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Montag, 22. Dezember 2014

Gibt es eigentlich einen Sättigungsindex?



Ich hab gestern ein Video gedreht und veröffentlicht zu alle meinen Gedanken über Getreide bezüglich der Challenge und darüber, dass es in manchen Bereichen irgendwie schwer ist Grenzen oder Bereiche abzustecken. So sind die Regeln der Challenge eigentlich völlig easy, indem man sagt alles vollwertig, nichts fetthaltiges und mindestens 1 kg stärkefreies Gemüse, 500 g davon als allererstes zum Frühstück, aber man kann auch echt spitzfindig werden und päpstlicher als der Papst sein.



Popcorn zum Beispiel ist ein ganzes Maiskorn, was nur der Hitze ausgesetzt wird und dann poppt es. Also ist es eigentlich vollwertig. Genauso ist das mit Flocken, für die man eine Kornquetsche benötigt um sie zu pressen. Das ist also ein Hauch von Verarbeitung, aber es ist kein Mehl. Feingemahlenes Mehl erhöht die Angriffsfläche für die Verdauungsenzyme um Längen mehr als es poppen und flocken tut, aber es ist auch nicht mehr ganz.

Ähnliche Gedanken wurden zu Coucous oder Bulgur geäußert. Das ist kein volles Korn mehr, aber es ist auch kein Mehl. Ich denke es gibt da bei den einzelnen Produkten Abstufungen wie ideal oder weniger Ideal sie sind. In der ganzen Diskussion darum kam mir aber auch die Erinnerung daran, dass ich gelesen habe, dass viele Bulimiker und Binge Eater Perfektionisten seien, die alles, was sie nicht perfekt können, gleich bleiben lassen. Daher rührt die Mentalität: „Mist, jetzt habe ich einen Riegel Schokolade gegessen, da ist ja auch gleich alles ruiniert, da kann ich auch gleich 5 Tafeln essen“. - Ich will nicht, dass die Challenge als Dogma empfunden wird und auch nicht, dass man das Gefühl hat man müsse sich perfekt an Regeln halten. Wir sind alle mündige Bürger, die selber entscheiden können. Manchmal hat man aber nicht das Hintergrundwissen über das eigene Verhalten wenn man z.B. nichts über die Belohnungssystem-Mechanismen weiß, Oder wenn man nicht weiß nach welchen Kriterien etwas als gut oder schlecht einzuordnen ist.- Das fasziniert mich immer wieder, wenn ich darüber Nachdenke welche Nahrungmittel als gesund oder ungesund eingestuft werden. Als „gesund“ gelten viele Nahrungsmittel nur, weil die Bevölkerung verhältnismäßig zu wenig davon isst. Gesättigte Fette und Cholesterin sind ja auch nur „ungesund“ weil zu viel davon gegessen wird! Per se ist das einfach nur Energie und Cholesterin.

Jedenfalls sprach ich bei all diesen Gedanke jemand darauf an, ob es den Satiety Index, auf den AJ sich häufig beruft, eigentlich gäbe. Das ist ein „Sättigungsindex“ mit dem auf einer Skala bestimmt wird, wie gut ein Nahrungsmittel sättigt. Für alle die keine Lust haben sich mit den ettlichen Sättigungsmechanismen zu beschäftigen, die die Molekularbiologen gefunden haben! Ich hab es gegoogelt und rausgefunden, dass vor 20 Jahren mal ein Wissenschaftlerteam hingegangen ist und eine Studie gemacht hat in der getestet wurde, wie sättigend 38 Nahrungsmittel auf Probanden wirken. Dabei ist das ganze Unternehmen wahrscheinlich schon zum Scheitern verurteilt, wenn man berücksichtigen muss, was die Person vorher gegessen hat, was für einen Kalorienbedarf sie hat, wie viel Rücklagen sie hat etc.  Man hat in dieser Studie den Probanden von einem Nahrungsmittel jeweils 1000 kJ gegeben und sie dann alle 15 Minuten über einen Zeitraum von 120 Minuten beobachtet und befragt. Dann hat man den Sättigungswert von Weißbrot mit 100 festgelegt und alles andere daran gemessen. Von diesen 38 Nahrungmitteln hatten Kartoffeln, trotz ihres hohen glykämischen Index einen Sättigungsindex von 323 und waren damit der GewinnerQ Darauf folgten Haferflocken mit 209, Orangen mit 202, Äpfel mit 197, Vollkornnudeln mit 188 und gebackene Bohnen mit 168. Am schlechtesten sättigte Croissant mit 45, Kuchen mit 65, Dougnut mit 67, Mars Riegel mit 70. Daran kann man so ungefähr erkennen welche Nahrungmittel bevorzugt gegessen werden sollen. Dummerweise scheint das Wissenschaftlerteam nicht die Mühe gemacht zu haben, Gemüse zu messen. Wie gesagt, es waren nur 38 Nahrungmittel. Alle Details dazu wurden, passender Weise, auf diabetesnet. com veröffentlicht.

