass man sich irgendwie austrickst und überlistet, indem man ein Spiel daraus macht, was ich früher schon immer instinktiv mit Steuererklärungen gemacht habe. Das ist eine großartige Idee und hebt dann natürlich auch die Stimmung.



Also bin ich trotzdem guter Dinge in die Videothek gegangen und es stellte sich heraus, dass der Chef nicht nur sauer war auf den Hund, sondern auch auf mich! Ich hatte am Samstag zum vielleicht dritten Mal seit ich dort arbeite Spätdienst gehabt somit abgeschlossen. Dummerweise habe ich aber beim Licht ausschalten einen Schalter betätigt, an den die Gefriertruhe des Ben&Jerry Eis angeschlossen war und weil der Chef, im Gegensatz zu seinem üblichen Verhalten nicht direkt nachdem ich abgeschlossen hatte zur Kontrolle noch in der Videothek vorbei gefahren ist, hat er erst Montag früh festgestellt, dass das Eis getaut war. Er hat mich angekackt, als sei ich ein kleines Kind und ich habe zum ersten Mal am eigenen Leib erfahren was, ich glaube es war Robert Betz, beschreibt: Vorwürfe bringen nichts, denn wenn man Vorwürfe macht, geht der andere automatisch in Rechtfertigungshaltung. Ich hab statt zu sagen „Tut mir leid“ damit reagiert, dass ich ihm zurück vorgeworfen habe, dass er mir ruhig mal hätte sagen könne, dass ich diesen Schalter auf gar keinen Fall betätigen dürfe und dass es erst mein 3 Mal war, dass ich abgeschlossen habe, dass ich einfach nicht die Routine darin habe.

Der Streit eskalierte dadurch völlig und als es mir zu bunt wurde, habe ich meine Sachen gepackt und bin gegangen.

Sowas habe ich noch nie gemacht, aber ich habe auch noch nie irgendwo gearbeitet, wo ich keinen Arbeitsvertrag habe, wo ein Chef keinen Anspruch auf mich hat. Ich habe solche Szenen aber mal in Filmen gesehen.

Ich war gerade über die Ampel da klingelte mein Handy. Der Chef.: „Jetzt beruhigen wir uns erst mal und dann komm zurück!“, was ich dann getan habe, aber ich habe ihm direkt als ich wieder da war gesagt, dass ich mich für 5,50 € nicht so behandeln lasse. Das können berühmte Regisseure mit mir machen, aber in einem Job wo ich keine Sicherheiten, keine Krankenversicherung, keinen Urlaubsanspruch habe und mich immer parat halten soll, damit er genau dann frei haben kann, wann er will, wo der Chef schmollt, wenn er mal länger arbeiten muss als 6 Stunden, bin ich für so was nicht bereit. Nicht mehr seit mir unterstellt wurde, dass ich 50 € verschlampt hätte.

Darauf reagierte er mit, er würde doch Knappschaftsbeitrag bezahlen, damit sei ich doch krankenversichert. Ich: „Ach ja?“ Und so ging der Streit damit aus, dass er seinen Steuerberater angerufen hat um zu fragen ob die Knappschaft auch Krankenversicherung sei, was eigentlich völlig absurd ist. (Ist sie übrigens nicht) Was aber noch absurder ist ist, dass mich das Ganze nachträglich überhaupt nicht aufgeregt hat. Das ich nur dachte, komisch, wie er in die Abwärtsspirale geritten ist. Er hat eh gerade ärger mit Kunden, Stress, weil seine Frau am Samstag Geburtstag gefeiert hat, dann kommt er morgens auf die Arbeit und sieht, dass die Eistruhe abgetaut ist, daraufhin kackt ein Hund vor die Tür und als ich gerade in die Videothek kam war er auch im Streit mit einem Kunden. Abwärtsspirale par Exellance!!!

Also frage ich mich wieder, warum dass den jetzt wohl passiert ist, was ich dazu beigetragen habe, dass es passiert und was gut daran ist. Gut daran war, dass ich gestern unglaublich viele Bewerbungen geschrieben habe, an alles, was mir eingefallen ist. Vielleicht brauchte ich den Arschtritt!


Ich habe ja gestern noch geschrieben, dass Callcenter gar nicht geht, aber scheinbar habe ich damit doch wieder irgendwie meine Aufmerksamkeit darauf gerichtet, denn ich habe ganze 2 Bewerbungen an Callcenter geschrieben, sie nicht nur freie Zeiteinteilung anbieten, was gut ist für Castings wahrnehmen, und wo es einen Stundenlohn von 9 € gibt, sondern ich habe auch eine Bewerbung an die Städtischen Bühnen geschrieben für so Sachen wie Einlass, Kantine, Garderobe und Co. Und außerdem habe ich endlich die Bewerbung geschrieben, die ich seit mindestens einem Jahr schon schreiben wollte: Nämlich für den Extrachor der Kölner Oper. Für ganz große Produktionen werden nämlich gelegentlich mehr Chorleute gebraucht und dann sind auch nicht professionelle Sänger gefragt.

