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Dienstag, 23. Dezember 2014

Geplante Rückfälle an tollen Tagen...



Nachdem ich in den zurückliegenden Wochen relativ verschont blieb von dem ganzen Weihnachtssüßkram, zumindest im Vergleich zu den meisten Challengern, geht nun der geplante Rückfall los. Das fühlt sich irgendwie seltsam an.

Ich weiß nicht wie unendlich viel Süßkram ich letztes Jahr in der Vorweihnachtszeit gegessen habe! Dauernd wurde das Zeug im Bioladen verkostet. Aber dieses Jahr: Schon seit Nikolaus Lieferschwierigkeiten bei allen möglichen Sachen. Ich weiß nicht genau woran das liegt. Als einzige Erklärung habe ich eigentlich, dass die Biobranche vielleicht 2014 stärker gewachsen ist als sie dachte! Letztes Jahr haben wird total viel von dem Kram nach Weihnachten mit Rabatt verkauft. Jetzt haben wir keine Stollen, keinen Glühwein, keine Nikoläuse, keine Vanillekipferl, keine Dominosteine....eigentlich gar nichts....

Naja, die Geschenke sind verpackt und ich fahre heute zu meinem Vater und komme am 26. wieder.  Ich frage mich, perfektionistisch, wie auch ich sein kann, wie gesund ich diese 3 Tage überhaupt leben soll. Macht das überhaupt Sinn? Soll ich heute und die Weihnachtstage joggen gehen und Krafttraining machen? Ich habe mich für Machen entschieden, weil es nach einer Pause immer schwer ist wieder rein zu kommen. Ich nehme an, dass es nach morgen bis Silvester kein Halten mehr gibt. Ich habe sicherlich zu viel Süßkram gekauft und mein Vater auch.

Weitere Fragen: Soll ich Brokkoli frühstücken? Könnte der dafür sorgen, dass ich nicht soooo viel Süßkram esse? Vielleicht...Und ich denke ich muss mir die Frage stellen: Ginge das theoretisch auch ohne? Könnte ich, wenn ich entwöhnt wäre, auch auf Weihnachtssüßkram verzichten und wäre mit Apfel, Nuss und Mandelkern zufrieden? Ich bin schon weit gekommen an Weihnachten, denn tote Tiere stehen bei uns nicht mehr auf dem Tisch. Wenn er Lust hat, macht mein Vater sich irgendein Fleisch dazu, aber häufig hat er die auch nicht. Er meckert aber auch nicht, wahrscheinlich als Weihnachtsgeschenk an mich!;-) Und weil er mittlerweile weiß, dass es auch ohne schmeckt. Und, weil er ein sparsamer bis geiziger Mensch ist, den es kickt, wenn er Arme-Leute-Essen wie Kartoffeln und Linsen isst, weil er dann so viel Geld sparen kann!;-)

Und dann hab ich mich gestern Abend noch über Kay Shepard aufgeregt, die in ihrem Buch erklärt man könne ihren Ernährungsplan nicht vegetarisch machen. Wohlgemerkt, das ist der Ernährungsplan, den aller Anonymen Overeater verfolgen. Das läge an zwei Gründen: 1. Sei vieles pflanzliche Eiweiß auch gleichzeitig stärkehaltig und viele Esssüchtige bingen Stärke – da sag ich „Blödsinn, sie bingen nicht Stärke, sie bingen Stärke ohne Ballaststoffe“ oder denkt irgendwer dass Millionen Asiaten süchtig nach Reis sind? 2. Vegetarische Kost würde die Nahrungsmittelauswahl zu sehr einschränken, was das selbe ist wie zu sagen: „Ach, als Vegetarier kann man ja nichts mehr essen!!!“ was Blödsinn ist.

Jetzt frage ich mich auch ob Atkins und Paleo nur deshalb wirken, weil die Anhänger Zuckersüchtige sind.Wahrscheinlich. Es heilt die Zuckersucht und lässt einen Wasser abnehmen. Fertig ist die Wunderdiät! - Und dann stirbt man an nem Herzinfarkt!

Also, ich denke, dass es durchaus möglich ist Zuckersucht mit pflanzlicher Kost zu heilen und ich denke es muss auch irgendeinen Weg geben innerhalb dieser Gesellschaft mit all dem Umzugehen. Gestern kam in mir kurz der Wunsch auf, wie Nadine Hagen nach Teneriffa auszuwandern.  Andererseits liebe ich viele Aspekte in der modernen Gesellschaft auch. Aber das es überall diesen Mist als Nahrung gibt, finde ich furchtbar. Und ich finde auch furchtbar, dass ich manche Sachen will und gleichzeitig nicht will. Ich will den Genuß des Rauchens/Zuckers/Alkohols aber ohne seine Nachteile und ohne die Sucht. Und manchmal kann ich mich nicht entscheiden was ich will. Ich hab eine Kommilitonin die will Medizin studieren und Klausuren bestehen, aber gleichzeitig nicht lernen. So ähnlich ist das. Vielleicht muss ich mir da mal überlegen, was ich eigentlich wirklich will. Eigentlich beides, aber ist das miteinander vereinbar?