Dabei stellte sich auch heraus, dass Fett, obwohl die Menschen erwarten, dass es sie besser sättigte, tatsächlich gar nicht so sättigend wirkt. Dr. Susan Holt, die Versuchsleiterin erklärt das damit, dass der Körper Fett wohl weniger als Energie zur direkten Verwertung erkenne, sondern mehr als Energie, die man einlagern müsse. Ich weiß nicht ob das Sinn macht, sondern nehme an, dass der Körper sich das, was er zur Energiegewinnung braucht halt immer nimmt. Ich finde Doug Lisles Erklärung logischer, dass die Dehnungs- und Nährstoffrezeptoren Probleme haben so hohe Fettmengen und so geringe Ballaststoffe, wie wir sie verzehren, adäquat einzuschätzen.

Spielt auch keine Rolle, denn es macht offensichtlich nicht sonderlich viel Sinn Fett zu essen außer das bisschen essentielle Fett, was man halt braucht! Weder um satt zu werden, noch für sonst etwas.
Und so kommt es, dass Kartoffeln, trotz ihres hohen glykämischen Index einen gleichzeitig sehr hohen Sättigungsindex haben. Jedenfalls über 2 Stunden. Das gibt Fr. Dr, Holt zu bedenken.

Und so sind wir wieder dabei, dass all Nahrungmittel einen positiven und einen negativen Aspekt haben, aber grundsätzlich zeichnet sich eine Tendenz ab. Am besten sättigen tun auch hier die fettarmen, vollwertigen, pflanzlichen Nahrungmittel. Und mir ist lieber jemand isst feine Haferflocken zu, Frühstück als einen Doughnut, auch wenn man an sicher was besseres essen kann als feine Haferflocken, nämlich Vollkornhaferflocken. Oder noch besser: Selbst gequetschte Flocken. - Aber selbst ich habe keine eigene Kornquetsche.

Es geht nicht darum alles perfekt zu machen, es geht nicht darum der perfekte Orthoretiker zu sein, sondern darum Verbesserungen vor zu nehmen und zu gucken, wie es einem damit geht. Es geht darum seine Comfortzone ein wenig auszudehnen und sich selber herauszufordern mal was zu tun, was einen ein bisschen Mühe kostet. Sonst nicht...

Menü des Tages am 21. Dezember

9:15 Uhr: Brokkoli mit Salz und Chili


Haferflocken, Banane, Chia, Reissirup, Zimt, Sunwarrior, Kakaonibs, Orange



11:20 Uhr:  3 Scheiben Dinkelvollkornbrot mit Steviamarmelade



14 Uhr: Rest vom Rest der Restepfanne ;-) mit Kichererbsen


1 Banane
1 Scheibe Dinkelvollkornbrot mit Steviamarmelade

17:20 Uhr: Blumenkohl mit Pilzen, Sellerie, Knoblauch, Salz und Chili


1 Süßkartoffel


2 Bananen

Ich muss sagen, ich empfinde Süßkartoffeln auch als außergewöhnlich befriedigend. Da ist schon was besonderes dran. Es lohnt sich immer welche gebacken im Kühlschrank vorrätig zu haben. Sie schmecken pur einfach so aus dem Kühlschrank absolut fantastisch. Und sie machen echt überhaupt keine Arbeit: Man legt sie in den Ofen, stellt ihn an, wartet ne 3/4 Stunde und fertig. Sich gesund zu ernähren kann auch wirklich ausgesprochen einfach sein.:-)

Mit dem Vollkornbrot geht es mir aber tatsächlich nicht besonders gut. Vielleicht liegt das daran, dass ich Marmelade drauf hatte, vielleicht wäre das mit Käse oder Nussmus anders, aber ich spüre ein größeres Verlangen nach Süßkram und auch immer noch durch die Anwesenheit des Tannenbaums!;-) Vielleicht auch die Kombination aus beidem. Der Weihnachtssüßkram liegt hier rum und ich rühre ihn nicht an!

Hab gestern mit meinem Vater telefoniert, der erzählte er habe auch Weihnachtssüßkram gekauft weil er sich dachte: „Bevor wir gar nichts haben?!“ - Er steht da echt gar nicht so drauf, aber auch für ihn scheint das irgendwie eine Tradition zu sein. Vielleicht hat seine Mutter ihm auch beigebracht, dass Schokolade an Weihnachten keine Sünde ist. Ich glaub, das selbe gilt für Alkohol!;-) - Hach, sind schon irgendwie süß unsere Traditionen, oder?;-)

Alles Liebe,

Silke

PS: Ich hab da noch ne Meinung zum Herztod von Udo Jürgens, den ich als Künstler sehr schätze: 80 ist kein Alter! Und es ist absolut nicht erforderlich so jung zu sterben. Das ist zu jung in Anbetracht der Fortschritte der Schulmedizin und des Wissens um die Vermeidung von Atherosklerose.
Hier nochmal der wunderbare Herzchirurg und Anhänger der Pflanzenkost Dr. Ellsworth Wareham, der müsste nächstes Jahr 100 werden müsste und erst mit 95 in Rente ging:




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