Und dann habe ich mir ausgerechnet was ich verdienen würde wenn ich die selbe Zeit, die ich jetzt in der Videothek verbringe im Callcenter verbringen würde und die Zeit, die ich jetzt in der Schule verbringe mit Nachtdienst im Hotel und komme auf sage und schreibe 1100 €. Na das ist doch mal ne Summe!

Und bei all diesen Berwerbungen und diesem Durchrechnen, kam ein weitaus größeres Gefühl der Überfülle auf, als ich es lange hatte und somit ließ mich der Streit mit meinem Chef dann völlig kalt. Seltsam.

Dadurch, dass ich die Schule ab dieser Woche nicht mehr habe, habe ich weitaus mehr Zeit zur Verfügung und dadurch wächst mein Vertrauen darin, dass ich auch einen Job finden kann. Durch den Streit mit meinem Chef, war es mir egal ihn einfach hängen zu lassen und dadurch, dass ich so viele Bewerbungen geschrieben habe, wuchs mein Vertrauen, dass irgendwas davon schon klappen wird und somit was meine Stimmung völlig in Ordnung. Ist das absurd, oder was?

Und dadurch, dass ich ab Herbst eh Bafög bekomme, habe ich auch Vertrauen, dass ich selbst den schrecklichsten Job zumindest für ein halbes Jahr werde aushalten können und durch das Abraham Video wurde ich daran erinnert, dass man selbst jede entsetzliche Tätigkeit in mehr Spaß verwandeln kann!

Durch „Zufall“ habe ich dann auch wieder ein Steve Pavlina Video geschaut, was ich vor Monaten schon mal geschaut und auch gepostet habe, ich stelle aber fest, dass wenn man sich weiter entwickelt hat, man auch wieder neue Dinge in altem Wissen entdeckt, die man vorerst übersehen hatte. Vor 3 Monaten, war mir noch am Wichtigsten, was er über den Visualisierungsprozess erzählt hat. Jetzt schien mir wichtig, was er darüber sagt, wenn man mal eine Zeit an sich gearbeitet hat und was dann im Leben passiert: Es sortiert sich alles neu. Man entwickelt eine andere Schwingung und die eigene Schwingung stimmt plötzlich nicht mehr überein mit der Schwingung der Dinge und Menschen, die man bisher in seinem Leben hatte. Es kommt zu Konflikten. Der Partner passt vielleicht nicht mehr, oder der Job passt nicht mehr. Erstaunlicher Weise passiert das gleiche, wenn man sich immer mehr der Rohkost zuwendet.



Und ich denke mir, vielleicht ist es das was mir hier passiert. Vielleicht passt die Videothek einfach nicht mehr, oder mein Chef passt nicht mehr. Wie dem auch sei, alles hat immer sein Gutes und meine Stimmung hat auch nicht darunter gelitten. Es scheint sich eher so anzufühlen, als würde es passen.

Verwunderlicher Weise bin ich aber in den Jahren meiner Entwicklung, wo sich auch viele Menschen aus meinem Leben verabschiedet haben, meinem Joggingfreund immer ähnlicher geworden. Trotz Rohkost und Esoterikkram….Hm….ah, und meiner Gesangslehrerin auch!;-)

Was gab’s zu essen?:

3 Grüntee mit Steviosid

12 Uhr: Rest Quinoasalt vom Vortag
Ausgelaufenes Mandelpüree (nicht messbar)

13 Uhr: 2 handvoll Mandeln
Etwas Quinoasalat

16:30 Uhr: 1 Banane mit Mandelpüree

18:15 Uhr: Quinoasalat
1 Banane mit Mandelpüree

20:30 Uhr: Quinoasalat mit Miniromana, Paprika, Gurke, Olivenöl, Salz Cayennpfeffer














Durch den Streit mit meinem Chef habe ich mir leider nicht getraut ihm nach einem Vorschuss zu fragen und so gab es gestern wieder nur den Quinoasalat mit gekochtem Quinoa. Ist nicht das schlimmste, aber Hungern will ich ja nur auch nicht.

Und für heute ist der Plan in die Uni zur Studienberatung zu fahren in der Hoffnung, dass mit dort jemand sagen kann, wie man sich für die unterschiedlichen Fächer bewirbt.

Und während ich so heute Morgen meinen Tee trank, kam mir plötzlich die Idee, was ich wirklich für einen Liederabend machen möchte. Nämlich so eine Art Zwei-Personen-Revue, ein Mann und eine Frau, gespickt mit Liebesliedern aber auch Dialogen, die all diese Themen behandeln, die immer in Beziehungsratgebern vorkommen. So Themen wie warum Vorwürfe scheiße sind, dass man an anderen immer das auszusetzten hat, was auf einen selber zutrifft und dass Männer wie Gummibänder und Frauen wie Wellen sind so kann das Publikum mit Spaß und Selbstreflektion lernen, warum immer die gleichen Probleme in Partnerschaften auftreten.

Jetzt brauche ich nur noch einen Sänger und kann mich dransetzen das Programm zu erarbeiten. Einen Schritt näher zum bevorzugten Seinszustand!

Alles Liebe,

Silke

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