Menü des Tages am 22. Dezember 2014

8 Uhr: Brokkoli mit Salz und Chili


Haferflocken mit Banane, Reissirup, Zimt, Kakaonibs, Sunwarrior, Chia, Traubenkernmehl



10:25 Uhr: 3,5 Scheiben Ananas
2 Scheiben Dinkelkruste mit Steviamarmelade (die Gott sei Dank jetzt aufgebraucht ist)



14:20 Uhr: Süßkartoffel mit Ratatouille


16 Uhr: Glühwein auf Weihnachtsmarkt

17 Uhr: Süßkartoffel mit Ratatouille
¼ Gestürzten Ananaskuchen
100 ml Rotwein

Ich war in der Stadt, letzte Geschenke einkaufen und abschließend auf dem Weihnachtsmarkt zu einem Glühwein. Ich dachte auch, dass der Kuchen vor der Challenge noch weg muss und habe ihn aus dem Gefrierfach geholt. Auch der Rest davon wir mit eingepackt und kommt mit nach Glandorf. Zusammen mit einer neuen veganen Schlagsahne, die ich testessen muss und auch dafür die Weihnachtstage vorgesehen habe. Ratatouille auf Süßkartoffe ist ganz fantastisch und total sättigend und taugt auch als Weihnachtsessen!!! Die Amis essen doch so gerne Süßkartoffel an den Feiertagen und wir übernehmen doch auch sonst alles von denen...

Ich pack mir weiterhin an den Kopf, weil ich irgendwie überhaupt nicht verstehe was das alles soll? Was hat Christi Geburt mit Braten, Schokolade und geschmückten Nordmann-Tannen zu tun?;-) Und irgendwie bin ich da genau so geprägt, wie andere Kinder, die beim Zahnen und wenn sie schreien einen Butterkeks zwischen die Kiefer geschoben kriegen. Und wahrscheinlich geht das uns allen so.  Kann man seine Kinder so erziehen, dass Apfel, Nuss und Mandelkern tatsächlich genug sind oder muss man sie der Verführung aussetzen nur damit sie keine Außenseiter sind?


Alles Liebe, frohe Weihnachten und passt auf euch auf,

Silke

5 Kommentare:

  1. Ich kann nur von meiner Erfahrung berichten. Ich esse nun seit einem Jahr keinerlei Süßkram mehr. Meine Süße sind Früchte.

    Ich backe zwar selbst wie eine Weltmeisterin, verschenke die Plätzchen jedoch. Probiert habe ich kein einziges. Bis gestern. Gestern habe ich nach einem Jahr, das erste vegane von mir gebackene Plätzchen probiert. Und ich muss sagen, ich finde es wirklich nicht toll.

    Andere waren hingegen begeistert. Das zeigt mir persönlich, man kann es sich abgewöhnen. Wenn ich nun sage, dass geht aber nur wenn man wirklich will, würde ich lügen.

    Es braucht neben einem Willen vermutlich auch einige Schlüsselerlebnisse die prägnant genug sind. Und Zeit; also Ausdauer. Irgendwann vergisst man womöglich den Geschmack und die damit verbundenen Erlebnisse bzw. baut neue Verbindungen auf.

    Die Aussage als Veggie kann man nichts mehr essen, finde ich ebenfalls nicht berauschend. Besonders dann, wenn sie von einer Person stammt die im Ernährungsbereich tätig ist.

    Mir stockt oft schon der Atem wenn ich selbst gefragt werden, was ich als Veganerin überhaupt noch essen kann. Da es sich jedoch um "Otto-Normal" handelt, der es einfach nicht besser weis, bleib ich gelassen und kläre lieber auf als zu verurteilen.

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    1. Das freut mich. Es ist wirklich nur eine Frage der Zeit. Da bin ich mit ganz sicher.

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  2. Wow, danke, für die Schilderung dieser Erfahrung!:-)

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    1. Also ich kann es auch nur bestätigen, ich lebe seit Dezember 2014 ohne Zucker, Fleisch und Milchprodukte. Bis zu 6 Wochen dauerte es, dann begann es leicht zu werden und jetzt ist mir der Zucker egal.
      Ich hatte echt aus gesundheitlicher Not begonnen,ich hatte 185 kg und konnte mich nicht mehr rühren, jetzt hab ich 60 kg weniger und b in wie neugeboren.Wenn ich Süßigkeiten gegessen habe bin ich regelrecht ausgetickt. Ich hab tagelang nur regelrecht gefressen. Seit ich weg bin vom Zucker bin ich frei von dieser Esssucht, ich mach nicht mehr ständig Gedanken über das Essen. Es ist einfach befreiend.Für mich ist der Zucker wie für einen alkoholiker der Alkohol.

      Lg

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